Karstadt / Neues Einkaufszentrum

Lieber Doc, das war einer der emotionalsten und mich persönlich am meisten berührendsten Beiträge, die ich je in diesem oder irgendeinem anderen Forum gelesen habe!!!



Das zu lesen, hat mich tief berührt und betroffen gemacht. Ich finde es eine Riesenschande, wie hier mit Menschen und den Familien, die hinter diesen Menschen stehen, umgegangen wird. Das macht mich traurig und wütend zugleich!



Diejenigen, die einem an sich gnadenlosen Profitdenken und einer freien Marktwirtschaft die Stange halten (s. Wahlsonntagsthread), sollten sich diesen Beitrag am Besten 25 x am Tag durchlesen! Denn es geht nicht um das Geld auf dieser Welt, sondern um die Menschen!!!



Ich wünsche euch von ganzem Herzen, dass das alles eure Familie nicht so sehr trifft, wie ihr das jetzt empfindet (bzw. empfinden müsst).
 
Will niemanden verletzen, aber ich habe lange in KL gelebt und das Karstadt immer als Schandfleck in der Innenstadt wahrgenommen (lieblose Architektur, kaputte Rolltreppen und Dreck prägten aus meiner Sicht das Bild). Ich bin immer lieber über den Platz des alten Pfalztheaters gelaufen als durch die Karstadt-Unterführung. Gekauft habe ich im Karstadt auch fast nichts.



Andererseits empfinde ich die Innenstadt von KL durchaus als attraktiv. Geschäftsketten prägen zwar wie überall das Bild, doch in den meisten 100.000-Einwohner-Städten lässt sich m.M. nach schlechter shoppen und feiern.



Wobei ich auch ein typ bin der sich über "American Apparel, Starbucks und H&M" in KL freuen würde (Gut, H&M gibts bereits).



Ich wünsche natürlich jedem Entlassenen baldmöglichst eine neue Stelle.
 
An die Zeit VOR dem Karstadt mit dem Fackelrondell erinnerst du dich nicht, oder ? Das war ein schmuckloser Parkplatz.......



DA war das Karstadt ein Fortschritt
 
An die Zeit VOR dem Karstadt mit dem Fackelrondell erinnerst du dich nicht, oder ? Das war ein schmuckloser Parkplatz.......


DA war das Karstadt ein Fortschritt


Nein.

Ich habe von 1993-2005 in Kaiserslautern gewohnt.
 
Naja ursprünglich sah das Fackelrondell so aus.


und so


Kann mich noch gut daran erinnern! Danke fürs Raussuchen!



Andererseits finde ich es wenig hilfreich, über die architektonischen Vorzüge des Karstadtbaus oder des Drumherums zu diskutieren. Tatsache ist doch, dass Kaiserslautern mit der Karstadtschließung das letzte typische Kaufhaus verliert. Und damit auch ein wesentliches Stück (Kauf-) Attraktivität. Mit einer Kaufhausschließung steht Lautern nicht alleine da, aber in diesem Fall ist es eben das letzte seiner Art. Es scheint ein weitverbreitetes Problem zu sein. Auch in den Städten, in denen ich sonst so einkaufe, als Mainz und Wiesbaden, wird das Stadtbild der Einkaufszonen auch immer mehr durch Ramschläden, Handyshops u. ä. geprägt. Gleichzeitig geht damit die Schließung alteingesessener Kaufhäuser einher.
 
Kann mich noch gut daran erinnern! Danke fürs Raussuchen!


Andererseits finde ich es wenig hilfreich, über die architektonischen Vorzüge des Karstadtbaus oder des Drumherums zu diskutieren. Tatsache ist doch, dass Kaiserslautern mit der Karstadtschließung das letzte typische Kaufhaus verliert. Und damit auch ein wesentliches Stück (Kauf-) Attraktivität. Mit einer Kaufhausschließung steht Lautern nicht alleine da, aber in diesem Fall ist es eben das letzte seiner Art. Es scheint ein weitverbreitetes Problem zu sein. Auch in den Städten, in denen ich sonst so einkaufe, als Mainz und Wiesbaden, wird das Stadtbild der Einkaufszonen auch immer mehr durch Ramschläden, Handyshops u. ä. geprägt. Gleichzeitig geht damit die Schließung alteingesessener Kaufhäuser einher.


Ich persönliche halte das System "Kaufhaus" für überholt. Ich kaufe lieber bei Einzelhändlern oder Ketten. Dort fühle ich mich wohler und besser beraten. Und ich interessiere mich für architektonische Vorzüge. Mir tut jeder leid der dort seinen Job verliert, aber ich konnte auf das Lautrer Karstadt genauso verzichten wie ich es jetzt auf das Mainzer kann.
 
@juergenrische:



Ist halt ne Frage des persönlichen Geschmacks. Allerdings muss ich dir bezüglich des Mainzer Karstadts Recht geben: Der erweckt schon beim Betreten immer irgendwie den Eindruck von Kraut und Rüben.
 
Im Grunde spiegelt die Auswahl an Einzelhändlern den sozialen Stand einer Stadt wieder.

Es ist schlimm für die Belegschaft und auch schlimm für die Stadt was da passiert ist. Aber es ist nun eigentlich die letztlich logische Konsequenz die sich seit Jahren abgezeichnet hatte. Die Invesitionen die der Konzern die letzten Jahr in dieses Haus getätigt hatte, bestand nur darin auftretende Lecks zu schließen. Investitionen in die Zukunft dieses Hauses gab es schon seit Jahren nicht mehr.

Städtbauliche ist diese Lage ein absoluter Supergau und ein eine städtebauliche Sünde die uns die Stadtoberen uns in den 70'er-Jahren uns aufs Auge gedrückt hatten.

Man sollte diese Schließung als Chance sehen um diese Inselsituation gemeinsam mit der Stadt und einem eventuellen potentiellen Investor aufzubrechen und die Verkehrsführung zu ändern.
 
Als einzige Kaufhaus-Alternative bleibt doch aber nur Galeria-Kaufhof, oder? Sonst gibt's doch keine richtigen Kaufhaus-Ketten mehr?



Und aus dem Gebäude eine Mini-Mall zu machen wären sehr große Investitionen notwendig, die momentan kein Unternehmen der Welt stemmen wird.



Ohne Karstadt sehe ich die Lautrer Innenstadt wirklich am Ende. Bis auf P&C und H&M gibt es für die Leute von außerhalb doch keinerlei Grund mehr in die Innenstadt zu fahren. Noch dazu wo man im Industriegebiet-West mit so ziemlich allem versorgt wird, da ist ein Ausflug in die City überflüssig.
 
Erst einmal möchte ich Doc, seiner Familie und allen Betroffenen mein Mitgefühl ausdrücken - wie das ganze abgelaufen ist, ist schon eine Riesen-Sauerei!

Was mich aber auch interessieren würde: Wie sieht nun solidarisches Konsumenten-Verhalten aus? Boykott oder jetzt erst recht bei Karstadt einkaufen? Nützen wird ja wohl weder das eine noch das andere etwas - aber welches Zeichen soll man setzen? Wie empfinden die Beschäftigten?
 
„Katastrophe für die Innenstadt"

Umfrage: Karstadt-Kunden über die Schließung des Warenhauses



Was denken die Kaiserslauterer über die Schließung von Karstadt am 31. März 2010? Zu diesem Thema befragte RHEINPFALZ-Mitarbeiter Moritz Kircher gestern Passanten am Eingang des Warenhauses.



Willi Schmitt: „Es ist eine Katastrophe, dass Karstadt schließt. Wir brauchen ein solches Warenhaus in der Stadt. Ich selbst bin schon ewig Karstadt-Kunde. Früher habe ich auch in der Nähe gearbeitet. In der Mittagspause war ich mit meinen Kollegen oft hier im Restaurant, um zu Mittag zu essen oder einen Kaffee zu trinken. Aus diesen Gründen liegt mir Karstadt sehr am Herzen. Aber die Kaufhäuser der Stadt haben ja alle der Reihe nach geschlossen. Ich kann mich noch an Hertie und Hansa erinnern, da hat das Karstadt-Gebäude noch gar nicht gestanden. Ein großes Kaufhaus wird im Stadtbild fehlen. Der Inhaber der Immobilie hätte Karstadt mit der Miete entgegen kommen sollen."



Brigitte Ailenai: „Ich halte gar nichts davon, dass Karstadt Ende März schließen wird. Es gibt ja vom Angebot nichts Vergleichbares in Kaiserslautern. Ich war zwar nicht so oft hier einkaufen, aber im Karstadt habe ich immer preisgünstige Sachen gefunden, vor allem für Kinder. Wenn ich gezielt etwas gesucht habe, bin ich im Karstadt immer fündig geworden. Es ist das Kaufhaus mit der größten Auswahl in der Stadt. Besonders schade finde ich es, dass die Leute, die bei Karstadt arbeiten bald auf der Straße sitzen. Viele werden es schwer haben, in Kaiserslautern was Neues zu finden."



Walter Rörig: „Ich halte gar nichts davon, dass Karstadt schließt. Es war ja immer mal wieder im Gespräch, dass das Haus geschlossen werden soll. Dass es aber jetzt wirklich soweit ist, bedeutet einen schweren Schaden für die Stadt. Das ist vor allem für die Beschäftigten, aber auch für die Kunden eine Katastrophe. Ich selbst war mindestens einmal die Woche hier einkaufen. Es gab ja an großen Warenhäusern keine Alternativen in der Innenstadt. Es ist ja schon einige Jahre her, dass Hertie zugemacht hat und es ist nichts Vernünftiges nachgekommen. Ich drücke auf jeden Fall die Daumen, dass vielleicht doch noch eine Lösung gefunden wird, Karstadt zu erhalten."



Ulrich Fürst: „Ich finde es schade, dass Karstadt geschlossen wird. Jetzt muss man für viele Einkäufe rausfahren und die Innenstadt verödet mehr und mehr. Natürlich müssen Unternehmen wirtschaftlich denken. Aber man kann es ja selbst letztendlich nicht beurteilen, was die wahren Gründe für die Schließung sind. Mit 190 Beschäftigten ist Karstadt eben auch ein relativ kleiner Verein. Bei einem größeren Unternehmen wäre der Staat sicherlich eingesprungen. Selbst habe ich nicht so oft bei Karstadt eingekauft. Aber ich habe es immer zu schätzen gewusst, dass es hier ein vollständiges Warensortiment gegeben hat."



