Sicherlich richtig, dass die Politik keine klare Linie fährt. Das ist aber dadurch bedingt, dass letztlich die meisten Politiker auf Machterhalt aus sind und nicht so sehr auf eine klare Linie. Dass die dem Staat sicherlich gut tun würde ist keine Frage, der Wähler muss sie aber auch anerkennen. Die Agenda 2010 war notwendig und richtig. Sicherlich nicht perfekt ausgeführt, keine Frage, aber sie war notwendig. Wenn die Folge dieser Politik dann eine Abstrafung der Politik ist, dann wird es sicherlich schwer eine zukunftsorientierte Politik zu machen. Vor allem führt dieses Verhalten des Wählers auch zu einer Verdrossenheit der Wähler, weil letztlich Versprechungen im Wahlkampf gemacht werden, die nicht einzuhalten sind.1. schlingerkurs
Sicherlich mit Recht kritisiert aber leider schwer zu verhindern.2. rumwulffen (oder frueher amigos)
Das Argument zieht bei mir nicht, da jeder das Recht und die Möglichkeit hat, seine Stimme zu erheben.3. 62 mio leute haben die klappe zu halten, weil 18 mio "irgendwas" gewaehlt haben
Richtig, dass du es anprangerst aber dieses Phänomen wirst du in jeder Gesellschaft haben, leider. Auch wenn man sicherlich Möglichkeiten suchen muss, diese zu minimieren.4. soziale ungerechtigkeit
Meines Erachtens verschuldet durch den Wähler, der es nicht zulässt, dass eine perspektivische Politik gemacht wird, ohne dass die Politik dafür abgestraft wird, wenn diese Politik auch einmal zu Ungunsten einer bestimmten Schicht erfolgt.5. kein perspektivisches sondern legislaturperiodenabhaengiges denken ...
Zurecht kritisiert.6. wahl/benennung in wichtige positionen nach parteibuch und nicht nach kompetenz
Auch zurecht kritisiert.7. kein signal zur selbstreinigung (stattdessen wieder selbstbedienungsmentalitaet wie bspw. diaetenerhoehung)
Das Einknicken ist in der geschehenen Form sicherlich verwerflich. Es ist aber auch teilweise sicherlich etwas übertrieben dargestellt. Klar ist, dass die Finanzmärkte in ihrem Einfluss beschränkt werden aber das hinzubekommen ist eben schwer, weil es eine weltweite Lösung sein muss. Auch in diesen Fällen muss man aber den Bürger kritisieren. Er kritisiert massiv die Hilfe für die Banken, fordert aber im Gegenzug bei Holzmann, Opel und co eine massive Hilfe der Politik zur Erhaltung von Arbeitsplätzen in eigentlich maroden Unternehmen.8. einknicken vor der finanzwirtschaft
Die sollte es auch nicht geben, weil die Politik sonst in meinen Augen noch unzuverlässiger und unberechenbarer werden würde.9. nur eingeschraenkte moeglichkeiten fuer buerger zur "korrektur" waehrend der laufenden legislaturperiode
Wenn ich deine Einstellung für seltsam halte, dann fühlst du dich in in die reaktionäre Ecke gedrängt? Interessant, aber sorry, aber den Schuh ziehst du dir selbst an.
Zu S21:
Ich bin der Meinung, dass die Anti-S21-Demonstranten auch nach dem Referendum noch weiterhin jegliche Legitimation haben, ihre Meinung zu dem Projekt zu äussern (wenn man davon ausgeht, dass sie sich an Recht und Gesetz halten). Dafür gibt es 2 Gründe:
1. Es wäre fatal, wenn man gegen gefallene Entscheidungen nicht mehr demonstrieren dürfte. Jede Entscheidung muss man auch hinterfragen können und manchmal werden aus Mehrheiten Minderheiten. Beispiel: Laufzeitverlängerung für AKWs
2. Es wäre fatal, wenn eine demokratische Mehrheit einer Minderheit den Mund verbieten kann. Minderheiten können nicht den Anspruch haben, dass sich Ihre Meinung durchsetzt, aber als Minderheit verlieren sie keinesfalls Ihr Recht auf Meinungsäusserung. Demokratische Entscheidung hin oder her.
Die SPD wäre völlig berechtigt zur 20+x Partei verkommen, wenn es zu ihr eine sinnvolle Alternative gegeben hätte. Wenn ich aber zu einer Partei abwandere, die "Reichtum für alle", den kostenlosen ÖPNV, etc. verspricht, dann zielt man auf Versprechen ab, die man niemals einhalten kann. Das ist der Punkt den ich einfach kritisiere, dass sich hiervon viel zu viele blenden lassen und die Enttäuschung letztlich nach den Wahlen immer sehr groß ist, egal wen man wählt. Ist das Wahljahr immer von großen Geschenken und Versprechungen geprägt - weil man dadurch offensichtlich immer noch relativ einfach Wählerstimmen fangen kann und sich durch die nächste Wahlperiode schleppt. Das ist einfach die Krux am System, wenn der Bürger den vermeintlich bequemen Weg geht und den Versprechungen folgt.
