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Der 1. FC Kaiserslautern muss nach der 3:4-Niederlage im Topspiel gegen Fortuna Düsseldorf vom vergangenen Samstag die damit verbundenen Erlebnisse so schnell wie möglich aus den „Kleidern schütteln“. Für den Traditionsverein aus der Pfalz war es die erste Niederlage nach einer Serie von sieben Spielen in denen die Lautrer unbesiegt geblieben waren. Auch wenn die Begleitumstände bei der zurückliegenden Partie am Rhein durch den Flaschenwurf aus dem Düsseldorfer-Fanblock auf FCK-Angreifer Ragnar Ache im Nachgang einen äußerst üblen Beigeschmack hinterlassen, muss sich die Mannschaft sportlich auch mit dem eigenen Einbruch und der mangelhaften Abwehrvorstellung in der zweiten Spielhälfte auseinandersetzen, in der satte drei Gegentore in zwanzig Spielminuten am Ende dafür verantwortlich waren, dass ein Punktgewinn in der Merkur Spiel-Arena für den pfälzischen Traditionsverein am Ende ausblieb.
Die Gelegenheit hierfür bietet sich schon am kommenden Samstagabend, in der man im zweiten Topspiel in Folge (Anstoß: 20:30 Uhr) keinen geringeren als den Hamburger Sportverein zum Kräftemessen im heimischen Fritz-Walter-Stadion begrüßen darf.
Der Gast von der Elbe erledigte seine sportlichen Hausaufgaben am vergangenen Spieltag selbst souverän, im Heimspiel gegen die SpVgg Greuter Fürth besiegte man den Gast aus Franken mit einem 2:0. Ein Torwartfehler durch Jonas Urbig, der nach einer Viertelstunde Spielzeit eine Flanke unterlief, verhalf HSV-Mittelfeldspieler Jonas Meffert per Kopf zu seinem ersten Saisontor. Kurz vor dem Seitenwechsel gelang es dann Top-Stürmer Robert Glatzel die Führung weiter auszubauen, der großgewachsene Angreifer mit FCK-Vergangenheit leitete sein sechstes Saisontor selbst ein und verwertete am Ende einen finalen Querpass vom eingewechselten Neuzugang Immanuel Pherai aus kurzer Tordistanz zur 2:0-Führung für den ehemaligen "Bundesliga-Dino". Es sollte bereits zu diesem frühen Zeitpunkt des Spiels die Vorentscheidung gewesen sein.
Dabei war es u.a. auch Schiedsrichter Robert Schröder zu verdanken, dass die Rothosen nicht bereits die erste Spielhälfte mit einem Spieler in Unterzahl beenden mussten, nach einem harten Einsteigen von Flügelspieler Bakery Jatta, der sich im Duell gegen Simon Asta zu einem „Stempeln“ hinreißen ließ, hatte der HSV in der 38. Spielminute Glück – der 25-jährige Gambier wurde auch nach einem anschließenden VAR-Check nur mit einer gelben Karte verwarnt - Eine Fehlentscheidung. Erwähnenswert aus Sicht der Gäste war während des Spielverlaufs auch ein verschossener Elfmeter durch Führungsspieler und Mannschaftskapitän Branimir Hrgota, der in HSV-Keeper Heuer Fernandes seinen Meister fand. Ein möglicher Anschlusstreffer des Fürther-Kleeblatts in der 70. Spielminute hätte den Spielverlauf in der Schlussphase vielleicht noch einmal auf den Kopf gestellt – so blieb es am Ende allerdings beim verdienten Dreier des HSV, der mit der makellosen Bilanz von fünf Heimsiegen in Folge aktuell auf Platz eins der aktuellen Heimtabelle rangiert.
Zwei personelle Wehrmutstropfen mussten der Hamburger jedoch während der 90 Minuten in Form von Neu-Rechtsverteidiger Ignace Van der Brempt und Mittelfeldspieler Ludovit Reis verkraften, die beide bereits in der ersten Halbzeit angeschlagen ausgewechselt werden mussten. Reis verletzte sich an der Schulter und verfolgte das Spiel nach seiner Auswechslung in der Anfangsviertelstunde, mit seinem Arm in einer Schlinge von der Bank aus. Van der Brempt, der sich am Oberschenkel verletzte, fehlte nach Abpfiff bei der Jubelarie und der Verabschiedung der HSV-Fans aus dem Volksparkstadion – Eine genaue Diagnose steht aktuell noch aus, im Falle von Reis droht allerdings im schlimmsten Fall sogar eine Schulter-OP.
