FCK baut auf die „Betze-Anleihe“
Hintergrund: Mit Hilfe von Investitionen der Fans soll das Nachwuchsleistungszentrum erweitert werden
KAISERSLAUTERN (osp). Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern sammelt für den Ausbau seines Nachwuchsleistungszentrums auf dem Fröhnerhof Geld bei seinen Freunden ein: Ab 5. Februar, 19 Uhr, wird via Internet (
www.betze-anleihe.de) eine mit jährlich mindestens 5 Prozent verzinste Fan-Anleihe angeboten, die bis 1. August 2019 läuft. Mit erfolgsabhängigen Boni sind bis zu 7 Prozent Jahreszins möglich. Die Mindestanlage beträgt 100 Euro.In den Nennbeträgen 100 Euro, 500 Euro und 1900 Euro bietet der FCK Schmuckurkunden in den Ausführungen „Fritz Walter“ und „FCK-Legenden“ an. Auf Wunsch gibt es für sieben Euro einen Rahmen dazu. Die Zinsscheine am Fuß der Urkunden zeigen prägende Momente der FCK-Geschichte. Der Haken und ein Hintergedanke bei der Anleihe in Urkundenform: Hängt das Papier einmal an der Wand, wird kaum ein Fan hingehen und jedes Jahr zum 1. August den entsprechenden Zinscoupon aus der Urkunde herausschneiden und zur Lauterer Kreis- oder Stadtsparkasse laufen, um die Zinsen tatsächlich zu kassieren. Sie sind in vielen Fällen als Spende für den Nachwuchsbereich des Herzensvereins zu sehen – wie es zuletzt einige Profiklubs vorgemacht haben; sehr erfolgreich der Hamburger SV, dessen erste Anleihen-Auflage 12,5 Millionen Euro erbracht hat. Die Rückzahlung soll gegen Vorlage der Urkunde am 1. August 2019 erfolgen. Eine frühere Auszahlung ist tabu.Ein großes Herz für die Lauterer und einen noch dickeren Geldbeutel brauchen Interessenten, die die Urkunde „Meisterschaften“ für 7893 Euro erwerben – 1951, 1953, 1991 plus 1998. Menschen, die sich gegen die emotionale Anleihe-Version mit Urkunde entscheiden, können sich die Papiere schmucklos in ihr Wertpapierdepot buchen lassen – sie sollen die Zinsen jedes Jahr bis 2019 automatisch überwiesen bekommen. Zusätzlich zu den 5 Prozent Garantiezins gibt es Boni für Erstliga-Zugehörigkeit der Lauterer, für Halbfinal- oder Final-Teilnahmen im Pokal und eine Mindestanzahl von Junioren-Länderspielen der eigenen Talente. Der FCK hofft, dass das Ausgabevolumen von sechs Millionen Euro bis 15. April erreicht ist.
„Wir schießen mit einem Zeitplan für den Ausbau des Nachwuchsleistungszentrums erst Mitte April los, wenn wir sehen, was die Betze-Anleihe eingebracht hat“, betonte Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz. Als selbst zurückgelegtes Kapital bringt der FCK 3,3 Millionen Euro für das auf 9,3 Millionen veranschlagte Modernisierungsprojekt auf. Die Lauterer wollen beim Werben um Talente auch mit dem Pfund verbesserter Infrastruktur wuchern können und der Konkurrenz aus Mainz, Hoffenheim und Frankfurt trotzen. „Unser zweites Standbein neben sportlichem Erfolg der Profis sehen wir in der Stärkung des Fröhnerhofs. Jeder Zeichner kann sicher sein, dass sein Geld nur in die Entwicklung des Nachwuchszentrums fließt“, unterstrich Kuntz. „Wir sind schuldenfrei und haben bewiesen, dass man dieser Vereinsführung Geld anvertrauen kann“, sagte Finanzvorstand Fritz Grünewalt. Aufsichtsratschef Dieter Rombach betonte: „Sie sehen uns geeint zwischen Vorstand und Aufsichtsrat, was Anleihe und Zukunftsmodell angeht.“
Die Vision: Der Fröhnerhof soll das Trainingszentrum für alle FCK-Teams werden – von den jüngsten Jugendkickern bis zur Profimannschaft. Eltern, Trainingskiebitze, Fans und Breitensportler sollen sich auf dem dann modernisierten Gelände in einem schönen Ambiente gerne aufhalten. Im Gegenzug soll Platz vier auf dem Betzenberg wieder die Spielstätte für die U23, U19 und U17 werden. Die „Betze-Anleihe“ soll es möglich machen.
