Bundestagswahl 2013 - Abstimmung

Wen wirst du wählen?

  • CDU

    Stimmen: 15 17,4%
  • SPD

    Stimmen: 27 31,4%
  • FDP

    Stimmen: 5 5,8%
  • DIE LINKE

    Stimmen: 6 7,0%
  • GRÜNE

    Stimmen: 15 17,4%
  • CSU

    Stimmen: 0 0,0%
  • Freie Wähler

    Stimmen: 1 1,2%
  • NPD

    Stimmen: 0 0,0%
  • Piraten

    Stimmen: 6 7,0%
  • sonstige Öko-Partei

    Stimmen: 1 1,2%
  • sonstige Rechte-Partei

    Stimmen: 2 2,3%
  • sonstige Linke-Partei

    Stimmen: 2 2,3%
  • sonstige Christen-Partei

    Stimmen: 0 0,0%
  • sonstige andere Partei

    Stimmen: 1 1,2%
  • AfD

    Stimmen: 5 5,8%

  • Umfrageteilnehmer
    86
Nach der Berliner Runde, wäre ich fast schon enttäuscht, wenn es keine absolute Mehrheit für die Union geben würde.


Die Haltung kann ich aber überhaupt nicht nachvollziehen. Willst du lieber eine Regierung die evtl. Merkel in vier Jahren (möglich dass es so kommt, aber letztlich völlig unvorhersehbar) schlechtere Ergebnisse bringt, oder willst die Regierung die für Deutschland am besten ist? (oder das "kleinste Übel" je nach Standpunkt)

Ich kann auch mit der SPD-Haltung nichts anfangen, dass man keine große Koalition will, da es der eigenen Partei zuletzt geschadet hat
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Für wen oder was machen die denn Politik die dieser Meinung sind?
 
Die SPD denkt sich, lass die Merkel mal machen, im Bundesrat haben wir die Mehrheit, da wird alles gelbockt. Die wichtigsten Fragen der nächsten 4 Jahre werden in Richtung Verfassungs-, Finanz-, und Verwaltungsdinge fallen, das alles bedarf einer Zustimmung des Bundesrates. Ich halte das für ein sehr gewagtes Spiel auf dem Rücken der Bürger.
 
Die Haltung kann ich aber überhaupt nicht nachvollziehen.
Ich will Ziele mittelfristig erreichen, wenn sie kurzfristig nicht zu erreichen sind.
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Aus meiner Sicht steht Merkel für nichts weiter als die Raute und gleichzeitg das Fähnchen im Wind. Da geht es nur um Machterhalt. Wenn es nötig ist und Mehrheiten ermöglicht, dann gibt sie auch das C im Namen auf. Sozusagen das gleiche Modell wie Schröder, der zum Schluss eine Politik gegen die Parteibasis gemacht hat. Und was war das Ergebnis: Die SPD ist nun dauerhaft unter 30%. Da braucht es Jahre, bis die alten Köpfe weg sind, damit dann auch neue Wege beschritten werden können. Und ähnlich sieht es für mich für die CDU aus. Der Pyrrhussieg von heute, wird für längere Zeit das beste Ergebnis der CDU bundesweit bleiben. Ab jetzt geht es bergab. :wunschdenken:
 
Für die FDP ist es vielleicht eine Chance, sich jetzt (notgedrungen) neu aufzustellen, musste bei uns damals ja auch sein -->
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Was machen deren Berufspolitiker denn jetzt die nächsten 4 Jahre?
 
Auf Bild.de kann man die Wahlkreise sehen, die bisher ausgezählt sind. Da fehlen noch sehr viele Großstädte, und im Moment steht die FDP bei 4,8% laut ZDF. Ich bin mal gespannt, ob sich da nicht auf einmal noch was tut.
 
Oder Spiegel.de oder oder oder...

So und nun kommen dann überraschend zweimal rot-rot-grün raus... den Aufschrei der Bild und der CDU will ich dann mal sehen...
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Auch wenn die Linke mal garnicht geht, finde ich die Option sehr verlockend
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Oder Spiegel.de oder oder oder...
So und nun kommen dann überraschend zweimal rot-rot-grün raus... den Aufschrei der Bild und der CDU will ich dann mal sehen...
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Auch wenn die Linke mal garnicht geht, finde ich die Option sehr verlockend
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Sehe auf Landesebene nichts, was dagegen spricht: weder Nato, noch Afghanistan, noch Rezepte zur Eurokrise sind hier relevant.