Lucas Freunscht: „Ich finde die Schließung von Karstadt schade für Kaiserslautern. Es war ein zentraler Anlaufpunkt in der Innenstadt und man hat alles gefunden, was man gesucht hat. Ich bin regelmäßig hierher zum Einkaufen gekommen. Bei Karstadt bekommt man einfach aus allen Warenbereichen etwas. Besonders hart ist die Schließung natürlich für die Leute, die hier arbeiten."



Karl-Heinz Dippold: „Die Karstadt-Schließung ist eine Katastrophe für die Innenstadt. Das Haus war immer ein Anziehungspunkt, auch für Einkäufer von außerhalb. Ich kann nicht verstehen, warum man eine Filiale schließt, wenn die Zahlen angeblich stimmen. Da kann doch irgendwas nicht stimmen. Die Stadt sollte sich auf jeden Fall bemühen, dass hier wieder ein Kaufhaus einzieht. Die ganze freie Fläche vor dem Karstadt sollte ja überbaut werden. Das wird jetzt im Wesentlichen davon abhängen, was mit dem Karstadt-Gebäude passiert. Den Menschen, die hier arbeiten, drücke ich auf jeden Fall die Daumen, dass sie bald wieder etwas Neues finden." (orh/Fotos: View (6))



DUERNBG



Quelle:

Verlag: DIE RHEINPFALZ

Publikation: Pfälzische Volkszeitung

Ausgabe: Nr.281

Datum: Donnerstag, den 03. Dezember 2009

Seite: Nr.16

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Kunden bekunden Solidarität

Der Laden brummte gestern. Die Mitarbeiter bei Karstadt bekamen viel Zuspruch aus ihrem Kundenkreis. Heute um 9 Uhr macht die Belegschaft auf dem Vorplatz eine öffentliche Mitarbeiterversammlung. Ministerpräsident Kurt Beck hat sein Kommen angekündigt.



„Die Solidarität in der Stadt ist groß", stellte gestern Karstadt-Geschäftsführer Michael Sauter fest. Das Kaufhaus sei seit morgens schon voll, es werde ein sehr guter Umsatz gemacht. Die Kundschaft spende den Mitarbeitern Trost und bekunde ihr Mitfühlen, niemand mache dumme Sprüche. Am Dienstag war die Belegschaft offiziell über die Schließung des Hauses zum 31. März 2010 informiert worden (wir berichteten).



Sauter geht davon aus, dass der Weihnachtsverkauf wie gewohnt verläuft, der Nachschub an Ware laufe problemlos. Vorgestern noch seien drei volle Lastwagen mit Lieferungen angekommen. „Wir marschieren jetzt erst einmal durch bis in den Januar", meinte der Geschäftsführer, der seiner Belegschaft „die größte Hochachtung" ausspricht: „Der Arbeitseinsatz ist ungebrochen, so als würden wir noch 20 Jahre weitermachen." Zwar seien die Beschäftigten von der Hiobsbotschaft „immer noch wie vor den Kopf geschlagen", sagte Sauter, der anfügte: „Aber wir halten zusammen."



An der heutigen Mitarbeiterversammlung um 9 Uhr auf dem Vorplatz beteiligen sich das Rote Kreuz und die Feuerwehr. Bürgermeisterin Susanne Wimmer-Leonhardt vertritt die Stadt, Opel-Mitarbeiter werden mit ihrem Betriebsratsvorsitzenden Alfred Klingel erwartet. Neben Gewerkschaftsmitgliedern haben sich Gasanstalt, Technische Werke und die Kreissparkasse angekündigt. Ministerpräsident Kurt Beck hat gestern dem Karstadt-Betriebsratsvorsitzenden Hermann Heinrich in einem Telefongespräch sein Kommen für 9 Uhr zugesagt.



Heinrich sprach ebenfalls „von einer Abstimmung mit den Füßen", die Kundschaft sei so zahlreich wie an einem Samstag erschienen. Das Haus sei „rappelvoll" gewesen, an den Kassen hätten die Menschen in Schlangen angestanden. Die Mitarbeiter seien nach dem sehr emotionalen Dienstag nun „in relativ gefasster Stimmung". Vielen sei es am Morgen sehr schwer gefallen aufzustehen, aber: „Keiner hat sich krank gemeldet."



Unterdessen sei gestern eine Firma im Auftrag des Insolvenzverwalters gekommen, die die große Kaffeemaschine in der Karstadt-Kantine abmontieren wollte. „Wir haben uns an die Maschine gekettet, dann sind sie wieder abgezogen", schilderte Heinrich. Gefreut hat er sich dagegen über einen Anruf der Kreissparkasse. Sie habe allen Mitarbeitern, die ein Konto bei dem Bankinstitut haben und mit finanziellen Problemen zu kämpfen haben, eine großzügige Lösung angeboten.