Mit zwanzig Punkten rangieren die Hamburger aktuell punktgleich mit dem Stadtnachbarn des FC St. Pauli ganz oben in der Tabelle, genauer gesagt auf dem zweiten Platz. Eine Bilanz von sechs Siegen, zwei Remis und zwei Niederlagen (Torverhältnis 19:10) bestätigt bisher die hohen sportlichen Ziele in der Hansestadt, die mittlerweile in der sechsten Spielzeit in Liga zwei endlich wieder „hochwollen“, nachdem man zuletzt sowohl die Saison 21/22 sowie 22/23 als undankbarer Tabellendritter beendete und im Anschluss denkbar knapp in der Aufstiegsrelegation gegen Hertha BSC Berlin und ein Jahr später gegen den VFB Stuttgart scheiterte. Der Ruf des „unaufsteigbaren HSV“ greift mittlerweile auch unter den eigenen Anhängern deshalb nicht ohne eine gewisse Selbstironie um sich - zuletzt durfte man sich sportlich in der Saison 2017/2018 in der Bundesliga messen.
Dieser wachsende Anspruch u. Druck geht auch nicht spurlos am aktuellen Cheftrainer des HSV, Tim Walter vorüber, der in diesem Jahr den nun schon dritten Anlauf unternimmt, der norddeutschen Hafenstadt mit ihren fast 2 Mio. Einwohnern ein bisschen den ehemaligen Glanz des sechsmaligen deutschen Meisters, dreimaligen DFB-Pokalsiegers und einmaligen Gewinners des Europapokal der Landesmeister zurückzubringen.
Für seine zuweilen aufbrausend-emotionalen Pressekonferenzen ist Walter über die Stadtgrenzen Hamburgs hinaus bekannt. Mal süffisant-arrogant, mal despektierlich-gelangweilt den anwesenden Pressevertretern und Medienschaffenden gegenüber, bedient sich der 47-jährige gebürtige Bruchsaler gerne der gesamten, verfügbaren Klaviatur der Öffentlichkeitsarbeit. Oft schießt der Hamburger-Cheftrainer dabei allerdings auch über das offensichtliche Ziel hinaus – weil Walter bei einer Trainings-Dopingkontrolle Ende September einen Arzt der dafür zuständigen Organisation (NADA) angeschrien und „erheblich verbal beleidigt“ haben soll, erhielt der ehemalige Übungsleiter des KSV Holstein Kiel und des VFB Stuttgart eine Geldstrafe von ca. 20.000 Euro, sowie ein Innenraumverbot für zwei Meisterschaftsspiele auf Bewährung, welches bis zum 30 Juni 2024 ausgesetzt wurde.
Aktuell werden diese Nebenkriegsschauplätze von der Mannschaft allerdings noch erfolgreich abgeblockt. Auch zwei zwischenzeitliche Rückschläge, bei welchen man Mitte September ausgerechnet gegen die beiden Drittligaaufsteiger aus Elversberg und Osnabrück im direkten Aufeinandertreffen mit jeweils 1:2 den Kürzeren zog, konnten das HSV-Team nicht nachhaltig erschüttern - im Anschluss holte man aus den folgenden Partien gegen Düsseldorf, Wiesbaden und Fürth sieben von neun möglichen Zählern, bevor es nun am kommenden Wochenende zum anstehenden Duell mit dem 1. FCK auf Deutschlands höchsten Fußballberg kommen wird.
