Der italienische Staatsanwalt
Libero Mancuso bilanzierte im Jahr 2005 über die Auswirkungen der damaligen Vorgänge auf die weitere Entwicklung Italiens lt. Deutschlandfunk:
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„Der so genannten „
Strategie der Spannung“ folgte schließlich die Strategie der Machtübernahme mithilfe der Massenmedien. Das erfinde ich nicht, denn das steht so im Erneuerungsprogramm von Licio Gelli, das man Anfang der 80er Jahre bei ihm beschlagnahmt hat. In diesem Programm, eine Anleitung zum Staatsstreich, ist das Verschwinden der Linksparteien vorgesehen, die Auflösung der Gewerkschaften, dazu der Aufbau eines privaten Fernsehsystems und gleichzeitig die Aushöhlung des staatlichen Fernsehens
RAI. Alles Dinge, die entweder schon vollzogen sind oder noch vollzogen werden.“
Laut Mancuso behauptete Licio Gelli, dass sieben Minister der ersten Regierung von
Silvio Berlusconi in der Vergangenheit P2-Mitglieder waren, auch Berlusconi selbst. Als dieser 1996 das Programm seiner ersten Partei
Forza Italia vorlegte, meinte Gelli zufrieden, dass Berlusconi Gellis „Plan der Nationalen Erneuerung fast komplett übernahm“. Dass nach dem Attentat von Bologna die terroristischen Anschläge im Rahmen der Strategie der Spannung aufhörten, deutete Mancuso nicht als Verschwinden der italienischen Demokratie-Probleme:
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„Vielleicht ist Italien deshalb nicht mehr in Gefahr, weil bereits alles so gekommen ist, wie bestimmte Kreise es gewollt haben.“