Gerry Ehrmann (trainiert Nachwuchs im NLZ)

Ich kann Auges Überlegungen folgen.
Du kommst als Traier neu zu einem Verein , hast Ideen, deine eigene Philosophie.

In deinem Trainerstab ist ein Mann, den du übernehmen musst, sont bekommst du keinen Vertrag.

Dieser Mann ist aber nicht nur dein Torwarttrainer, sondern eine , allein schon wegen dem Druck der Fans, unkündbare Legende.

Was machst du nun, wenn diser Mann eine ganz andere Auffassung von Fussball wie du hat und dieses der Mannschaft gegenüber, egal ob ins Gesicht oder hintenrum, mitteilt.

Du hast ein Teil deines Ansehen bei deinen Spielern verloren und du weisst, du kannst nichts machen, denn beklagst du dich beim Vorstand, wird dieser nichts machen, höchstens ein klärendes Gespräch versuchen, den die Ikone ist unantastbar, alleine schon wegen der Fans., beschwerst du dich öffentlich, mobben dich die Fans schneller vom Betze, wie du gucken kannst.



Wääre es so, wäre es eine für den Verein fatale Situaion.

Ich kann auch nicht beurteillen, ob diese Gedanken der Wahrheit entsprechen, hab nur die Gadanken von Auge aufgegriffen und zu einem Ende geführt.

Halte das aber für möglich


Klar. Denkbar ist alles. Aber gibt es hierfür wirklich triftige Anhaltspunkte?

Ansonsten wäre ich sehr dafür, von solchen gewagten Spekulationen und Gedankenspielchen die Finger zu lassen.

Wie schnell sich Gerüchte im Internet verfestigen und verbreiten, wissen wir alle.

Und morgen ist es nichts anderes als die reine Wahrheit...
 
Ich hätte mir den Spaß machen sollen, all diese vorhersehbaren Reaktionen VORHER aufzuschreiben.
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Ihr wollt doch wohl jetzt nicht tatsächlich über Gerry nachdenken?

Der Mann ist Torwarttrainer, und folglich für diese Zuständig, und nicht für die Taktik, das Training und die Aufstellung des restlichen Kaders. Seht Euch die Leistungen seiner Schützlinge an, hört Euch die überwiegenden Aussagen seiner aktuellen und ehemaligen Schützlingen an ( er ist hart, aber wie ein Vater zu mir). Vieleicht sollten die Cheftrainer auch mal klare, auch mal harte, Worte an die Mannschaft richten, und nicht immer nur da rumeiern. Das was Foda gestern von sich gelassen hat, hatte schon fast wieder was von schönreden!
 
Kein Plan was der Scheiss hier wieder soll, aber dass hat fast schon wieder was von diesem "Ich weiss was, wills aber nicht sagen" Gerüchte streuen.
 
Klar. Denkbar ist alles. Aber gibt es hierfür wirklich triftige Anhaltspunkte?
Ansonsten wäre ich sehr dafür, von solchen gewagten Spekulationen und Gedankenspielchen die Finger zu lassen.

Wie schnell sich Gerüchte im Internet verfestigen und verbreiten, wissen wir alle.

Und morgen ist es nichts anderes als die reine Wahrheit...


Moment, welche Gerüchte? Es geht nur um die Interpretation bekannter Fakten.




Kein Plan was der Scheiss hier wieder soll, aber dass hat fast schon wieder was von diesem "Ich weiss was, wills aber nicht sagen" Gerüchte streuen.


Eben nicht. Es ist ein unpopulärer, aber deshalb noch lange nicht unlogischer Gedankengang auf der Basis allgemein zugänglicher Informationen.

Und mal wieder ein kleiner Toleranztest für's Forum
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Moment, welche Gerüchte? Es geht nur um die Interpretation bekannter Fakten.


Wortklauberei! Jedes Gerücht beginnt mit der Interpretation von Fakten. Und wenn die Faktenlage noch so dünn ist und die Interpretationsmöglichkeiten noch so groß, es wird immer genügend Leute geben, die sich dann nichts anderes mehr vorstellen können.
 
