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Der 1. FC Kaiserslautern hat nun zum sechsten Mal in Folge „nur“ Remis gespielt. Beim Spitzenspiel am vergangenen Samstagabend ergatterten aufopferungsvoll und leidenschaftlich kämpfende Lautrer ein 1:1 beim aktuellen Tabellenführer des Hamburger SV, das sich erfrischenderweise am Ende aber endlich einmal wieder auch wie ein echter Punktgewinn anfühlte.
Der Großteil dieser sechs (bzw. sieben) Unentschieden kam für den 1. FCK oft sehr unglücklich zu Stande. Mal war es ein bitteres Gegentor in der Nachspielzeit wie beim 3:3 im Heimspiel gegen Darmstadt 98, mal ein kurioses Eigentor wie beim 4:4-Remis gegen den 1. FC Magdeburg, andere Male stand man sich wie bspw. im Auswärtsspiel beim SV Sandhausen selbst im Weg und zeigte vor mitgereisten 8.000 Fans aus Kaiserslautern eine eher unterdurchschnittliche Leistung die am Ende einfach nicht für eine größere Punkteausbeute ausreichen sollte. So richtig warm wurden die FCK-Fans mit diesen ganzen Remis dadurch einfach nicht - bis auf das vergangene Wochenende, wo eine Rekordkulisse von ca. 8.000-10.000 mitgereisten Hamburger-Schlachtenbummlern den 1:1-Punktgewinn beim Klassenprimus am späten Samstagabend wie einen Sieg bejubeln durften, hatten viele die Partie in der Hansestadt doch a.G. der bisherigen Souveränität mit der die Hamburger als erster Aufstiegsanwärter bisher durch die 2. Liga fegten, als absolutes Bonusspiel betrachtet.
Dass es am Ende aber aus FCK-Sicht für einen überraschenden Punktgewinn reichen sollte, lag insbesondere an einer taktisch sehr ordentlich eingestellten FCK-Mannschaft und gleich mehreren Individualformkurven der Männer in Rot, die im Spiel gegen den HSV deutlich nach oben ausschlugen.
Wo bspw. der nach seiner Rotsperre zurückgekehrte Stammtorhüter Andreas Luthe beim 0:1-Rückstand (Glatzel 24‘) nach einem Schuss von Sonny Kittel den Ball „maximal unglücklich“ dem Top-Torjäger des HSV vor die Füße abklatschte, steigerte sich der Schlussmann der roten Teufel im weiteren Spielverlauf immer mehr und hielt seine Mannschaft vor allem in der zweiten Spielhälfte durch mehrere Glanzparaden in der Partie - gekrönt von einem gehaltenen Foulelfmeter in der 81 Minute von Kittel, der sehr wahrscheinlich kurz vor Spielende die Vorentscheidung zu Gunsten der Hausherren gebracht hätte.
Nahezu im Gegenzug an diesen Strafstoß bzw. nur 53 Sekunden später, war es dann an der Zeit, dass der zweite Spieler des 1. FCK an diesem Tag seine ganz persönliche Geschichte schreiben sollte. Der nach 66 Minuten für den glücklosen Terrence Boyd eingewechselte Tyger Lobinger erzielte nach einem schönen, öffnenden Pass von Spielmacher Klement auf die linke Spielfeldseite und einem sehr durchsetzungsfreudigen Redondo, der Lobinger daraufhin am kurzen Pfosten bediente von wo aus der 23-jährige Angreifer den Ball mit der Fußspitze entscheidend in die lange Ecke des HSV-Tores abfälschte, seinen ersten Saisontreffer. Ein Moment voller Glück, für Lobinger wie auch für seinen Vater und den ehemaligen Profi-Stabhochspringer Tim Lobinger, der unheilbar erkrankt ist, den ersten Treffer seines Sohnes aber auf Instagram ebenfalls mit den Worten „2018 ein Ziel definiert, dafür trainiert und trainiert – passiert“ feierte und sich bezogen auf die großartige Leistung seines Sprösslings „einfach stolz“ zeigte.