Dabei könnte in genau dieser vermeintlichen Auswärtsschwäche der Hamburger ein großer Trumpf der roten Teufel liegen, die selbst nach zehn Spieltagen mit zwölf von möglichen fünfzehn Punkten auf Platz zwei der Heimtabelle liegen, während der HSV in der fußballerischen Fremde aktuell nur auf einem durchschnittlichen zehnten Rang in der Auswärtstabelle rangiert und bisher in seinen fünf Auswärtspartien nur ein einziges Mal den Platz als Sieger verlassen konnte. Bereits beim letzten Aufeinandertreffen im vergangenen April, kaufte der 1. FCK den Hanseaten vor einer Rekordkulisse von fast 50.000 Zuschauern im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion den Schneid ab – am Ende siegte die Mannschaft von Cheftrainer Dirk Schuster mit 2:0. Ein gutes Omen für den kommenden Samstagabend?
Aus kadertechnischer Hinsicht moderierte der HSV in der zurückliegenden Sommertransferperiode einen personellen Umbruch von insgesamt 27 Spielern (zwölf Neuzugänge, fünfzehn Abgänge). Einer der auffälligsten auf der Zugangsseite dabei sicherlich Rechtsverteidiger Ignace van der Brempt, den man für ein Jahr von RB Salzburg an die Elbe lockte. Der 21-jährige, belgische U-Nationalspieler stand bisher in allen zehn Ligaspielen für die Rothosen auf dem Platz und hat sich aufgrund seiner Qualitäten schnell in der aktuellen HSV-Stammelf festgespielt – Ein drohender, verletzungsbedingter Ausfall am kommenden Samstagabend wäre ein empfindlicher Verlust für die Nordlichter. Weitere Sommer-Neuzugänge in der Hansestadt waren u.a. die beiden Innenverteidiger Dennis Hadzikadunic (Leihe FK Rostov) und Guilherme Ramos (ablösefrei DSC Arminia Bielefeld), sowie der bundesligaerfahrene Levin Öztunali und Spielmacher Immanuel Pherai (Eintracht Braunschweig) - an dem 22-jährigen offensiven Spielgestalter, der in der abgelaufenen Saison mit neun Toren und fünf Torvorlagen einen großen Anteil am Klassenerhalt des BTSV genoss, waren in der Sommerpause gleich mehrere Konkurrenten interessiert, bevor der HSV am Ende den Zuschlag erhielt. Bisher steht der niederländische Kreativspieler allerdings erst bei sechs Ligaeinsätzen und zwei Torvorlagen für seinen neuen Verein.
Die aktuellen Leistungsträger auf Seiten des HSV sind Mittelfeldspieler László Bénes (sieben Tore, fünf Vorlagen) und Mittelstürmer Robert Glatzel (sieben Tore, drei Vorlagen), gefolgt von Flügelspieler Bakery Jatta (vier Tore). Bisher noch kein wirklicher Faktor im HSV-Spiel sind hingegen Linksaußen Jean-Luc Dompé (zehn Spiele - ein Tor, eine Vorlage), Ransford-Yeboah Königsdörffer (neun Spiele - eine Vorlage) oder Neuzugang Levin Öztunali (acht Spiele - kein Tor, keine Vorlage), was allerdings keine Fragen ob ihrer hohen fußballerischen Qualitäten aufwerfen dürften.
In allen bisherigen zehn Ligapflichtspielen vertraute Chefcoach Walter auf ein offensives 4-3-3-System. Vor Stammtorhüter Heuer-Fernandes, sind aktuell Ramos und Hadzikadunic in der zentralen Innenverteidigung gesetzt, auch weil der eigentlich gesetzte Mannschaftskapitän Sebastian Schonlau aktuell mit einer Wadenverletzung verletzungsbedingt ausfällt. Links in der Viererkette verteidigt Miro Muheim, auf der rechten Seitd der bereits oben erwähnte Van der Brempt. Das Dreigestirn im Mittelfeld bilden aktuell der eher etwas defensiv-orientierte Jonas Meffert auf der Sechs, sowohl László Bénes und Ludovit Reis auf den Achterpositionen. Im Sturm vertraute man im Spiel gegen die SpVgg auf Jean-Luc Dompé als linken Außenstürmer und Bakery Jatta auf dem rechten Flügel. Als alleinige Sturmspitze lief Top-Torschütze Robert Glatzel auf.