Am Dienstag, nachdem das Aus für das Haus am Fackelrondell verkündet worden war, blieb das Kaufhaus geschlossen. Bis abends zum Geschäftsschluss habe man noch zusammengesessen. Der Betriebsratsvorsitzende: „Wir haben zusammen geweint, uns getröstet, uns runter- und wieder hochgezogen." Froh sei man gewesen, dass das Rote Kreuz da war, das in erster Linie Kreislaufschwächen habe behandeln müssen. Eine Notfallseelsorgerin habe ebenfalls wichtige Hilfe gegeben. „Einige hatten regelrechte Weinkrämpfe. Wir wussten nicht, was wir machen sollten", so Heinrich. Die professionelle Unterstützung sei dringend benötigt worden. (ita) Lokal seite 2



DUERNBG



Quelle:

Verlag: DIE RHEINPFALZ

Publikation: Pfälzische Volkszeitung

Ausgabe: Nr.281

Datum: Donnerstag, den 03. Dezember 2009

Seite: Nr.15

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Ulrich fordert Auffanggesellschaft

Reaktionen auf Karstadt-Schließung - SPD-Abgeordnete: Landesregierung arbeitet an Hilfspaket



Die Karstadt-Schließung beschäftigt die Politik. Eine Auffang- und Beschäftigungsgesellschaft für die Mitarbeiter fordert der Bundestagsabgeordnete der Linksfraktion, Alexander Ulrich. Die Landesregierung arbeite an einem Hilfspaket, betonen SPD-Landtagsabgeordnete.



„Die Schließung von Karstadt bedeutet einen weiteren Tiefschlag für Kaiserslautern und die Westpfalz", erklärt Ulrich. Er fordert die Landesregierung auf, nach dem Beispiel Pfaff eine Auffanggesellschaft zu gründen, um den Mitarbeitern „den direkten Gang in die Arbeitslosigkeit zu ersparen und Möglichkeiten eines sozialverträglichen Übergangs auszuloten". Das Beispiel Pfaff habe bewiesen, dass solche Gesellschaften erfolgreiche Lösungswege aufzeigen können. Die Beschäftigten und der Betriebsrat hätten weitgehende Zugeständnisse gemacht und um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze vorbildlich gekämpft. Ein weiteres Mal sollten sie nun die Zeche für die Fehler des Managements zahlen.



Zur Nachnutzung des Gebäudekomplexes erklärt der Bundestagsabgeordnete, die wichtige Rolle eines qualitätsvollen Warenangebots dürfe nicht vernachlässigt werden. „Auch im Interesse des gesamten Einzelhandels der Stadt darf die Innenstadt nicht veröden oder den Profitinteressen von Billig-Ketten geopfert werden", so Ulrich.



Als „unverständlich und wirtschaftlich unsinnig" bezeichnen die SPD-Landtagsabgeordneten Margit Mohr und Thomas Wansch die Schließung. Die Mietkosten für Karstadt am Standort Kaiserslautern seien weiter gesenkt worden, so dass eine mangelnde Wirtschaftlichkeit nicht als Begründung für die Schließung des Hauses herhalten könne, erklärt Mohr.



Ein Aus für Karstadt würde die innerstädtische Planung und Entwicklung um Jahre zurückwerfen und die Attraktivität von Kaiserslautern erheblich schmälern, befürchten die Abgeordneten, die sich wegen der geplanten Schließung an die Landesregierung gewandt haben. Die zuständigen Ministerien arbeiten nach ihren Worten gemeinsam an einem Hilfspaket.



Auch die Junge Union bedauert das Aus für Karstadt und erklärt: „Wir wollen keine Stadt der Billigläden." Der Magneteffekt eines großen Kaufhauses auch für die kleineren Geschäfte sei nicht zu unterschätzen. Die Junge Union sieht Oberbürgermeister Klaus Weichel daher in der Pflicht, der Innenstadt und dem Einzelhandel wieder auf die Beine zu helfen. (dür)



DUERNBG



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Verlag: DIE RHEINPFALZ

Publikation: Pfälzische Volkszeitung

Ausgabe: Nr.281

Datum: Donnerstag, den 03. Dezember 2009

Seite: Nr.16

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mein beileid doc´es, das geht echt nah..
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aber mach dich mal net so schlecht, ihr schafft dass schon..



das sind dann wieder solche momente, wo man merkt wie unwichtig und klein doch der fußball ist und das es viel wichtigere sachen gibt...
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Ist ja schön und gut, dass die geballte Lokalpolitik nun mit den Beschäftigten leidet, ABER: Einen besonderen Einsatz für Karstadt, etwa durch Verhandlungen mit dem Vermieter oder direkten Gesprächen mit der Unternehmensleitung, gab es von Seiten der Politik nicht. Nun ist das Kind in den sehr tiefen Brunnen gefallen und alle sind zutiefst bestürzt. Heuchler.





Und zum Vorschlag gebührenfreies parken in den Parkhäusern der Innenstadt zu ermöglichen: Dazu müssten die Parkhäuser erstmal der Stadt gehören, tun sie aber nicht. Sie gehören ausnahmslos privaten Parkhausbetreibern wie Q-Park oder sind von denen auf Jahrzehnte gepachtet. Der schnelle Euro war auch hier wichtiger wie ein nachhaltiges Parkraumbewirtschaftungskonzept zur Belebung der Innenstadt.
 
Die Insellösung sollte ja schon währen oder kurz nach der WM der Vergangenheit angehören. Karstadt sollte an die übrige Fuzo angeschlossen werden. Dagegen waren die CDU und die FDP und vor allem Deubig.

Ein Hotel am Stiftsplatz war wichtiger.

Übrigens waren die Einzelhändler auch dagegen,sie befürchteten, dasss wenn die Königstraße zu ist, dass weniger zum Einkaufen kommen. Tja, falsch gedacht. Aber jetzt rumjammern.
 
Beck: In hohem Maß Willkür

Ein Transparent „Belogen und betrogen" drückte gestern Morgen die Gefühle der Karstadt-Mitarbeiter aus, die zu der öffentlichen Betriebsversammlung gekommen waren. Ministerpräsident Kurt Beck bezeichnete die Schließung als „Willkür", Bürgermeisterin Wimmer-Leonhardt sprach von „Sauerei".



