[19. Spieltag 23/24] 1. FC Kaiserslautern- FC Schalke 04

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Wenn man von einem „erwartungsgemäßen Spielverlauf“ eines aktuellen Tabellenfünfzehnten bei einer hochfavorisierten Mannschaft vom Hamburger-Millerntor sprechen konnte, die in dieser Saison noch keine Niederlage in ihrem Wohnzimmer am Stadion auf der Reeperbahn hinnehmen musste, bietet der vergangene Rückrundenauftakt des 1. FC Kaiserslautern im hohen Norden ein (leider) passendes Praxisbeispiel. Nach wilden Anfangsminuten und einem ersten Sturmlauf der Kiezkicker auf das Tor von FCK-Torhüter Julian Krahl, wurde die sportliche Marschrichtung an diesem Tag schon früh abgesteckt. Mit etwas mehr Fortune in den frühen Torabschlüssen, hätten die Hausherren bereits nach fünf Minuten Spielzeit mit zwei-/drei Toren führen können, wenn nicht sogar müssen.

Die Lautrer hingegen kamen überraschend nach rund fünf Minuten zu ihrer ersten, guten Torannährung. Eine Seitenverlagerung der Gastgeber von Philipp Treu in der eigenen Hälfte misslang u. Marlon Ritter konnte aus ca. 17 Metern per kraftvollen Dropkick zum ersten Mal für die Pfälzer auf das Gehäuse von SCP-Torhüter Nikola Vasilj abschließen. Der aufmerksame Schlussmann der Braun-Weißen reagierte allerdings tadellos und lenkte den Ball mit einer sehenswerten Parade im letzten Moment noch über den Querbalken.

Im Anschluss verbesserte sich der Auftritt der Gäste aus der Pfalz zwar geringfügig im Spiel gegen den Ball, die Hamburger blieben allerdings dennoch die griffigere/spielbestimmende Mannschaft und legten sich die Lautrer in den ersten dreißig Spielminuten immer wieder technisch-versiert zurecht. Flügelspieler Elias Saad nutzte nach 33. Minuten eine Unaufmerksamkeit im Lautrer-Abwehrverbund zur nicht unverdienten 1:0-Führung. Ausgangspunkt war ein hoher Ball von Innenverteidiger Hauke Wahl auf Sturmkollege Oladapo Afolayan in die gegnerische Spielhälfte. Almamy Touré wollte den Ball klären, spielte allerdings einen Pass auf den sich bereits im Gegenpressing befindenden Mannschaftskollegen Filip Kaloč im FCK-Mittelfeld, der wiederum von St. Pauli-Winterneuzugang Aljoscha Kemlein fair vom Ball getrennt wurde u. der das Spielgerät gedankenschnell auf Spielmacher und FCP-Mannschaftskapitän Marcel Hartel ablegte. Einen sehenswerten Schnittstellenpass in den Strafraum auf erwähnten Saad später, schloss der linke Außenbahnspieler frei und überlegt vor dem herauseilenden aber chancenlosen Krahl ins rechte Torwarteck ab, womit sich der FC St. Pauli für das deutliche Chancenplus in Halbzeit eins doch noch kurz vor dem Gang in die Kabinen belohnte und die Lautrer konsterniert zurücklass.

Dem FCK mangelte es in den ersten 45. Spielminuten insbesondere am nonexistenten Offensivspiel. FCK-Chefcoach Dimitrios Grammozis schickte seine Mannen zu Beginn aus einer defensiven Grundordnung eines 4-5-1 auf den Rasen, bei dem Daniel Hanslik überraschenderweise die Rolle des alleinigen Stoßstürmers einnahm. Augenscheinlich zu wenig um spielstarke Hanseaten in die Schranken weißen zu können, eine Entlastung der vielbeschäftigten FCK-Defensive fand aus dem Spiel heraus in der ersten Spielhälfte kaum statt, die o.g. Chance von Ritter sollte in Halbzeit noch die beste Torgelegenheit der Gäste gewesen sein.