Hätte ein SPDler das Linkenprogramm auf ner Wahlveranstaltung vorgelesen, hätte es dafür Applaus gegeben.
 
Naja, mit ehem. CDU- und REP-Mitgliedern haben sie ja ein paar Leute, die Phrasen dreschen können. Ist aber alles sehr populistisch und ich wage zu behaupten, dass sie im Bundestag schnell als Hohlbohrer entlarvt würden.


Ökonomen und Wissenschaftler sind Hohlborer, phrasendreschende Berufspolitiker nicht? Interessante Ansicht.




Hätte nie gedacht, dass die AfD wirklich realistische Chancen hat. Bitter!


Ganz bitter für die Demokratie, dass sie nicht im Bundestag vertreten ist, in der Tat.




Nein!


Ein Euro-Ausstieg wäre für Deutschland absolut dramatisch (massive Aufwertung der DM, Abwertung der anderen = sofortiger Zusammenbruch Export).

Und ein Rausschmiss der schwachen Staaten ist erstens nicht vertretbar (warum nicht die BRD rausschmeißen wegen der eklatanten Maastricht-Verstöße) und würde zweitens das Vertrauen der Märkte in die Verlässlichkeit des EURO massiv reduzieren.



Das bürgerliche Lager wollte den EURO wegen der Exportchancen und hat auch sämtliche "Geburtsfehler" in Kauf genommen.



Wie sollte das zusammen passen?



Da wäre die EURO-kritische Linke realistischer, die sämtliche Rettungsprogramme abgelehnt hat, weil sie in ihren Augen nur Banken/Investoren helfen und nicht den Menschen/Strukturen in den betroffenen Staaten. Auch kritisierte die Linke von Beginn an die fehlende gemeinsame fiskalpolitische Steuerung und Länderfinanzausgleich. Aber hier hat man eher linke EURO-Skeptiker und rechte EURO-Hasser - passt auch nicht.


Euro-Rauschmiss? Ahja, von der AfD kann nicht die Rede sein. Und was das mit der DM zu tun haben soll - nun ja.




Die AfD hat ja nicht mal ein vernünftiges Programm.


Im Verhältnis zu den anderen Parteien allerdings schon.




Das größte Problem, was die Menschen mit unseren Politikern aller Parteien haben ist die Tatsache, das auf Fragen nie wirklich geantwortet wird und das jede Aussage nicht greifbar ist sondern nur schwammig.


Das liegt daran, dass die Politiker selber keine Ahnung haben und deswegen irgendetwas von sich geben, was ihre Ideologie untermauert, ohne sich allerdings zu weit aus dem Fenster lehnen zu wollen (verständlich, wenn man nichts weiß, gibt man eben eine ideologische Richtung vor, legt sich aber auf nichts fest, ist ja vermutlich sowieso falsch bzw. so kann man sich es nachher leichter wieder zurecht drehen). Ich würde sagen, der Intellekt ist in den vier "Einheits-Regierungs-Parteien" nicht besonders ausgeprägt. Bei der Linken gibt es einige wenige intelligente Denker mit wissenschaftlich fundierten Äußerungen, von den Medien und den vier sich sehr ähnlichen Parteien liebevoll die "Sektierer" genannt. Im Gegensatz zu anderen Parteien scheint die Westlinke nicht so stark ideologisch verstrahlt und vertritt durchaus auch andere ideologische Positionen, so findet sich hier beispielsweise die einzige echte liberale Wirtschaftpolitik.




Hallo? Die " Justizministerin" war das korrupteste Miststück was in der Regierung war!


Äh nein? Das war die einzige halbwegs Liberale in der FDP. Würde ihr einen Parteiwechsel zu den Piraten ans Herz legen. Datenschutz? Privatssphäre? Das kennt die vermutlich neue außerparlamentarische Oppositionspartei doch gar nicht.




Und wer nicht auf die Bild-Seite möchte, der klicke auf bundeswahlleiter.de
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Danke!