Die Mannschaft belohnte sich durch den späten Ausgleich für einen sehr engagierten und couragierten Auswärtsauftritt bei einem, wenn nicht sogar dem Spitzenclub aus Liga zwei, mit dem auch FCK-Cheftrainer Dirk Schuster am Ende sehr zufrieden war: „Mit der Unterstützung der Fans hat sich die Mannschaft zu einer Höchstleistung animieren lassen, das war super. Ich denke wir haben hier zu einem großartigen Abend einiges beigetragen und ein bisschen Werbung für den Fußball gemacht“, sagte der Chefcoach der roten Teufel in der abschließenden Pressekonferenz. Auch der Held des Tages, Andreas Luthe stimmte auf diesen positiven Grundtenor nach Spielende ein, wies allerdings auch zeitgleich auf die weiteren Pflichtaufgaben hin, die für die roten Teufel in naher Zukunft anstehen: „Ich glaube, hier werden nicht viele Mannschaften was holen. Von daher ist es ein gewonnener Punkt. Der HSV ist nicht unser Maßstab, es kommen noch andere Spiele, die wir gewinnen müssen“, gab der erfahrene Goalie der Betzebuwe nach dem Schlusspfiff zu Protokoll.
Die erste Gelegenheit, um diesem Gedanken auch in der Praxis einen Nachweis zu erbringen, steht für die Schuster-Elf am kommenden Sonntag (Anstoß: 13:30 Uhr) auf dem Programm. Die roten Teufel empfangen zum Heimspiel die Gastmannschaft vom SSV Jahn Regensburg auf dem heimischen Betzenberg.
„Der Jahn“, wie der Fußballverein aus Regensburg seinen Spitznamen trägt, liegt aktuell auf dem 13. Tabellenplatz, mit vier Punkten Rückstand auf den 1. FCK. Aus bisher elf Spielen holten die rot-weißen drei Siege, drei Unentschieden und fünf Niederlagen. Am vergangenen Wochenende im Heimspiel gegen die Franken von der SpVgg Greuther Fürth musste man am Ende eine Viertelstunde vor Schluss durch einen Treffer von Fürth-Außenverteidiger Simon Asta noch ein 2:2 hinnehmen und konnte die empfindliche Auswärtsniederlage (0:1) beim Drittligaaufsteiger des 1. FC Magdeburg aus der Vorwoche zu Hause leider nicht zu einem positiven Turnaround aufarbeiten.
Auch in Regensburg kam es in der vergangenen Sommerpause zu einem größeren Kaderumbruch. Während ganze elf Neuzugänge beim Tabellenfünfzehnten der Vorsaison anheuerten, verließen zwölf Akteure den Jahn. Die prominentesten Abgänge darunter sicherlich der bisherige Stammtorwart Alexander Meyer (BVB), Linksverteidiger und Ex-FCK-Spieler Erik Wekesser (1. FC Nürnberg) und Flügelspieler Jan-Nicklas Beste (1. FC Heidenheim). Auf Zugangsseite verpflichtete man u.a. Torwart Dejan Stojanovic (FC Middlesbrough) aus der englischen zweiten Liga, Linksaußen Minos Gouras (1. FC Saarbrücken), Angreifer Joshua Mees (KSV Holstein Kiel) oder Mittelfeldspieler Maximilian Thalhammer (SC Paderborn).
Kurios wurde es bei der Ausleihe von Spielmacher Sarpreet Singh, der bereits in der letzten Spielzeit vom FC Bayern München II an den Jahn ausgeliehen war, wo der 23-jährige Spielgestalter in 25 Spielen fünf Tore und acht Torvorlagen beisteuerte und somit der beste Topscorer in der abgelaufenen Saison für die Regensburger gewesen ist. Weil die Unterlagen für eine einjährige Verlängerung seiner Leihe zu spät bzw. erst nach offizieller Schließung des Meldefensters bei der DFL landeten und es zu einer „nicht fristgerechten Anzeige des leihweisen Transfers“ kam, ist Singh in der kompletten Hinrunde für den SSV nicht spielberechtigt. Der gebürtige Neuseeländer darf erst wieder zur Rückrunde in den dann verbleibenden 17. Pflichtspielen der 2. Liga für den Jahn auf den Platz zurückkehren. Mehr als ein bitteres Versäumnis, dass der Verein auch gerade hinsichtlich seiner fehlenden Tore u. Vorlagen sportlich aktuell kaum kompensieren kann, zumal die Situation auch für den Spieler selbst, der sich derzeitig nur im Mannschaftstraining fit halten darf, äußerst unbefriedigend ist. Die Panne wurde daraufhin mit dem vorzeitigen Abgang von Sport-Geschäftsführer Roger Stilz in Zusammenhang gebracht in dessen Kompetenzbereich die fristgerechte Anmeldung des Spielers für den Spielbetrieb gefallen sein soll. Er trat Ende September von seinem Amt als GF Sport beim Jahn zurück.
