Im Vermisstenfall Tanja Gräff geht die Polizei neuen Spuren nach. Aussagen von Zeugen, die möglicherweise Tanja Gräff in Begleitung eines dunkelhäutigen und eines hellhäutigen Mannes gesehen haben, beschäftigen die Ermittler der Soko FH. Sie erhoffen sich zu dieser Spur weitere Hinweise aus der Bevölkerung.
Während die groß angelegte Suchaktion vom vergangenen Montag, 18. Juni, ohne konkrete Hinweise zur vermissten Tanja Gräff geblieben ist, werten die Ermittler der Soko FH weiterhin die zahlreichen Hinweise aus der Bevölkerung aus.
Der letzte zu einhundert Prozent gesicherte Hinweis auf die Studentin wurde von einem ihrer Bekannten gegeben, der sich gegen 4 Uhr am Donnerstag, 7. Juni, von ihr verabschiedete. Dabei war Tanja Gräff in Begleitung eines noch immer unbekannten Mannes, der bei dieser Begegnung unwirsch reagierte und sinngemäß sagte „Lass Tanja in Ruhe!“
Diese Spur verfolgt die Soko FH noch immer, da sich der Unbekannte weder gemeldet hat noch Hinweise zu seiner Indentität bei der Polizei eingegangen sind. Leider sind die Angaben zu diesem unbekannten Mann nicht ausreichend, um sein Gesicht für ein „Phantombild“ zu rekonstruieren.
Während die Begegnung kurz nach 4 Uhr von einem Studenten geschildert wurde, der Tanja Gräff persönlich kennt, sind viele Hinweise von Zeugen eingegangen, die den Sachverhalt und die vermisste Studentin auf Grund der Bilder der Vermisstenfahndung „kennen“. Sie glauben, die junge Frau an unterschiedlichen Orten auf dem FH-Sommerfestgelände gesehen zu haben.
Ein Sachverhalt, den mehrere Personen unabhängig voneinander gemeldet haben, erscheint den Ermittlern ebenso bedrückend wie bedeutungsvoll. Sie wenden sich deshalb damit an die Öffentlichkeit.
Die Zeugen berichten, dass eine junge Frau in Begleitung zweier Männer nach 4 Uhr gesehen wurde und zwar vom Gebäude C her kommend in Richtung Gebäude A der Fachhochschule, d. h. zum Aus- bzw. Einlass 1 der Sommerfete.
Bei den Begleitern habe es sich um einen dunkelhäutigen und einen hellhäutigen Mann gehandelt. Die junge Frau sei in der Mitte der Beiden eingehakt gewesen und habe sich – so die übereinstimmenden Aussagen – kaum auf den Beinen halten können. Sie wirkte irgendwie benommen.
Den Ermittlern stellt sich dabei die Frage, ob diese Benommenheit vielleicht aufgrund von KO-Tropfen entstanden sein könnte. Hintergrund einer solchen Annahme ist die Tatsache, dass zwei FH-Sommerfestbesucherinnen sich unabhängig voneinander bei der Polizei gemeldet haben, da sie während bzw. unmittelbar nach der FH-Fete entsprechende, unerklärliche Symptome bei sich festgestellt haben.
Was die Beschreibung der beiden Männer betrifft, so sind die Zeugenaussagen vage bzw. derart unterschiedlich, dass die Ermittler hier keine konkreten Details bekannt geben möchten. Das würde die weiteren Ermittlungen einengen und möglicherweise in eine falsche Richtung lenken.
Sicher scheint zu sein, dass es sich um jüngere Männer zwischen 25 und 30 Jahre gehandelt haben muss und dass der hellhäutige Begleiter der jungen Frau mindestens 170 cm oder auch größer war; der Dunkelhäutige war ca. 180 cm groß.
Sollte es sich bei der jungen Frau, wie die Zeugen vermuten, um die vermisste Tanja Gräff gehandelt haben, so wächst damit bei den Ermittlern die Sorge, dass die Studentin verschleppt worden sein könnte und Opfer eines Verbrechens wurde.
Nicht auszuschließen ist jedoch, dass diese Begebenheit nicht im Zusammenhang mit der Vermissten steht und sich möglicherweise auf Grund weiterer Hinweise aus der Bevölkerung klären lässt.
Wenn es einen „harmlosen“ Hintergrund geben sollte, so werden die drei Personen gebeten sich zu melden, damit dieser Spur nicht weiter nachgegangen werden muss.
Die Fragen der Ermittler lauten:
Welche 3er Gruppe „Dunkelhäutiger-Weisser-junge Frau“ hat nach 4 Uhr in der geschilderten Art und Weise das FH-Gelände verlassen?
Gibt es weitere Zeugen, die eine solche Begebenheit beobachtet und dieser bislang keine Bedeutung beigemessen haben?
Zeugen werden dringend gebeten, sich bei der Hinweisaufnahme unter der Rufnummer 0651/2019-285 zu melden.
Nach wie vor kann nicht ausgeschlossen werden, dass Tanja Gräff gegen ihren Willen irgendwo festgehalten wird und lebt. Insofern können Personen, die einen vertraulichen Hinweis an die Soko FH geben möchten, dies unter der Telefonnummer 015205293431 tun.
Aktuelles in Zusammenhang mit dem Vermisstenfall Tanja Gräff finden Interessierte jederzeit auf der Homepage der Polizei Rheinland-Pfalz unter
www.polizei.rlp.de .