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15.12.2007
Miroslav Klose
"Lügen und Falschmeldungen über meine Familie"
Lange hat er geschwiegen: Jetzt äußert sich Miroslav Klose, Stürmer des FC Bayern München, im SPIEGEL erstmals öffentlich über die Hintergründe seines Weggangs von Werder Bremen. Dort war seine Frau das Ziel heftiger Attacken gewesen.
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Hamburg - Die Gerüchte um seine Ehefrau Sylwia beschreibt Klose als "das Widerlichste, was mir und meiner Familie jemals passiert ist". Klose: "Da wurden in Presseberichten Lügen und Falschmeldungen über meine Familie verbreitet. Das muss man sich mal vorstellen." Ein Boulevardblatt hatte im Frühjahr über Gerüchte berichtet, wonach Kloses Frau ein Verhältnis mit einem Mannschaftskameraden habe und ein Kind bekomme: "Dabei war und ist meine Frau nicht schwanger." Seine Familie sei ohne Grund respektlos angegriffen worden.
Den Wechsel nach München bezeichnet er als "die absolut richtige Entscheidung". Nun könne er sein Leben wieder genießen. "Jeder Sportpsychologe lehrt, dass man den Blick nach vorne nur schafft, wenn man mit der Vergangenheit abgeschlossen hat", sagt Klose, der bei der Nationalmannschaft auch mit dem Psychologen Hans-Dieter Hermann zusammenarbeit. Hermann habe ihm erklärt, "wie ich aus diesem Teufelskreis rauskomme".
Die Umstände des Transfers - Klose hatte sich zwei Tage vor dem wichtigen Uefa-Cup-Halbfinale gegen Espanyol Barcelona mit Uli Hoeneß und Ottmar Hitzfeld getroffen - bedauert er allerdings: "Natürlich war es ein Fehler, dass ich versäumt habe, die Bremer Vereinsführung vorher über das Treffen zu informieren. Ich habe mich dafür entschuldigt."
Die derzeitigen Turbulenzen beim FC Bayern München und die schwachen Vorstellungen des Teams bezeichnet Klose als eine Phase, in die "jede neu zusammengestellte Mannschaft nach der ersten Euphorie kommt". Jetzt müssten die Spieler beweisen, was wirklich in ihnen stecke. "Ich habe keinen Zweifel daran, dass wir Erfolg haben werden." Bayern-Manager Hoeneß habe "das richtige Händchen im Umgang mit den Spielern. Er ist ein außergewöhnlicher Typ".
Dass Hoeneß zuweilen junge Spieler wie Bastian Schweinsteiger öffentlich kritisiere, kann der inzwischen 29 Jahre alte Nationalspieler nachvollziehen: "Diese Jungs denken zu viel darüber nach, was andere Leute von ihnen halten. Ihnen ist es nicht egal, ob sie nun mit einem Skoda, Audi A3 oder was weiß ich was zum Training vorfahren. Die fahren mit 22 Jahren Porsche. Und was machen sie mit 24? Irgendwann gibt es kein Limit mehr. Da fehlen mir die Worte."