Heute Mittag lief auf Phoenix eine Reportage über Tschernobyl mit einigen Fakten die mir bisher nicht bewusst waren und die ziemlich schockierend und verstörend waren... Man stellt sich unweigerlich die Frage hätte man diese Katastrophe in einem demokratischen System wie Deutschland unter Kontrolle bekommen können?
Meine Antwort heisst eindeutig nein. Es wurden 500.000 Menschen zur Beseitung der Schäden und dem Bau des Sarkophags eingesetzt... Alles in allem kostete das Ganze 18 Mrd. Dollar, ohne die Kosten für das Gesundheitssystem...
Wer die Doku gerne nochmal sehen will, sie läuft heute Abend um 20.10 Uhr und 0.10 Uhr auf n-tv...
Beschreibung von Phoenix:
Am 26. April 1986 ereignete sich in der Ukraine das bisher folgenschwerste Reaktorunglück der Menschheitsgeschichte: Als am frühen Morgen der vierte Reaktor des Atomkraftwerks Tschernobyl explodierte, schoss eine regenbogenfarbene Stichflamme 1.000 Meter hoch in den Himmel. Viele Menschen kamen bei der schrecklichen Katastrophe ums Leben - direkt oder durch die Spätfolgen. Tschernobyl - eine ukrainische, bis dahin kaum bekannte Stadt - wurde von einem Tag auf den anderen zum Synonym für Radioaktivität und die Folgen gefährlicher Strahlungsunfälle. Doch wie konnte es zu diesem verheerenden Zwischenfall kommen? DISCOVERY rekonstruiert die Umstände, die zum Supergau im Atomkraftwerk von Tschernobyl geführt haben und dokumentiert die Zeit zwischen Hoffen und Bangen nach dem Atom-Desaster. Anhand von Augenzeugenberichten, Archivaufnahmen, Forschungsergebnissen sowie mit Hilfe von 3D-Animationen wird die Akte Tschernobyl noch einmal geöffnet - von der Explosion, dem verzweifelten Versuch, einen Beton-Sarkophag über dem zerstörten Atomkraftwerk zu errichten bis zu den menschlichen Schicksalen Jahrzehnte nach dem Unglück.
Sendetermin
So, 20.03.11, 13.45 Uhr
Im Morgengrauen des 26. April 1986 explodierte der vierte Reaktor des Atomkraftwerks Tschernobyl. Eine regenbogenfarbene Stichflamme schoss 1.000 Meter hoch in den ukrainischen Himmel; der Kampf um Tschernobyl hatte begonnen. In den folgenden acht Monaten arbeiteten 800.000 junge Soldaten, Minenarbeiter, Feuerwehrleute und Zivilisten aus der gesamten Sowjetunion fieberhaft daran, die freigesetzte Radioaktivität zu beseitigen, einen "Sarkophag" um den zerstörten Reaktor zu legen und vor allem die Welt vor einer weiteren Explosion zu bewahren.
Eine Kettenreaktion, die durch die ursprüngliche Explosion in Gang gesetzt worden war, drohte eine weitere Kernexplosion auszulösen. Diese zweite Explosion – zehnmal verheerender als die Hiroshima-Bombe – hätte die Kraft gehabt, nicht nur die Ukraine, sondern halb Europa dem Erdboden gleich zu machen. So begann ein Rennen gegen die Zeit, das sich den Beteiligten unauslöschlich ins Gedächtnis eingeschrieben hat. In ihren Folgen für Umwelt und Wirtschaft gilt die Reaktorexplosion als schlimmster Industrieunfall der Welt. Sie setzte eine Wolke radioaktiv verseuchten Staubs frei, die über Teile der westlichen Sowjetunion, Osteuropa, Skandinavien und Großbritannien bis hin zur Ostküste der USA zog. Weite Teile der Ukraine, Weißrusslands und Russlands wurden so schwer verseucht, dass Schätzungen zufolge 200.000 Personen evakuiert oder umgesiedelt werden mussten. Rund 60 Prozent des radioaktiven Fallouts gingen über Weißrussland nieder.
Anhand von Augenzeugenberichten, darunter persönliche Erinnerungen des ehemaligen Präsidenten der Sowjetunion Michail Gorbatschow, Archivaufnahmen, Originaldokumenten und neusten Forschungsergebnissen sowie unter Zuhilfenahme von 3D-Darstellungen folgt "Tschernobyl" den Entwicklungen, die zum Reaktorunglück führten, und berichtet über die darauf folgenden Ereignisse. So entsteht ein chronologisches Protokoll eines der dunkelsten Kapitel der jüngsten Geschichte. Darüber hinaus untersucht "Tschernobyl" die langfristigen Konsequenzen des Unglücks für Osteuropa, zu denen Umweltschäden ebenso zählen wie die weiterhin steigende Anzahl von Todesopfern, Krebserkrankungen, Erbgutschäden, genetischen Defekten und Fehlbildungen, die alle ein Ergebnis der erhöhten Strahlung in den betroffenen Gebieten sind.
In "Tschernobyl!" werden auch die historischen Aufnahmen zu sehen sein, mit denen der russische Fotograf Igor Kostin das Unglück von Tschernobyl von der ersten Explosion bis heute gewissenhaft dokumentiert. Kostin ist der einzige Fotograf, der das Reaktorunglück so nahe verfolgt hat, und seine Fotografien sind eine Chronik der durch den Unfall ausgelösten Verwüstungen und der immer noch andauernden Krankheiten und genetischen Störungen, unter denen Menschen und Tiere in den betroffenen Gebieten leiden. Aufgrund seiner wiederholten Aufenthalte in den verseuchten Gebieten ist Kostin inzwischen selbst an den Folgen radioaktiver Strahlung erkrankt. Seine Fotos sind auch in dem jüngst im Antje Kunstman-Verlag erschienenen Buch "Tschernobyl. Nahaufnahme" zu sehen, an dem der Regisseur des Films Thomas Johnson mitgearbeitet hat.