Gut 300 Menschen kamen nach Angaben der Polizei um 9 Uhr, um ihre Solidarität mit den Karstadt-Mitarbeitern auszudrücken. Über eine Stunde lang sprachen die Redner der Belegschaft Mut zu und drückten ihre Empörung und ihr Unverständnis gegenüber der Unternehmensleitung aus, die Filiale am Fackelrondell zum 30. März 2010 schließen zu wollen.



Ministerpräsident Kurt Beck, der vorgestern spontan seine Teilnahme zugesagt hatte, erklärte, die Landesregierung könne die Unternehmensentscheidung zwar nicht korrigieren, werde aber auf jeden Fall den Kontakt zur Firmenzentrale in Essen suchen. Sie müsse eine Begründung für die Schließung geben, von der Beck den Eindruck hat: „Das ist in hohem Maß Willkür." Er sagte den Arbeitnehmern, denen er „viel Kraft" wünschte, Unterstützung zu.



Eine bewegte Rede hielt Karstadt-Geschäftsführer Michael Sauter, der zu seinen Mitarbeitern sagte: „Ich bin stolz auf euch. Es ist unvorstellbar, wie ihr mit diesem Schicksal umgeht." Sauter rekapitulierte die Geschäftslage. Seit seinem Dienstantritt 2006 in Kaiserslautern „haben wir den Laden stetig nach vorne gebracht". Es sei viel Geld investiert worden, allein 27 Markenshops seien im Haus eröffnet worden. Es fehle ihm jedes kaufmännische Verständnis, wenn eine Firma so viel Geld investiere, um „uns jetzt den Boden unter den Füßen wegzuziehen". Immer sei gesagt worden, Kaiserslautern sei fit für die Zukunft, müsse sich keine Sorgen machen. Seit dem Anruf in der vorletzten Woche, in dem das Aus angekündigt wurde, „befinde ich mich in einem Schockzustand", bekannte Sauter.



Betriebsratsvorsitzender Hermann Heinrich meinte, es verschlage ihm die Sprache angesichts der vielen Menschen auf dem Vorplatz und kündigte im Weiteren rechtliche Schritte gegen die Unternehmensleitung an (siehe Interview). Es gebe keine wirtschaftlichen Gründe für die Schließung: „Kaiserslautern hat 30 Jahre lang tiefschwarze Zahlen geschrieben." Heinrich kündigte an, dass am 19. Dezember, am letzten Samstag vor Weihnachten, die Arbeitsagentur bei einer öffentlichen Veranstaltung anwesend sein werde. Weiter sagte er: „Wir werden laut schreien und uns nicht still und leise von diesem Standort verabschieden."



Von schwarzen Tagen für die Stadt sprach Susanne Wimmer-Leonhardt. Die Bürgermeisterin vertrat Oberbürgermeister Klaus Weichel, der einen Auswärtstermin habe. „Es beutelt uns sehr, sehr schlimm." Das Aus für Karstadt sei ihr unverständlich, es sei „ein Tiefschlag aus dem Nichts heraus" gewesen. Sie bekundete Respekt gegenüber dem Zusammenhalt von Mitarbeitern und Geschäftsleitung. Die Schließung sei eine „Sauerei", konstatierte die Bürgermeisterin - zumal vor Weihnachten.



Neben Feuerwehr, Rotem Kreuz, Uni, Fachhochschule, Coca-Cola, Gasanstalt, TWK, ehemaligen Hertie- und Karstadt-Mitarbeitern, den Kirchen, Gewerkschaften, Landtagsabgeordneten und Stadtratsmitgliedern war auch eine Delegation des Opel-Werks vertreten. Betriebsratsvorsitzender Alfred Klingel befand, dass ein Insolvenzverwalter, der eine wirtschaftlich gesunde Filiale schließe, abgesetzt werden müsste. Der Karstadt-Vorstand sei „von Gier, von Geldgier getrieben", urteilte Klingel, der mit den Worten schloss: „Wir Opelaner unterstützen Karstadt."



Ähnliche Solidaritätsbekundungen gaben die Gewerkschaftsvertreter ab. Dirk Reimers, Verdi-Landesfachbereichsleiter Handel, sprach deutliche Worte: „Man nutzt die Gunst des Insolvenzrechts, um euch so billig wie möglich loszuwerden." Er kündigte Widerstand an, denn „ihr seid nicht schuld, aber ihr badet es aus". In Richtung Unternehmensleitung erklärte er: „Nieten in Nadelstreifen bestimmen euer Schicksal." Die stellvertretende Geschäftsführerin des Verdi-Bezirks Westpfalz, Andrea Baum, bot Solidarität und Hilfe an: „Wir stehen hinter euch." Michael Detjen, Vorsitzender des DGB Westpfalz, formulierte Kampfeswillen: „Wir werden uns nicht die Butter vom Brot nehmen lassen." (ita) Einwurf, Lokale Leserbriefe



GIESM



Quelle:

Verlag: DIE RHEINPFALZ

Publikation: Pfälzische Volkszeitung

Ausgabe: Nr.282

Datum: Freitag, den 04. Dezember 2009

Seite: Nr.15

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Interview: Strafanzeige prüfen



Der Betriebsrat will rechtliche Schritte gegen die Unternehmensleitung von Karstadt prüfen. Redakteurin Marita Gies sprach mit dem Betriebsratsvorsitzenden Hermann Heinrich darüber.



