Mir persönlich stellt sich wohl dann spätestens nach erwartbaren, weiteren Punktverlusten gegen Paderborn und Düsseldorf zwangsläufig die Frage, wer federführend für eine gewisse sportliche Fachkompetenz zuständig ist, die über die Personalien Thomas Hengen, Enis Hajri und Markus Anfang hinausgeht.
Nach der damaligen 1:2-Niederlage gegen Paderborn am 21. Spieltag wurde offenbar eine Absetzung von Hengen und Hajri im Beirat zumindest diskutiert (
Sky Info: Krisensitzung in Kaiserslautern – Grammozis wackelt). Das Ergebnis war danach allerdings offenbar "nur" die Entlassung von Grammozis und die Installation von Funkel, die (wie man hörte) in erster Linie aus dem Telefonbuch von H.P. Briegel entsprochen haben soll (keine Ahnung ob das tatsächlich der Wahrheit entspricht), aber der "Fußball-Oldie" Funkel dürfte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht von unserem aktuellen GF Sport ausgesucht worden sein.
Nach der "Rettung" durch Funkel ein Vierteljahr später und überdacht von der Anomalie des Pokalfinales, gab Rainer Kessler bei der Saisonabschlussfeier auf dem Stiftsplatz zu Protokoll, dass es "keine gravierenden Umbrüche" geben würde und man die "Leistungsträger halten könne" um über die Saison hinaus eine anständige Rolle in der 2. Liga spielen zu können. In der Theorie soweit richtig. Eine kritische Aufarbeitung der Achterbahnfahrt aus dem letzten Jahr mit drei verschlissenen Trainern fand da in der Öffentlichkeit (meiner Ansicht nach) nicht unbedingt statt. Hatte schon damals auf mich irgendwie den Eindruck gemacht, als würde das blaue Auge, das man sich im vergangenen Jahr abgeholt hat, ja schon irgendwann wieder ohne Folgeschäden abheilen.
Ich weiß ja nicht, vielleicht tue ich den Entscheidungsträgern und dem Beirat da auch Unrecht, aber ich hatte eigentlich im vergangenen Jahr zu keinem Zeitpunkt so ein richtiges Gefühl, dass man sich auf diesen Ebenen tatsächlich kritisch und nachhaltig mit unserer aktuellen sportlichen Führung auseinandersetzt. Das "Weiter-so" nach der abgelaufenen Saison wurde ja auch irgendwo noch einmal dadurch bestätigt, dass TH und EH ihrem "Plan", die Mannschaft spielerisch weiterzuentwickeln zur neuen Saison ein zweites Mal in Folge in Angriff nehmen durften.
Jetzt stehen wir offenbar erneut kurz vor der Klippe und haben höchstwahrscheinlich in naher Zukunft wieder das Vergnügen im unteren Tabellendrittel längerfristig den Wohnzimmerteppich ausbreiten zu dürfen. Haben wir dann zum gegebenen Zeitpunkt wirklich einen "Plan B" zur Hand oder umfasst unsere gesamte sportliche Expertise auch heute ein gutes Jahr später nur das große "Black Book" von Briegel, der zum gegebenen Zeitpunkt dann wieder seine verfügbaren Spezis aus seiner aktiven Zeit abtelefoniert, die als neuer FCK-Trainer oder Funktionäre in Frage kämen?
Ich habe nur wenige bis keinerlei Einblicke in die Statuten/Gremien von anderen Vereinen auf Profiebene, aber auf mich wirkt das bei uns nach wie vor einfach vollkommen provinziell und wenig "profilike". Ich kann aber auch verstehen, dass wir wohl trotz des Aufstiegs und der "Wucht" die dem Verein bspw. durch den unfassbaren Fanzuspruch immer wieder von allen Seiten attestiert wird, als reines Arbeitsumfeld offenbar nicht die attraktivste Adresse in Deutschland sind, aus welchen (Hinter-)Gründen und Strukturen auch immer.