So ich steige dann auch mal ins Thema ein. Vorerst mit einigen unzusammenhängenden Abschnitten, die ich am Ende versuche zusammen zu bringen. Es kann ziemlich chaotisch sein, daher kann ich die Leute verstehen, die ihn erst gar nicht lesen wollen!
- Norbert Thines: Großer FCKler, jedoch vor meiner Zeit. Ich habe einen riesen Respekt vor seinem gesellschaftlichen Engagement rund um den Verein. Hut ab! Finde es gut, dass es eine Geburtstagsfeier zu seinen Ehren auf dem Betze gab. An sich gut fand ich auch, dass die Westkurve zu seinen Ehren seinen Namen skandiert hat. Idiotisch fand ich hingegen den Zeitpunkt. 76 Minute und der Gegner hat sich etwas festgesetzt in unserer Hälfte. In diesen Momenten geht es einzig und allein darum der Mannschaft auf dem Platz zu helfen! In einer Verletzungspause, bei einer Auswechslung, bei einem Einwurf... kann man so etwas gerne machen, aber nicht in einer Phase, in der die Truppe Unterstützung braucht!
- 1. Halbzeit: Selten so eine schwache Halbzeit gesehen. Pässe gingen von links nach rechts und anschließend wieder zurück. Kaum Bewegung im Mittelfeld und viel zu früh erfolgten dann auch unnötige Fehlpässe über 5 Meter. Den Unmut der Fans konnte und kann ich weiterhin nachvollziehen. Einfach weil zu wenig zu sehen war. Der Elfer entstand ja auch nur aus Dummheit und man konnte wirklich sehr glücklich sein, dass wir zur Pause geführt haben. Pfiffe gab es vereinzelt schon vor dem Halbzeitpfiff, nach dem Halbzeitpfiff konnte man sie sehr deutlich hören. Meiner Meinung nach zu Recht. Mein Denken dabei ist aber auch: es wird gepfiffen und nach der Halbzeit agieren alle Seiten wieder zusammen! So war es früher und so sollte es eigentlich wieder sein.
- 2. Halbzeit: Besser gestanden und kaum etwas zugelassen. Freistoß und eine Chance kurz nach der 50. Minute. Ansonsten viele harte Auseinandersetzungen zwischen Spielern beider Teams, die die Zuschauer aufgeweckt haben. Am Ende noch einige Chancen das Ergebnis noch schöner zu gestalten. Danach sind wir recht schnell aus dem Stadion zum Zug gegangen. Meine Erwartung wäre jedoch gewesen, dass die Mannschaft kurz vor die Tribüne kommt, klatscht und dann in die Kabine verschwindet. Großer Jubel wäre sowohl für die West als auch für die Spieler der falsche Ansatz gewesen.
- Trainer: Ich kann absolut nachvollziehen, warum er Spieler für die Außen will/braucht. Auf den Außen war es nix von Halfar und Jenssen. Vor allem Zimmer war rechts viel zu oft alleine und Karl ist beim Aufbau hin und wieder als RV eingesetzt worden, jedoch ohne wirklich glänzen zu können beim Aufbauspiel. Nach der Halbzeit wurde es dann besser als Ring weiter zurück gespielt hat und weniger in der Luft hing. Die Taktik der ersten Halbzeit ging nicht auf, in der zweiten wurde es dann doch besser.
Ich bleibe aber mal beim Trainer allgemein. Was sind wichtige Kriterien für einen Trainer, umgewandelt auf den Betze? Taktik, weil man ohne Taktik kaum ein Spiel gewinnen kann, junge Spieler weiterentwickeln, damit wir diese teuer verkaufen können, Emotionen vor und nach dem Spiel, weil wir uns damit identifizieren können und eventuell springt hin und wieder ein kleiner Funke über, sich verkaufen können und natürlich das Wichtigste, den Erfolg. Wenn man sich nun alle Punkte anschaut, dann fallen mir eigentlich nur Emotionen und sich verkaufen können als langfristige Schwachpunkte ein. Junge Spieler wurden bisher sehr erfolgreich unter Runjaic weiterentwickelt und die Taktik hat sich auch schon etwas im Laufe der Zeit geändert, wobei die Strategie ähnlich geblieben ist. Erfolg? In meinen Augen ja. In seinem ersten Trainerjahr hat er eine Mannschaft vorgefunden, die nicht ganz seinen Erwartungen entsprochen hat. Trotzdem waren die Chancen aufzusteigen vorhanden! Im letzten Jahr hatten wir 30 Spieltage sehr erfolgreichen Fußball, den wir so nicht erwartet haben. Kaum jemand hat damit gerechnet, dass wir aufsteigen können. Umso enttäuschender waren die letzten Spiele. Woran genau es gelegen hat, kann ich nicht sagen. Mannschaft wollte zu viel? Sie hat sich schon als Aufsteiger gesehen? Jedenfalls war sie verkrampft und der Trainer konnte die Blockade nicht wirklich lösen. Womit wir bei den Punkten Emotionen und sich verkaufen können angelangt sind. Öffentliche Selbstkritik schadet nicht. Man hätte durch ein gutes öffentliches Statement zeigen können, dass man an den Fehlern arbeiten kann, da man sie erkannt hat. An manchen Fehlern wird auch jetzt schon gearbeitet meiner Meinung nach, anders kann ich es mir jedenfalls nicht erklären, dass wir mit 1 Stürmer begonnen haben und am Ende 3 Stürmer auf dem Platz gesehen haben. Trotzdem muss eine Kommunikation stattfinden, gerade wenn eine Saison mit einer großen Enttäuschung für die Fans geendet ist.