Naja über die Rente mit 67 bin ich auch nicht wirklich erfreut aber andererseits ist eben auch so, dass die Lebenserwartung deutlich steigt. Bei gleichzeitig rückgängigen Geburtenraten ist mir nicht unbedingt klar, wie ich ein staatliches Rentensystem aufrecht erhalten soll, wenn immer länger Rente gezahlt werden muss und immer weniger Rente eingezahlt wird.
Ob das eingesparte Geld verpulvert wurde, darüber erlaube ich mir kein Urteil, weil man es meines Erachtens auch nicht bewerten kann, da man nicht vorhersagen kann, wie sich die Entwicklung ohne diese Maßnahmen fortgesetzt hätte. Klar ist, dass viele Entwicklungen für den Bürger suboptimal wirken (bspw. die Leiharbeit), andererseits weiß ich nicht, wie sich die Entwicklung ohne eine Ausweitung der Leiharbeit dargestellt hätte. Im Übrigen ist Leiharbeit ja auch nicht immer etwas schlechtes. Es gibt ja auch Berufsgruppen, die über Leiharbeit mehr verdienen als ohne diese.
Es geht mir hier auch weniger um die SPD als Partei, es geht mir um das generelle Verhalten der Wähler und das ist leider davon geprägt, den großern Verlockungen zu folgen und nicht einer rationalen Politik.
In der Politik lässt sich das "Stimmvieh" auch gerne mal durch schneidig, gegelte Herren in maßgeschneiderten Anzügen blenden.
Was ist denn "rationale Politik"? Der Neusprech von "Sachzwängen" und "alternativloser Politik" ist doch auch bloß ein Totschlagargument und hat nichts mit Rationalität zu tun.
Schröders Politik war im Rückblick reinste Klientelpolitik, nicht umsonst sprangen bspw. für Clement und Schröder nette Posten in der freien Wirtschaft dabei raus.
Wenn diese Regierungszeit unter "rationale Politik" fällt, dann schaue ich mir umso aufgeschlossener an, was die "irrationale Politik" so zu bieten hat.
Es ist mittlerweile einfach eine Tatsache, dass Politik bei uns pfadabhängig und interessengelenkt ist. Dazu kommt das an anderer Stelle schon oft angesprochene Problem mit den Berufspolitikern, kombiniert mit einer weitgehend freiwilligen Abgabe der Mündigkeit durch die Bürger, die sich mittlerweile auf die für sie selbstverständliche Existenz des Sozialstaates und des vorhandenen Wohlstandes verlassen. Dieser Irrglaube wird, wie redcity das schön beschrieben hat, dadurch aufrecht erhalten, dass die Parteien sich ihre Wahlergebnisse durch diesbezügliche Versprechungen erkaufen. Wählerstimmen gewinnt man fernab jeglicher rationaler und langfristiger Erwägungen und Notwendigkeiten hauptsächlich durch das prinzipielle Versprechen minimaler finanzieller Einschnitte oder gar durch das Inaussichtstellen einer Besitzstandsmehrung durch Steuererleichterungen.
Der normale Bürger, der sich im Oberstübchen völlig bewusst ist, dass diese Dinge weder nachhaltig, noch am Gemeinwohl orientiert sind, gibt seine Stimme trotzdem dementsprechend ab, weil er seinen Wohlstand wahren, auf nichts verzichten und gleichzeitig für das Gemeinwesen so wenig wie möglich leisten will. Stehen unangenehme Dinge ins Haus, äußert sich eine "not in my back yard"-Mentalität. Gerade im Zusammenhang mit Stuttgart 21 unterstelle ich persönlich einer nicht kleinen Minderheit der Demonstranten, dass diese Mentalität das Hauptmotiv für den Widerstand darstellt.
Seit mittlerweile Jahrzehnten liegen die nötigen Veränderungen auf dem Tisch, alle können sie sehen, aber keiner will sie umsetzen, weil man sich gegenseitig nicht vor den Koffer scheissen will. "Weiter wie bisher".
