Hab mir mal erlaubt das von dbb zu kopieren!
Wer ein bild will muss auf
www.der-betze-brennt.de gehen!
Interview mit Aufsichtsrats-Kandidat Kay Ingo Schmidt
von Thomas am 26.01.2006 um 17:31
An dieser Stelle möchten wir Euch in den kommenden Tagen kurze Interviews mit einigen Kandidaten für die Neuwahl des Aufsichtsrates bieten. Die Interviews sollen dazu dienen, Euch den einen oder anderen Kandidaten etwas näher zu bringen und den Bewerbern selbst eine kleine Plattform zur Vorstellung ihrer Meinung geben. Den Anfang macht Kay Ingo Schmidt:
Der Betze brennt: Hallo Kay! Stell Dich doch bitte kurz vor, insbesondere natürlich aus FCK-Sicht.
Kay Ingo Schmidt: Hallo FCK-Fans. Ich heiße Kay Ingo Schmidt, bin 33 Jahre alt, verheiratet und habe ein Kind. Seit 1982 bin ich am Betze dabei. Natürlich erst mal sporadisch, 1988 erste Dauerkarte, seit 1990 ununterbrochen dabei und seit 1993 ganze drei Heimspiele verpasst. Meine andere große Liebe außer dem FCK ist meine Frau Nicole, die ich 1993 am Gründonnerstag bei einem lausigen 0-0 gegen den VfB im Block 8 kennen gelernt habe.
In dieser Zeit gab es natürlich Aufs und Abs, es können ja nicht alle Jahre so gut laufen, wie mein erstes Spiel (5-0 gegen Real...
). Der FCK war und ist jedoch immer ein fester Bestandteil in meinem Leben. Auch nach dem Abstieg, nach Alaves, nach der Friedrich-Affäre, wie heißt es doch so schön: Lautrer geben niemals auf!
Inzwischen bin ich neben dem Vorsitz in unserem Fanclub „Diaboli Rubri Lutra Imperialis“ auch einer der Sprecher der Faninitiative und verbringe wahrlich einige Zeit auf Sitzungen und in Kommunikation mit Leuten aus dem Vorstand oder Herrn Heidermann, um vor allem die Zeit nach der WM für unsere Anhänger mit zu planen.
Der Betze brennt: Welche Ziele verfolgst Du mit Deiner Kandidatur für den Aufsichtsrat?
Schmidt: Ich möchte zunächst meinen Erfahrungsschatz aus dem Beruf mit meiner Leidenschaft FCK kombinieren und dafür sorgen, das bei der Auswahl von Personal, seien es Spieler oder Vorstände, Trainer oder Masseure, nicht nur auf die finanziellen Möglichkeiten geachtet wird, sondern der Aufsichtsrat hier auch seinem Auftrag zur „Beratung“ nachkommt und die zukünftigen Angestellten auf ihre persönliche Eignung prüft. Was nutzt mir ein zweiter Djorkaeff, weil er billig ist? Was nützt ein Präsident, der denselben Job auch in Nürnberg oder Wolfsburg machen würde? Nein, wir sind sicher nicht einäugig und provinziell, wollen Profis in jedem Bereich, aber das Herz muss deutlich für den Betze schlagen, nicht für den 1.FC Köln oder den Karlsruher SC, darf nicht vernebelt sein von Berater-Firmen, für die man nebenbei tätig ist oder unter dem Druck von Sponsoren stehen.
Wichtig ist mir auch die Konsolidierung mit unseren jungen Fans, die wir zu Mitgliedern machen müssen. Nur wer sich einbringt im Verein, kann auch mitbestimmen! Der FCK ist aufgrund seines immens schlechten Bildes in der Öffentlichkeit für die Kleinen uninteressant geworden. Die Kids müssen wieder mit Spaß ins Stadion kommen, stolz sein im Kindergarten und der Schule das FCK-Trikot zu tragen. Und gerade in den Grenzgebieten dürfen wir uns nicht mehr schämen für unsere Truppe oder die Querelen im Umfeld. Damit muss Schluss sein!
Ein weiterer Punkt ist der Lobbyismus. Wem nutzt es, wenn gewählte Gremien wie der Fanbeirat zur Unterstützung einzelner Kandidaten aufrufen, ist das demokratisch? Wem hat es genutzt, dass Kalli Feldkamp damals Atze Friedrich ins Amt befördert hat, durch seine flammende Rede bei der Jahreshauptversammlung? Nur den Wischemanns, de Buhrs und deren Statthaltern. Die wahren Bauernfänger sind diejenigen, die versuchen ein Bild zu erzeugen, dass nicht der demokratischen Vielfalt entspricht. Deshalb: Schaut euch jeden Kandidaten persönlich an und hört nicht auf Empfehlungen von Vereinsgremien.