Die zweite Spielhälfte startete aus Sicht der Pfälzer mit einer Spielsituation, die verdeutlichen sollte, dass den Betzebuwe, die vor dem Anpfiff der Partie seit geschlagenen acht Spielen ohne Ligasieg geblieben waren, das Spielglück aktuell mehr als nur abhanden gekommen ist. Zuerst war es Daniel Hanslik, der sträflich-freigelassen zentral auf Höhe der Fünfmeterlinie eine der wenigen, guten Flanken von Tymoteusz Puchacz nicht verwerten konnte bzw. sich für die falsche Option entschied und den Ball nicht mit dem Kopf sondern mit dem Fuß abschließen wollte, das Spielgerät allerdings mit keinem der beiden Körperteile entscheidend erreichen konnte.

In unnachahmlicher Art und Weise schlug Marlon Ritter unmittelbar nach dieser Szene einen scharfen Freistoß aus dem Halbfeld in den gegnerischen Strafraum. Sein Ball senkte sich zum Ende seiner Flugkurve noch so gefährlich vor das Tor, dass er Pauli-Towart Vasilj vollkommen überraschte und an den linken Innenpfosten des Gehäuses klatschte. Von dort sprang der Ball zurück an die Grenze des Fünfmeterraums, wo der aufgerückte Touré ein zweites Mal „durchladen“ durfte. Er tat es allerdings seinem Mannschaftskollegen gleich und traf nur die Latte, bevor Jan Elvedi per Kopf ein drittes Mal sein Glück versuchte. Sein Versuch wurde allerdings vom zurückgeeilten Saad auf der eigenen Torlinie mit dem Kopf geblockt und auch ein letzter Abschluss aus dem Rückraum durch den ebenfalls in den Strafraum aufgerückten Tachie, brachte keinen Torerfolg für die Pfälzer. Eine unfassbare und schier ungreifbare Szene, frei nach dem Motto „Versteckte Kamera“.

Doch damit nicht genug für die seit Wochen geschundene Fan-Seele der FCK-Anhänger. Nur drei Zeigerumdrehungen später vergaben die Lautrer eine weitere, hochkarätige Torgelegenheit nach ruhendem Ball. Saliakas fälschte eine Ritter-Ecke unglücklich vor das eigene Tor ab, wo Vasilj erneut glänzend reagierte und den Ball im letzten Moment vor dem Einschlag ins eigene Tor noch entschärfte. Sein Abwehrversuch ließ den Ball allerdings erneut zentral vor sein Gehäuse abprallen, wo FCK-Innenverteidiger Jan Elvedi aus zwei Metern Distanz nur noch das leere Tor vor sich hatte – allerdings den Ball nicht richtig traf und obendrein auch noch vom eigenen Mitspieler Touré geblockt wurde, der den Ball unabsichtlich am Überqueren der Torlinie hinderte. Die zweite Szene des Tages zum puren Verzweifeln. aus Sicht der FCK-Anhänger.

Nach diesen beiden Spielsituationen, die absolut das Potential mitbrachten, das berühmte Momentum an diesem Tag zu Gunsten der roten Teufel kippen zu lassen, übernahmen die Hausherren wieder vermehrt die Spielkontrolle. Nach einem Pfostentreffer von Afolayan (58‘) und einem Nachschuss von Hartel, der knapp links am Tor vorbeistreifte, machte es der Schlüsselspieler der Hamburger in der 64. Spielminute besser. Erneut war es Kemlein, der seinen zweiten Pre-Assist an diesem Tag beisteuerte, indem er FCP-Mittelstürmer Johannes Eggestein mit einem Steckpass auf Höhe des Sechszehners bediente. Sein erster Abschlussversuch konnte von Julian Krahl noch entschärft werden, allerdings prallte auch dieser Ball erneut zentral vor das Gehäuse des 1. FCK ab – wo bereits der mit in den Strafraum durchgelaufene Hartel auf den Nachschuss lauerte und dem Jungkeeper der roten Teufel aus und zehn Metern Torentfernung keine zweite Abwehrchance mehr ließ. 2:0-Führung für den FC St. Pauli, ca. eine halbe Stunde vor dem Abpfiff.