Und da sind wir an einem Punkt, wo ich dir widersprechen muss: Es gibt mittlerweile politische Sachzwänge und Veränderungen, die alternativlos geworden sind, weil man zu der Zeit, als man noch politischen und vor allem finanziellen Spielraum hatte, die falschen Entscheidungen getroffen hat. Deutschland bräuchte mittlerweile in allen relevanten Bereichen eine Roßkur, damit echte Aussichten auf Besserung bestehen. Die Struktur des Bundesgebietes bräuchte Veränderungen, die Demokratie müsste systemimmanent an den richtigen Stellen verändert werden, so dass sie wieder leistungsfähig ist und die Bürger müssten von der Notwendigkeit harter Einschnitte, die momentan wehtun aber im Ergebnis richtig sind, überzeugt werden. Und sie müssten dazu gebracht werden, sich mit diesem Staat als Gemeinwesen wieder zu identifizieren und ihn nicht nur als Selbstbedienungsladen zu betrachten, der alle Segnungen des Wohlstandes und Sozialstaates zum kleinstmöglichen Tarif bereitstellt.
Ich persönlich mache mir z.B. keine Illusionen darüber, dass ich wahrscheinlich bis 70 oder 72 arbeiten muss und vielleicht nur noch 2/3 oder die Hälfte von dem verdiene, was momentan so bezahlt wird. Aber so ist das eben. Das ist die Realität. Alles andere ist in meinen Augen Träumerei (womit ich jetzt nicht explizit dich meine).
hier zeigt sich in deiner ausführung, der verfall des sozialen miteinanders. die frage muss aber meiner meinung nach lauten, woher rührt dieses auseinanderbrechen der solidarität? ein sozialstaat (und auch eine soziale marktwirtschaft) kann nur funktionieren, wenn der stärkere den schwächeren unterstütz. in den letzten jahren hatte man den eindruck in deutschland ist es umgekehrt.
die "not in my backyard"-mentalität ist aber nur zu menschlich, da hat wohl jeder ein interesse daran.
könntest du diesen punkt noch etwas ausführen? es wäre intressant zu wissen was du genau meinst.
du sprichst von einer roßkur und ich unterstelle jetzt mal du meinst unter anderem die soziale sicherung damit. ich denke es ist schwierig hier allgemein gültige regeln aufzustellen. ich weiß nicht in welchem beruf du tätig bist, aber ich es ist fakt, dass in körperlich oder auch geistig anstrengenden berufen niemand bis 70 arbeiten kann. hier muss man sich bereits jetzt gedanken machen, was fang ich mit diesen leuten an, wenn die rente mit 70 eingeführt wird, die leute in ihrem beruf aber nur bis mitte fünfzig durchhalten können? was ich sagen will ist, forderungen sind schnell aufgestellt, konzepte die die realität abbilden aber schwierig zu erarbeiten. hier liegt die krux, dass sich die entscheider in politik und in den führungspositionen der wirtschaft von der lebenswirklichkeit der betroffenen zu weit entfernt haben.
bin ich mir nicht sicher ... fast alles was du schreibst ist nachvollziehbar und ich denke schon, dass von den 62 mio, die 2009 nicht cdu oder fdp gewaehlt haben, ein erkleckliches suemmchen zusammenkaeme ... warum ich von 80 mio wahlberechtigten ausgehe? weil ich der auffassung bin, dass ein kind ebenso bei der wahl durch seinen vormund vertreten werden kann wie der 80jaehrige demenzkranke und der 40jaehrige im komaliegende ......
Das wäre erstmal alles, was mir grade so einfällt. Aber zeig mir einen Wähler, der so eine Partei wählen würde. Grund: siehe oben.
du sprichst von einer roßkur und ich unterstelle jetzt mal du meinst unter anderem die soziale sicherung damit. ich denke es ist schwierig hier allgemein gültige regeln aufzustellen. ich weiß nicht in welchem beruf du tätig bist, aber ich es ist fakt, dass in körperlich oder auch geistig anstrengenden berufen niemand bis 70 arbeiten kann. hier muss man sich bereits jetzt gedanken machen, was fang ich mit diesen leuten an, wenn die rente mit 70 eingeführt wird, die leute in ihrem beruf aber nur bis mitte fünfzig durchhalten können? was ich sagen will ist, forderungen sind schnell aufgestellt, konzepte die die realität abbilden aber schwierig zu erarbeiten. hier liegt die krux, dass sich die entscheider in politik und in den führungspositionen der wirtschaft von der lebenswirklichkeit der betroffenen zu weit entfernt haben.
wo man auch wachsam sein sollte ist die bauernfaengerei durch parteien am rechten rand ... wir hatten im dezember in berlin die starterkonferenz zu projekten der regionalen daseinsvorsorge, wo es vereinfacht ausgedrueckt darum geht, ob und wie man in laendlichen resp. duenn besiedelten regionen bspw. nahversorgung mit lebensmitteln oder aerztliche versorgung oder auch infrastrukturen wie strassen und kanalisation in zeiten leerer werdender oeffentlicher kassen und des demographischen wandels sicherstellen oder zumindest gewaehrleisten kann ... die kollegen aus dem (nord-)osten berichteten dabei von interessanten aber zugleich bedenklichen konsequenzen, dass sich insbesondere vertreter der rechten randparteien in diesen regionen (wo die klamme oeffentliche hand kein geld mehr investieren kann) als "nachbarschaftshelfer" anbieten, einkaeufe und fahrdienste erledigen und somit ihr gedankengut streuen und auf waehlerfang gehen ......