In der Formkurve aus den letzten fünf Spieltagen rangiert Regensburg mit einer Bilanz von einem Sieg, zwei Remis und zwei Niederlagen sowie einem Torverhältnis von 4:6 auf dem 14. Rang. Den letzten Sieg feierte man beim 2:0-Erfolg gegen die aktuell ebenfalls schwächelnden Kiezkicker vom St. Pauli am neunten Spieltag während man auswärts bisher nur einmal den Platz als Sieger verlassen konnte und den Bundesligaabsteiger aus Bielefeld am zweiten Spieltag Ende Juli auf der berühmten Bielefelder Alm mit 3:0 in die Schranken wieß.
Der torgefährlichste Angreifer beim SSV ist momentan Mittelstürmer Andreas Albers, der dänische Hüne (1,93m) steht aktuell bei vier Saisontreffern. Dahinter folgen Sturmpartner Kaan Caliskaner, der gegen Fürth einen Doppelpack schnürte und zeitgleich seine ersten zwei Saisontore erzielte sowie fünf weitere Spieler mit jeweils einem weiteren Treffer.
Beim Verein spielen mit Leon Guawara und Nicklas Shipnoski ebenfalls zwei Ex-FCK-Akteure – Während Guawara aktuell a.G. einer Schulterverletzung passen muss, ist Shipnoski derzeit mit zwei direkten Torvorlagen einer der besten Assistgeber beim Jahn, ebenfalls so viele Torvorlagen haben bisweilen Benedikt Saller und Neuzugang Christian Vieth gesammelt. Weitere Dauerbrenner und Führungsspieler sind Innenverteidiger Jan Elvedi, dessen Zwillingsbruder Nico auf analoger Position in der Innenverteidigung für Borussia M’Gladbach aktuell Gegentore verhindert, sowie Führungsspieler und Mannschaftskapitän Benedikt Gimber der als Staubsauger vor der eigenen Abwehr im defensiven Mittelfeld die Fäden zieht.
Regensburgs Cheftrainer Mersad Selimbegovic hat in der bisherigen Saison schon diverse Spielsysteme von seiner Mannschaft ausüben lassen. Spielte der SSV zum Anfang der Spielrunde noch in einem 4-4-2 mit zwei defensiven Mittelfeldspielern, wandelte sich die Taktik bspw. im Heimspiel gegen Holstein Kiel (0:0), der 0:3-Niederlage in Paderborn sowie dem 0:1-Misserfolg in Magdeburg in ein flaches 3-4-3 oder ein 3-4-1-2 um. Im letzten Spiel gegen das Fürther-Kleeblatt vertraute der Bosnier, der mittlerweile im vierten Jahr als Chefcoach an der Seitenlinie des SSV steht und als aktiver Spieler 99 Spiele für die Regensburger bestritten hat, einer Ausrichtung im 4-2-3-1.
Neben dem bereits oben erwähnten rekonvaleszenten Guawara und dem nicht spielberechtigen Singh, müssen die Regensburger beim kommenden Spiel im Fritz-Walter-Stadion ebenfalls auf Linksaußen Oscar Schönfelder verzichten, der voraussichtlich bis zum Ende des Jahres mit einem Kreuzbandriss ausfallen wird.
Aus Sicht der Hausherren wird es am interessantesten sein, ob Chefcoach Schuster seine roten Teufel auch im Heimspiel gegen Regensburg im neuen taktischen 3-4-1-2-Korsett aufbietet oder wieder zum alten 4-2-3-1-System zurückkehren wird, mit dem der Trainer seine Mannschaft in den ersten zehn Ligaspielen ins Rennen geschickt hat.
