Radsport - Thread

Heutzutage sagt man übrigens nicht mehr "Ich habe betrogen oder mir einen Vorteil verschafft", sondern "Ich wollte für Chancengleichheit sorgen".


Eine Aussage, die in die Sportgeschichte eingehen könnte. Ist schon fast philosophisch, wie dieser eine Satz ein ganzes System und die dazugehörige Denkweise aufdeckt.
 
Ullrichs Glaubwürdigkeit und Reputation haben schon vor Jahren gelitten, von daher kann auch der heutige Tag nicht überraschen. Mir stellt sich nur die Frage, wie er sich den Rest seines Lebens vorstellt, denn wo auch immer er hinkommt, wird getuschelt werden - wiegt es das auf, wenn man nicht gegen Vertragsklauseln verstößt und seinen Reichtum einbüßen muss? Ich meine nein.
 
Ullrichs Glaubwürdigkeit und Reputation haben schon vor Jahren gelitten, von daher kann auch der heutige Tag nicht überraschen. Mir stellt sich nur die Frage, wie er sich den Rest seines Lebens vorstellt, denn wo auch immer er hinkommt, wird getuschelt werden - wiegt es das auf, wenn man nicht gegen Vertragsklauseln verstößt und seinen Reichtum einbüßen muss? Ich meine nein.


Das kann man auch anders formulieren. Er hat ganz einfach keinen Arsch in der Hose.
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Tzja, in der BamS wird gemutmaßt, dass er wegen alter Klauseln bei Team Telekom

net alles sagen kann/darf. ABER, dass weis ich doch vorher. Dann sag ich doch lieber

gar nix als mich so lächerlich zu machen und das letzte bissle Glaubwürdigkeit noch zu

verlieren. Und grade Ulrich hat vor ein paar Wochen noch gegen Armstrong gehetzt.

Mit solch 08/15 Blubb - Aussagen is er auch net wirklich viel besser...!!!
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Die von Armstrong getwitterte Nachricht dazu sagt auch vieles aus. Sehr traurig. Ich glaube mittlerweile schon, dass die in einer etwas anderen Welt leben - irgendwann haben sie sich mit Doping und dem Dopingsystem abgefunden und alles das System Bedrohende versucht auszublenden.
 
Aus dem heutigen Spiegel:



"Wenn er das hinter sich habe, sagte er (Jef D'hont - damals Betreuer im Telekom Team), werde er ein Buch schreiben. Er habe schon einen Arbeitstitel: "Die ganze ******e im Radsport"



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Ist übrigens ein sehr guter Artikel. Vielleicht wird der ja die Woche auch auf Spiegel online erscheinen.
 
Er hat systematisches Doping gestanden, seine Siege bei der Tour de France wurden annulliert. Jetzt sagt Lance Armstrong kurz vor dem Start des Rad-Klassikers in "Le Monde": Ohne Epo ist ein solches Rennen nicht zu gewinnen.



http://www.spiegel.de/sport/sonst/r...ren-sieg-bei-tour-de-france-aus-a-908328.htmlhttp://www.spiegel.de/sport/sonst/radsport-armstrong-schliesst-sauberen-sieg-bei-tour-de-france-aus-a-908328.html



Und wenn keiner dopt, gibts auch keinen Gewinner?
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Oder meint er, ohne Doping könne man die Strapazen nicht durchstehen?





Generell: Ich finds krass, dass sie jetzt in einer Etappe 2mal nach Alpe d'Huez rauf müssen. Ich kann nicht objektiv einschätzen, ob da unmenschliche Leistungen verlangt werden. Aber meiner Meinung nach ist das Irrsinn. Einmal reicht doch vollkommen und war doch ausreichend, um den Mythos Alpe d'Huez zu begründen. Und ist sicher ohne Doping auch irgendwie möglich (wenn man vllt die Etappe kürzt). Aber die wollen dem Zuschauer halt Spektakel bieten, egal, ob der mit weniger genauso zufrieden wäre. In die gleiche Richtung geht doch auch diese kranke Abfahrt, wo es neben der engen Straße 30m bergab geht - und bisher noch keine Leitplanken installiert wurden. Ich werd mir das allein deswgen schon nicht angucken, weil es langsam aber sicher zu einem ähnlichen Schwachsinn verkommt, wie diese ganzen RedBull-Aktionen.
 
Das Problem beim Radsport ist eben, dass die Zuschauer ein richtiges Spektakel etc. erwarten und dass die drei Rundfahrten gegeneinander konkurrieren und ich manchen Ländern weniger zuschauen (insbesondere wohl in Deutschland natürlich). Da hofft man natürlich, mit spektukulären Etappen wieder mehr Zuschauer zu gewinnen, beispielsweise der Giro oder die Vuelta, die sind ja schon seit Jahren so, dass da auch immer mindestens ein Klassementfahrer um das Sprinttrikot mitkämpft, weil es soviele Bergetappen gibt. Diese beiden Tours müssen natürlich gegenüber der bekannteren Tour de France immer etwas vorweisen, um auch interessant zu sein.



In den letzten Jahren war es ja so, dass die Tour de France vom Profil her die langweiligste und leichteste der drei Grandtours war. Da hat man sich dieses Jahr wohl anstecken lassen. Ich persönlich finde es schon grenzwertig, wenn dieses Jahr beim Giro durch Schneelandschaften gefahren werden musste, man konnte die Kälte den Fahrern richtig im Gesicht ansehen, die Wangenknochen traten hervor.



