Fußball mit Doktorhut
Hintergrund: Warum Axel Roos auf dem ehemaligen ASV-Gelände eine Akademie für Nachwuchskicker errichtet
Von Peter Knick
Geschäftiges Treiben herrscht auf dem ehemaligen Sportgelände des ASV Kaiserslautern. Schweres Gerät ist im Einsatz. Erdarbeiten werden verrichtet, ein Rasenplatz angelegt. Die treibende Kraft dahinter ist Axel Roos. Der einstige Profi des 1. FC Kaiserslautern hat das Areal von der Stadt gepachtet, um darauf eine Fußballakademie zu errichten.
Das Vereinsheim des insolvent gegangenen Lauterer Vereins hat schon bessere Tage gesehen. Auf der Mauer ist noch das verwitterte Wappen des ASV zu sehen. Doch das ist Vergangenheit. Auf der Stirnseite des Gebäudes prangt ein großes weißes Schild, auf dem „Fußballakademie Kaiserslautern“ zu lesen und ein Fußball mit Doktorhut zu sehen ist. Das symbolisiert die neue Zeit, für die Axel Roos steht. Zusammen mit seinem Geschäftspartner David Müller und der Unterstützung zahlreicher Sponsoren verwirklicht er einen langgehegten Traum. So habe die „Fußballschule Axel Roos“ jetzt einen festen Sitz, ja, „eine Heimat gefunden“, sagt der Ex-Profifußballer, der für die Roten Teufel über 300 Bundesligaspiele bestritt.
Als er das versteckt am Ostrand Kaiserslauterns gelegene ASV-Gelände zum ersten Mal besichtigen wollte, habe er Schwierigkeiten gehabt, es zu finden, erzählt Roos. Trotz des verwilderten Zustands, das Gras stand fast mannshoch, habe ihm das Sportgelände gefallen, und so habe er sich entschlossen, es zu pachten und in die Renovierung zu investieren.
Bald wird hier ein grüner Rasenteppich sein ...
In den vergangenen fünf Jahren war der Name Axel Roos mit der Socca Five-Arena verbunden, deren sportlicher Leiter er in dieser Zeit war. Zum Ende der Fußball-Saison 2013/14 trennten sich aber beider Wege. Roos gründete den Verein K-Town Rush und beantragte die Aufnahme in den Südwestdeutschen Fußballverband. Bekannt wurde Axel Roos durch seine, nach ihm benannte Fußballschule, in der er mit einem Lizenzierten Trainerstab Nachwuchsspielern das kleine und große Einmaleins des Fußballs beibringt. Die Fußballschule sowie die Talentschmiede, der Sport-und Fußballclub Kaiserslautern (SFC), K-Town Rush und die von Dennis Tiano geleitete Safehands-Torwartschule werden nun alle unter dem Dach der Fußballakademie zusammengefasst.
Die Akademie habe es sich zur Aufgabe gemacht, den Jugendfußball in der Region zu entwickeln, sagt Roos und verhehlt seine ehrgeizigen Pläne nicht. So wolle er, wie der 1. FCK auf dem Fröhnerhof, mit seiner Akademie ein Leistungszentrum für den Fußballnachwuchs schaffen. Des Weiteren werde er aber auch seine Fußball-Feriencamps veranstalten. So findet das erste in dieser Serie vom 28. Juli bis 30. Juli bei der TSG Kerzenheim statt (
www.axelroos.com).
Bis alle Pläne in Sachen Fußallakademie verwirklicht sind, vergeht aber noch einige Zeit. So wurden gestern auf dem früheren Hartplatz des ASV Grassamen gesät. „In etwa 14 Tagen wird man das erste Grün sehen“, sagt Roos, dessen Büro sich im früheren ASV-Vereinsheim befindet, in dem vor kurzem die Kabinen und Duschen erneuert wurden. Das Gebäude gehört Victor Rodrigues, der dort ein Spezialitätenrestaurant eröffnen und die Kegelanlage wieder instand setzen will.
Bald werden die Nachwuchskicker auf dem Akademiegelände trainieren, und die sieben Jugendmannschaften des SFC auf den beiden Rasenplätzen ihre Ligaspiele bestreiten. Es tut sich also einiges in sportlicher und auch wirtschaftlicher Hinsicht im Lauterer Osten.
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung