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Funkel: Ja, das war der 14. Mai 1983. Wir spielten samstags bei den Bayern. In der Nacht davor rief meine schwangere Frau im Teamhotel an, dass sie ins Krankenhaus fährt und bald entbinden muss. Da bin ich nachts um 23 Uhr zu unserem Trainer Ernst Diehl und habe gesagt, dass ich gerne bei der Geburt dabei sein möchte. Er sagte: „Na klar, aber du kannst ja gar nicht fahren, so aufgeregt, wie du bist!“ Da hat sich unser Busfahrer bereit erklärt, mich mit dem Auto des Hotelbesitzers nach Kaiserslautern zu fahren. Nach zwei Stunden habe ich beim Tanken im Krankenhaus angerufen, da wurde mir am Telefon schon gratuliert. Als ich ankam, konnte ich dann die kleine Janine auf dem Arm halten. Von Kaiserslautern habe ich dann das Spiel gesehen, wir haben 1:0 bei den Bayern gewonnen. Die Jungs kamen nachts an, und wir haben zusammen in der Disco das sogenannte „Baby Bepinkeln“ gemacht, haben meine Tochter und den Sieg bis morgens gefeiert.“
Ich will nur das Beste für den FCK und unter allen Umständen vermeiden, dass ich hier weggehe und der FCK in der
3. Liga steht. Das Spiel gegen Osnabrück haben wir dann trotzdem noch gewonnen.
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Funkel: Wir saßen vor meinem ersten Spiel in Nürnberg beim Frühstück. Am Essenstisch ist Handyverbot, aber ich hatte vergessen, den Ton auszuschalten. Dann klingelte es. Ich habe es ausgestellt und nichts gesagt, aber wusste genau, dass die drei Spieler, die schon da waren, das auch gehört haben. Hinterher bin ich zum Kassenwart Kevin Kraus gegangen, habe gefragt: „Du, Kevin, was kostet es, wenn das Handy bimmelt?“ Da sagt er: „Das hat man mir schon erzählt.“ Ich habe geantwortet: „Deswegen komme ich ja von mir aus zu dir!“ Bei der Strafe habe ich dann festgelegt, dass das Trainerteam doppelt zahlt. Als ich den Vorfall in der Mannschaftssitzung angesprochen habe, habe ich das verschmitzte Grinsen der Spieler gesehen.
…
Frage: Ihr Job beim FCK endet zum Saisonende. Haben Sie für die Zeit danach gelernt und werden nie wieder einen endgültigen Rücktritt erklären?
Funkel: Ja. Es müsste eine besondere Konstellation und sehr reizvoll sein – und ich müsste das Gefühl haben, es schaffen zu können. Dann ist es möglich, dass ich noch mal etwas übernehme. Und wenn mein Trainerteam und ich hier den Klassenerhalt schaffen, kann ich mir vorstellen, dass sich der eine oder andere Klub auch nächstes Jahr überlegt anzurufen.