Auch wenn die Linke mal garnicht geht, finde ich die Option sehr verlockend
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Das einzige, was an der Linken gar nicht geht ist, dass Gysi tatsächlich mit Parteien wie der SPD oder den Grünen koalieren möchte.
 
Irgendwie dann doch ein krasses Ergebnis. Wenn nach den ersten Hochrechnungen sogar die absolute Mehrheit möglich schien (ich saß im Bus und konnte es nicht verfolgen, habs grad von Freunden erzählt bekommen). Kurios wäre, wenn es jetzt wirklich eine rot-rot-grüne Koalition gäbe. Da gewinnt Merkel mit Adenauerschem Ergebnis und wäre trotzdem nicht weiter Kanzlerin
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Aber im Ernst: Ich glaube, dass Ergebnis ist nicht gut für Deutschland und Europa. Die SPD wird in einer großen Koalition schwach sein und in den 4 Jahren weiter geschwächt werden. Und da ich nicht glaube, dass die Partei ihr linkes Profil schärfen würde und der Linken dadurch ein paar Prozentpunkte abjagen würde ... ich denke nach 4 Jahren großer Koalition hätte Merkel wirklich Chancen auf eine Alleinherrschaft nach 2017 (so denn die FDP nicht wieder erstarkt).






Dann erhelle uns doch bitte was die wirklichen Ziele der AfD sind...


Den "sozialen Bodensatz" (hat Lucke so gesagt!) aus Deutschland schmeißen und dafür sorgen, dass es keine Flüchtlinge in unsere Sozialsysteme mehr gibt.
 
Sehe auf Landesebene nichts, was dagegen spricht: weder Nato, noch Afghanistan, noch Rezepte zur Eurokrise sind hier relevant.
Hätte ein SPDler das Linkenprogramm auf ner Wahlveranstaltung vorgelesen, hätte es dafür Applaus gegeben.


Das PRoblem daran ist eben das Signal, das davon ausgeht... und das könnte für die kommenden Wahlen eben fatal sein.

Wobei wenn man sieht welche Landtagswahlen in 2015 sind könnte man erstmal beweisen, dass sowas funktionieren kann. Mit Brandenburg, Sachsen und Thüringen sind das alles Länder bei denen nicht die Gefahr bestehen würde, dass sich die Mehrheit im Bundesrat ändern würde...

Wobei eben die Mehrheit auf Bundesebene so minimal wäre, dass die Entscheidungsfindung eben recht chaotisch werden könnte... und immer die Gefahr bestünde, dass ein paar Leute abspringen...



P.S. Die FDP hats in Hessen ja doch noch reingeschaft... Dann sind auch da die Mehrheitsverhältnisse so extrem knapp, dass man das Experiment Rot Rot Grün dort auch vergessen kann... Das wird mal wieder spannend in Hessen...
 
Den "sozialen Bodensatz" (hat Lucke so gesagt!) aus Deutschland schmeißen und dafür sorgen, dass es keine Flüchtlinge in unsere Sozialsysteme mehr gibt.
Auch folgendes ist von Bernd Lucke und stand, wenn ich mich nicht verlesen hab, in deren Wahlprogramm:


Wir fordern eine geordnete Auflösung des Euro-Währungsgebietes. Deutschland braucht den Euro nicht. Anderen Ländern schadet der Euro.
 
In meinem Wahlbezirk wird die FDP nur noch unter "Sonstige" eingeordnet. Hier haben Rot-Rot-Grün aber auch 70 Prozent der Stimmen erhalten.
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In meinem Wahlbezirk kommt Rot-Rot-Grün gerade mal auf 34,6%, wobei Die Linke nichtmal die 5%-Hürde genommen hat. Dafür sind die FDP und die AfD knapp darüber.

Ich habe auch mal alle Wahlbezirke in Baden-Württemberg durchgeschaut und wenn ich nichts übersehen habe, dann hat in jedem Wahlbezirk eine® von der CDU gewonnen.
 
Auch folgendes ist von Bernd Lucke und stand, wenn ich mich nicht verlesen hab, in deren Wahlprogramm:


Lucke sprach im Rahmen des Euros gestern Abend auch von einer "Entartung der Demokratie". Dafür, dass die Partei sich vom rechten Gedankentum abgrenzen möchte, tut sie in diesen Momenten wenig dafür.