Bis auf Flügelspieler Ben Zolinski, der sich nach seiner Knieverletzung aus dem ersten Saisonspiel gegen Hannover 96 auch weiterhin noch im Aufbautraining befindet, sind Stand heute alle weiteren Spieler des 1. FCK für das Heimspiel gegen den Jahn einsatzbereit:
So könnten Sie spielen:
1. FC Kaiserslautern: Luthe – Kraus (C), Tomiak, Bormuth, Zuck, Durm (Zimmer), – Niehues (Ciftci), Ritter, Klement, – Redondo, Boyd
SSV Jahn Regensburg: Stojanovic – Elvedi, Kennedy, Saller, Günter, – Gimber (C), Thalhammer, Viet, Makridis, Caliskaner, – Albers
Sperren & Ausfälle:
1. FC Kaiserslautern: Ben Zolinski (RA – Aufbautraining nach Knieverletzung)
SSV Jahn Regensburg: Leon Guawara (LV – Schultereckgelenkssprengung), Oscar Schönfelder (LA – Kreuzbandriss), Sarpreet Singh (OM – keine Spielberechtigung)
Der Großteil dieser sechs (bzw. sieben) Unentschieden kam für den 1. FCK oft sehr unglücklich zu Stande. Mal war es ein bitteres Gegentor in der Nachspielzeit wie beim 3:3 im Heimspiel gegen Darmstadt 98, mal ein kurioses Eigentor wie beim 4:4-Remis gegen den 1. FC Magdeburg, andere Male stand man sich wie bspw. im Auswärtsspiel beim SV Sandhausen selbst im Weg und zeigte vor mitgereisten 8.000 Fans aus Kaiserslautern eine eher unterdurchschnittliche Leistung die am Ende einfach nicht für eine größere Punkteausbeute ausreichen sollte. So richtig warm wurden die FCK-Fans mit diesen ganzen Remis dadurch einfach nicht - bis auf das vergangene Wochenende, wo eine Rekordkulisse von ca. 8.000-10.000 mitgereisten Hamburger-Schlachtenbummlern den 1:1-Punktgewinn beim Klassenprimus am späten Samstagabend wie einen Sieg bejubeln durften, hatten viele die Partie in der Hansestadt doch a.G. der bisherigen Souveränität mit der die Hamburger als erster Aufstiegsanwärter bisher durch die 2. Liga fegten, als absolutes Bonusspiel betrachtet.
Dass es am Ende aber aus FCK-Sicht für einen überraschenden Punktgewinn reichen sollte, lag insbesondere an einer taktisch sehr ordentlich eingestellten FCK-Mannschaft und gleich mehreren Individualformkurven der Männer in Rot, die im Spiel gegen den HSV deutlich nach oben ausschlugen.
Wo bspw. der nach seiner Rotsperre zurückgekehrte Stammtorhüter Andreas Luthe beim 0:1-Rückstand (Glatzel 24‘) nach einem Schuss von Sonny Kittel den Ball „maximal unglücklich“ dem Top-Torjäger des HSV vor die Füße abklatschte, steigerte sich der Schlussmann der roten Teufel im weiteren Spielverlauf immer mehr und hielt seine Mannschaft vor allem in der zweiten Spielhälfte durch mehrere Glanzparaden in der Partie - gekrönt von einem gehaltenen Foulelfmeter in der 81 Minute von Kittel, der sehr wahrscheinlich kurz vor Spielende die Vorentscheidung zu Gunsten der Hausherren gebracht hätte.
Nahezu im Gegenzug an diesen Strafstoß bzw. nur 53 Sekunden später, war es dann an der Zeit, dass der zweite Spieler des 1. FCK an diesem Tag seine ganz persönliche Geschichte schreiben sollte. Der nach 66 Minuten für den glücklosen Terrence Boyd eingewechselte Tyger Lobinger erzielte nach einem schönen, öffnenden Pass von Spielmacher Klement auf die linke Spielfeldseite und einem sehr durchsetzungsfreudigen Redondo, der Lobinger daraufhin am kurzen Pfosten bediente von wo aus der 23-jährige Angreifer den Ball mit der Fußspitze entscheidend in die lange Ecke des HSV-Tores abfälschte, seinen ersten Saisontreffer. Ein Moment voller Glück, für Lobinger wie auch für seinen Vater und den ehemaligen Profi-Stabhochspringer Tim Lobinger, der unheilbar erkrankt ist, den ersten Treffer seines Sohnes aber auf Instagram ebenfalls mit den Worten „2018 ein Ziel definiert, dafür trainiert und trainiert – passiert“ feierte und sich bezogen auf die großartige Leistung seines Sprösslings „einfach stolz“ zeigte.
Die Mannschaft belohnte sich durch den späten Ausgleich für einen sehr engagierten und couragierten Auswärtsauftritt bei einem, wenn nicht sogar dem Spitzenclub aus Liga zwei, mit dem auch FCK-Cheftrainer Dirk Schuster am Ende sehr zufrieden war: „Mit der Unterstützung der Fans hat sich die Mannschaft zu einer Höchstleistung animieren lassen, das war super. Ich denke wir haben hier zu einem großartigen Abend einiges beigetragen und ein bisschen Werbung für den Fußball gemacht“, sagte der Chefcoach der roten Teufel in der abschließenden Pressekonferenz. Auch der Held des Tages, Andreas Luthe stimmte auf diesen positiven Grundtenor nach Spielende ein, wies allerdings auch zeitgleich auf die weiteren Pflichtaufgaben hin, die für die roten Teufel in naher Zukunft anstehen: „Ich glaube, hier werden nicht viele Mannschaften was holen. Von daher ist es ein gewonnener Punkt. Der HSV ist nicht unser Maßstab, es kommen noch andere Spiele, die wir gewinnen müssen“, gab der erfahrene Goalie der Betzebuwe nach dem Schlusspfiff zu Protokoll.
