Wie der Vater so der Sohn
Kevin Ehrmann gehört zu den Söhnen, die in die Fußstapfen ihrer Väter treten. Das ist für den jungen Torhüter des Fußball-Verbandsligisten SV Morlautern keine einfache Sache. Denn sein Vater ist kein Geringerer als der große Gerry Ehrmann. Der hütete in der Bundesliga fast 300-mal das Tor des 1. FC Kaiserslautern und ist seitdem für die Fans der Roten Teufel eine legendäre Gestalt, der Torhüter schlechthin. Ja, er spüre schon den Druck, der durch den Namen auf ihm laste, sagt der Ehrmann-Sohn. Aber das sei für ihn auch Motivation. „Das macht mich besser“, so der 22-Jährige, der in der laufenden Saison zur Nummer eins im Tor des ambitionierten SV Morlautern avancierte.
Eine ganz besondere Partie war am Samstag das Heimspiel des SVM gegen Fußgönheim für den Tormann-Sohn. Denn zum ersten Mal zählte sein Vater zu den Zuschauern im Stadion Kieferberg. Gerry Ehrmann war gekommen, um seinen Filius in Aktion zu sehen. „Selbstverständlich“ habe er sich gefreut, als sein Sohn erklärt habe, dass er auch Tormann werden wolle, sagt der Vater, der seit seinem Karriereende als Torwarttrainer beim FCK arbeitet und der Beste seines Fachs in Deutschland ist. So durchliefen Roman Weidenfeller, Tim Wiese und Kevin Trapp die harte Ehrmann-Schule und wurden von ihrem Lehrmeister zu erstklassigen Bundesliga-Torhütern geformt.
Seinem Sohn Kevin gebe er natürlich Tipps, sagt Gerry Ehrmann und nennt als Eigenschaften, die einen guten Keeper auszeichnen, Talent, Nervenstärke und die Bereitschaft, „hart zu arbeiten“. Auch wenn Gerry Ehrmann kein Mann überschwänglicher Gefühle ist, so war ihm doch am Samstag die Freude über den 3:2-Sieg der Mannschaft seines Sohnes anzusehen. Kevin Ehrmann strahlte hingegen übers ganze Gesicht und war sich sicher, dass sein Vater stolz auf ihn ist. Dass dem so ist, zeigte das lange und intensive Vater-Sohn-Gespräch, das die beiden nach Ende des Fußballspiels führten. (pkn)
Quelle
Ausgabe Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung - Nr. 254
Datum Montag, den 3. November 2014