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Kein Sieg für die Selbstherrlichkeit – so lässt sich der Heimerfolg des 1. FC Kaiserslautern gegen die Gäste vom FC St. Pauli (2:1) vom vergangenen Sonntag wohl am besten beschreiben.
Etwas erstaunlich war es für die anwesenden Pressevertreter allerdings schon, dass man sich aus Sicht der roten Teufel mit dem Auftritt gegen den letztjährigen Fast-Aufsteiger vom Hamburger-Millerntor nach Schlusspfiff nur bedingt zufrieden zeigte. U.a. monierte FCK-Chefcoach Dirk Schuster ein schlampiges Passspiel und falsche Laufwege seiner Mannen, die die Kiezkicker immer wieder zurück ins Spiel kamen ließen. Auch FCK-Torwart Andreas Luthe („Nicht unser bestes Spiel“), der Vorbereiter zum 1:0, Erik Durm („Müssen eine Schippe drauflegen“) oder Mittelfeldmotor Marlon Ritter („Haben ein echt schlechtes Spiel gemacht“) gingen mit der eigenen Spielleistung durchaus selbstkritisch ins Gericht und stimmten in den Tenor ihres Trainers ein.
Dabei gelang den Hausherren bereits nach rund zehn Spielminuten ein Auftakt nach Maß bzw. das frühe 1:0. Über eine sehenswerte Passkombination von Mannschaftskapitän Jean Zimmer, der den hinterlaufenen Erik Durm auf der rechten Spielfeldseite mit einem Steckpass bediente, und einer perfekt getimten Flanke an den zweiten Pfosten, war es Mittelstürmer Terrence Boyd der das Spielgerät dort wuchtig mit dem Kopf über seinen Gegenspieler hinweg in die gegnerischen Tormaschen beförderte. Ein Traumstart für die Lautrer, der die Gäste kalt erwischte.
Im Anschluss konzentrierten sich die Betzebuwe vermehrt darauf diesen Spielstand erst einmal zu halten und mit einer aufmerksamen Defensive die gegnerischen Angriffe zu unterbinden. Für vereinzelte Torabschlüsse der Gäste hatte die FCK-Abwehr in Halbzeit eins stets eine entsprechende Lösung parat. Auffällig war zudem auch, dass der betriebene Spielaufwand des 1. FCK in den ersten 45. Spielminuten nicht mehr so intensiv ausfiel wie in den ersten zwei bisherigen Pflichtspielen der 2. Liga bzw. auch aus dem Pokalauftritt gegen den SC Freiburg aus der Vorwoche. Ob dies allerdings einer taktischen Vorgabe von Trainer Dirk Schuster entsprach oder der 1. FCK aufgrund eines dankbaren Gegners keinen großen Anlass dazu sah sich konditionell zu verausgaben, darüber konnte man am gestrigen Sonntag wohl unterschiedliche Ansichten haben.
Der Start in die zweite Halbzeit verlief ähnlich, eine wütende Gästemannschaft, die von nun an vermehrt auf den Ausgleichtreffer drängen sollte, sah man auch nach der Halbzeitpause nur bedingt. Generell wusste die Abwehrleistung der Lautrer-Hintermannschaft nahezu über die komplette Spielzeit zu überzeugen und man schaffte es die Paulianer in der Mehrzahl der sich bietenden Möglichkeiten vom eigenen Strafraum fernzuhalten. Gelang den Nordlichtern hin und wieder doch ein Torabschluss, war es gerade in der zweiten Hälfte FCK-Torwart Andreas Luthe der mit all seiner Erfahrung und tollen Paraden seine Mannschaft in Führung hielt, auch wenn er sprichwörtlich zweimal dafür den Kopf hinhalten musste und am höchsten Körperteil vom Gegner (zum Glück ohne eine schwerwiegendere Verletzung davonzutragen) getroffen wurde. Insbesondere gegen den eingewechselten Matanovic rettete der Keeper der roten Teufel zweimal in höchster Not und hielt seinen Kasten zunächst noch sauber.
In der 65. Spielminute vergab auf der anderen Seite Terrence Boyd sogar eine eigentlich 100%ige Möglichkeit die frühe Vorentscheidung herbeizuführen als er nach einer großartigen Einzelaktion von Marlon Ritter, der sich am rechten Strafraumrand gleich gegen zwei Gegenspieler durchsetzen konnte, Boyd am zweiten Pfosten bediente – dieser aber anstatt dem halbleeren Tor, nur den Pfosten traf. Eine Szene die den anwesenden FCK-Fans auf den Rängen sicherlich wieder einige graue Haare zusätzlich auf den Kopf getrieben haben dürfte.