In meinem Wahlbezirk kommt Rot-Rot-Grün gerade mal auf 34,6%, wobei Die Linke nichtmal die 5%-Hürde genommen hat. Dafür sind die FDP und die AfD knapp darüber.
Ich habe auch mal alle Wahlbezirke in Baden-Württemberg durchgeschaut und wenn ich nichts übersehen habe, dann hat in jedem Wahlbezirk eine® von der CDU gewonnen.


Köln ist da aber auch ein besonderes Pflaster, hier gingen 3 von 4 Direktmandate an die SPD, das vierte bloß nicht, da Volker Beck der SPD viele Erststimmen genommen hat. Und Ehrenfeld ist multikulti, viele junge Leute, viele Familien, sehr nachbarschaftlich - da ist die soziale Gerechtigkeit fast Tagesgeschäft, während in anderen Regionen eben andere Werte und Ziele zählen, was ich übrigens völlig legitim finde.
 
Ich kann auch mit der SPD-Haltung nichts anfangen, dass man keine große Koalition will, da es der eigenen Partei zuletzt geschadet hat
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Für wen oder was machen die denn Politik die dieser Meinung sind?


Naja, man macht Politik für die Menschen dieses Landes und die Haltung kann ich daher auch absolut nachvollziehen. Wenn man sich die Aussagen der Wahlforscher näher betrachtet, dann wird man feststellen, dass die SPD hauptsächlich wegen Ihres Programms und Ihren Idealen gewählt wurde, die CDU hauptsächlich wegen "Mutti". Wenn die SPD ihre Haltung in der großen Koalition nicht durchsetzen kann, dann läuft sie Gefahr in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung zu verlieren. Wie sollte sie aber Ihre politischen Ideen umsetzen können, wenn die Gegenseite weiß, dass man die Stimmen des Koalitionspartners im seltensten Fall brauchen wird?



Ich lasse mich ja fast zu der Aussage hinreißen, dass die CDU und Mutti die eigentlichen Verlierer der Wahl sind. Alle übrigen Parteien im Bundestag stehen links der CDU, wenngleich die Mehrheit der Bürger mitte-rechts gewählt haben. Die CDU hat keine absolute Mehrheit errungen und muss somit mit einer mitte-links Partei koalieren - ein Bündnis mit den Linken schließt man ja aus, wobei das sicherlich humorvoll wäre. Durch das große Übergewicht der CDU im Bundestag und vor allem durch das katastrophale Abschneiden der Koalitionspartner (2009 SPD, 2013 FDP) werden sich die Grünen und die SPD aber unter langfristiger Betrachtung zweimal überlegen müssen, ob sie mit der CDU ins Bettchen gehen wollen. Eine absolute Mehrheit wäre nicht einmal verkehrt gewesen, das sage ich auch als überzeugter SPD-Wähler. Entweder die CDU hätte in den vier Jahren das Land nach vorne gebracht oder sie hätte bei der Bundestagswahl 2017 massive Verluste hinnehmen müssen. Das Land voranbringen und Verluste einfahren schließt sich übrigens auch nicht aus. Die SPD erlebt das ja gerade, denn letztlich holt sie sich Wahl für Wahl eine blutige Nase für die Agenda 2010 ab, welche es Merkel überhaupt erst erlaubt solche Wahlergebnisse einzufahren. Meines Erachtens noch immer ein Fehler, dass die SPD die ungeliebte Agenda nicht doch deutlicher als "ihr Kind" verkauft, denn sie hat Deutschland, den damals kranken Mann in Europa, überhaupt erst die Möglichkeit gegeben aufzustehen, wenngleich es auch zu viele Nebenwirkungen der Agenda gibt.



Sollte man sich doch für die große Koalition entscheiden, dann würde ich versuchen die Kanzlerin radikal in die Ecke zu drängen und ohne Rücksicht auf Verluste das eigene Programm durchboxen. Abschaffung der PKV, Einführung des flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohns, Einführung der Bürgerrente, vollständige Gleichberechtigung für Homosexuelle Lebensgemeinschaften und Abschaffung des Betreuungsgelds.