Warum denken Sie über eine Anzeige nach?



Wir prüfen, ob wir rechtliche Schritte einleiten können. Ein Insolvenzverwalter ist verpflichtet, so viel Geld wie möglich zusammenzubringen, um die Gläubiger zu befriedigen. Das erreicht er nicht, wenn er eine Filiale schließt, die schwarze Zahlen schreibt. Damit schädigt er die Gläubiger beziehungsweise die Insolvenzmasse. Unsere Gewinne werden den Gläubigern vorenthalten.



Wie viele Gläubiger gibt es?



Das Gesamtunternehmen hat etwa 50.000 Gläubiger, 23.000 von ihnen sind Mitarbeiter. Sie haben Lohnverzicht geübt, ihnen stehen zum Beispiel noch Weihnachtsgeld, Überstundengelder oder auch Spesen zu.



Rechnen Sie sich Chancen aus?



Die Entscheidung kam dem Betriebsrat spontan. Wir wollen, dass die Staatsanwaltschaft ermittelt. Es soll ernsthaft geprüft werden, ob die Unternehmensleitung die Insolvenzmasse schädigt. Wir wollen, dass die Firmenleitung die Schließung zurücknimmt. Der Ausgang ist offen.



GIESM



Quelle:

Verlag: DIE RHEINPFALZ

Publikation: Pfälzische Volkszeitung

Ausgabe: Nr.282

Datum: Freitag, den 04. Dezember 2009

Seite: Nr.15

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Einwurf

Emotionale Stützmauer

Von Marita Gies



Es ist aller Ehren wert, dass die Karstadt-Mitarbeiter das Aus nicht sang- und klanglos hinnehmen. Schließlich stehen ihre 190 Arbeitsplätze und Existenzen auf dem Spiel. Es sind schon viele Tränen geflossen seit Dienstag, und es werden nicht die letzten gewesen sein. Das Wissen, nichts tun zu können, hat an den Nerven aller gezerrt. Trauer und Ohnmacht drücken die Gedanken ins Bodenlose.



Deshalb war es schön, dass sich so viele Menschen, so viele Arbeitnehmer, die ebenfalls gebeutelt wurden oder werden, solidarisch erklärt haben. Das hat den Karstadt-Leuten gut getan. Das Gefühl, nicht allein zu stehen, als eine Art Familienverband gegen die unmenschliche Kälte der Arbeitgeber - noch dazu in der Vorweihnachtszeit - eine emotionale Stützmauer zu bauen, macht ein bisschen stark.



Dass sie trotzdem auf verlorenem Posten steht, weiß die Belegschaft. Aber alles ist besser, als kampflos aufzugeben.



GIESM



Quelle:

Verlag: DIE RHEINPFALZ

Publikation: Pfälzische Volkszeitung

Ausgabe: Nr.282

Datum: Freitag, den 04. Dezember 2009

Seite: Nr.15

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Thema: Karstadt-Schliessung in Kaiserslautern

„Todesstoß für die Innenstadt"



Die am Dienstag angekündigte Schließung der Kaiserslauterer Karstadt-Filiale zum 31. März 2010, durch die rund 190 Menschen arbeitslos zu werden drohen, erregt die Menschen in der Region sehr nachdrücklich.



(...) Die Schließung von Karstadt ist der Todesstoß für die Lauterer Innenstadt. Kaum noch ein Grund, nicht auf die grüne Wiese auszuweichen.



Für die Mitarbeiter wird es schwer werden, in der Region eine neue Anstellung zu finden. Eine Region, in der Traditionsunternehmen schließen oder knapp überleben. In der Großbäckereien ihre Filialen mit Lehrlingen und 400-Euro-Kräften betreiben. Supermärkte beschäftigen „Praktikanten" und Halbtagskräfte und die arbeiten bis in den späten Abend. Große Unternehmen arbeiten lieber mit Personalleasingfirmen zusammen, anstatt Fachpersonal einzustellen.



Und wir als Verbraucher unterstützen diese Personalpolitik mit unserem Kaufverhalten. Karstadt hatte auch den meisten Umsatz, wenn es Prozente beim Vorteilskauf gab. Diese Prozente muss man sich ab April 2010 wohl an anderer Stelle holen.



Zuvor darf man sich beim Ausverkauf, am besten an einem Adventssonntag, noch sein Schnäppchen sichern. Quelle lässt grüßen.



Michael Krier, Hirschhorn



„Verantwortungslose



Ungeheuerlichkeit"



Mit Entsetzen musste ich (...) hören und lesen, dass die Filiale zum 31.März 2010 schließen wird. Diese Vorgehensweise ist eine verantwortungslose Ungeheuerlichkeit, aus der die bodenlose Profitgier einzelner Konzern-Bosse und die Rücksichtslosigkeit gegenüber Karstadt-Mitarbeitern klar hervorgehen.



Die Schließung des letzten Kaufhauses in Kaiserslautern bedeutet für die Bürgerinnen und Kunden dieser Stadt einen enormen Verlust!



Mit einem Kaufhaus wie Karstadt, wo man Einkäufe wie Schmuck über Unterwäsche, Kleidung, Schreibwaren, Spielsachen, Kurzwaren bis hin zu elektronischen Geräten alles unter einem Dach erledigen kann, trägt ein Konzernvorstand auch Verantwortung gegenüber den Einwohnern einer Stadt.