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung
Ausgabe: Nr.25
Datum: Mittwoch, den 30. Januar 2013
Seite: Nr.8
"Deep-Link"-Referenznummer: '91_7716955'
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Sechs Millionen für Vision vom Fröhnerhof
Betze-Anleihe soll Ausbau des Nachwuchsleistungszentrums finanzieren – Erhältlich ab 5. Februar
Fritz Grünewalt, Dieter Rombach, Stefan Kuntz und vier Nachwuchskicker drücken auf den roten Knopf und starten damit einen Countdown: Ab 5. Februar, 19 Uhr, gibt es die Betze-Anleihe, mit der Fans das Nachwuchsleistungszentrum unterstützen können.Auf dem Fröhnerhof trainieren die Profis, im Winter gehen sie in die Halle, die neu gebaut wurde neben den Kabinen für den Nachwuchs, über dem die neuen Büros liegen. Eltern, Fans, Spieler, Sponsoren begegnen sich im Nachwuchsleistungszentrum, tauschen sich aus, treiben gemeinsam Sport, wachsen zusammen. So sieht die Vision aus, die FCK-Vorstandsvorsitzender Kuntz gestern mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Rombach und Vorstandsmitglied Grünewalt im Medienzentrum des Fritz-Walter-Stadions über die Bildschirme flimmern ließ. Realisiert werden soll sie mit Hilfe der Betze-Anleihe, einem Wertpapier, mit dem Fans ihren Verein unterstützen können. Bis voraussichtlich 15. April 2013 können sie Anleihen für 100, 500, 1900 oder 7893 Euro – der Zahl, die sich ergibt, wenn die vier Meisterschaftsjahre zusammengezählt werden – erwerben. Die Urkunden mit dem FCK-Logo, dem Konterfei von Fritz Walter, der Meisterschale und Bildern aus der Vereinsgeschichte sollen dem Verein sechs Millionen Euro bringen für die Nachwuchsarbeit. Sechseinhalb Jahre leiht der Käufer dem FCK die Summe, bekommt sie dafür mit mindestens fünf Prozent verzinst und hilft, ein zweites Standbein neben dem sportlichen Erfolg aufzubauen, erläuterte Kuntz. 9,3 Millionen Euro würde es kosten, die Vision vom Nachwuchsleistungszentrum der Zukunft in allen vier Ausbaustufen umzusetzen.Der Vorstandsvorsitzende malt Bilder an die Wand von einer Begegnungsstätte, an der Walkingkurse starten, eine Mountainbikestrecke, Spazierwege, einer „Verzahnung von normalen Dingen und dem FCK“. Die Profis, für die in Ausbaustufe drei zwei neue Trainingsplätze angelegt werden, trainieren und essen in Mehlingen und plaudern dazwischen mit den Besuchern, die auf dem Gelände ein- und ausgehen. Kuntz: „Der U9-Spieler muss die Möglichkeit haben zu fragen, warum Mo Idrissou keinen Schokoladenpudding mag. Auch der Rollstuhlbasketballer trainiert in der Halle, trifft den Profi.“
Vorstandsmitglied Grünewalt, Herr über die Zahlen beim FCK, freut sich, weil das Nachwuchsleistungszentrum so wettbewerbsfähig und zukunftsfähig werde. Kuntz hat da nicht nur die Zertifizierung im Visier, die im Fall der besten Bewertung bis zu 300.000 Euro im Jahr bringen könne. Er hat sich verschiedene Modelle in Deutschland und im Ausland angesehen, verweist auf Hoffenheim, Frankfurt und Mainz und weiß: „Die Konkurrenz schläft nicht.“ (huzl)sport
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung
Ausgabe: Nr.25
Datum: Mittwoch, den 30. Januar 2013
Seite: Nr.15
"Deep-Link"-Referenznummer: '91_7726756'
Präsentiert durch DIE RHEINPFALZ Web:digiPaper