Ja, Auge, schön und gut, aber inwiefern sollte ein Torwarttrainer einen so großen Einfluss auf den Trainer nehmen?! Wenn's jetzt der Co-Trainer wäre, könnte ich das ja noch irgendwie verstehen, aber nur weil einer eine Ikone und die längste Zeit im Amt ist, ist dieser ja nicht automatisch verdächtig - oder?
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Ich finde es da wesentlich logischer die OFFENSICHTLICHEN PROBLEME aufzuarbeiten und die VERMEINTLICHEN URSACHEN anzugehen, nicht die unwahrscheinlichsten
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Ja, Auge, schön und gut, aber inwiefern sollte ein Torwarttrainer einen so großen Einfluss auf den Trainer nehmen?! Wenn's jetzt der Co-Trainer wäre, könnte ich das ja noch irgendwie verstehen, aber nur weil einer eine Ikone und die längste Zeit im Amt ist, ist dieser ja nicht automatisch verdächtig - oder?
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Ich finde es da wesentlich logischer die OFFENSICHTLICHEN PROBLEME aufzuarbeiten und die VERMEINTLICHEN URSACHEN anzugehen, nicht die unwahrscheinlichsten
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Erstmal danke für diese hysteriefreie Replik
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Und was die Einflussnahme angeht: Ich glaube eher nicht, dass der jeweilige Chefcoach vom TW-Trainer fußballtaktisch in Grund und Boden philosophiert wird
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Nähern wir uns mal so an: Was ist er NICHT?

Besonnen, feinfühlig, selbstkritisch, weitsichtig, zurückhaltend, eloquent, differenziert, pazifistisch.



Ich habe die Frage aufgeworfen, weil beim FCK seit nunmehr zwei Fußballergenerationen die gleichen Probleme immer wieder auftauchen. Egal mit welchem Personal. Dass die Bereitschaft, den Gedanken auch nur zuzulassen, gering sein würde, war mir dabei vorher klar.
 
Du meinst echt, es wäre möglich, dass die Auseinandersetzung mit Tarzan dann immer oder zumindest oft zu schlechter Stimmung und einem sich nicht entfaltenden Trainerteam, schlechter Stimmung im Team, schlechtem Teamspirit, schlechten sportlichen Leistungen führen würde? Meinst du nicht, dass da noch mehr dazu gehört?
 
Nähern wir uns mal so an: Was ist er NICHT?
Besonnen, feinfühlig, selbstkritisch, weitsichtig, zurückhaltend, eloquent, differenziert, pazifistisch.


Ich finde diese Vorgehensweise falsch. Oder anders: Wenn du so an die Problematik (kein langfristiger Erfolg herangehst), dann musst du zwangsläufig auch alle anderen Faktoren heranziehen, die beim FCK NICHT vorhanden sind: Sportdirektor, Ruhe im Umfeld ... etc. pp. Diese Faktoren können genauso zum Problem beitragen.



Kurz und knapp: Mir ist diese These zu monokausal aufgebaut.



Darüber hinaus: Ehrmann ist sicher nicht Mr. Perfekt, aber man kann genauso gut argumentieren, dass die Position, die Spieler für die er zuständig ist, seit Jahren die besten Spieler im Kader sind und deutschlandweit "reißend Absatz" finden.



Zudem denke ich, selbst wenn Ehrmann Teil des Problems sein SOLLTE, dann gibt es eine Lösung für dieses Teilproblem: Ihn kommunikativ besser einbinden. In enem Team von 35 Mann (Spieler und Trainer-Team / Betreuer) wird es immer irgendwie knistern. Ich glaube in Dortmund ist das nicht anders. Da gibts auch mal zwei Meinungen: Wichtig ist, alle Meinungen und Charaktere unter einen Hut zu bringen. Und das sehe ich als Verantwortung eines Sportdirektors oder starken, intelligenten Trainers, der weiß, wie er mit Menschen umzugehen hat (Chefs quasi - analog zu Unternehmen). Wobei wir wieder beim Thema sind.
 
Es gibt in einem so komplexen Feld niemals nur die eine EINZIGE Ursache. Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass ein Aspekt noch nie richtig beleuchtet und hinterfragt worden ist, obwohl man, wenn man denkverbotsfrei an die Sache herangeht, fast zwangsläufig darauf kommt.
 