Die erste Gelegenheit, um diesem Gedanken auch in der Praxis einen Nachweis zu erbringen, steht für die Schuster-Elf am kommenden Sonntag (Anstoß: 13:30 Uhr) auf dem Programm. Die roten Teufel empfangen zum Heimspiel die Gastmannschaft vom SSV Jahn Regensburg auf dem heimischen Betzenberg.
„Der Jahn“, wie der Fußballverein aus Regensburg seinen Spitznamen trägt, liegt aktuell auf dem 13. Tabellenplatz, mit vier Punkten Rückstand auf den 1. FCK. Aus bisher elf Spielen holten die rot-weißen drei Siege, drei Unentschieden und fünf Niederlagen. Am vergangenen Wochenende im Heimspiel gegen die Franken von der SpVgg Greuther Fürth musste man am Ende eine Viertelstunde vor Schluss durch einen Treffer von Fürth-Außenverteidiger Simon Asta noch ein 2:2 hinnehmen und konnte die empfindliche Auswärtsniederlage (0:1) beim Drittligaaufsteiger des 1. FC Magdeburg aus der Vorwoche zu Hause leider nicht zu einem positiven Turnaround aufarbeiten.
Auch in Regensburg kam es in der vergangenen Sommerpause zu einem größeren Kaderumbruch. Während ganze elf Neuzugänge beim Tabellenfünfzehnten der Vorsaison anheuerten, verließen zwölf Akteure den Jahn. Die prominentesten Abgänge darunter sicherlich der bisherige Stammtorwart Alexander Meyer (BVB), Linksverteidiger und Ex-FCK-Spieler Erik Wekesser (1. FC Nürnberg) und Flügelspieler Jan-Nicklas Beste (1. FC Heidenheim). Auf Zugangsseite verpflichtete man u.a. Torwart Dejan Stojanovic (FC Middlesbrough) aus der englischen zweiten Liga, Linksaußen Minos Gouras (1. FC Saarbrücken), Angreifer Joshua Mees (KSV Holstein Kiel) oder Mittelfeldspieler Maximilian Thalhammer (SC Paderborn).
Kurios wurde es bei der Ausleihe von Spielmacher Sarpreet Singh, der bereits in der letzten Spielzeit vom FC Bayern München II an den Jahn ausgeliehen war, wo der 23-jährige Spielgestalter in 25 Spielen fünf Tore und acht Torvorlagen beisteuerte und somit der beste Topscorer in der abgelaufenen Saison für die Regensburger gewesen ist. Weil die Unterlagen für eine einjährige Verlängerung seiner Leihe zu spät bzw. erst nach offizieller Schließung des Meldefensters bei der DFL landeten und es zu einer „nicht fristgerechten Anzeige des leihweisen Transfers“ kam, ist Singh in der kompletten Hinrunde für den SSV nicht spielberechtigt. Der gebürtige Neuseeländer darf erst wieder zur Rückrunde in den dann verbleibenden 17. Pflichtspielen der 2. Liga für den Jahn auf den Platz zurückkehren. Mehr als ein bitteres Versäumnis, dass der Verein auch gerade hinsichtlich seiner fehlenden Tore u. Vorlagen sportlich aktuell kaum kompensieren kann, zumal die Situation auch für den Spieler selbst, der sich derzeitig nur im Mannschaftstraining fit halten darf, äußerst unbefriedigend ist. Die Panne wurde daraufhin mit dem vorzeitigen Abgang von Sport-Geschäftsführer Roger Stilz in Zusammenhang gebracht in dessen Kompetenzbereich die fristgerechte Anmeldung des Spielers für den Spielbetrieb gefallen sein soll. Er trat Ende September von seinem Amt als GF Sport beim Jahn zurück.
