Wobei ich da auch eine Mitschuld der Medien selbst sehe - mein Lieblingspunkt:
Differenzierung! ->
http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,817771,00.htmlhttp://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,817771,00.html
Wie können die vom "Spiegel" in der Überschrift von Fans sprechen, bevor sie im weiteren Verlauf dann "Hools" und "Hools mit Stadionverbot" synonym verwenden. Das ist nichts anderes wie in der Pyro-Debatte, da wird wieder alles in einen Topf geschmissen und oft auch bewusst - so mein Eindruck. Verkauft sich halt besser, macht neugierig - von den vier Buchstaben erwarte ich nix anderes, von anderen aber schon!
Fakt ist, dass dieser Vorfall weit über die Grenzen hinaus schoss und nicht zu tolerieren ist. Gut, dass der FCK selbst Schritte eingeleitet hat. Fakt ist aber auch, dass diese sog. "Fans" Stadionverbot hatten und in dem Sinne nicht das sind, was ich sein will und zu denen ich mich zähle: FCK-Fans und -Anhänger! Das "Schubladen-Denken" muss endlich mal aufhören und gleichzeitig ist's absolut notwendig, da rabiat und konsequent zu handeln. Im Stadion selbst (Stichwort Zivilcourage) stelle ich mir das manchmal nicht einfach vor, gerade wenn die Gemüter erhitzt sind und man sich einer Mehrheit gegenübersieht und als Einziger mal's Maul aufmacht. Vielleicht sollte man sich vorher mit anderen absprechen und diejenigen dann zusammen ansprechen, sollte sowas mal derart aus der Bahn laufen, wie Helle z.B. ansprach...
In den von mir angesprochenen Situationen habe ich einmal gehandelt - da hat es sich um einen eher schmächtigen Mann gehandelt (der Mit den Sprüchen "weniger Neger" etc.). Dem hab ich erklärt, dass die spielerische Qualität nichts mit Herkunft und Hautfarbe zu tun hat. Der ändert - leider! - sicher seine Meinung nicht, aber ich habs wenigstens gesagt und er sah auch nicht gar so hohl aus, als ob er nicht rafft, was er da erzählt.
Im anderen Fall (SS- und White Power Tatoo) - da bin ich ganz ehrlich, hab ich nichts gesagt weil der Typ mich mit Daumen und Zeigefinger platt gemacht hätte. Insofern hab ich da quasi vor der rohen Gewalt schon im Voraus kapituliert. Das war nicht gerade heldenhaft, aber ich hatte auch keine Lust, allein gegen ihn und seine Kumpels, die sicher irgendwo in der Nähe waren - aufs Maul zu kriegen.
Und auch zu den Ordnern gehen war keine Option. Ein Ordner im Achter ist dick und gemütlich und dann ist da noch eine junge Frau so in meinem Alter - was sollen die zu zweit gegen solche Schränke machen? Bis da die Polizei da ist, liegen alle im Krankenhaus.
Klar was gesagt habe ich aber mal in der 2.Liga, muss 2009 gewesen sein gegen Wiesbaden, als Walke verletzt rumlag und hinter mir so ein 16-jähriger Bub rief "Scheiss Simulanten, sowas hätt mehr früher verbrannt!" Dem hab ich was erzählt, dass er aufpassen soll was er sagt. Aber der war mir auch körperlich unterlegen und danach eingeschüchtert.
Zivilcourage ist immer eine Sache der Über- oder Unterlegenheit, machen wir uns nichts vor. Sobald man das Gefühl hat, sich roher Gewalt gegenüber zu sehen und merkt, dass man keine Chancengleichheit oder Überlegenheit herstellen kann, hält man mehr oder weniger ehrenrührig den Mund oder räumt das Feld. Stolz sein kann man darauf sicher nicht. Aber sich den Kiefer brechen lassen, weil einer rechts ist, darauf hat man natürlich auch keine Lust.
Die Mischung machts: Ich muss mich drauf verlassen können, zumindest nicht von Ordnern und Polizei im Regen stehen gelassen zu werden, weil ich mich im Sinn von Toleranz und Gleichberechtigung exponiere. Und da liegt der Ball beim Verein. Am Eingang stehen genug Ordner und Security. Wenn einer TS oder solche Tatoos trägt, darf er nicht rein, fertig. Das muss man dann nur oft und deutlich genug kommunizieren, auch mit Tafeln an den Eingängen und es würde sich schon was ändern.