Es gibt in einem so komplexen Feld niemals nur die eine EINZIGE Ursache. Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass ein Aspekt noch nie richtig beleuchtet und hinterfragt worden ist, obwohl man, wenn man denkverbotsfrei an die Sache herangeht, fast zwangsläufig darauf kommt.


Meiner Meinung nach überschätzt du die Macht eines Torwarttrainers, auch wenn es sich dabei um Gerry handelt und er 30 Jahre im Verein ist.

Da könnte genauso der Zeugwart,Busfahrer oder der Masseur schlechte Stimmung verbreiten und den Spielern was flüstern.
 
Dass er mehr als "nur" ein TW-Trainer (in welcher Funktion er übrigens unbestritten großartige Arbeit leistet) ist, sieht man schon daran, dass er bei jedem Spiel auf der Trainerbank sitzt, als Testosteron-Beauftragter für Diskussionen aller Art.
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Wenn man sieht, wie oft ihm schon in aller Öffentlichkeit der Gaul durchgeht, darf man legitimerweise spekulieren, dass hinter verschlossenen Türen keine größere Zurückhaltung geübt wird.
 
Gerry wäre schön blöd, wenn da wirklich was wäre.

Gerade seit Kuntz da ist.



Alle haben leistungsbezogene Verträge, dem Gerry sollte also am Wohle und Erfolg des Vereins gelegen sein.
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Dass er mehr als "nur" ein TW-Trainer (in welcher Funktion er übrigens unbestritten großartige Arbeit leistet) ist, sieht man schon daran, dass er bei jedem Spiel auf der Trainerbank sitzt, als Testosteron-Beauftragter für Diskussionen aller Art.
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Wenn man sieht, wie oft ihm schon in aller Öffentlichkeit der Gaul durchgeht, darf man legitimerweise spekulieren, dass hinter verschlossenen Türen keine größere Zurückhaltung geübt wird.


Mein Vater sagt immer der aktuelle Trainer ist doch nur die Marionette vom Gerry,der im Hintergrund die Fäden zieht
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Aber nehmen wir doch mal einen anderen Ansatz: Lasst Gerry den Trainerschein machen und er wird Cheftrainer.Damit wäre diese Diskussion bzw. Überlegung nämlich hinfällig.
 
Ja wunderbar, suchen wir jetzt einfach noch die schuld bei Gerry, damit

man was hat ,um Foda "in Schutz zu nehmen".
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Junge junge, was

hier wieder abgeht....



Und zum langfristigen, bzw. etwas aufbauen:



Kurz hat hier was langfristig aufgebaut, und es hat auch net funktioniert.

Unter anderem weil Kuntz und Kurz unfassbar schlecht eingekauft hatten,

bzw. Kuntz Posé in Israel.



Wichtig wäre vlt. mal wirklich, dass ein kompetenter Manager eingestellt wird.

Und zwar einer ohne Stallgeruch, ohne ein Kuntzspezi zu sein. Ein richtiger

Gegenpol....
 
Dass er mehr als "nur" ein TW-Trainer (in welcher Funktion er übrigens unbestritten großartige Arbeit leistet) ist, sieht man schon daran, dass er bei jedem Spiel auf der Trainerbank sitzt, als Testosteron-Beauftragter für Diskussionen aller Art.
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Wenn man sieht, wie oft ihm schon in aller Öffentlichkeit der Gaul durchgeht, darf man legitimerweise spekulieren, dass hinter verschlossenen Türen keine größere Zurückhaltung geübt wird.


Und FALLS es so wäre: Was sagst du zu dem Argument, dass Gerry wohl kaum der Chef ist, sondern Kuntz und vor allem Foda über ihm stehen und ihn in die Schranken weisen müssten?



Und was sagst du zu dem Argument, dass Ehrmann in seinem Bereich gute Arbeit leistet und man die durchaus höher bewerten kann, als die von dir vorgebrachten Spekulationen? In meinen Augen ist Ehrmanns Arbeit die einzig langfristige und zudem Erfolge vorweisende Konstante (ich brauch die Namen der Keeper wohl kaum auflisten).
 
Und was sagst du zu dem Argument, dass Ehrmann in seinem Bereich gute Arbeit leistet


Zu dem Argument sage ich, dass ich genau in der von dir zitierten Passage exakt die gleiche Feststellung getroffen habe, nur noch etwas enthusiastischer formuliert ("gute Arbeit" vs. "unbestritten großartige Arbeit").