Positiv ist natürlich, dass wie gesagt der Radsport im Vergleich zu den anderen Sportarten nun das beste Kontrollsystem überhaupt hat. Klar, wer dann dopt wird so leichter erwischt und es gibt mehr Dopingfälle, allerdings kann man dafür auch bei anderen Fahrern davon ausgehen, dass diese mindestens weitgesgehen sauber fahren (wenn nicht tatsächlich sauber) Dies hat in den letzten Jahren auch dafür gesagt, dass vormalige "Loser" plötzlich um Grande-Tours-Siege mitfahren konnten oder diese sogar gewannen.



Die deutschen Fahrer wie Greipel, Sieberg, Martin, Kittel oder Degenkolb halte ich persönlich übrigens für sauber, so dass ich mir das schon alleine wegen denen anschaue. Martin hat sich ja auch immer klar gegen Doping ausgesprochen, wie früher Moncoutie beispielsweise, der auch seine ganze Karriere über sauber gefahren sein dürfte. Ich denke, wenn Martin das nehmen würde, was Armstrong genommen hat, dann könnte er plötzlich sicher auch um den Tour-Sieg mitfahren.



Bei anderen Fahrern bin ich mir teilweise nicht sicher, ob die sauber fahren, aber diese alle unter Generalverdacht zu stellen wie es manche Medien tun finde ich persönlich schon ziemlich daneben. Es gilt in erster Linie die Unschuldsvermutung, wie in jeder anderen Sportart oder in der Justiz auch.
 
Oder meint er, ohne Doping könne man die Strapazen nicht durchstehen?


Nachdem was ich bisher so mitbekommen habe spielt das eine sehr untergeordnete Rolle, es geht eigentlich nur um den Konkurrenzkampf. Ich denke es gab zu jeder Zeit gewisse "Doping-Standards", wer die nicht nutzt ist an der Spitze außen vor. Auch auf "einfachsten" Etappen besteht dadurch der Zwang zum dopen. Wer eher hinten im Feld mitfährt und z.B. "nur" Anfahrer oder Sprinter ohne größere Ambitionen bei den Bergetappen ist, zeigt dass die Tour zumindest ohne die krassen Mittel zu bewältigen ist.

Mich fasziniert die Tour nach wie vor, aber an einen komplett sauberen Profi-Radsportler glaube ich (noch) nicht und den wird es in absehbarer Zeit auch nicht geben, was vordergründig nicht am fehlenden Willen des Sportlers selbst liegt, sondern am komplett verseuchten System Profi-Radsport.
 
Also wer die TdF (auch) wegen der Landschaftsbilder schaut, kommt heute voll auf seine Kosten. Das macht definitiv Lust auf einen Korsikaurlaub.
 
Während das Feld 10 km vom Ziel ist, wird das Ziel um 3 km vorverlegt, weil ein Bus, das Zieltor eingerissen hat
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Hoffentlich werden alle Sprinter rechtzeitig über den vorgezogenen Zielstrich informiert. Die armen Zuschauer, die den ganzen Tag im ursprünglichen Zielbereich gewartet haben.



Edit: Bus ist weg. Wieder reguläres Ziel. Greipel reißt die Kette.



Edit2: Etappensieg und erstes gelbes Trikot: Marcel Kittel
 
Während das Feld 10 km vom Ziel ist, wird das Ziel um 3 km vorverlegt, weil ein Bus, das Zieltor eingerissen hat
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Hoffentlich werden alle Sprinter rechtzeitig über den vorgezogenen Zielstrich informiert. Die armen Zuschauer, die den ganzen Tag im ursprünglichen Zielbereich gewartet haben.


Edit: Bus ist weg. Wieder reguläres Ziel. Greipel reißt die Kette.


Und löst vorher noch den Massensturz aus.




Was für ein Chaos-Finale
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Kittel mit ner Punktlandung und ab morgen in Gelb!


Ja, absolut geil gelaufen, alle Favoriten weg, der Goss noch auf der Ziellinie, sauber gelaufen, jetzt hat er gleich drei Trikots.



Endlich wieder ein Deutscher in gelb, vielleicht kann er es ja durch Korsika tragen.
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Aber morgen wirds schon ordentlich gebirgig.
 
Ja, da war die Lücke halt einfach zu klein für ihn. Andererseits kann ich schon verstehen, dass er weiter nach vorne wollte, aber so auf biegen und brechen darf er das eigentlich nicht machen.



Morgen könnte auch ein Ausreißer durchkommen, mit sehr viel Glück, müsste aus einer Gruppe von Bergfahrern oder Klassikerfahrern sein, von denen auch welche gut in der Abfahrt sind. 2. Kategorie ist nicht ohne, wenn die da genug Vorsprung haben und in der Abfahrt noch was drauf legen, dann könnte es eventuell reichen.



Martin mit Schlüsselbeinbruch wohl, ist angeblich auf der Fahrt ins Krankenhaus ohnmächtig geworden, gute Besserung!
 
Ach stimmt ja, die sind ja heute gestartet. Kittel führt? Für welchen Pharmakonzern fährt der den?
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Für Bayer jedenfalls nicht, die machen in Fußball, habe ich so gerüchteweise gehört^^
 
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