Bei einem möglichen Ausfall von Van der Brempt für das Spiel in Kaiserslautern könnte Moritz Heyer als erster Ersatzmann auf die Position des Rechtsverteidigers rücken. Auch der erst 19-jährige William Mikelbrencis ist dort eine zusätzliche Option. Fällt Ludovit Reis mit seiner Schulterverletzung für das Spiel gegen den 1. FCK aus, läuft die ersten Personaloptionen im zentral-offensiven Mittelfeld auf Immanuel Pherai hinaus, der das in ihn gesetzte Vertrauen nach seiner Einwechslung vom vergangenen Wochenende auch gleich mit seiner zweiten, direkten Torvorlage in der Saison zurückzahlte.
Die Gelegenheit hierfür bietet sich schon am kommenden Samstagabend, in der man im zweiten Topspiel in Folge (Anstoß: 20:30 Uhr) keinen geringeren als den Hamburger Sportverein zum Kräftemessen im heimischen Fritz-Walter-Stadion begrüßen darf.
Der Gast von der Elbe erledigte seine sportlichen Hausaufgaben am vergangenen Spieltag selbst souverän, im Heimspiel gegen die SpVgg Greuter Fürth besiegte man den Gast aus Franken mit einem 2:0. Ein Torwartfehler durch Jonas Urbig, der nach einer Viertelstunde Spielzeit eine Flanke unterlief, verhalf HSV-Mittelfeldspieler Jonas Meffert per Kopf zu seinem ersten Saisontor. Kurz vor dem Seitenwechsel gelang es dann Top-Stürmer Robert Glatzel die Führung weiter auszubauen, der großgewachsene Angreifer mit FCK-Vergangenheit leitete sein sechstes Saisontor selbst ein und verwertete am Ende einen finalen Querpass vom eingewechselten Neuzugang Immanuel Pherai aus kurzer Tordistanz zur 2:0-Führung für den ehemaligen "Bundesliga-Dino". Es sollte bereits zu diesem frühen Zeitpunkt des Spiels die Vorentscheidung gewesen sein.
Dabei war es u.a. auch Schiedsrichter Robert Schröder zu verdanken, dass die Rothosen nicht bereits die erste Spielhälfte mit einem Spieler in Unterzahl beenden mussten, nach einem harten Einsteigen von Flügelspieler Bakery Jatta, der sich im Duell gegen Simon Asta zu einem „Stempeln“ hinreißen ließ, hatte der HSV in der 38. Spielminute Glück – der 25-jährige Gambier wurde auch nach einem anschließenden VAR-Check nur mit einer gelben Karte verwarnt - Eine Fehlentscheidung. Erwähnenswert aus Sicht der Gäste war während des Spielverlaufs auch ein verschossener Elfmeter durch Führungsspieler und Mannschaftskapitän Branimir Hrgota, der in HSV-Keeper Heuer Fernandes seinen Meister fand. Ein möglicher Anschlusstreffer des Fürther-Kleeblatts in der 70. Spielminute hätte den Spielverlauf in der Schlussphase vielleicht noch einmal auf den Kopf gestellt – so blieb es am Ende allerdings beim verdienten Dreier des HSV, der mit der makellosen Bilanz von fünf Heimsiegen in Folge aktuell auf Platz eins der aktuellen Heimtabelle rangiert.
Zwei personelle Wehrmutstropfen mussten der Hamburger jedoch während der 90 Minuten in Form von Neu-Rechtsverteidiger Ignace Van der Brempt und Mittelfeldspieler Ludovit Reis verkraften, die beide bereits in der ersten Halbzeit angeschlagen ausgewechselt werden mussten. Reis verletzte sich an der Schulter und verfolgte das Spiel nach seiner Auswechslung in der Anfangsviertelstunde, mit seinem Arm in einer Schlinge von der Bank aus. Van der Brempt, der sich am Oberschenkel verletzte, fehlte nach Abpfiff bei der Jubelarie und der Verabschiedung der HSV-Fans aus dem Volksparkstadion – Eine genaue Diagnose steht aktuell noch aus, im Falle von Reis droht allerdings im schlimmsten Fall sogar eine Schulter-OP.