Wenn sich SPD und Grüne darauf einigen, dass sie von diesen Punkten nicht abrücken, dann wird das in meinen Augen der Wähler mehr als schätzen und es wird der CDU ein Eingeständnis zum Koalitionsvertrag fast unmöglich machen. Selbst wenn es dann zu Neuwahlen kommen würde - ich glaube nicht, dass sich das Ergebnis für das linke Lager verschlechtern würde, mit einer Doppelspitze Kraft/Steinbrück schon gar nicht. Der Finanzfachmann und die Sozial-Politische-Mutti der SPD ein Duo gegen das es auch Mutti schwer haben würde!
 
Sollte man sich doch für die große Koalition entscheiden, dann würde ich versuchen die Kanzlerin radikal in die Ecke zu drängen und ohne Rücksicht auf Verluste das eigene Programm durchboxen. Abschaffung der PKV, Einführung des flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohns, Einführung der Bürgerrente, vollständige Gleichberechtigung für Homosexuelle Lebensgemeinschaften und Abschaffung des Betreuungsgelds.
Wenn sich SPD und Grüne darauf einigen, dass sie von diesen Punkten nicht abrücken, dann wird das in meinen Augen der Wähler mehr als schätzen und es wird der CDU ein Eingeständnis zum Koalitionsvertrag fast unmöglich machen. Selbst wenn es dann zu Neuwahlen kommen würde - ich glaube nicht, dass sich das Ergebnis für das linke Lager verschlechtern würde, mit einer Doppelspitze Kraft/Steinbrück schon gar nicht. Der Finanzfachmann und die Sozial-Politische-Mutti der SPD ein Duo gegen das es auch Mutti schwer haben würde!


2 interessante Aspekte, bei denen es sich lohnt mal näher hinzuschauen. Auf Grund der Abneigung gegenüber einer Koalition mit der Union würden sich sowohl die Grünen als auch die SPD die Koalition mit der Union teuer erkaufen lassen. Die Basis der beiden Parteien hat kein wirkliches Interesse an der Regierungsbeteiligung mit Merkel. two-level-games dürften hier ein guter theoretischer Ansatz sein. Wenig innerparteilicher Spielraum sorgt dafür, dass die Verhandlungsführer von SPD und Grün nah bei der Maximalforderung bleiben könnten, da die Basis jeden anderen Kompromiss torpedieren würde. Die Union hingegen müsste eventuell eher Kompromisse eingehen, weil sie halt jemanden benötigen zum regieren.



Die Meinung der Öffentlichkeit wird davon abhängen, wie die Verhandlungsführer den Koalitionsvertrag oder das Scheitern der Verhandlungen verkaufen werden.Der Großteil der Bevölkerung könnte auch der SPD oder den Grünen die Schuld für das Scheitern geben, was für spätere Wahlen negative Folgen hätte. Da gilt es genau zu kommunizieren, warum man sich nicht "zum Wohle des Landes" einigen konnte. Ob der Wähler es wirklich zu schätzen weiß, wenn sie von einigen Punkten nicht abrücken, weiß ich nicht. Dürfte meiner Meinung nach davon abhängig sein, was die Alternative ist bzw. danach kommt.
 
Im Grunde ist es doch so das ein Großteil der Wähler positiv auf eine große Koalition zu sprechen sind, bzw. sich eine solche schon vor der Wahl gewünscht haben, unter anderem auch ich. Wobei ich auch mit schwarz-grün zufrieden wäre.
 
Ich lasse mich ja fast zu der Aussage hinreißen, dass die CDU und Mutti die eigentlichen Verlierer der Wahl sind


Hat ein bisschen was von Monty Python, als dem Einen Arme und Beine abgehackt wurden, er sich dann auf ein Unentschieden einigen möchte
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Die CDU würde sich ja lächerlich machen, wenn sie die von Dir gestellten Forderungen eingehen würde. Dann würde man es auf eine Neuwahl ankommen lassen, bei der dann die FDP wieder mit ins Boot darf.
 
Ich pesönlich wäre sowohl von den Grünen als auch von der SPD sehr enttäuscht, wenn man sich verweigern würde. Neuwahlen halte ich für sehr gefährlich, da die Hetzer von der AFD dies sicherlich nutzen könnten. Ein Bundestag mit dieser Gruppierung wäre für mich der Super-Gau! Ich möchte nicht, dass Lucke und seine Kameraden ein noch größeres Forum bekommen.
 
