FCK-Torwart Jürgen Macho gibt „auf Schalke" sein Bundesliga-Debüt
Premiere im Hexenkessel
Kaiserslautern (zkk). Premiere beim Saison-Start: Jürgen Macho hütet heute (17.30 Uhr) im Spiel beim Titelanwärter FC Schalke 04 erstmals in einem Bundesligaspiel das Tor des 1. FC Kaiserslautern.
„Ich habe ein halbes Jahr darauf gewartet, ich habe immer hart gearbeitet, ich habe mich nie hängen gelassen. Jetzt bin ich froh, dass mir der Trainer das Vertrauen ausgesprochen hat", sagt der Österreicher vor dem Gang zu den Königsblauen. Seit Dienstag weiß der im Januar zu den „Roten Teufeln" gekommene Torwart, dass nun seine Stunde schlägt. „Ich muss das Vertrauen des Trainers jetzt bestätigen ..."
In der Rückrunde saß Macho im Trikot mit der Nummer 15 auf der Wartebank. Als am 27. Juni die Saisonvorbereitung begann aber krallte sich der 27-Jährige den Dress mit der Nummer 1. Ein Griff mit Symbolcharakter: „Ich wollte die Nummer 1 werden - unbedingt ... Ich weiß, dass ich nur ein Etappenziel erreicht habe", sagt der Wiener, der in der Bundesliga Neuland betritt.
„Ich fühle mich, als hätte mir jemand die Beine weggeschlagen", beschreibt Thomas Ernst, der seinen Stammplatz an Rivale Macho verloren hat, sein Seelenleben. Für die bisherige Nummer 1 ist eine kleine Welt zusammen gebrochen. Der 37-Jährige kann nicht verstehen, dass Trainer Michael Henke ihn nach einer starken letzten Saison auf die Bank setzt. „Ich habe mit Thomas gesprochen, ihm meine Sicht der Dinge zu vermitteln versucht. Er sieht das naturgemäß anders", sagt Henke, der aber „eine gute Basis der Zusammenarbeit" sieht: „Wir brauchen Gustel unbedingt. Er hat eine hohe Akzeptanz in der Mannschaft, dass hat auch die Wahl zum Mannschaftsrat gezeigt." Marco Engelhardt, der Kapitän: „Eine harte Entscheidung für Thomas, der eine super Runde gespielt hatte. Thomas Ernst bleibt aber unser Sprachrohr. Er hat in seiner Karriere schon so viel erlebt, er wird auch mit dieses Enttäuschung fertig werden."
So deprimiert der Rivale ist, so glücklich ist Jürgen Macho, den Konkurrenzkampf nach achtmonatigem Anlauf gewonnen zu haben. Sein letztes Pflichtspiel hat der Österreicher im Dezember letzten Jahres gegen Wacker Tirol im Trikot von Rapid Wien bestritten. „Ich sehe darin keinen Nachteil, ich habe immer trainiert und hatte jetzt genug Vorbereitungsspiele, die auch gut gelaufen sind", betont der 1,93 Meter große Schlussmann.
Macho fiebert, Macho brennt, Macho will es wissen. Er weiß, normalerweise wird das Kräftemessen mit dem Meisterschaftsanwärter zum Spiel für den Torwart des großen Außenseiters. Schwerstarbeit, auf die sich Macho freut. „Nein, ich bin nicht nervös, ich würde nicht von Nervosität, sondern von Anspannung sprechen", bekundet der Torwart vor seinem Bundesliga-Debüt. Vor ihm verteidigen Hervé Lembi, der Mann aus dem Kongo, der Deutsch-Brasilianer Marcelo Pletsch, der Ingo Hertzsch verdrängt zu haben scheint, Lucien Mettomo aus Kamerun, der den Vorzug vor Hertzsch und Wenzel bekommt, und der gebürtige Gelsenkirchener Stefan Blank. Sprachprobleme? „Nein", das funktioniert in Deutsch oder in Englisch", ist Macho überzeugt.
So spielen sie
FC Schalke 04: Rost - Altintop, Bordon, Krstajic, Kobiashvili - Poulsen, Bajramovic, Ernst - Hamit Asamoah, Sand, Kuranyi - Es fehlen: Azaouagh, Pander (Reha), Heimeroth (Außenbandriss am Knie), Kläsener (Syndesmosebandriss), Lincoln (gesperrt), van Hoogdalem (Hüftschaden)
1. FC Kaiserslautern: Macho - Lembi, Pletsch, Mettomo, Blank - Sforza, Engelhardt - Halil Altintop, Skela, Seitz - Jancker - Ersatz: Ernst, Hertzsch, Wenzel, Reuter, Bellinghausen, Riedl, Sanogo - Es fehlen: Lehmann (Sprunggelenk lädiert), Nerlinger, Zandi (Trainingsrückstand)
Schiedsrichter: Wack (Biberbach)
Letzte Saison: 2:1, 0:2.
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Quelle: RON