Mit zwanzig Punkten rangieren die Hamburger aktuell punktgleich mit dem Stadtnachbarn des FC St. Pauli ganz oben in der Tabelle, genauer gesagt auf dem zweiten Platz. Eine Bilanz von sechs Siegen, zwei Remis und zwei Niederlagen (Torverhältnis 19:10) bestätigt bisher die hohen sportlichen Ziele in der Hansestadt, die mittlerweile in der sechsten Spielzeit in Liga zwei endlich wieder „hochwollen“, nachdem man zuletzt sowohl die Saison 21/22 sowie 22/23 als undankbarer Tabellendritter beendete und im Anschluss denkbar knapp in der Aufstiegsrelegation gegen Hertha BSC Berlin und ein Jahr später gegen den VFB Stuttgart scheiterte. Der Ruf des „unaufsteigbaren HSV“ greift mittlerweile auch unter den eigenen Anhängern deshalb nicht ohne eine gewisse Selbstironie um sich - zuletzt durfte man sich sportlich in der Saison 2017/2018 in der Bundesliga messen.
Dieser wachsende Anspruch u. Druck geht auch nicht spurlos am aktuellen Cheftrainer des HSV, Tim Walter vorüber, der in diesem Jahr den nun schon dritten Anlauf unternimmt, der norddeutschen Hafenstadt mit ihren fast 2 Mio. Einwohnern ein bisschen den ehemaligen Glanz des sechsmaligen deutschen Meisters, dreimaligen DFB-Pokalsiegers und einmaligen Gewinners des Europapokal der Landesmeister zurückzubringen.
Für seine zuweilen aufbrausend-emotionalen Pressekonferenzen ist Walter über die Stadtgrenzen Hamburgs hinaus bekannt. Mal süffisant-arrogant, mal despektierlich-gelangweilt den anwesenden Pressevertretern und Medienschaffenden gegenüber, bedient sich der 47-jährige gebürtige Bruchsaler gerne der gesamten, verfügbaren Klaviatur der Öffentlichkeitsarbeit. Oft schießt der Hamburger-Cheftrainer dabei allerdings auch über das offensichtliche Ziel hinaus – weil Walter bei einer Trainings-Dopingkontrolle Ende September einen Arzt der dafür zuständigen Organisation (NADA) angeschrien und „erheblich verbal beleidigt“ haben soll, erhielt der ehemalige Übungsleiter des KSV Holstein Kiel und des VFB Stuttgart eine Geldstrafe von ca. 20.000 Euro, sowie ein Innenraumverbot für zwei Meisterschaftsspiele auf Bewährung, welches bis zum 30 Juni 2024 ausgesetzt wurde.
Aktuell werden diese Nebenkriegsschauplätze von der Mannschaft allerdings noch erfolgreich abgeblockt. Auch zwei zwischenzeitliche Rückschläge, bei welchen man Mitte September ausgerechnet gegen die beiden Drittligaaufsteiger aus Elversberg und Osnabrück im direkten Aufeinandertreffen mit jeweils 1:2 den Kürzeren zog, konnten das HSV-Team nicht nachhaltig erschüttern - im Anschluss holte man aus den folgenden Partien gegen Düsseldorf, Wiesbaden und Fürth sieben von neun möglichen Zählern, bevor es nun am kommenden Wochenende zum anstehenden Duell mit dem 1. FCK auf Deutschlands höchsten Fußballberg kommen wird.
Dabei könnte in genau dieser vermeintlichen Auswärtsschwäche der Hamburger ein großer Trumpf der roten Teufel liegen, die selbst nach zehn Spieltagen mit zwölf von möglichen fünfzehn Punkten auf Platz zwei der Heimtabelle liegen, während der HSV in der fußballerischen Fremde aktuell nur auf einem durchschnittlichen zehnten Rang in der Auswärtstabelle rangiert und bisher in seinen fünf Auswärtspartien nur ein einziges Mal den Platz als Sieger verlassen konnte. Bereits beim letzten Aufeinandertreffen im vergangenen April, kaufte der 1. FCK den Hanseaten vor einer Rekordkulisse von fast 50.000 Zuschauern im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion den Schneid ab – am Ende siegte die Mannschaft von Cheftrainer Dirk Schuster mit 2:0. Ein gutes Omen für den kommenden Samstagabend?