Was sagst du zu dem Argument, dass Gerry wohl kaum der Chef ist, sondern Kuntz und vor allem Foda über ihm stehen und ihn in die Schranken weisen müssten?


Und zu DEM Argument sage ich, dass das genau der Kern meiner ursprünglichen Fragestellung ist, nämlich wieviel Macht und Einfluss, über seine offizielle Position als TW-Trainer hinaus, er tatsächlich inne hat...
 
Zu dem Argument sage ich, dass ich genau in der von dir zitierten Passage exakt die gleiche Feststellung getroffen habe, nur noch etwas enthusiastischer formuliert ("gute Arbeit" vs. "unbestritten großartige Arbeit").






Und zu DEM Argument sage ich, dass das genau der Kern meiner ursprünglichen Fragestellung ist, nämlich wieviel Macht und Einfluss, über seine offizielle Position als TW-Trainer hinaus, er tatsächlich inne hat...


Ich schrieb, dass sein Input wohl größer ist, als der Schaden den er - angenommen deine These trifft zu - anrichten könnte. Das war meine Gegenthese.



Und auch mein zweites Argument verkürzt du. Ich wollte darauf hinweisen, dass ein Störenfried Ehrmann (FALLS wir diese SPEKULATION mal weitertreiben wollen) von mächtigeren Personen in die Schranken gewiesen werden MÜSSTE (FALLS ...). Das er also nur ein kleines Zahnrädchen WÄRE.



Aber ich lass diese Spekulation hiermit auf sich beruhen.
 
man kanns auch übertreiben
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ich bin zwar nichts auges meinung aber warum

kann man nicht auch mal so etwas hinterfragen?


eben!



kann auch nicht verstehen, dass die entrüstung hier so groß ist.

wenn man mal bedenkt, wie kuntz und kurz in den letzten beiden jahren mit unbewiesenem schmutz und scheisse beschmissen wurden...

DAS war eine hexenjagd!!

dies hier ist einfach nur eine anregung zur diskussion, die auge sachlich vorgetragen hat.



zumal dieser denkanstoß alles andere als nicht nachvollziehbar ist:

ehrmann ist sowohl aufgrund seiner unbestritten sehr guten arbeit als auch aufgrund seines status bei den fans (der wohl im profifußball einzigartig sein dürfte) unkündbar.

dass es im bereich des möglichen sein könnte, dass jemand mit diesem status vielleicht bestrebungen hat, sein machtverhältnis auszudehnen, ist doch nicht undenkbar, oder?



sehe ich persönlich einen zusammenhang zwischen den vielen trainerwechseln und gerry ehrmann?

nein. und das sage ich ganz unbefangen, da ich für die mythen und ikonisierungen einzelner personen des fck nicht sonderlich empfänglich bin.

ich denke, es gab immer sportliche gründe.

die zeit vor kuntz lasse ich mal komplett außen vor, da wir in dem zeitraum so viel mit einem professionellen verein zu tun hatten, wie ehrmann mit einem modernen kurzhaarschnitt.



aber ab kuntz:

sasic: genau der richtigen mann zur richtigen zeit, der mit seiner stur konservativen spielphilosophie an den anforderungen des modernen fußball scheiterte. nichts desto trotz nutze ich grad die gelegenheit, da ich mir 100pro sicher bin, dass sasic donnerstag morgens den gerry ehrmann thread auf rt.de durchstöbert: nochmal vielen dank für alles, milan! bist/warst ein super kerl!
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so, weida gehts:

die ära kurz:

nach unserem ersten erstliga-jahr war kurz nach schaf der dienstälteste trainer in der bundesliga, was ja generell nicht für die schleudersitz-theorie spricht.

was dann im zweiten jahr folgte, ist bekannt...

kuntz verkackte es nahezu komplett mit seiner transferpolitik und kurz offenbarte seine schwächen in puncto flexibilität, da er das spielermaterial, was er zur verfügung hatte, nicht in sein eines ihm bekanntes spielsystem integrieren und somit kuntz´ fehler in keinster weise kompensieren konnte.



balakov: jo....