Ich lasse mich ja fast zu der Aussage hinreißen, dass die CDU und Mutti die eigentlichen Verlierer der Wahl sind. Alle übrigen Parteien im Bundestag stehen links der CDU, wenngleich die Mehrheit der Bürger mitte-rechts gewählt haben. Die CDU hat keine absolute Mehrheit errungen und muss somit mit einer mitte-links Partei koalieren - ein Bündnis mit den Linken schließt man ja aus, wobei das sicherlich humorvoll wäre. Durch das große Übergewicht der CDU im Bundestag und vor allem durch das katastrophale Abschneiden der Koalitionspartner (2009 SPD, 2013 FDP) werden sich die Grünen und die SPD aber unter langfristiger Betrachtung zweimal überlegen müssen, ob sie mit der CDU ins Bettchen gehen wollen. Eine absolute Mehrheit wäre nicht einmal verkehrt gewesen, das sage ich auch als überzeugter SPD-Wähler. Entweder die CDU hätte in den vier Jahren das Land nach vorne gebracht oder sie hätte bei der Bundestagswahl 2017 massive Verluste hinnehmen müssen. Das Land voranbringen und Verluste einfahren schließt sich übrigens auch nicht aus. Die SPD erlebt das ja gerade, denn letztlich holt sie sich Wahl für Wahl eine blutige Nase für die Agenda 2010 ab, welche es Merkel überhaupt erst erlaubt solche Wahlergebnisse einzufahren. Meines Erachtens noch immer ein Fehler, dass die SPD die ungeliebte Agenda nicht doch deutlicher als "ihr Kind" verkauft, denn sie hat Deutschland, den damals kranken Mann in Europa, überhaupt erst die Möglichkeit gegeben aufzustehen, wenngleich es auch zu viele Nebenwirkungen der Agenda gibt.



Sollte man sich doch für die große Koalition entscheiden, dann würde ich versuchen die Kanzlerin radikal in die Ecke zu drängen und ohne Rücksicht auf Verluste das eigene Programm durchboxen.


Auf die absolute Mehrheit für die CDU hatte ich gestern Abend auch gehofft und ich bin auch kein CDU-Wähler. Wäre spannend gewesen, ob sich die CDU dann in ähnlichem Maße selbst geschadet hätte, wie ihren vorherigen Partnern.

Mit Merkel in die Ecke drängen ist halt enorm schwierig und bis dato ja eigentlich auch niemandem gelungen. Man kann den Pudding halt nicht an die Wand nageln.

Und sollte die SPD in einer großen Koalition einen solch strikten Kurs gegen Merkel fahren, wird die Union und Merkel sich in die Opferrolle stellen, nach dem Motto "wir würden ja, wenn uns die SPD lassen würde...".

Meiner Meinung nach gibt es für die SPD in einer solchen Koalition wieder nichts zu gewinnen.
 
Meiner Meinung nach gibt es für die SPD in einer solchen Koalition wieder nichts zu gewinnen.


Es geht ja auch nicht immer um die SPD
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Sie hatten ja die Chance die Wahl zu gewinnen, das haben sie nicht. Also müssen sie ihre Rolle einnehmen. Wenn sie das nicht tun, dann schaden sie allen
 
Es geht ja auch nicht immer um die SPD
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Sie hatten ja die Chance die Wahl zu gewinnen, das haben sie nicht. Also müssen sie ihre Rolle einnehmen. Wenn sie das nicht tun, dann schaden sie allen


Wobei man sich trefflich drüber streiten kann, welche Rolle der Wähler ihr zugedacht hat. Koalitionspartner der CDU oder starke Opposition?
 
Es geht ja auch nicht immer um die SPD
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Sie hatten ja die Chance die Wahl zu gewinnen, das haben sie nicht. Also müssen sie ihre Rolle einnehmen. Wenn sie das nicht tun, dann schaden sie allen


Klar, da geb ich dir recht. Aber es ist für eine Partei sicherlich schwer in eine Koalition zu gehen, bei der man weiß, dass man hinterher wieder schlecht rauskommt und dann bei der nächsten Wahl eigentlich wieder keine andere Option hat.
 