Danach war die Stimmung bei den ca. 3.000 mitgereisten Schlachtenbummlern aus der Pfalz verständlicherweise erst einmal im Keller – Saad (68‘) und Eggestein (70‘) nutzten weitere Gelegenheiten glücklicherweise nicht um das Ergebnis noch weiter in die Höhe zu schrauben. FCK-Coach Grammozis reagierte zwar noch einmal und brachte ca. zehn Minuten vor Spielende mit Kenny Redondo und Aaron Opoku neue Kräfte in die Partie, allerdings blieb eine finale Schlussoffensive der Rot-Weißen aus. Auch der kurz vor dem zweiten Gegentreffer eingewechselte Ragnar Ache, machte an diesem Tag zum Leidwesen der FCK-Fans leider nicht wie so oft den berühmten Unterschied im Lautrer-Angriffsspiel aus – der bis dato beste FCK-Torschütze der laufenden Saison (6 Tore) blieb über weite Strecken wirkungslos u. fiel auf dem Rasen erst nach Abpfiff auf, als er seinem Frust u. Unmut vor seinen eigenen Mannschaftskollegen wild-gestikulierend freien Lauf ließ.

Zur Wahrheit des Spiels gehörte an diesem Tag auch -und das soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben-, dass sich der 1. FCK nach dem Schlusspfiff bei Torhüter Julian Krahl bedanken konnte, der einen maximalen Anteil daran hatte, dass die Höhe der Niederlage mit „nur“ zwei Gegentreffern am Ende nicht noch höher ausfallen sollte. Krahl verhinderte gerade in den letzten zwanzig Spielminuten, in denen ihn seine Vorderleute und die z. T. hoch-aufgerückten Ketten seiner Abwehr immer extremer in Stich ließen, eine Vielzahl an gefährlichen Konter-/Umschaltsituationen des Gegners mit hochwertigen Paraden. Am Ende trug er als einer der wenigen Lautrer in Normalform dazu bei, dass von insg. 20 Torschüssen auf sein Gehäuse, nur zwei den Weg hinter die Torlinie des FCK finden sollten.

FCK-Cheftrainer Dimitrios Grammozis reagierte nach dem Schlusspfiff kämpferisch und verwies insbesondere auf „gemachte Fortschritte“ im direkten Vergleich zur letzten Pflichtspielniederlage gegen Eintracht Braunschweig (1:2) vom 17. Spieltag, sowie die beiden ungenutzten Großchancen die sich seiner Mannschaft im Spiel in der Hansestadt boten und die den Spielverlauf bei einem möglichen Torerfolg noch einmal einschneidend hätten verändern können.

Im kommenden, ersten Heimspiel im neuen Kalenderjahr empfängt der 1. FCK am kommenden Freitagabend (Anstoß: 18:30 Uhr) den FC Schalke 04 im heimischen Fritz-Walter-Stadion unter Flutlichatmosphäre. Der FC St. Pauli, der durch den 2:0-Heimsieg und die überraschende 1:2-Niederlage des bisherigen Spitzenreiters von Holstein Kiel im Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig am vergangenen Wochenende erneut die Tabellenführung in Liga zwei übernahm, reist einen Tag später zum Topspiel nach Düsseldorf (Anstoß: 20:30 Uhr).
 
Wer vor Saisonbeginn bei den üblichen Anbieterseiten eine Wette darauf abgeschlossen hätte, dass es ein halbes Jahr später am kommenden 19. Spieltag zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem FC Schalke 04 zu einem direkten Aufeinandertreffen bzw. einem „6-Punkte-Spiel“ zweier Teams am Tabellenende in der 2. Liga kommt, dem wäre wohl in der Zwischenzeit (je nach Einsatz) ein nicht unbeträchtlicher Geldbetrag zugeflossen. Während der Bundesligaabsteiger aus Gelsenkirchen (aktuell Platz 14) und der 1. FC Kaiserslautern (aktuell Platz 15) bisher eine Saison weit hinter den eigenen, sportlichen Ansprüchen erleben, verkommt das direkte Aufeinandertreffen am kommenden Freitagabend auf dem Betzenberg (Anstoß: 18:30 Uhr) kurz vor der „roten Zone“ am Rande der Abstiegsplätze zu einer Partie im absoluten Existenzkampf beider Mannschaften. Den FC Schalke trennen derzeitig nur drei Punkte von einem direkten Abstiegsrang, den 1. FCK hingegen sogar nur noch ein Zähler.

Ähnlich wie bei den Lautrern, die sich am vergangenen Wochenende zum Rückrundenauftakt mit einem 0:2 beim Tabellenführer aus St. Pauli geschlagen geben mussten, verzeichneten auch die Knappen im ersten Pflichtspiel des neuen Kalenderjahres ein analoges Endergebnis – Im Heimspiel in der Veltins-Arena zog man mit 0:2 gegen den Hamburger SV den Kürzeren und hatte sich den Auftakt in die Rückrunde aus fußballerischer Hinsicht sicherlich anders vorgestellt.

