Es nadelt dann wirklich irgendwo am Realitätssinn, wenn man solche Auswärtsleitungen ständig entschuldigt und das immer wieder mit dem Tabellenstand entschuldigt. Man muss wohl erstmal 10 Plätze abfallen um Kritik an der Spielweise des FCK zu üben, die sich von lediglich darauf beschränkt, die Bälle blind nach vorne zu dreschen das Mittelfeld komplett zu überbrücken. Das die Abwehr wie ein Hühnerhaufen aggiert, ist dann ebenso unwichtig und mit dem Tabellenplatz zu beschönigen. Ist auch nicht der Rede wert, weshalb man Rostock aus dem Stadion schießt und nicht mal ansatzweise davon etwas ins nächste Spiel nimmt.
Es ist sicherlich schön bequem, ständig mit der letzten Saison zu argumentieren und die wirtschaftlichen Zwänge ausser acht zu lassen, die einen Aufstieg in den nächsten 1-2 Jahren unabdingbar machen. Es wird bestimmt die nächsten Jahre einfacher und man lässt auswärts die Punkte nicht unnötig liegen und sollte das so sein, kann man sich die Situation auch wieder schön reden.
Du kannst übrigensruhig durch die Hose atmen, solltest irgendwann auch den sich ausbreitenden Mief erkennen. Bei der Auswärtsunterwäsche dürte das nicht so schwer fallen.
Mich kotzt diese Miesmacherei nur noch an. Deswegen habe ich für meinen Teil zur Zeit auch kaum noch Lust, hier irgendwas zu schreiben.
Vor der Saison hieß es überall "Hauptsache, wir retten uns frühzeitig und haben nicht mehr so ein Saisonfinale wie im Mai!" oder "Konsolidierung, ruhiger Aufbau, Milan und Stefan werden das schon machen".
Von Platz 9-12 als Saisonziel wurde mehrheitlich gesprochen.
6 Monate später sind der Tanz auf der Rasierklinge, die Rettung vor dem Komplettexitus in letzter Minute ganz schnell wieder vergessen.
Vor der Saison haben sowohl Kuntz und Sasic davon gesprochen, dass man mit dieser jungen Mannschaft Geduld haben muss, dass es Rückschläge geben wird und v.a.: das keine konstanten Top-Leistungen zu erwarten sind. Kuntz und Sasic haben um Unterstützung und Zusammenhalt geworben.
4 Auswärtsniederlagen später und hier wird wieder gemeckert wie unter Kurt Jara. Und zwar genau von den gleichen Schaumschlägern, die jedesmal, wenn wir toll spielen und gewinnen, die Bäume in den Himmel wachsen sehen und bei jedem schlechten Spiel den Untergang des Abendlandes kommen sehen.
Leute, die zur Besonnenheit mahnen, werden mit den immer gleichen Platitüden abgewatscht. Sinngemäßer Inhalt: Wenn man Profisportler ist, hat man für sein Geld Top-Leistungen abzuliefern. Schafft man dieses nicht, hat man seinen Beruf verfehlt. Auch immer wieder beliebt: Dafür dass man Eintrittsgeld bezahlt/weit fährt/laut singt glaubt man einen Anspruch auf gute Unterhaltung und Top-Leistungen zu besitzen. Aber - um mal Sepp Herberger zu zitieren: Die Leute gehen zum Fußball, weil sie nicht wissen, wie's ausgeht.
Es ist eins, zu sagen dieses oder jenes Spiel war schlecht. Auch ich habe das oben getan (Stichwort Krutzenspiel). Aber es ist etwas anderes, von mir eben skizzierte Dinge vom Stapel zu lassen. Wo zum Arsch bleibt hier die Verhältnismäßigkeit?! Wir haben
- die jüngste Mannschaft der 2. Liga
- den Abstieg letzte Saison knapp vermieden
- gerade wieder sowas wie Ruhe im Verein
Und all diese Dinge sind ein paar Monate später schon wieder völlig wurscht. Wenn man ständig oben mitspielen und tollen Fußball will, kann man sich die Hoffenheimer angucken gehen. Da wird der Erfolg geplant und man braucht nicht nach 60 Minuten Premiere auszuschalten, weil einem garantiert immer gute Unterhaltung geboten wird.
Ich brauche nicht dieses Jahr aufzusteigen. Ich freue mich über die viel besseren, bisher ungeschlagenen Heimspiele. Darüber, dass wir wieder eine Mannschaft auf dem Platz haben, die diesen Namen verdient. Darüber, dass wir endlich wieder einen Trainer und einen Vorstand mit längerer Halbwertszeit haben, in die ich soweit Vertrauen habe, dass sie den Verein mittel- bis langfristig wieder professionell aufstellen und in bessere Gefilde führen.
Und ob wir dieses Jahr 1. oder 11. werden, ist mir dabei scheißegal. Weil endlich wieder zu sehen ist, dass was wächst beim FCK.
Ich habe keine Lust mehr, mich mit diesem blindwütigen Gemecker länger ernsthaft argumentativ auseinandertzusetzen, weil man sowieso in jeder Saison nach jedem schlechten Spiel den gleichen Murks zu hören und zu lesen bekommt.
Vielleicht schaffen es diese Leute ja irgendwann sogar, Sasic und Kuntz zu verjagen. Zuzutrauen wär's ihnen.