Damit hat sich die Politik endgültig von den Bürgern verabschiedet.
Warum hat sie das? Ob man jetzt glücklich mit der Entscheidung ist oder nicht spielt da in meinen Augen kaum eine Rolle. Für mich persönlich wäre der Kandidat Gauck die bessere Wahl gewesen, weil er mich als Person eher überzeugt hat, als dies bei Wulff der Fall ist.
Für einige User hier spielt aber glaube ich die Person des Bundespräsidenten weniger eine Rolle, als das mutmaßliche Lager. Da hätte Schwarz/Gelb Gauck aufstellen können und hier wäre teilweise genauso geschossen worden wie jetzt bei Wulff geschossen wird.
Die Zusammensetzung der Bundesversammlung bestimmt im Grunde der Bürger, nicht die Politik. Es muss sich doch verdammt nochmal der Bürger hinterfragen, warum wir diese Politik haben, die wir hier im Moment erleben oder vielleicht besser erleiden dürfen.
Da kommt die - Klientelpartei - FDP auf 14,6 % der Stimmen bei den Bundestagswahlen und gut ein Jahr später liegen sie 10 Prozent niedriger. 14,6% der Stimmen, so viel Klientel, welches die FDP wählen könnte, gibt es im ganzen Land nicht. Die Arbeit der FDP ist schlecht, sicherlich aber ob sie einen Rückschritt von 14,6 auf knapp 4 Prozent rechtfertigt, fraglich! Da müsste man eher fragen, wie sie überhaupt auf knapp 15 % gekommen sind.
Die Linke kassiert bei einer Wahl 12 Prozent, nicht fragwürdig sondern nur logisch. Das Programm der Linkspartei dürfte im Land die meisten Anhänger finden: Keine Kriege, Harz4 abschaffen, Reichtum für alle, Reichtum besteuern, gratis im Nahverkehr umherfahren. Prima, sofort wählen! Problematisch nur, dass man extreme Vorschläge auch irgendwie bezahlen muss. 12 Prozent in diesem Land wählen einen Laden, der als einzige Partei bei der Rede des künftigen Präsidenten sichtbar zum Ausdruck bringt, das Teile dieser Fraktion nicht einmal mit der Einheit dieses Landes klarkommt. Da könnte man doch glatt zu dem Entschluss kommen, dass es eine gute Idee ist diesen Laden weiterhin vom Verfassungsschutz beobachten zu lassen. Für links gilt da das gleiche wie für rechts.
Vielleicht greift sich dieses Land bei 18 Millionen Nichtwählern und einem selbst bestimmten Schicksal auch einmal an die eigene Nase.
Wie gesagt: Christian Wulff ist nicht mein Wunschkandidat aber er hat eine faire Chance als Bundespräsident verdient. Das was wir immer fordern, dass das Amt des Bundespräsidenten von der Politik entkoppelt sein sollte, dass muss sich dann auch der Bürger selbst vor Augen führen. Die 3 Wahlgänge sind weniger Abneigung gegenüber Wulff als vielmehr Abneigung gegenüber Schwarz/Gelb.
Eine faire Chance hat jeder verdient, also: Alles Gute Herr Wulff!