Der siebenfache deutsche Meister und fünfmalige DFB-Pokalsieger hinkt auch nach 18. Spieltagen weit hinter dem hinter vorgehaltener Hand formulierten Saisonziel des direkten Wiederaufstiegs in die Bundesliga zurück. Die beste Saisonplatzierung der Blau-Weißen datiert vom zweiten Spieltag, als man nach einem 3:0-Heimerfolg gegen (ausgerechnet) den 1. FC Kaiserslautern bis auf Tabellenplatz zehn vorstoßen konnte. Danach allerdings fiel der S04 im Tableau sukzessive immer weiter zurück, zwischen den Spieltagen 7-15 rangierten die Knappen dabei sogar (bis auf eine Ausnahme) durchgängig auf Tabellenrang Sechzehn u. mussten sich schon in der Hinrunde dem durchaus realistischen Gedanken stellen, das vermeintliche Saisonziel des direkten Wiederaufstiegs in die Bundesliga schon nach einer gespielten Hinserie aus den eigenen Händen gegeben zu haben.

Aktuell rangiert der Riese aus dem Ruhrpott, der zuletzt mit sage und schreibe 164.000 Vereinsanhängern Platz drei der Mitgliederstärksten Vereine im gesamten deutschen Profifußball einnimmt (Platz 1 – FC Bayern München: ca. 316.000 Mitglieder, Platz 2 – Borussia Dortmund: ca. 189.500 Mitglieder), mit einer Saisonbilanz von sechs Siegen, zwei Remis und zehn Niederlagen (Torverhältnis 31:37) allerdings mit bereits fünfzehn Punkten Rückstand hinter den ersten, direkten Aufstiegsrängen. Eine direkte Bundesligarückkehr dürfte dieser dürftigen Zwischenbilanz nach, höchstwahrscheinlich mehr als auszuschließen sein.

Mit einer Tordifferenz von -6 stellt der S04 aktuell die viertschlechtesteAbwehr der zweiten Liga und verdeutlicht gerade im Abwehrbereich einen nach wie vor hohen Nachholbedarf, ähnlich auch wie beim kommenden Gastgeber aus der Pfalz, der sich mit einer Differenz von -10 (Torverhältnis 28:38) sogar noch eine Position weiter dahinter auf Rang drei der anfälligsten Defensivmannschaften einreiht.

Die aktuelle Formtabelle aus den letzten fünf Pflichtspielen, listet die kommenden Gäste des 1. FCK auf Rang elf (2S / 1U / 2N – Torverhältnis 11:9), die sich insbesondere durch zwei Siege gegen die unmittelbare Konkurrenz im Abstiegskampf kurz vor der Winterpause (4:0-Heimsieg gegen den VFL Osnabrück, 2:0-Auswärtssieg beim FC Hansa Rostock) und einem darauffolgenden Remis gegen die SpVgg Greuther Fürth (2:2) Punktetechnisch etwas besser darstellt als bei den roten Teufeln (0S / 0U / 5N – Torverhältnis 3:13). Ob man angesichts dieser Zahlen am kommenden Freitag allerdings von einer „klaren Favoritenrolle“ zu Gunsten von S04 im direkten Duell gegen die Mannschaft vom Betzenberg sprechen darf, scheint etwas vermessen – denn auch die aktuelle Auswärtsbilanz der Gelsenkirchener, stellt sich derzeitig mit zwei Siegen, einem Remis und sechs Niederlagen (Torverhältnis: 13:22) nicht besonders positiv dar. Die beiden Auswärtsdreier feierte man beim o.g. 2:0-Sieg im Spiel gegen Rostock Anfang Dezember sowie beim 2:1-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg im vergangenen November am 12. Spieltag.