Gleichwohl muss man natürlich sehr vorsichtig und wachsam sein. Wenn man sieht, dass die Lebenserwartung teilweise bei Geringverdienern sinkt, so sind das sicherlich alarmierende Zeichen, die man auch beachten muss..
Görisch bleibt Landrat
Ernst Walter Görisch bleibt Landrat im Kreis Alzey-Worms. Der 62-jährige setzte sich gestern im ersten Wahlgang durch. Trotz dreier Gegenkandidaten errang Görisch ein deutliches Ergebnis von fast 58 Prozent. Der sonst eher zurückhaltende Sozialdemokrat zeigte sich deshalb auch überglücklich und jubelte laut vor den zahlreichen Gästen im Saal der Kreistags Alzey-Worms. Mit 31 Prozent kam Markus Bachen von der CDU auf den zweiten Platz. Der Lehrer hatte sich zumindest den Einzug in die Stichwahl erhofft. Christoph Racky von den Grünen kam auf gut 8 Prozent und war mit diesem Ergebnis sehr zufrieden. Die Grünen seien eine feste Größe im Kreis, so Racky. Ganz und gar nicht zufrieden war Michael Schappert von der Partei "Die Linke". Er kam auf drei Prozent und machte für sein schlechtes Abschneiden die eher mäßige Wahlbeteiligung verantwortlich. Nur gut jeder Dritte von insgesamt fast 100 000 Bürgern des Landkreises Alzey-Worms ist gestern wählen gegangen.
In Nordrhein-Westfalen hat der Landtag den Haushalt für den Bereich Inneres der rot-grünen Landesregierung abgelehnt. Ministerpräsidentin Kraft will Neuwahlen. --
http://bit.ly/xTvOMdhttp://bit.ly/xTvOMd
Das gibt ne große Koalition und einen Landtag mit drei Parteien...
Oder ne gestärkte Rot-Grün-Regierung. Die sind sich ja einig.
Haben die Piraten da noch kein "Schiff" am Start?
Möglich, aber irgendwie glaube ich nicht dran. Die müssten ja dann schon zulegen, um nicht wieder nur eine Minderheitsregierung zu stellen.
Naja, ich schätze mal, dass die Wähler links der SPD einerseits GRÜN wählen und andererseits sich Piraten und LINKE gegenseitig die nötigen Stimmen nehmen...
EDIT: Habe nicht bedacht, dass die LINKE schon im Landtag sitzt, glaube aber trotzdem dass die in ähnlichem Maß verlieren wie die Piraten gewinnen und dann beide nicht reinkommen - die FDP dürfte wohl scheitern, weil die Wähler vor allem zur CDU, aber einige bestimmt auch zu SPD oder Grünen abwandern. Nicht-Wähler lasse ich jetzt mal außer Acht. Einer großen Koalition traue ich locker 70-75% zu, wenn dazu nur die Grüne als einzige Opposition in den Landtag zieht, hätten die relativ freies Spiel - in meinen Augen zu frei...
Ansonsten tippe ich:
CDU 36,4 (+1,
SPD 35,2 (+0,7)
Grüne 13,4 (+1,3)
----------------
Linke 4,8 (-0,
FDP 4,8 (-1,9)
Piraten 3,0 (+1,4)
Naja, bei drei Parteien gibt es auf jeden Fall eine Regierung... entweder Rot Grün oder Schwarz alleine
Rainer Brüderle würde es nie zugeben, doch er trägt das Messer bereits im Gewand. Die CDU würde es ebenfalls nie zugeben, aber sie sehnt schon den Tag herbei, an dem Rösler politisch am Ende ist. Aus Sicht der CDU hat Schwarz-Gelb nur mit einer Brüderle-FDP wieder eine Chance bei der nächsten Bundestagswahl.
CDU alleine wäre auch Minderheit - aber gegen Rot-Grün spricht in dieser Theorie natürlich nichts. Selbst ausgetrickst...
Neuwahlen in NRW
Die miesesten Zocker Deutschlands
In Nordrhein-Westfalen haben sich alle Parteien verkalkuliert. Doch den größten Schaden hat die FDP. Nur ein Wunder kann Parteichef Rösler jetzt noch vor dem politischen Ende retten.
Mehr...(spon)
OMG - Brüderle als letzter Hoffnungsträger? Da freut sich das deutsche Kabarett und die Polit-Comedy-Szene ja jetzt schon einen Ast!