Planungssicherheit für FCK: Stadionmiete für weitere zwei Spielzeiten gemindert
Stadtrat gibt grünes Licht für Minderung
Von Hans-Joachim Redzimski
Die Miethöhe für den FCK für die nächsten zwei Spielzeiten im Fritz-Walter-Stadion steht fest. (Foto: KUNZ)
Der Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern kann in den nächsten zwei Spielzeiten 2020/21 und 2021/22 weiterhin mit einer reduzierten Stadionmiete planen. Das beschloss der Kaiserslauterer Stadtrat am Montagnachmittag mit großer Mehrheit.
Danach verringert sich die Miete in den beiden Saisons von der ursprünglich zwischen der Stadiongesellschaft und dem FCK vereinbarten Stadionpacht von 3,2 Millionen Euro auf 625.000 Euro (bisher 425.000 Euro) in der Dritten Liga und auf 2,4 Millionen Euro in der Zweiten Liga.
Der Kaiserslauterer Oberbürgermeister Klaus Weichel (SPD) hatte eine gute Nachricht für den Stadtrat mitgebracht. Er hat am Montagmorgen mit dem Präsidenten der Aufsichtsbehörde ADD, Thomas Linnertz, ausgehandelt, dass die Stadt Kaiserslautern für die komplette Saison 2020/21 ein sogenanntes Sonderzuschussbudget bekommt. Es ermöglicht der Stadt, den Mietausfall der Stadiongesellschaft außerhalb der freiwilligen Leistungen der Stadt auszugleichen.
Zuletzt hatte die Aufsichtsbehörde die Genehmigung dafür nur für die im Haushaltsjahr 2020 liegende erste Hälfte der Saison gegeben.
FCK verurteilt Fanverhalten
Verurteilt hat der FCK das Verhalten eines Teils seiner Fans rund um das Derby beim SV Waldhof Mannheim am Samstag. Dort feuerten auch FCK-Anhänger Pyrotechnik in großem Stil ab. Einige waren vermummt, meist mit weißen Sturmhauben. Zudem wurde nach der Partie ein Stadiontor vor dem FCK-Block verbogen, um es aufzubrechen. „Angesichts der aktuellen finanziellen Situation des Vereins und der zu erwartenden Strafen, die voraussichtlich ein Rekordniveau erreichen werden, haben die Verantwortlichen des FCK kein Verständnis für die Vorkommnisse ...“, schrieb der Klub. Er kündigte an, ermittelte Täter in Regress nehmen zu wollen und Stadionverbote auszusprechen. Den friedlichen unter den mitgereisten Fans dankte er für die Unterstützung. |rdz
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FCK-Stadionmiete: Ein Kommentar zum Nachlass für zwei Saisons
Von Hans-Joachim Redzimski
FCK-Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt (links) und FCK-Beiratsvorsitzender Markus Merk bei der Stadtratssitzung. (Foto: VIEW)
Das monatelange Hickhack um die FCK-Stadionmiete hat ein Ende gefunden. Heureka! Das Thema zerrte mittlerweile an den Nerven aller Beteiligten. Herausgekommen ist kein optimales, aber ein deutlich verbessertes Ergebnis im Vergleich zum Beginn der politischen Diskussion darüber.
Der FCK kam der Stadt mit einem erhöhten Mietangebot in der Dritten Liga und finanziellen Beteiligungsversprechungen im DFB-Pokal entgegen. Aktien wollte und konnte der FCK als Wertausgleich nicht bieten. Notwendige Wertermittlungen für die Aktien hätten den Verein womöglich in die Insolvenz gestürzt. Oberbürgermeister Klaus Weichel (SPD) musste hier nachgeben.
Entscheidend bewegt, politisch motiviert, hat sich die Aufsichtsbehörde ADD. Weichel durfte in letzter Minute, durchaus verdient, noch einmal einen Trumpf aus dem Ärmel ziehen. Die ADD räumte ihm ein Sonderzuschussbudget für eine komplette Saison 2020/2021 ein. Das war mehr als zunächst von der äußerst hartnäckig gewordenen Aufsichtsbehörde zu erwarten war. Das hat die Stimmung im Stadtrat zugunsten einer Mietminderung aufgehellt.
Der auf CDU-Antrag vom Stadtrat im Februar gefasste Beschluss zu einer Minderung der Stadionmiete nur unter dem Vorbehalt, dass der Ausgleich des Mietausfalls nicht zu Lasten der freiwilligen Leistungen der Stadt geht, hat Druck aufgebaut, Zählbares gebracht. Erst ein halbes Jahr Sonderzuschussbudget, jetzt ein ganzes.
Bedanken muss sich der 1. FCK freilich weder bei der Stadt noch bei der ADD, dass er weiterhin eine geringere als die vereinbarte Stadionmiete bezahlen muss. Bedanken muss er sich beim Steuerbürger ... |rdz
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