An der Seitenlinie der Blau-Weißen agiert derzeitig Chefcoach Karel Geraerts, der seinen Vorgänger Thomas Reis bereits nach dem neunten Spieltag und einer 1:2-Heimniederlage gegen Hertha BSC Berlin auf dem Schalker-Trainerstuhl beerbte. Der belgische Fußballlehrer war in den Vorjahren beim Überraschungsclub von Union Saint-Gilloise angestellt, mit dem er in der Saison 2022/2023 sensationell das Viertelfinale der Euro-League erreichte, bevor man dort gegen Bayer 04 Leverkusen nach Hin-/Rückspiel (1:1/1:4) den Kürzeren zog. Nach der Saison konnte man sich aufgrund unterschiedlicher Auffassungen zur sportlichen Ausrichtung des Vereins nicht auf eine Weiterbeschäftigung des 42-jährigen abstimmen, weshalb er bis zu seiner Anstellung in Gelsenkirchen Ende Oktober ca. drei Monate ohne neuen Club geblieben war.

Geraerts kann aktuell nach zehn Spieltagen unter seiner Regie mit einem Punkteschnitt von 1,30 PPS aufwarten. Unter seiner Führung holte S04 bisher vier Siege, ein Unentschieden und vier Niederlagen (Torverhältnis 18:19). Zu Beginn seiner Amtszeit setzte der neue S04-Coach taktisch noch auf ein 3-4-1-2-System, welches allerdings bereits Ende November einem 4-4-2 weichen musste. In diesem neuen System hat der S04 sieben von möglichen fünfzehn Zählern aus den letzten fünf Pflichtspielen geholt. Kritiker könnten angesichts dieser Ausbeute nun das Sprichwort „Mühsam nährt sich das Eichhörnchen“ bemühen, andererseits sammelten die Knappen seit Anfang Dezember wieder etwas kontinuierlicher ihre Punkte und blieben bis zur Niederlage gegen den HSV am zurückliegenden Wochenende die letzten drei Spiele des alten Kalenderjahres in Folge unbesiegt.

Der aktuelle Kader und die Stammformation des S04 stellt sich wie folgt auf: Derzeitig hütet erneut Ralf Fährmann das Tor der Knappen. Der erfahrene 35-jährige Schlussmann hat zwischenzeitlich Ex-Lautrer Marius Müller wieder zwischen den Pfosten abgelöst, der sich Anfang der Saison aus der Schweiz vom FC Luzern den Schalkern anschloss und sich an den ersten sechs Spieltagen mit sehr guten Leistungen schnell als neuer Stammtorwart etablierte, bevor ihn dann allerdings ein Adduktorenabriss im Spiel gegen den 1. FC Magdeburg am 6. Spieltag zurückwarf. Im vergangenen Spiel gegen den HSV saß Müller zum ersten Mal seit seiner Verletzung wieder auf der Ersatzbank des S04, für Spielminuten reichte es in der Partie gegen den HSV allerdings noch nicht.

Die zentralen Positionen der Innenverteidigung in der neuen Viererkette nehmen momentan üblicherweise Sommerneuzugang Tomas Kalas (Bristol City) und Marcin Kaminski ein. Kaminski holte sich allerdings im Spiel gegen den HSV den fünften, gelben Karton ab und wird das kommende Spiel auf Deutschlands höchsten Fußballberg definitiv verpassen. Das gleiche Schicksal ereilte auch Mannschaftskollege Ron Schallenberg, der nach seiner Einwechslung zur Halbzeit in der 60. Spielminute nach einem zu harten Einsteigen im Mittelfeld ebenfalls seine fünfte Gelbe sah. Erste Personal-Optionen in der S04-Innenverteidigung für den gesperrten Kaminski wären u.a. Timo Baumgartl, Henning Matriciani oder Ibrahima Cissé.

Auf der Rechtsverteidigerposition übernimmt derzeitig Cedric Brunner die Verantwortung, ihm gegenüber erhielt Thomas Ouwejan gegen die Rothosen den Vorzug vor Derry John Murkin, der gegen Hamburg eine Gelbrotsperre absitzen musste. Gut vorstellbar, dass der aus dem englischen Colchester gebürtige Linksverteidiger im Spiel gegen den 1. FCK wieder für Ouwejan in die Startelf rutscht.

