31 Tore hat der 1. FCK in 22 Spielen erzielt. Guter Durchschnitt. Eine Quote, die sich 13 Spieler teilen. Die Schützenliste führt mit fünf Toren Ferydoon Zandi an, ein Mittelfeldspieler. "Da waren drei Elfmeter dabei", relativiert Kurt Jara die Ausbeute.
Dem Trainer wäre es recht, noch einen echten "Knipser" zu haben: "Für die Mannschaft wäre es schon gut, wenn wir einen hätten, der zehn bis 15 Tore macht." Wie früher Miroslav Klose. "So einen Topstürmer aber kann sich der Klub nicht leisten." Jara kennt die Zwänge in Lautern.
"Scharfschütze" Zandi erlebt derzeit ein Tief. In der Vorrunde gesetzt (17 Einsätze), schmorte der Ex-Lübecker ausgerechnet in Hamburg 90 Minuten auf der Bank. "Ich nehme es dem Trainer nicht übel." Die Schuld für die frustrierende Situation sucht er bei sich. "Ich hatte keine optimale Vorbereitung. Ich muss mich wieder reinkämpfen ins Team." Eine Augenverletzung warf ihn zurück. Weil das eingenommene Medikament ein Dopingvergehen befürchten ließ, verzichtete er auf den Einsatz beim Rückrundenstart in Nürnberg. Seitdem muss er sich häufiger als ihm lieb ist mit der Zuschauerrolle begnügen.
Die Rückkehr ins Team wird dadurch erschwert, dass Jara taktisch variabler spielen lässt als in der Vorrunde. Im 4-2-3-1-System war der Mann mit der "10" eine feste Größe in der offensiven Dreierreihe hinter einer Spitze. Bei der Variante mit zwei oder drei Spitzen ist er außen vor. Zandi etwas ratlos: "Meine Position gibt es momentan überhaupt nicht."
Der Rückschlag auf dem Weg zum Stammspieler im ersten Bundesligajahr trifft ihn unvorbereitet. Eigentlich glaubte er den Kopf frei zu haben für neue Herausforderungen. Durch seine Entscheidung, als zweimaliger DFB-U21-Auswahlspieler zukünftig für den Iran zu spielen, das Heimatland seines Vaters. Beim 0:0 im WM-Qualifikationsspiel in Bahrain gab Zandi sein Debüt in der Nationalelf. 63 Minuten bewies der Techniker im defensiven Mittelfeld, dass er nicht nur für die Offensive taugt. Am 26. März ist der zweite Einsatz im Länderspiel Iran gegen Japan geplant. Bis dahin will Zandi in Lautern längst wieder zu den ersten elf zählen. Davon sieht ihn Jara ohnehin nicht weit weg: "Das sind Grenzfälle. Die wird es immer wieder geben."
Uli Gerke
Quelle: kicker.de