Aus kadertechnischer Hinsicht moderierte der HSV in der zurückliegenden Sommertransferperiode einen personellen Umbruch von insgesamt 27 Spielern (zwölf Neuzugänge, fünfzehn Abgänge). Einer der auffälligsten auf der Zugangsseite dabei sicherlich Rechtsverteidiger Ignace van der Brempt, den man für ein Jahr von RB Salzburg an die Elbe lockte. Der 21-jährige, belgische U-Nationalspieler stand bisher in allen zehn Ligaspielen für die Rothosen auf dem Platz und hat sich aufgrund seiner Qualitäten schnell in der aktuellen HSV-Stammelf festgespielt – Ein drohender, verletzungsbedingter Ausfall am kommenden Samstagabend wäre ein empfindlicher Verlust für die Nordlichter. Weitere Sommer-Neuzugänge in der Hansestadt waren u.a. die beiden Innenverteidiger Dennis Hadzikadunic (Leihe FK Rostov) und Guilherme Ramos (ablösefrei DSC Arminia Bielefeld), sowie der bundesligaerfahrene Levin Öztunali und Spielmacher Immanuel Pherai (Eintracht Braunschweig) - an dem 22-jährigen offensiven Spielgestalter, der in der abgelaufenen Saison mit neun Toren und fünf Torvorlagen einen großen Anteil am Klassenerhalt des BTSV genoss, waren in der Sommerpause gleich mehrere Konkurrenten interessiert, bevor der HSV am Ende den Zuschlag erhielt. Bisher steht der niederländische Kreativspieler allerdings erst bei sechs Ligaeinsätzen und zwei Torvorlagen für seinen neuen Verein.
Die aktuellen Leistungsträger auf Seiten des HSV sind Mittelfeldspieler László Bénes (sieben Tore, fünf Vorlagen) und Mittelstürmer Robert Glatzel (sieben Tore, drei Vorlagen), gefolgt von Flügelspieler Bakery Jatta (vier Tore). Bisher noch kein wirklicher Faktor im HSV-Spiel sind hingegen Linksaußen Jean-Luc Dompé (zehn Spiele - ein Tor, eine Vorlage), Ransford-Yeboah Königsdörffer (neun Spiele - eine Vorlage) oder Neuzugang Levin Öztunali (acht Spiele - kein Tor, keine Vorlage), was allerdings keine Fragen ob ihrer hohen fußballerischen Qualitäten aufwerfen dürften.
In allen bisherigen zehn Ligapflichtspielen vertraute Chefcoach Walter auf ein offensives 4-3-3-System. Vor Stammtorhüter Heuer-Fernandes, sind aktuell Ramos und Hadzikadunic in der zentralen Innenverteidigung gesetzt, auch weil der eigentlich gesetzte Mannschaftskapitän Sebastian Schonlau aktuell mit einer Wadenverletzung verletzungsbedingt ausfällt. Links in der Viererkette verteidigt Miro Muheim, auf der rechten Seitd der bereits oben erwähnte Van der Brempt. Das Dreigestirn im Mittelfeld bilden aktuell der eher etwas defensiv-orientierte Jonas Meffert auf der Sechs, sowohl László Bénes und Ludovit Reis auf den Achterpositionen. Im Sturm vertraute man im Spiel gegen die SpVgg auf Jean-Luc Dompé als linken Außenstürmer und Bakery Jatta auf dem rechten Flügel. Als alleinige Sturmspitze lief Top-Torschütze Robert Glatzel auf.
Bei einem möglichen Ausfall von Van der Brempt für das Spiel in Kaiserslautern könnte Moritz Heyer als erster Ersatzmann auf die Position des Rechtsverteidigers rücken. Auch der erst 19-jährige William Mikelbrencis ist dort eine zusätzliche Option. Fällt Ludovit Reis mit seiner Schulterverletzung für das Spiel gegen den 1. FCK aus, läuft die ersten Personaloptionen im zentral-offensiven Mittelfeld auf Immanuel Pherai hinaus, der das in ihn gesetzte Vertrauen nach seiner Einwechslung vom vergangenen Wochenende auch gleich mit seiner zweiten, direkten Torvorlage in der Saison zurückzahlte.