Das stimmt.
Und trotzdem meinte Saibene gestern: "Man hat von Anfang an gespürt, wie verunsichert die Jungs sind, wie viel Angst sie haben."
Woher kommt diese Angst? Da stehen doch gestandene Profis auf dem Platz, teilweise mit Bundesliga-Erfahrung. Warum haben wir beim FCK immer so eine Verunsicherung in der Mannschaft?
Ich verstehe es nicht.
In den letzten Jahren: Vermutlich überzogene Erwartungshaltung in Kombination mit einem schlechten Mannschaftsgefüge.
Schauen wir uns doch exemplarisch einige Verpflichtungen an:
Skarlatidis, Bergmann, Huth, Kleinsorge, Thiele, Löh, Starke, Rieder, Bachmann, Winkler:
Leistungsträger Ihrer Mannschaft. Teilweise Topspieler dieser Liga.
Erwartet wurde, dass sie bei uns genauso auftreten wie in ihren alten Vereinen Dies tritt aber nicht ein.
Warum nicht?
Um Leistungsträger zu sein, braucht es auch Mitspieler um dich rum, die die Drecksarbeit erledigen. Arbeiter, mit denen du harmonierst.
Die haben wir nicht. Somit merkt der vermeintliche Topspieler, dass es nicht mehr so einfach läuft wie vorher. Dass er vielleicht gar nicht so gut ist, wie er dachte. Es folgt Genervtheit, Frustration und Lethargie.
Wer wurde denn im Gegenzug bei uns erfolgreich?
Pick, Kühlwetter, Grill, Schad – oder auch ein Borello und ein Mwene. Keiner hat großartige Erwartungen an sie gehabt. Sie konnten locker aufspielen.
Nehmen wir konkret das Beispiel Sickinger:
Angefangen in Kategorie "unbekümmert und erfolgreich" --> umworben von Schalke --> Käptn --> Rohrkrepierer.
Wie war sein Statement noch nach dem ersten oder zweiten Spieltag? „Wir können uns nur selbst schlagen“.
Und sowas hast du in den ersten Wochen von einigen seiner Kollegen gehört: Diese hohe Qualität, die einfach nur entfesselt werden muss (der berühmte zu platzende Knoten).
Jetzt musst du diesen ganzen Starspielern beibringen, dass das dieses Jahr nichts gibt mit dem triumphalen Aufstieg. Dass Abstiegskampf angesagt ist. Und dass ihrMarktwert diese Saison mit Sicherheit nicht steigen wird.
Und da haben die keinen Bock drauf – zumal ich behaupten würde, dass die Identifikation mit dem FCK nicht sonderlich hoch sein dürfte..
Nach Fifa-Manager-Standards wurde gut eingekauft. Aber in der Realität fehlen uns die soliden, mannschaftsdienlichen Arbeiter, die einfach professionell ihren Stiefel runterspielen sowie die jungen, freshen Talente, die unbekümmert aufspielen können.