Hallo, wie kannst du so sicher sein das das alles von Buchholz kommt? Hab mich ehrlich gesagt noch nie mit dieser ganzen Politik beschäftigt. Aber wenn ich euch zu höre könnte man meinen der Typ steuert alles und jeden.
Der ist ja auch schon ewig dabei, langjähriger Sponsor, Aufsichtsrat und immer auch Strippenzieher mit guten Kontakten zu Bild und FAZ (Ashelm/Erb). Er war ein erbitterter Widersacher von Kuntz und vor allem Grünewalt, aber Kuntz war als Gallionsfigur lange Zeit über seiner Kragenweite, sodass er nur denkwürdige Polterauftritte auf Hauptversammlungen hatte und vor allem als Hauptinfoquelle für Ashelms Polemiken in der FAZ dienen konnte.
In den letzten Jahren war es etwas ruhiger um ihn, aber er ist bei den letzten Aufsichtsratswahlen mit eigener Liste angetreten, die er offensiv beworben hat. Ehrmann hat dies auch getan - als einziger, dem man wohl zugestehen konnte, als Angestellter Wahlempfehlungen seiner Chefs auszusprechen. Gewählt wurden dann Banf und Grotepass, der erste Nachrücker (Bruno Otter) ist auch einer von ihm. Seit dem Abstieg und dem Einstieg Layenbergers als Hauptsponsors ist es spürbar vorbei mit der Ruhe. Layenberger und Buchholz sind zwei Alphatiere, die wenig teamfähig sind, wenn sie nicht das obere Ende der Teamhierarchie bilden. Es gab massive Stellvertreterkämpfe zwischen Layenberger und Banf - vielleicht können die beiden aber auch einfach wirklich nicht miteinander. Wer weiß das schon. Dann gab es ständig Knatsch wegen der Investorensuche, die Episode Kessler lasse ich mal aus. Offenbar kann Buchholz aber sehr gut mit der aktuellen Geschäftsführung und mit Becca scheint er auch einverstanden zu sein. Vermutlich weil Becca wenig an Einfluss beim FCK interessiert ist. Bader, bei dem es klar war, dass im Beirat über die Klausel zum vorzeitigen Vertragsende zumindest würde diskutiert werden müssen, wurde von Buchholz medial gestützt als die Unternehmensinvestoren präsentiert wurden.
Becca war offenbar der einzige Investor mit dem tiefere Gespräche geführt wurden. Mit der Verkündung des Angebots wurde dann recht kurz vor knapp gewartet und es schien ja auch für die Lizenz absolut alternativlos zu sein. Die Bewertung des Clubwertes wurde bewusst ausgeklammert, es hieß lediglich, dass Becca die 120 M Euro nicht akzeptiere und es sollte erst mal unkompliziert ein Darlehen gewährt werden. Bis hierhin war alles okay und das Angebot schien total in Ordnung. Allerdings sollte Bader auch noch durch Becca gestützt werden. Dann folgte der versuchte Enthauptungsschlag gegen die Buchholzopposition - als Wortführer der Gegenseite hat sich Littig herauskristallisiert (passenderweise CDU-Mann - Buchholz ist SPDler und Banf wohl ein guter Bekannter oder Freund von Weichel). Dieser sollte entfernt werden und wäre dann praktischerweise durch einen von der Buchholzliste ersetzt worden, sodass Buchholz 3/5 des Aufsichtsrates des eV und vermutlich auch des Beirates kontrolliert hätte.
Damit haben sie sich aber verzockt - diese Einmischung in die Autonomie der Hauptversammlung wäre nie akzeptiert worden. Aber bei tatsächlicher Alternativlosigkeit des Angebots wäre der Rückzugs Littigs unausweichlich gewesen. Nun gab es aber ein Angebot und gegenüber dieser massiven Übergriffigkeit von Beccas Angebot hätte wohl jedes andere Angebot viel besser ausgesehen.
Seit zwei Wochen tobt der zuvor wahrnehmbare aber dezente Kampf komplett ungezügelt. Die Bild lanciert eine Lügenstory nach der anderen (schon jetzt legendär: die angebliche 4:1-Abstimmung bei nur drei anwesenden Räten) und polemisiert massiv gegen Littig, FAZ und zum Teil Rheinpfalz (Konzok) schlagen ebenfalls in die selbe Kerbe, allerdings im Gegensatz zur Bild mit zwar tendenziösen aber journalistischen Mitteln. Dagegen steht der SWR, vor allem Bernd Schmitt, auch teils mit recht harten Bandagen gegen die (selten benannte) Buchholz-Seite und die Rheinpfalz (Redzimski), sowie Kicker sehr gemäßigt aber in der Tendenz auch eher gegen Beccas Angebot.
Alles nicht schön. In meinen Augen sind alle im Aufsichtsrat verbrannt, ob sie was dazu können oder nicht. Bei der Geschäftsführung bin ich nicht sicher, inwiefern hier inhaltliche Nähe oder schlicht Pragmatismus vorliegen. Für mich steht fest, dass der gesamte Aufsichtsrat ohne Entlastung bei einer AOMV abgewählt gehört und Neuwahlen erfolgen müssen, die dann entweder eine klare Buchholzmehrheit oder (von mir bevorzugt) eine totale Abwesenheit von ihm haben sollten. Wenn Buchholz um Macht kämpft, ist das erste Opfer der FCK.
Becca scheint mit der Buchholzopposition nicht reden zu wollen - spricht nicht gerade für die "Fan-Geschichte".
Ansonsten kann man nur hoffen, dass die sechs Lokalinvestoren sich nun nicht mehr vergraulen lassen um zumindest kurzfristig die Lizenz zu sichern. Alles weitere sieht man dann. An ein unseriöses Angebot glaube ich hier nicht, dann hätte die Geschäftsführung darauf irgendwie reagiert. Außerdem möchte Littig laut seinem dbb-Interview in den Bundestag und als Vorsitzender der CDU-Mittelstandsvereinigung hat er einiges zu verlieren. Ebenso der Wirtschaftsprüfer J.C. Kling, der das Angebot wohl testiert hat.
Also, man kann ja Beccas Angebot präferieren - aber bitte lasst euch nicht von dieser erbärmlichen Bild-Kampagne beeinflussen und versucht, Berichte von Rheinpfalz, SWR und kicker zusammenhängend zu bewerten!
Und es muss aufhören, dass Infos inzwischen völlig ungefiltert und ohne Zeitverzug bei der Bild landen.
Was mir derzeit noch sauer bis bitter aufstößt, aber wegen der zahlreichen Themen keine Beachtung fand: Ich finde es absolut daneben, dass die Geschäftsführung Kredite aufgenommen hat, die deren Fortbestand zur Bedingung haben. In unserer Lage sind die Geschäftsführer somit faktisch unkündbar. Es geht nicht darum, ob es sinnvoll ist, einen oder beide Geschäftsführer jetzt oder später zu ersetzen - aber die formale Berechtigung zur Einstellung, Verlängerung und Entlassung der Geschäftsführung hat allein der Beirat. Wenn das nicht gewährleistet ist, kann man auch gleich die Satzung ändern. Ich hänge aucn nicht an 50+1 - aber die Dinge sollten schon so laufen, wie es juristisch vorgegeben ist. Meiner Meinung nach.