Wobei man sich trefflich drüber streiten kann, welche Rolle der Wähler ihr zugedacht hat. Koalitionspartner der CDU oder starke Opposition?


Darüber muss man noch nicht mal streiten. Nur glaube ich nicht an s/gr. Also bleibt nur die große Koalition, da rrgr ja auch ausgeschossen ist. Und bei einer großen Koalition da sind die Verhältnisse klar. Da wird die CDU sicher nicht solche Eingeständnisse machen, wie von redcity erträumt.
 
Klar, da geb ich dir recht. Aber es ist für eine Partei sicherlich schwer in eine Koalition zu gehen, bei der man weiß, dass man hinterher wieder schlecht rauskommt und dann bei der nächsten Wahl eigentlich wieder keine andere Option hat.


Ich persönlich, als nicht-CDUler und nicht SPDler (nein, auch kein FDPler und schon gar nicht rechts oder grün) finde gar nicht, dass die SPD so schlecht aus der letzten großen Koalition raus gekommen ist. Sondern man hat sich als fairer und guter Partner erwiesen. Das was bei der Wahl heraus gekommen ist war die eigene Schwäche und nicht das Ergebnis der großen Koalition. Aber das ist nur meine Meinung
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Jagt Mutti aus dem Kanzleramt !



Die Bundestagswahlen sind nicht so verlaufen, wie ich es mir gewünscht hatte, sondern so, wie ich es befürchtete. Die CDU hat sich ausgebreitet, indem sie sozialdemokratische Positionen in der Light-Version übernommen hat. Jetzt könnte ich mich zwar freuen, dass das sozialdemokratische Gedankengut sich so weit ausgebreitet hat, dass es auch die FDP aus dem Bundestag gefegt hat, aber so recht will mir das mit Blick auf das magere Ergebnis der SPD nicht gelingen ...



http://lumma.de/2013/09/23/jagt-mutti-aus-dem-kanzleramt/http://lumma.de/2013/09/23/jagt-mutti-aus-dem-kanzleramt/
 
Es geht ja auch nicht immer um die SPD
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Sie hatten ja die Chance die Wahl zu gewinnen, das haben sie nicht. Also müssen sie ihre Rolle einnehmen. Wenn sie das nicht tun, dann schaden sie allen


Was ist denn nach diesem.Ergebnis die Rolle der SPD?

Doch nicht zwangsläufig Muttis ungeliebtes Kind in einer großen Koalition. Überhaupt: diese seltsame Hoffnung, dass eine große Koalition in Krisenzeiten eine tolle Sache sei, kann ich so nicht nachvollziehen. Die SPD hat bereits in den zurückliegenden 4 Oppositionsjahren bewiesen, dass man auch da Verantwortung für grundlegende Entscheidungen übernehmen kann.



Die SPD muss jetzt erst mal gar nix. Merkel muss jetzt versuchen, eine Regierungsmehrheit zu finden.



Im Übrigen hat die SPD im Wahlkampf immer wieder darauf hingewiesen, dass sie keine große Koalition anstrebt. Das kann ich als Sozialdemokrat sehr gut verstehen: wir müssen uns nicht in 4 Jahren von Mutti das Blut aussaugen lassen, um dann mit Schimpf und Schande vor die Tür gesetzt zu werden.
 
Die CDU würde sich ja lächerlich machen, wenn sie die von Dir gestellten Forderungen eingehen würde. Dann würde man es auf eine Neuwahl ankommen lassen, bei der dann die FDP wieder mit ins Boot darf.


Das seh ich genauso.

Zumal Merkel ganz gut weiß, dass sie diejenigen ist, die medial und beim Wähler gewinnen würde, wenn die SPD mit (zu) hohen Forderungen (je nach Blickwinkel) in Koalitionsverhandlungen geht und diese Verhandlungen scheitern lässt.
 
Bei der SPD und den Grünen muss man sich jetzt eben fragen ob man mitregieren will oder nicht.

Und so schlecht ist die SPD mit der großen Koalition jetzt auch wieder nicht gefahren, als es jetzt mancher darstellt.



Man kann es auch so rum sehen, dass die SPD oder die Grünen froh sein können das es zu Koalitiongesprächen kommen wird und nicht das die CDU eine absolute Mehrheit inne hat. So hat man auch die Möglichkeit mitzugestalten.
 
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