Im Mittelfeld setzte Geraerts im Spiel gegen den HSV auf eine Rautenformation. Union-Berlin-Sommerneuzugang Paul Seguin lief als alleiniger Sechser im defensiven Mittelfeld auf, während sich auf den Halbpositionen bzw. auf „der Acht“ Blendi Idrizi und Tobias Mohr die Lauf-u. Ballarbeit aufteilten. Auf der Spielmacherposition übernahm der eigentlich-gelernte Stürmer Kenan Karaman die Rolle des Zehners, hinter den beiden echten Sturmspitzen in Person von Mannschaftskapitän Simon Terodde und dem 19-jährigen Jungstürmer Keke Topp. Karaman ist zeitgleich auch aktuell der gefährlichste Angreifer auf Seiten der Schalker – der 29-jährige Deutschtürke steht aktuell bei sieben Saisontreffern und vier Torvorlagen aus fünfzehn Ligaeinsätzen. Dahinter rangieren Simon Terrode (3 Tore / 3 Torvorlagen), und Sturmpartner Sebastian Polter (3 Tore / 3 Vorlagen), der aktuell allerdings mit einem Leistenbruch bis auf unbestimmte Zeit ausfällt.

Zu den drei o. g. Akteuren sind weitere Personalausfälle auf Seiten der kommenden Gäste aktuell u.a. Innenverteidiger Leo Greiml (Kreuzbandriss) sowie das erst 17-jährige Jahrzehnttalent Assan Ouédraogo (Syndesmosebandriss). Der junge Schalker-Offensivwirbelwind, dem bereits jetzt im zarten Teenageralter eine voraussichtliche Megakarriere bescheinigt wird, wurde kurz nach dem Jahreswechsel bereits vom FC Bayern München umgarnt. Dem Vernehmen nach hat der Rekordmeister ein offizielles Angebot für Ouédraogo bei Schalke 04 über eine Ablösesumme von 15. Mio hinterlegt, was der kolportierten Ausstiegsklausel des zentralen Mittelfeldspielers entsprechen soll, der ursprünglich noch vertraglich bis 2027 an den FC Schalke 04 gebunden ist. Aufgrund seiner Verletzung wird Ouédraogo im Spiel auf dem Betzenberg allerdings nicht zur Verfügung stehen.

Beim Gastgeber vom 1. FC Kaiserslautern dürften in erster Linie viele Kaderfragen auf der wöchentlichen Trainingsagenda stehen. Der offizielle Profikader der Pfälzer ist durch die bisherigen fünf Winterneuzugänge auf mittlerweile 31 gemeldete Pflichtspieler angewachsen. Vor dem Hintergrund, dass es an jedem Spieltag maximal nur 20 Mann in den jeweiligen Spieltagskader schaffen, sind dabei Reservisten-/Tribünenplätze und unzufriedene Akteure vorprogrammiert. Im Auswärtsspiel beim FC St. Pauli traf es bspw. den langjährigen und verdienten FCK-Profi Hendrick Zuck, Mittelfeldregisseur Phillip Klement sowie überraschenderweise auch Winterneuzugang Dickson Abiama, dem sein Cheftrainer ein aktuelles „Formloch“ als sportlichen Grund seiner Nichtberücksichtigung in Hamburg attestierte. Bis auf Philipp Hercher (Hüftprobleme) und den nach wie vor gesperrten Afeez Aremu, der seiner Mannschaft erst wieder im anstehenden Auswärtsspiel bei der SV Elversberg am 20. Spieltag zur Verfügung stehen wird, kann FCK-Coach Grammozis personell nahezu aus dem Vollen schöpfen – ein Umstand, den es im Hinblick auf den mittlerweile mehr als gut gefüllten Kader ebenfalls zu moderieren und in die richtigen, sportlichen Leistungskanäle zu regulieren gilt.

Abseits der Personalfragen dürfte auch die taktische u. konditionelle Konstitution der Pfälzer im ersten offiziellen Pflichtspiel des neuen Jahres auf dem (Fan-)Prüfstand stehen. Gegen die laufstärkste Mannschaft der 2. Liga vom Millerntor erreichte der 1. FCK eine Gesamtlaufleistung von insg. 118,72 km, was leicht über dem bisherigen Schnitt der Hinrunde (115,04 km) lag. Auffällig war hingegen erneut das realtaktische Grundkorsett von FCK-Coach Grammozis, der seine Mannschaft phasenweise z.T. erneut sehr hoch auf Höhe der Mittellinie verteidigen ließ und so dem Gegner bei einem schnellen Vertikalpass oder Chip-Ball durch/über die letzte Abwehrreihe hinweg, große Umschalt-/Konterräume feilbot. Bereits bei der letzten Pflichtspielniederlage gegen Eintracht Braunschweig (1:2) am 17. Spieltag, sowie auch bei dem empfindlichen 0:3-Testspiel aus Sicht der roten Teufel gegen Dynamo Dresden aus dem Winter-Trainingslager im türkischen Belek, hatte man ein ähnliches Spielverhalten bei den roten Teufeln registrieren müssen.