Der Betze brennt: Wie ist Deine Meinung zur Vereinsführung der letzten drei Jahre, welche den FCK zwar wirtschaftlich saniert hat, sportlich jedoch nicht verbessern konnte?
Schmidt: Ich habe Herrn Jäggi und Herrn Göbel als professionelle und verantwortungsbewusste Vorstände kennen gelernt. Auch im persönlichen Gespräch. Das macht natürlich nicht frei von Fehlern. Die aufzuzählen ist schwierig, aber ich möchte von Dir aufgreifen: Die wirtschaftliche Sanierung war und bleibt der Auftrag, auch der des neuen Aufsichtsrates und Vorstandes! Wir sind wieder „schuldenfrei“, das ist erst mal wichtig! Ob man hierfür hätte unbedingt das Stadion verkaufen müssen ist eine schwierige Frage, aber ich sag’s mal andersrum: Warum sollen wir uns mit dem Eigentum an diesem Riesenkasten rumärgern, der ständig neue Kosten produziert und kaum zu bewirtschaften ist? Wir können eigentlich froh sein, dass wir, nach der Entscheidung für die WM, dieses Problem nicht mehr haben! Den Fröhnerhof mit zu verkaufen hielt ich dagegen von Anfang an für einen Fehler. Das hätte unser Faustpfand bleiben müssen, unser Notgroschen! Ein Verein, der nur von seinen Mitgliedern und Besuchern abhängig ist, wird bei schlechter Leistung und dadurch weniger Fernseh- und Sponsorengeldern unweigerlich sportlich abspecken müssen, weil er nicht mehr kreditfähig ist! Stelle man sich vor, der FCK hätte ein einziges Girokonto und wollte es überziehen, um Briefmarken zu kaufen – und hat keinen Dispo! Da muss man klare Vorwürfe an die Verantwortlichen machen.
Im sportlichen Bereich ist Olaf Marschall der Verantwortliche für Transfers, Jürgen Bühler für Organisation und Logistik. Oftmals sah es jedoch so aus, als hätte Herr Jäggi alles selbst entschieden, bei Trainer und Spielerkäufen insbesondere, und der Aufsichtsrat hätte alles einfach abgenickt! Ich glaube zwar, dass im Aufsichtsrat nicht nur Abnicker sitzen, jedoch muss man die Herren fragen, warum Jäggi, trotz seiner selbst zugegebenen minderen sportlichen Kompetenz alle Entscheidungen so mittragen konnte. Waren es nur Geldzwänge? Was hat ein Jara gekostet, ein Gerets? Billiger als Wolf waren die nicht! Und bei Jara hätte ein Blinder vorher sehen müssen, wo der Zug hinfährt, nicht sportlich, sondern rein vom Charakter! Henke hielt ich zunächst für eine gute Wahl, aber er war einfach zu borniert in seinen taktischen Routinen, zu viel Hitzfeld, zu wenig FCK! Das kann man Jäggi nicht zum Vorwurf machen! Der Schlussstrich kam jedenfalls im Gegensatz zu Jara rechtzeitig!
Dass bei wenig Gehalt auch keine Super-Spieler anheuern ist logisch! Ob der Sparkurs hier zu weit geht, möchte ich persönlich verneinen! Denn auch teure Spieler, durch Fremdfinanzierung oder Verschuldung geholt, hätten unter den drei Trainern vor Wolf das „Kotzen“ bekommen und wären längst weg! Der Tabellenstand wäre der gleiche wie jetzt. Das macht der Vorstand eigentlich richtig, nur wer Leistung bringt, kann auch was verdienen. Gilt für die Halfars genauso wie für die Engelhardts und Altintops. Wem es zu wenig ist, der kann halt nicht beim FCK spielen. Einen Krzynowek können wir uns halt nicht leisten, der HSV auch nicht: der macht’s aber! Wo das mal hinführt.... Dann lieber auf die Jugend setzen! Und da hat uns Jaras Amtszeit halt zwei Jahre zurückgeworfen, weil es ihn gar nicht interessiert hat! Gut Ding will Weile haben!