- Damit wären wir bereits beim letzten Block, den ich behandeln möchte, die Fans. Hierbei gilt zu sagen, dass es sich um eine extrem heterogene Masse handelt. Wie soll man somit die Fans allgemein behandeln? Trotzdem versuche ich es mal, weil wir meiner Meinung nach als Korrektiv wirken können, wobei das Pendel in beide Seiten ausschlagen kann.
Wie ist die Gemütslage? Ziemlich schlecht! Genügend Fans haben sich innerlich schon vom Verein abgewandt bzw. ihr größtes Ziel ist es mittlerweile die Verantwortlichen, allen voran Kuntz, abzusägen. Er wird für viele Fehler sowie seine Außendarstellung kritisiert. An einigen Fehlern hat er schon gearbeitet, mittlerweile haben wir mit Schupp einen guten Sportdirektor. Jedoch kann Kuntz momentan kaum noch etwas richtig machen. Spricht er öffentlich Kritik aus für XY, so bekommt er gleichzeitig viel Applaus und viel Kritik.Dabei frage ich mich, welche Rolle der VV überhaupt noch groß bei uns spielt. Außenwirkung, Mitarbeiter zusammenhalten und über Finanzen und das sportliche wachen. An sich nur bedingt etwas, was wir Fans auf dem Spielfeld zu sehen bekommen. Über den Gemütszustand von uns Fans kann man aber auch sehr viel lernen, wenn man sich mal die Threads hier im Forum, bei tm und wer es ganz schlimm möchte, bei dbb durchliest. Nach Duisburg wurde kritisiert, dass man nach dem 3:0 nicht weiter auf Tore spielt. Gleichzeitig wurde nach dem ersten Spieltag geschrieben, wie toll doch andere Teams sind und wie mies der MSV ist. Zweiter Spieltag: Schlechtes Spiel gegen Braunschweig, die Stimmung ist ziemlich gedämpft und Sandhausen gewinnt erneut. Viele wünschen sich nun, dass sie Sandhausen Fans wären. Beim Spiel bei Union habe ich mit 3-4 Leuten im Chat geschrieben und wir hatten bereits die Befürchtungen, dass man für eine längere Zeit nicht ins Forum schauen kann, weil alles schlecht geschrieben wird.
- Versuch alles miteinander in Verbindung zu setzen: Der Verein und die Fans haben sich in unterschiedliche Richtungen entwickelt. Die Mannschaft wurde jünger, hat weniger mit dem Verein zu tun und die wenigsten haben wirklich Schuld daran, dass wir in den letzten Jahren den Aufstieg mehrmals verpasst haben. Auf der anderen Seite sind wir Fans, die zum großen Teil noch die Bundesliga erleben durften. Die Erwartungen sind schon gesunken, aber momentan hat man trotzdem den Eindruck, dass man es uns nur Recht machen kann, wenn ein Spiel 5:0 gewonnen wird. Wobei selbst dann noch der ein oder andere Vorwurf kommt, warum es nicht 6:0 ausgegangen ist. Jedoch sind auch die alten Mannschaften Schuld daran. Viel zu oft wurde eine 1:0 Führung verwaltet und dies leider erfolglos. Der unbändige Wille ist zudem oft nicht zu erkennen, was aber auch zum Teil darauf zurück zu führen ist, dass der Gegner sowieso schon tief steht.
- Was nun? Gute Frage! Antwort: Keine! Denkbar: Treffen in der Nordtribüne! Kuntz, Schupp, Runjaic, 2-3 Vertreter der Mannschaft und alle Fans, die vor Ort sein wollen! Dann heißt es sich auskotzen! Dies bedeutet noch lange nicht, dass danach alles besser ist, aber Erfolg können wir nur gemeinsam haben!
Weitere Alternativen? Kuntz/Runjaic raus! Besserung? Abhängig davon wer danach kommt und wie erfolgreich es ist! Vorteil: Ruhe für eine gewisse Zeit.