Dass der aktuelle FCK-Cheftrainer nach dem Spiel gegen St. Pauli insbesondere auch die „kompakte Defensivleistung“ seiner Mannschaft in den Vordergrund stellte, die an diesem Tag allerdings mehrheitlich durch den Umstand konterkariert wurde, dass ein teils herausragender Julian Krahl in letzter Instanz oft der Alleinverantwortliche für die „nur“ zwei Gegentreffer im Spiel gegen den FC St. Pauli darstellte, war dabei eine recht exklusive Sichtweise des neuen Lauterncoaches. Mit etwas mehr Konzentration, Galligkeit und letzter Konsequenz im Torabschluss der Hausherren, wäre eine höhere Niederlage beim Spiel auf der Reeperbahn absolut im Bereich des Möglichen gewesen.

Die Bilanz vor dem anstehenden Duell zweier absoluter Traditionsclubs ist ausgeglichen – In insgesamt 89 Pflichtspielbegegnungen gingen die Lautrer 30 mal als Sieger hervor, während Schalke 35 mal siegte. Insgesamt 24 Unentschieden wurden zusätzlich verzeichnet. Zu Hause auf dem Betzenberg stellt sich die Bilanz für die Pfälzer hingegen besser dar: In 44 Spielen gelangen dem 1. FCK zusammengerechnet 22 Siege, bei 15 Remis und 7 Niederlagen. (Torverhältnis 88:52). Das letzte Aufeinandertreffen der beiden Vereine liegt am kommenden Freitag fast zwölf Jahre zurück – Am 26. Spieltag der Bundesligasaison 2011/2012 unterlagen die Betzebuwe zu Hause mit einem 1:4. FCK-Innenverteidiger Rodnei brachte seine Mannschaft damals bereits in der 3. Spielminute mit 1:0 in Führung, ehe Schalke 04 durch Treffer von Lewis Holtby (39‘), Jan-Klaas Huntelaar (45‘), Rául (51‘) und Jefferson Farfán (81‘) die Partie noch drehte und den Rasen im Fritz-Walter-Stadion als verdienten Sieger verlassen konnte – Auf einen ähnlichen Spielverlauf dürften die zahlreich-erwarteten FCK-Fans am kommenden Freitagabend sicherlich gerne verzichten können.

So könnten sie spielen:

1. FC Kaiserslautern: Krahl – Elvedi, Tomiak, Touré, Zimmer, Puchacz,- Kaloč (Raschl), Ritter, Tachie (Opoku), Redondo (Simakala), Ache (Stojilkovic)

FC Schalke 04: Fährmann – Kalas, Baumgartl (Matriciani/Cissé), Brunner, Murkin (Ouwejan), - Seguin, Tempelmann (Idrizi), Mohr, Karaman, - Topp, Terrodde (C)

Sperren & Ausfälle:

1. FC Kaiserslautern: Erik Durm (RV - grippaler Infekt, Einsatz kurzfristig möglich), Afeez Aremu (DM - Rotsperre), Phillip Hercher (RM - Hüftprobleme)

FC Schalke 04: Marcin Kaminski (IV – Gelbsperre), Ron Schallenberg (ZDM – Gelbsperre), Leo Greiml (IV – Kreuzbandriss), Assan Ouédraogo (ZOM - Syndesmosebandriss), Dominick Drexler (ZOM – Aufbautraining nach Muskelfaserriss), Sebastian Polter (MS – Leistenbruch)
 
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LAUTRER GEBEN NIEMALS AUF, LAUTRER GEBEN NIEMALS AUF, LAUTRER GEBEN NIEMALS AUF - SIE KÄMPFEN!!!

Im Flutlicht wird das Feuer neu entfacht!!!
 
Das wird Freitag lustig für alle die von weiter her kommen. Da ich das zeitlich eh nicht geschafft hätte bin ich irgendwie froh mir das Spiel am Fernseher anzusehen.
 
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Würde gern diese Aufstellung sehen. Zur Begründung:

Da da viele Angriffe von Karamann ausgehen werden Würde ich mit doppel 6 Spielen und vllt. Niehues zum persönlichen Bewacher.

