Klein ist seinem Vorbild Fromlowitz jetzt ganz nah
Benjamin Klein ist ein „Stennwillerer Bu“ und hat das Glück, dem viele ein ganzes Leben hinterherlaufen. Er darf mit seinem Vorbild früherer Tage auf dem Fußballplatz stehen. Der Stammtorhüter trainiert mit dem ehemaligen Bundesligaprofi Florian Fromlowitz, der beim Verbandsligisten SV Steinwenden Torwarttrainer und mittlerweile auch Co-Trainer ist.
Von Benjamin Haag
Als es richtig weh tat, lernte der heute 29-jährige Klein sein Vorbild Fromlowitz (33) kennen. Damals hatte er sich bei einem Spiel in Landstuhl richtig wehgetan, musste ausgewechselt werden. „Er kam dann zu mir und hat mich gefragt, ob alles in Ordnung ist, sagt Klein, der mittlerweile in Landstuhl wohnt, aber in Steinwenden groß geworden ist.
Eine Parallele der beiden Torhüter, beide spielten für den 1. FC Kaiserslautern. In der D- und C- Jugend war Klein für die Betze-Buben am Ball, was damals wegen des selbst zu betreibenden organisatorischen Aufwands noch viel schwieriger war. „Wir mussten damals noch selbst die Fahrerei zum Training organisieren. Es gab keinen Fahrdienst. Mein Vater hatte da viel zu tun“, erklärt Klein, der aber auch wegen seiner Körpergröße damals vom Trainer aussortiert wurde.
Anschließend wechselte der heute 1,83 Meter große Schlussmann zum SV Spesbach, wo er mit seinem späteren Teamkollegen Johannes Strasser in einem Team spielte. Nach vielen Partien bei der JSG Westrich und einem zweijährigen Gastspiel beim VfB Reichenbach spielte Klein, der mit 17 Jahren erstmals bei der ersten Mannschaft, damals noch unter Trainer Daniel Graf, im Gehäuse des ersten SVS-Team stand.
2018 wurde der Kontakt zu Fromlowitz, der seine Karriere nach wenigen Spielen beim Regionalligisten FC Homburg, wegen anhaltender Knieprobleme endgültig beenden musste, wesentlich intensiver. Die Verbindung sei damals über den früheren SVS-Verteidiger Robin Purdy zustande gekommen, der in einem Sportgeschäft in Landstuhl arbeitet. „Robin hat den Kontakt hergestellt. Flo ist dann zum Hallentraining dazugekommen. Als wir aufgestiegen sind, konnte er sich vorstellen, bei uns Torwarttrainer zu werden“, erzählt Klein.
Ein guter und wichtiger Tag für Klein, der den Torwart damals an der Seite seines Vaters als Zuschauer auf dem Betze sah, als er für Jürgen Macho im Südwestderby gegen den FSV Mainz 05 eingewechselt wurde. „Ich habe ihn damals bewundert, wir er das mit seinen 19 Jahren gemeistert hat“, meint Klein, der später nicht nur das gleiche Trikot und die gleiche Nummer wie sein Idol trug, sondern auch die gleiche Frisur.
Der Kontakt zu Familienvater Fromlowitz wurde immer intensiver. Das Torwarttraining half Klein merklich. „Er gibt einem das Gefühl, dass man nicht alleine im Tor steht“, erklärt der 29-Jährige der seit kurzem als Bilanzbuchhalter auf der Airbase in Ramstein arbeitet.
Dass Fromlowitz nicht gleich Co-Trainer wurde, lag daran, dass er in Schichten arbeiten musste. Seit der Winterpause, als Daniel Meisenheimer Bernd Ludwig auf der Trainerposition ersetzte, ist Fromlowitz Co- und Torwarttrainer. Für Klein ist er mehr als das – schlichtweg eine wichtige Figur im täglichen Fußballgeschäft, aber auch mal eine Hilfe und ein Kumpel.
Als Hendrik-Maximilian Bitzer, der heute bei Eintracht Trier spielt, in der Winterpause den Stammplatz im Tor des Verbandsligisten vor der Nase wegschnappte, war Klein irritiert. „Ich habe das damals nicht verstanden. Flo war da mein erster Ansprechpartner. Er hatte ja schon ähnliche Situationen erlebt“, erzählt Klein, der auch den Tipp bekam, das Gespräch mit dem Trainer zu suchen. „Ein Wechsel war kein Thema, ich wollte mich durchbeißen“, was Klein auch gelang, als er sich mitten in der Rückrunde den Platz im Tor zurückeroberte.
Gelernt hat der SVS-Torhüter von seinem Idol früherer Tage, dass er selbstsicherer wird, keine Angst vor Fehlern hat, sein Stellungsspiel verbessert, aber auch den typischen seitlichen Abschlag aus der Schule von Gerry Ehrmann. „Wir sind uns total ähnlich und haben einen positiven Ehrgeiz“, weiß Klein aber auch über Gemeinsamkeiten der beiden früheren FCK-Spieler zu berichten.
Überzeugt ist er beim SVS-Trainerteam auch von Daniel Meisenheimer, dem er es zugetraut hätte, das Team vor dem Abstieg in die Landesliga zu bewahren. „Er hat uns in der Vorbereitung körperlich fit gemacht“, sagt er und hat die Hoffnung, bald, nach der Corona-Pandemie, wieder auf dem Platz zu stehen, am liebsten mit seinem Kumpel Florian Fromlowitz.
Die Rheinpfalz Pfälzische Volkszeitung - Nr. 85 Donnerstag, den 9. April 2020