Zusammenfassung von Wilhelms Aussagen im Interview mit Marc Litz vom 05.08.20:
- Nach Satzung und Aktiengesetz sind AR keine Personen, die öffentlich kommunizieren. Ausnahmen sind (Wilhelms Meinung nach), wenn andere AR-Mitglieder (hier also Merk) die Öffentlichkeit falsch oder unvollständig informieren, und wenn sie fälschlich für sich in Anspruch nehmen, für das gesamte AR-Gremium zu sprechen. Daher Wilhelms Gang in die Öffentlichkeit via Twitter und SWR-Interview.
- Merk = "Wir sind auf gutem Weg, viele Gespräche, Ruhe Ruhe Ruhe" < > Wilhelm = "Gar nichts ist gut oder auf gutem Weg."
- In der Sache gab es große Differenzen mit Kollegen des AR/Beirats, aber keine persönlichen Probleme.
- Rücktritt wegen anwaltlicher Unterlassungsaufforderung und Terminierung der AR-Sitzung für Amtsenthebungsverfahren und Vereinsausschluss = einem möglichen Rechtsstreit über 5-6 Monate aus dem Weg gegangen und bei erzwungenem Ausscheiden aus den Ämtern besteht überhaupt kein Zugang mehr zu Informationen + kann die getroffenen Entscheidungen nicht mittragen.
- Verbindung wirtschaftlicher Art zwischen Wilhelm und "Dubai"-Investor völlig "abstrus". Kontaktaufnahme hatte überhaupt nichts mit Wilhelm zu tun. Wilhelm kannte keine der beteiligten Personen (Trautvetter, Ritter, Petersen?) vorher.
- Es gab eine Provisionsvereinbarung zwischen Voigt und Mark Trautvetter (?), der bei der Vermittlung des Investors beteiligt war und bei Zustandekommen des Investments mitverdient hätte.
- Keßler (Versicherungsmakler), Merk (ehemaliger Schiedsrichter), Wagner (ehemaliger Fußballspieler) haben Weimer und Wilhelm (als Finanz- bzw Rechtsexperte) ins "Team" geholt, als Kernkompetenz Investment/Finanzierung.
- Weimer sehr bemüht und hat Unzahl an Gesprächen geführt, wobei aber letztlich kein ernsthaftes Interesse von diverser Investorenseite entstand.
- Wilhelm hat versucht, eine vernünftige Prozess-Struktur in die Gremien zu bringen: gleichlautende Agenda, Bitte um vernünfte Protokolle und Berichte, Bitte um Compliance-Erklärungen und Angebot, Verträge und Gespräche im Rechtsbereich zu begleiten.
- FCK-Führung hat hauptsächlich Gespräche mit regionalen Investoren geführt und Wilhelm von Anfang an nicht zu den Gesprächen dazugeholt.
- FCK: "Regionale Investoren haben Angebot gemacht" < > Wilhelm: "Ich hab noch keins gesehen."
- Merk: "Wir brauchen Ruhe. Es ist ein hochsensibler Suchprozess!" < > Wilhelm: "Weder hochsensibel noch Suchprozess. Regionale waren eh schon immer da und Dubai hat sich selbst gemeldet."
- Daß das Dubai-Angebot weder bei der GF (Angst um Jobs?) noch bei den Gläubigern (keine Bedienung von Altschulden) auf große Liebe stößt, ist verständlich, aber dann sollte man diese Gründe auch nennen, anstatt bei der PK davon zu reden, daß es das Ergebnis einer hochsensiblen Evaluierung ist. Die Evaluierung beschränkte sich auf einen Fragebogen auf Niveau eines BWL-Studenten = Lachnummer.
- Üblicherweise finden Transaktionsverfahren/Investorengespräche unter völligem Stillschweigen statt, wozu Namen, Kaufpreise, Anteile, etc zählen. Das ist auch beim FCK so gewesen. Sensible Details wurden erst vom Dubai-Investor selbst an die Öffentlichkeit gegeben.
- Wenn man alle Beteiligten zusammen an den Tisch gebracht hätte, wäre mehr möglich gewesen. Experten wurden ausgeschlossen, stattdessen hat die "Bastelgruppe" Entscheidungen getroffen.
- "Meine Wunschvorstellung für einen Aufsichts- und Beirat des FCK, das ist nicht ein Keßler oder Merk, sondern in ein Führungsgremium gehören ein Wirtschaftsprüfer, ein Banker(?), ein Jurist, ein Sportfachmann rein - und bitte möglichst Leute, die nicht aus der Region sind, die einen klaren Blick auf wirtschaftliche Daten und Fakten haben - und das in Zusammenarbeit mit einer sportlichen und kaufmännischen GF, die über entsprechende Fähigkeiten verfügt. Das ist, was ich mir für den FCK wünsche und gewollt habe.
- Seit 3-4 Wochen erst Kontakt gehabt zu Dienes und Nardi. Dienes hat Kontakt hergestellt und gesagt, daß er gerne mal mit Wilhelm reden würde. Vorher wurde Wilhelm "ja immer ferngehalten". Die regionalen Investoren sind gute, engagierte Leute, aber man braucht halt auch größere Investoren.
- Letztes Interview Wilhelms. Keine weitere Stellungnahme, kein Twittern mehr.
- "Schöne Zeit und gute Kommunikation mit den Fans. Guten Freund gefunden mit Harald Layenberger, den ich hoch schätze. ...Ich kann nur hoffen, daß die Leute merken, ich meine es ehrlich. Wenn ich meine Ehrlichkeit durchsetze und manchmal dabei etwas draufhaue, dann ist das eben meine Art und das hat auch jeder gewusst. Martin Weimer, der mich in den AR gebracht hat, hat von Anfang an gesagt, der Wilhelm ist nicht bequem. Das will ich auch gar nicht sein. ... Ja-Sager haben wir genug."
Manche Spitze ist halt unnötig, aber wie er selbst sagt: das ist halt seine Art und er will gar nicht bequem sein. Ich glaub ihm, daß er es ehrlich gemeint hat, nichts mit dem Dubai-Investor zu tun hatte und v.a. daß er a) mit den Prozess-Strukturen und b) der Nicht-Berücksichtigung in Fragen seines Fachgebiets nicht klargekommen ist, weil er wahrscheinlich anderes gewohnt ist.
Schade, daß diese Fragen nicht gestellt wurden:
- Wie intensiv wurde von GF-Seite mit Dubai verhandelt?
- Wer hat hauptsächlich die Verhandlungen geführt? Voigt? Merk??
- Wie intensiv wurde versucht, die Angebote zu kombinieren?
- Gab es eine Begründung der Verhandlungsführer des FCK, warum Wilhelm nicht zu den Verhandlungen mit den Regionalen hinzugezogen wurde?
- War Weimer ebenfalls von den Gesprächen mit den Regionalen ausgeschlossen?
- Wird Wilhelm bei der nächste JHV nochmal Stellung beziehen?