Da wir auch über Außen anfällig sind würde ich die außen auch doppelt absichern, Puchaz und Zimmer allein zu leicht überspielt werden. Nachdem Abgang von Durm und Ausfall von Zuck, würde ich gern mal sehen was Ronstadt links so kann bevor man Redondo zum LV umschult.

Hoffe mit der Grundaufstellung auf ein wenig mehr Stabilität und trotzdem auch genügend Torgefahr wenn Zimmer und Puchaz Ache mit Flanken Füttern und auch Ritter/Tomiak ab und an mal aus der Distanz draufhalten oder Ache auch mal auf Sie ablegt.

Sollte die Aufstellung zu Defensiv sein und doch zu wenig Torgefahr entstehen, lässt sich mit der Einwechslung von Simakala/Redondo und Tachie sicher noch Druck erhöhen.


Interessant wäre vllt. auch mal Klement & Ritter auf der Acht
 
Habe kurzfristig ne Karte fürs Spiel abzugeben zum Selbstkostenpreis

BLOCK 21.3 REIHE 45 PLATZ 25 ,...................... 23,50ink. Gebühren. Sichtbehindert steht auf der Karte aber ich denke die Einschränkung ist minimal.

Bei Interesse PN


EDIT: Ist verkauft
 
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@reddevil1988
Keine schlechte Aufstellung, aber mir ist das zu wenig kreativ. Wäre mir aber deutlich lieber als das, was Grammozis letzte Woche aufsgestellt hat. Ich denke nach wie vor, dass wir so spielen sollten:



Soll es etwas defensiver sein, könnte man Redondo für Tachie bringen.
 
Ich bin echt ein Schisser geworden, bin schon wieder am überlegen ob ich um 18:30 flüchte :smiley:
Find es am TV fast noch schlimmer als im Stadion für meine Nerven, dort kann ich wenigstens hemmungsloser rumschreien mit Gleichgesinnten :wink:

Aber vielleicht raff ich meinen Optimismus bis heute Abend noch zusammen.
Gerade die Gerüchte und Anschuldigungen der letzten Wochen sollten eine Gegenreaktion auf den Rängen bewirken...voller Support!
 
Ich bin echt ein Schisser geworden, bin schon wieder am überlegen ob ich um 18:30 flüchte :smiley:
Find es am TV fast noch schlimmer als im Stadion für meine Nerven, dort kann ich wenigstens hemmungsloser rumschreien mit Gleichgesinnten :wink:

Aber vielleicht raff ich meinen Optimismus bis heute Abend noch zusammen.
Gerade die Gerüchte und Anschuldigungen der letzten Wochen sollten eine Gegenreaktion auf den Rängen bewirken...voller Support!
Kann dich gut verstehen. Ich wäre heute super gerne ins Stadion gefahren, aber geht wegen der Arbeit nicht.
Bin eigentlich voll optimistisch für heute. Weiß nicht warum, aber ich hab sowas von Bock heute auf das Spiel. Ich bin mir sicher das wir heute was mitnehmen. Auf ein dreckiges 1:0
 
ja, diese scheiss stimmungboykotts schaden nur einem und zwar dem eigenen verein und bringen nichts.

dfb und dfl ist das doch völlig wurscht.
schmerzen tun da eher die spielunterbrechungen.
 
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So, meine Glaskugel sagt:

- wir punkten, wird aber denkbar knapp
- Platzverweis für einen der wichtigsten Spieler
- auch Grammozis fliegt mit rot runter
- ein Neuzugang macht eine Bude
- nicht zu null
 
Heute also wieder mit 4er 3er Kette... bin mal gespannt was das gibt, irgendwie müssen 3 Punkte her.
 
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3er oder 4er? Müsst euch schon entscheiden :wink: Spaß beiseite: die 3 IV deuten eher auf 3er/5er hin, oder?

Kapitän - Ritter oder Tomiak?
 
So ab jetzt isser im Tunnel schräge GUTE-LAUNE-MUCKE AUFGEDREHT ( so kate perry hotn cold, sara perche ti amo ( milan version )) in Stimmung fürs Flutlichtspiel vorm TV... Betze wenn ihr aus Richtung Hannover laute Lauternlieder während des Spiels hört... keine Sorge bin nur ich und meine Anlage... Schallala FCK
 
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