Dass es im Fußball aber bekannterweise ganz schnell gehen kann und dem 31-jährigen Angreifer an diesem Nachmittag trotzdem noch ein versöhnlicher Tagesabschluss gelingen sollte, lag u.a. an der Einwechslung vom späteren Torschützen zum 2:0, Kenny Prince Redondo und dem Vorlagengeber zum Pre-Assist, Phillip Hercher. Nachdem der 1. FCK einen erneuten Angriff der Gäste unterbinden konnte, wurde der Ball nach einer Umschaltsituation schnell nach vorne bzw. auf die rechte Spielfeldseite gespielt. Der dort aufgerückte Hercher sah, dass Terrence Boyd auf der gegenüberliegenden Seite des Rasens komplett blank stand und bediente ihn mit einem hohen Pass. Gleichzeitig hinterlief der durchgestartete Redondo seinen Sturmpartner im Rücken und wurde auf Höhe der Strafraumkante perfekt von Boyd bedient. Mit einem satten Linksschuss ließ er dem Pauli-Torhüter aus kurzer Distanz keine Chance und traf zum 2:0 vor einer frenetisch jubelnden Westkurve.
Aber halt – Eine souverän zu Ende gespielte Zwei-Tore-Führung des 1. FCK ohne Kammerflimmern und blutdrucksenkenden Mitteln? Nicht mit uns, dürfte sich die Mannschaft gedacht haben. Fast im Gegenzug an das wichtige zweite Tor an diesem Tag, offenbarte man erneut wieder Schwächen im Wegverteidigen von gegnerischen Standardsituationen. Dieses Mal war es St. Pauli-Innenverteidiger Jakov Medic der in der 88. Spielminute sträflich freigelassen am FCK-Strafraum nach einer gegnerischen Ecke nur den Fuß hinhalten musste. Der späte Anschlusstreffer für die Gäste, der den fast 40.000 anwesenden FCK-Fans (wie üblich) noch einmal einige harte Minuten in der Nachspielzeit bescheren sollten.
In der Nachspielzeit besann man sich aus Sicht des 1. FCK allerdings wieder auf die gute Defensivleistung und St. Pauli konnte den 2:1-Heimsieg der roten Teufel nicht mehr gefährden. Die Betzebuwe klettern durch diesen Erfolg mit sieben Punkten aus drei Spielen und einer nahezu makellosen Bilanz auf den zweiten Platz in der Tabelle, während der Club vom Kiez durch diese Niederlage auf den zwölften Tabellenrang durchgereicht wurde.
Etwas erstaunlich war es für die anwesenden Pressevertreter allerdings schon, dass man sich aus Sicht der roten Teufel mit dem Auftritt gegen den letztjährigen Fast-Aufsteiger vom Hamburger-Millerntor nach Schlusspfiff nur bedingt zufrieden zeigte. U.a. monierte FCK-Chefcoach Dirk Schuster ein schlampiges Passspiel und falsche Laufwege seiner Mannen, die die Kiezkicker immer wieder zurück ins Spiel kamen ließen. Auch FCK-Torwart Andreas Luthe („Nicht unser bestes Spiel“), der Vorbereiter zum 1:0, Erik Durm („Müssen eine Schippe drauflegen“) oder Mittelfeldmotor Marlon Ritter („Haben ein echt schlechtes Spiel gemacht“) gingen mit der eigenen Spielleistung durchaus selbstkritisch ins Gericht und stimmten in den Tenor ihres Trainers ein.
Dabei gelang den Hausherren bereits nach rund zehn Spielminuten ein Auftakt nach Maß bzw. das frühe 1:0. Über eine sehenswerte Passkombination von Mannschaftskapitän Jean Zimmer, der den hinterlaufenen Erik Durm auf der rechten Spielfeldseite mit einem Steckpass bediente, und einer perfekt getimten Flanke an den zweiten Pfosten, war es Mittelstürmer Terrence Boyd der das Spielgerät dort wuchtig mit dem Kopf über seinen Gegenspieler hinweg in die gegnerischen Tormaschen beförderte. Ein Traumstart für die Lautrer, der die Gäste kalt erwischte.
Im Anschluss konzentrierten sich die Betzebuwe vermehrt darauf diesen Spielstand erst einmal zu halten und mit einer aufmerksamen Defensive die gegnerischen Angriffe zu unterbinden. Für vereinzelte Torabschlüsse der Gäste hatte die FCK-Abwehr in Halbzeit eins stets eine entsprechende Lösung parat. Auffällig war zudem auch, dass der betriebene Spielaufwand des 1. FCK in den ersten 45. Spielminuten nicht mehr so intensiv ausfiel wie in den ersten zwei bisherigen Pflichtspielen der 2. Liga bzw. auch aus dem Pokalauftritt gegen den SC Freiburg aus der Vorwoche. Ob dies allerdings einer taktischen Vorgabe von Trainer Dirk Schuster entsprach oder der 1. FCK aufgrund eines dankbaren Gegners keinen großen Anlass dazu sah sich konditionell zu verausgaben, darüber konnte man am gestrigen Sonntag wohl unterschiedliche Ansichten haben.