foda:

der ursprüngliche wunschkandidat, der auch vielversprechende ansätze zeigte:

er begutachtete alle spieler und gab somit jedem eine faire chance. zumal war er der erste trainer unter kuntz, der unserer jugend ernsthaft eine chance gab, was sich in form von heintz bildlich und in form von zuck tatsächlich bezahlt gemacht hat.

das wars dann aber auch schon so langsam mit dem positiven.

und die weniger positiven argumente richtung foda würde ich auch nicht an evtl. schlechter stimmung festmachen, sondern schlichtweg an schlechter arbeit.

kuntz hat transferpolitisch wieder zu alter stärke gefunden und foda zutaten zur verfügung gestellt, mit denen man ein gourmet-dinner zubereiten könnte.

was daraus jedoch gemacht wird, ist ein ranziger eintopf, der in der regel zwar irgendwie sättigt, einem aber so langsam aber wieder hochkommt, weil man ihn allein schon nicht mehr riechen kann.



dies soweit zu meiner analyse, in der aus meiner sicht genügend gründe dargelegt wurden, die auch ohne einen ehrmann ausgereicht hätten, um es so kommen zu lassen, wie es kam.
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obwohl ich es nach wie vor für legitim halte, diese thematik zu diskutieren.
 
kuntz hat transferpolitisch wieder zu alter stärke gefunden und foda zutaten zur verfügung gestellt, mit denen man ein gourmet-dinner zubereiten könnte.

was daraus jedoch gemacht wird, ist ein ranziger eintopf, der in der regel zwar irgendwie sättigt, einem aber so langsam aber wieder hochkommt, weil man ihn allein schon nicht mehr riechen kann.


die beste beschreibung unsere momentanen situation, die ich bisher gelesen habe. vielen dank.
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Ich hab auch etwas über die (natürlich provokante) Ehrmann-These nachgedacht. Natürlich darf so etwas kein Tabu sein, wenn es um Ursachenforschung geht!



1. Ich würde allerdings diese These wahrscheinlicher zutreffend finden, wenn weniger Leute beteiligt wären. Wenn man Ehrmann als Konstante für mannschaftlichen Misserfolg sieht, weil er die Autorität des Trainers untergräbt (was er in Einzelfällen womöglich durchaus gemacht haben könnte), dann muss man Ehrmann ja schon gezielte Absicht unterstellen - oder aber Größenwahn und Besserwisserei auf einem Gebiet, was klar nicht sein Fachgebiet ist. Soweit bin ich zu denken nicht bereit - selbst wenn man Gerry nur als normalen Angestellten des Vereins betrachtet, so sollte es ihm ein natürliches Bedürfnis sein (auch aus dem menschlichen Hang zur Selbsterhaltung), dass der Verein möglichst erfolgreich dasteht (nicht zuletzt wegen der erfolgsabhängigen Vertragsstruktur der nicht-spielenden Mitarbeiter).



2. Wenn Ehrmann soviel Einfluss auf die Spieler hat, dass eine vielleicht vorhandene Abneigung gegen den Cheftrainer dazu führt, dass es in den letzten Jahren wiederholt zu Situationen kam, in denen die Spieler nicht mehr auf ihren Cheftrainer hören wollten und ihm die Kompetenzanerkennung auf seinem (nicht auf Ehrmanns) Fachgebiet, nämlich im Bereich der taktischen individuellen Einstellung vor jedem Spiel und der grundsätzlichen Spielphilosophie, versagten, dann wären die Profis (die ja auch jeder immer für sich und in ihren Karriereabschnitten mit der jeweiligen Mannschaft erfolgreich sein wollen, ja müssen) schön blöd, wenn sie sich damit selber um den Erfolg brächten. Kann durchaus mal in einer spezifischen Mannschaftszusammensetzung sein - aber wie wahrscheinlich ist es denn, dass so etwas mit einer Vielzahl von Spielern und immer anderen teamdynamischen Strukturen vorkommen könnte? Ich finde es äußerst unwahrscheinlich. [ich bin allerdings auch kein großer Freund von "rational-choice" und denke, dass Menschen oftmals tatsächlich irrational handeln. Allerdings wäre es in diesem Fall schlichtweg saudämlich - nicht ausgeschlossen, aber für mich sehr unwahrscheinlich.]





Wenn es bellt wie ein Hund, aussieht wie ein Hund und mit dem Schwanz wedelt wie ein Hund, dann ist es höchstwahrscheinlich auch ein Hund:



Ich würde eine andere Konstante für durchaus wahrscheinlicher halten: Die Trainerwahl und entsprechende Selbstselektion des jeweiligen Vorstandes.

Beim Wechsel Sasic zu Kurz hat Kuntz entsprechend seines Missfallens am Vorgänger gehandelt. Mit Kurz kam jemand mit großen kommunikativen Stärken, der es wirklich geschafft hat, aus den Einzelspielern ein kämpfendes Kollektiv zu formen (nicht auf Grundlage von Angst und Zwang, sondern von Respekt) und sehr viel Anerkennung bei menschlichen Kompetenzen bei jedem hervorrief, der mit ihm zu tun hatte. Eine große Stärke war folgerichtig die individuelle Spielerentwicklung. Hauptkritikpunkte an Kurz' Arbeit waren: a) mangelndes Interesse, sich mit dem unerschlossenen Potential im Verein auseinanderzusetzen,
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Kaderzusammenstellung, c) mit
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zusammenhängend das offensichtliche Fehlen einer spielerischen Vision und taktische Unflexibilität.



Da wir scheinbar niemanden bekommen konnten, der die positiven Aspekte von Kurz besitzt und zugleich nicht dessen Mängel hat, sind wir nun bei Foda gelandet. Gerüchteweise in der internen Kommunikation nicht ganz so stark wie Kurz, aber im vollkommenen Gegensatz dazu hat er die Arbeit angenommen, sich mit eigenen, noch unerschlossenen, Spielern im Verein auseinanderzusetzen und eine Bestandsaufnahme zu machen. In der Kaderzusammenstellung würde ich ihm noch ein besseres Abschneiden als Kurz bescheinigen (wobei immer unklar ist, wofür Kuntz und wofür der Trainer nun gelobt und getadelt werden sollte), dafür holt er mit [subjektiv empfundenen] weitaus besseren Voraussetzungen als Kurz vergleichsweise weniger aus den Einzelspielern heraus. Spielphilosophie und taktische Finesse (das "Einstellen" auf den jeweiligen Gegner, Ausnutzen von dessen Schwächen, Kampf gegen dessen Stärken) sehe ich bei Foda und Kurz gleich schwach.



Was fehlt ist in beiden Fällen ein weiterer Akteur (Sportdirektor), der mit seinen Fähigkeiten die Schwächen des jeweiligen Trainers ausgleicht. Kuntz kann das nicht leisten, weil er mit dem Tagesgeschäft des Vorstandes nur bei Ausnahmen (Transfers) massiv ins sportliche Geschehen eingreifen kann und nicht permanent den Spielbetrieb begleiten kann. Problem ist nur, dass ich Kommunikation, individuelle Spielerentwicklung und taktisches Vorgehen als nicht delegierbar betrachte. Ein Sportdirektor könnte allerdings sowohl die Aufgabe besetzen, den Nachwuchs im Auge zu haben und dem Trainer die besten Talente schmackhaft zu machen. Außerdem könnte er die Philosophie vorgeben, sodass bei einem Trainerwechsel nicht immer die halbe Mannschaft getauscht werden müsste. [beispiel: Wir beschließen wie Hannover zu spielen. Wir brauchen Spieler für offensives Pressing und schnelles Umschaltspiel (die haben ja Sekundenvorgaben für die Zeit zwischen Balleroberung und Torabschluss), das heißt die Spieler werden nach bestimmten Kriterien ausgesucht und entsprechend weiterentwickelt.]



Hätten wir einen Sportdirektor, der die Oberhand über Scouting/Spielerverpflichtung/Trainerverpflichtung/Talentsichtung/Spielphilosophie hat, der auch die Machtkompetenz besitzt, zu entscheiden, wann ein Trainer nicht mehr ins Anforderungsprofil passt, dann bräuchte man als Trainer keine "eierlegende Wollmilchsau", sondern nur gezielte ein Profil mit Muss-Stärken und Kann-Schwächen, die intern aufgefangen werden können.



Und, um den Bogen zu schlagen, dieses Defizit finde ich viel relevanter für das "Versagen mit Ansage" als die (vielleicht tatsächlich existenten) sozialen Defizite im täglichen Umgang von unserem Torwarttrainer.
 
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