Wo bitte kann zum Beispiel ein älterer Mitbürger, dem es nicht möglich ist nach Saarbrücken oder Mannheim zu fahren, Einkäufe dieser Art dann noch erledigen? Wie stellen sich der Einzelhandel und die Stadt nach der Schließung der Filiale nach außen dar?



Erschwerend hinzu kommt, dass es für die meisten Mitarbeiter nahezu aussichtslos ist in Kaiserslautern einen anderen Arbeitsplatz zu finden. Pia Armbrust, Kaiserslautern



„Geschockt, traurig



und wütend"



Geschockt, traurig und zum Schluss wütend las ich von der geplanten Schließung des Kaufhauses Karstadt.



Sobald sich alle Menschen emotional gefasst haben, sollten wir alle über Alternativen nachdenken.



Wer braucht wen? Eine Konzernführung, die wie in diesem Fall das Aus für Karstadt Kaiserslautern beschließt, brauchen wir sicherlich nicht.



Wer ist wir? Wir, das sind alle Lauterer. (...) Es sind die Beschäftigten, Kunden, es sind Kaiserslauterns politisch Verantwortliche. Wir alle wissen, dass unsere Stadt (und darum geht es auch) ohne ein Kaufhaus in ein Dorf (einkaufstechnisch gesehen) verwandelt würde. Der übrige Einzelhandel möge mir den Begriff Dorf bitte verzeihen, alle Geschäfte und Dienstleistungen sorgen natürlich für die Attraktivität einer Stadt.



Vielleicht sollten wir mal gesellschaftlich darüber nachdenken, Arbeit zu finanzieren und nicht die Arbeitsplatzlosigkeit der Betroffenen.



Wir brauchen diesen Konzern nicht, um ein qualitativ gutes und attraktives Kaufhaus in Kaiserslautern zu betreiben. Wir haben die Kompetenz hier mitten unter uns, es sind die Frauen und Männer bei Karstadt. Lassen wir nicht zu, dass sie trotz ihres erfolgreichen Arbeitens bald in die Einkommenswüste geschickt werden.



Wie wäre es denn, wenn sich alle Beschäftigten (...) und eventuell auch interessierte Bürger zusammenschließen um eine Konsumgenossenschaft (Infos bei Wikipedia) zu gründen? Unser Rechtssystem gibt uns diese Möglichkeit, wir müssen es nur für unsere Zwecke nutzen. Sicherlich finden wir in unserem Kaiserslautern juristisch gebildete Menschen, die uns bei der Gründung dieser Konsumgenossenschaft mit ihrem Wissen unterstützen. Wir können also, ohne die Revolution ausrufen zu müssen, unser gutes Recht nutzen, um uns von Konzernentscheidungen zu emanzipieren.



Damit es gelingt, brauchen wir sicherlich die Unterstützung von vielen auch die von Stadt und Land. Doch wäre es nicht der Mühe wert, es wenigstens mal zu versuchen? Wo steht geschrieben, dass wir uns immer wieder von diesen so genannten Konzernlenkern über den Tisch ziehen lassen müssen? (...)



Ich behaupte nicht, dass es leicht sein wird. Doch es wird sicherlich leichter sein, als sich dem Schicksal der Arbeitsplatzlosigkeit oder der Ohnmacht zu ergeben. (...)



Ob ein solches neues Kaufhaus profitabel wirtschaften kann? Selbstverständlich wird es das, denn es hat sich nicht nur selbst getragen, es hat auch noch die Konzernspitze gefüttert. (...)



Das müsste auch unserem Oberbürgermeister und unserem Stadtrat gefallen. Die Kompetenzen sind vorhanden. (...)



Genoveva Brandenburger,



Kaiserslautern



„Kämpfen wir



gemeinsam"



Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, kämpfen wir gemeinsam um Karstadt, gegen den Abbau der Arbeitsplätze durch das Kapital, gegen den Verlust von Daseinsvorsorge, durch die Schließung des letzten Kaufhauses in Kaiserslautern, gegen die Verödung der Innenstadt.



Wenn alle Verantwortlichen gemeinsam handeln, könnten 10.000 demonstrieren. Eine Illusion? Nein. Der Oberbürgermeister kommt an der Spitze mit allen städtischen Beschäftigten, der Landesvater weist seine in der Stadt beschäftigten Landesbediensteten zur Teilnahme an, die Gewerkschaften fordern ihre Mitglieder zur Teilnahme auf und die Betriebe schicken Abordnungen oder ihre Kurzarbeiter. Die Kirchen fordern von der Kanzel zur Teilnahme auf, die Schulen kommen mit den Lehrern und Schülern. Die Erzieherinnen kommen mit den Kindern und die Betriebe der Stadt mit ihren Beschäftigten und Fahrzeugen, die Universität mit den Professoren und Studenten. Der Einzelhandel schließt und kommt mit den Besitzern, Geschäftsführern und Beschäftigten. Der FCK kommt mit seinen Angestellten, für deren Vergütungen er vom Steuerzahler einen Mietnachlass wünscht.



Illusion? Dann bleibt jeder vor dem Fernseher im Sessel sitzen und träumt weiter von den Demonstrierenden in Frankreich, Italien und Spanien. (...)