Der Start in die zweite Halbzeit verlief ähnlich, eine wütende Gästemannschaft, die von nun an vermehrt auf den Ausgleichtreffer drängen sollte, sah man auch nach der Halbzeitpause nur bedingt. Generell wusste die Abwehrleistung der Lautrer-Hintermannschaft nahezu über die komplette Spielzeit zu überzeugen und man schaffte es die Paulianer in der Mehrzahl der sich bietenden Möglichkeiten vom eigenen Strafraum fernzuhalten. Gelang den Nordlichtern hin und wieder doch ein Torabschluss, war es gerade in der zweiten Hälfte FCK-Torwart Andreas Luthe der mit all seiner Erfahrung und tollen Paraden seine Mannschaft in Führung hielt, auch wenn er sprichwörtlich zweimal dafür den Kopf hinhalten musste und am höchsten Körperteil vom Gegner (zum Glück ohne eine schwerwiegendere Verletzung davonzutragen) getroffen wurde. Insbesondere gegen den eingewechselten Matanovic rettete der Keeper der roten Teufel zweimal in höchster Not und hielt seinen Kasten zunächst noch sauber.
In der 65. Spielminute vergab auf der anderen Seite Terrence Boyd sogar eine eigentlich 100%ige Möglichkeit die frühe Vorentscheidung herbeizuführen als er nach einer großartigen Einzelaktion von Marlon Ritter, der sich am rechten Strafraumrand gleich gegen zwei Gegenspieler durchsetzen konnte, Boyd am zweiten Pfosten bediente – dieser aber anstatt dem halbleeren Tor, nur den Pfosten traf. Eine Szene die den anwesenden FCK-Fans auf den Rängen sicherlich wieder einige graue Haare zusätzlich auf den Kopf getrieben haben dürfte.
Dass es im Fußball aber bekannterweise ganz schnell gehen kann und dem 31-jährigen Angreifer an diesem Nachmittag trotzdem noch ein versöhnlicher Tagesabschluss gelingen sollte, lag u.a. an der Einwechslung vom späteren Torschützen zum 2:0, Kenny Prince Redondo und dem Vorlagengeber zum Pre-Assist, Phillip Hercher. Nachdem der 1. FCK einen erneuten Angriff der Gäste unterbinden konnte, wurde der Ball nach einer Umschaltsituation schnell nach vorne bzw. auf die rechte Spielfeldseite gespielt. Der dort aufgerückte Hercher sah, dass Terrence Boyd auf der gegenüberliegenden Seite des Rasens komplett blank stand und bediente ihn mit einem hohen Pass. Gleichzeitig hinterlief der durchgestartete Redondo seinen Sturmpartner im Rücken und wurde auf Höhe der Strafraumkante perfekt von Boyd bedient. Mit einem satten Linksschuss ließ er dem Pauli-Torhüter aus kurzer Distanz keine Chance und traf zum 2:0 vor einer frenetisch jubelnden Westkurve.
Aber halt – Eine souverän zu Ende gespielte Zwei-Tore-Führung des 1. FCK ohne Kammerflimmern und blutdrucksenkenden Mitteln? Nicht mit uns, dürfte sich die Mannschaft gedacht haben. Fast im Gegenzug an das wichtige zweite Tor an diesem Tag, offenbarte man erneut wieder Schwächen im Wegverteidigen von gegnerischen Standardsituationen. Dieses Mal war es St. Pauli-Innenverteidiger Jakov Medic der in der 88. Spielminute sträflich freigelassen am FCK-Strafraum nach einer gegnerischen Ecke nur den Fuß hinhalten musste. Der späte Anschlusstreffer für die Gäste, der den fast 40.000 anwesenden FCK-Fans (wie üblich) noch einmal einige harte Minuten in der Nachspielzeit bescheren sollten.
In der Nachspielzeit besann man sich aus Sicht des 1. FCK allerdings wieder auf die gute Defensivleistung und St. Pauli konnte den 2:1-Heimsieg der roten Teufel nicht mehr gefährden. Die Betzebuwe klettern durch diesen Erfolg mit sieben Punkten aus drei Spielen und einer nahezu makellosen Bilanz auf den zweiten Platz in der Tabelle, während der Club vom Kiez durch diese Niederlage auf den zwölften Tabellenrang durchgereicht wurde.