Bürgerinnen und Bürger, steht endlich auf und kämpft. Alle. Für Karstadt, für die Beschäftigten, für Kaiserslautern, für die Westpfalz. Vorgestern Pfaff, gestern Coca-Cola, heute Karstadt. Und morgen?



Ralf Schmutzler, Kaiserslautern



„Dann fährt man



halt woanders hin"



(...) Die Schließung ist meiner Meinung nach beschlossene Sache. Denken die Herren, dass ihr Aufstand noch eine Kehrtwende herbeiführt und irgend jemand zum Umdenken bewegt? Mit Sicherheit nicht.



Mensch Leute, das Leben geht weiter, mit oder ohne Karstadt. Dann fährt man halt wieder wie früher und/oder eh und je nach Saarbrücken oder Mannheim.



(...) Leider kann ich auch den momentanen „Superumsatz" und den massenhaften Kundenansturm nicht verstehen. Jahrelang war abends nach 17.30 Uhr außer vereinzelten Verkäufern, die sich rege miteinander unterhielten und sich eigentlich nicht wirklich um die Kundschaft bemühten, weit und breit keine Kundschaft zu sehen.



Mir scheint, dass die vermeintlichen jetzigen Kunden in Wirklichkeit nur Schnäppchenjäger sind, die schon mal vorab nachschauen wollen, was es in naher Zukunft abzustauben gibt. Mit Solidarität hat das eigentlich nichts zu tun. Heutzutage steht sich doch jeder selbst am nächsten und schaut, dass er alles „abgreifen" kann, was nicht niet- und nagelfest ist. Warum soll das hier anders sein? (...)



Martina Anctil, Kaiserslautern



DICKR



Quelle:

Verlag: DIE RHEINPFALZ

Publikation: Pfälzische Volkszeitung

Ausgabe: Nr.282

Datum: Freitag, den 04. Dezember 2009

Seite: Nr.25

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Laut Swr1 muss sich die Stadt eher zurückhaltend geäußert haben. Angeblich wäre schon ein Investor Namens Ece (www.ece.de) an die Stadt herangetreten und hat sich vorab mal erkundigt.

Die Stadt, so hieß es im Bericht, sieht die Schließung von Karstadt als Chance die Innenstadt wieder Attraktiver zu gestalten. Da störe natürlich ein fast 30 Jahre alte Klotz wie Karstadt.
 
Laut Swr1 muss sich die Stadt eher zurückhaltend geäußert haben. Angeblich wäre schon ein Investor Namens Ece (www.ece.de) an die Stadt herangetreten und hat sich vorab mal erkundigt.
Die Stadt, so hieß es im Bericht, sieht die Schließung von Karstadt als Chance die Innenstadt wieder Attraktiver zu gestalten. Da störe natürlich ein fast 30 Jahre alte Klotz wie Karstadt.


ECE wäre gar nicht so schlecht. Die betreiben auch das Löhr Center in Koblenz. Ist halt die Frage, wieviele Geschäfte da reinkämen und ob die nicht dann eher das gleiche Publikum ziehen, wie die wenigen Läden in der Einkaufsstraße.
 
karstadt hanau macht auch zu
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find das schrecklich, dauert nicht mehr lange und jede innenstadt sieht gleich aus, die gleichen geschäfte+imbisse, ist bei den centern ja genauso
 
Der angeschlagene Kaufhauskonzern Karstadt ist nach Einschätzung der Insolvenzverwaltung über den Berg. Rolf Weidmann, Beauftragter des Insolvenzverwalters, sagte «Bild am Sonntag»: «Das Unternehmen schreibt nach dem Insolvenzantrag im Juni 2009 aktuell schwarze Zahlen.»


Die Umsätze in den Häusern seien gut, die Kaufhäuser wettbewerbsfähig. «Karstadt ist zu retten», sagte Weidmann. Die nach dem jüngst vorgelegten Sanierungsplan übrigbleibenden 86 Waren-, 26 Sporthäuser und acht Schnäppchencenter sollen als Paket erhalten und verkauft werden. Laut Weidmann gibt es derzeit rund zwei Dutzend Interessenten.



«Ich rechne damit, dass wir in der zweiten Hälfte 2010 einen Käufer für Karstadt gefunden haben», sagte Weidmann. Aber zum Schnäppchenpreis bekomme man Karstadt nicht. «An Bingo-Boys, die nur ein schnelles Geschäft machen wollen, verkaufen wir nicht.»



Nach dem am Montag vor einer Woche vorgelegten Sanierungsplan für Karstadt werden 1200 der rund 26 200 Arbeitsplätze gestrichen und bundesweit 10 Karstadt-Standorte sowie drei kleinere Multimedia- Standorte geschlossen.


http://www.zeit.de/newsticker/2009/12/6/iptc-bdt-20091206-19-23208496xml
 
"die stadt hat mit dem gebäude etwas anderes vor"

danke herr weichel, für nichts!



war dieses jahr das letzte mal wählen,

die politiker können mich alle mal am arsch lecken.

sie dürfen der erste sein, HERR WEICHEL!
 
Betriebsrat will Karstadtfiliale privat betreiben


Kaiserslautern (dpa) - Der Betriebsrat des Karstadt-Kaufhauses Kaiserslautern will das Geschäft nach der Schließung im Frühjahr privat weiterbetreiben. Entsprechende Pläne seien am Mittwoch den Mitarbeitern vorgestellt worden.


Quelle und weiter: Welt Online
 
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