In der Formkurve aus den letzten fünf Spieltagen rangiert Regensburg mit einer Bilanz von einem Sieg, zwei Remis und zwei Niederlagen sowie einem Torverhältnis von 4:6 auf dem 14. Rang. Den letzten Sieg feierte man beim 2:0-Erfolg gegen die aktuell ebenfalls schwächelnden Kiezkicker vom St. Pauli am neunten Spieltag während man auswärts bisher nur einmal den Platz als Sieger verlassen konnte und den Bundesligaabsteiger aus Bielefeld am zweiten Spieltag Ende Juli auf der berühmten Bielefelder Alm mit 3:0 in die Schranken wieß.
Der torgefährlichste Angreifer beim SSV ist momentan Mittelstürmer Andreas Albers, der dänische Hüne (1,93m) steht aktuell bei vier Saisontreffern. Dahinter folgen Sturmpartner Kaan Caliskaner, der gegen Fürth einen Doppelpack schnürte und zeitgleich seine ersten zwei Saisontore erzielte sowie fünf weitere Spieler mit jeweils einem weiteren Treffer.
Beim Verein spielen mit Leon Guawara und Nicklas Shipnoski ebenfalls zwei Ex-FCK-Akteure – Während Guawara aktuell a.G. einer Schulterverletzung passen muss, ist Shipnoski derzeit mit zwei direkten Torvorlagen einer der besten Assistgeber beim Jahn, ebenfalls so viele Torvorlagen haben bisweilen Benedikt Saller und Neuzugang Christian Vieth gesammelt. Weitere Dauerbrenner und Führungsspieler sind Innenverteidiger Jan Elvedi, dessen Zwillingsbruder Nico auf analoger Position in der Innenverteidigung für Borussia M’Gladbach aktuell Gegentore verhindert, sowie Führungsspieler und Mannschaftskapitän Benedikt Gimber der als Staubsauger vor der eigenen Abwehr im defensiven Mittelfeld die Fäden zieht.
Regensburgs Cheftrainer Mersad Selimbegovic hat in der bisherigen Saison schon diverse Spielsysteme von seiner Mannschaft ausüben lassen. Spielte der SSV zum Anfang der Spielrunde noch in einem 4-4-2 mit zwei defensiven Mittelfeldspielern, wandelte sich die Taktik bspw. im Heimspiel gegen Holstein Kiel (0:0), der 0:3-Niederlage in Paderborn sowie dem 0:1-Misserfolg in Magdeburg in ein flaches 3-4-3 oder ein 3-4-1-2 um. Im letzten Spiel gegen das Fürther-Kleeblatt vertraute der Bosnier, der mittlerweile im vierten Jahr als Chefcoach an der Seitenlinie des SSV steht und als aktiver Spieler 99 Spiele für die Regensburger bestritten hat, einer Ausrichtung im 4-2-3-1.
Neben dem bereits oben erwähnten rekonvaleszenten Guawara und dem nicht spielberechtigen Singh, müssen die Regensburger beim kommenden Spiel im Fritz-Walter-Stadion ebenfalls auf Linksaußen Oscar Schönfelder verzichten, der voraussichtlich bis zum Ende des Jahres mit einem Kreuzbandriss ausfallen wird.
Aus Sicht der Hausherren wird es am interessantesten sein, ob Chefcoach Schuster seine roten Teufel auch im Heimspiel gegen Regensburg im neuen taktischen 3-4-1-2-Korsett aufbietet oder wieder zum alten 4-2-3-1-System zurückkehren wird, mit dem der Trainer seine Mannschaft in den ersten zehn Ligaspielen ins Rennen geschickt hat.
Bis auf Flügelspieler Ben Zolinski, der sich nach seiner Knieverletzung aus dem ersten Saisonspiel gegen Hannover 96 auch weiterhin noch im Aufbautraining befindet, sind Stand heute alle weiteren Spieler des 1. FCK für das Heimspiel gegen den Jahn einsatzbereit:
So könnten Sie spielen:
1. FC Kaiserslautern: Luthe – Kraus (C), Tomiak, Bormuth, Zuck, Durm (Zimmer), – Niehues (Ciftci), Ritter, Klement, – Redondo, Boyd
SSV Jahn Regensburg: Stojanovic – Elvedi, Kennedy, Saller, Günter, – Gimber (C), Thalhammer, Viet, Makridis, Caliskaner, – Albers
Sperren & Ausfälle:
1. FC Kaiserslautern: Ben Zolinski (RA – Aufbautraining nach Knieverletzung)
SSV Jahn Regensburg: Leon Guawara (LV – Schultereckgelenkssprengung), Oscar Schönfelder (LA – Kreuzbandriss), Sarpreet Singh (OM – keine Spielberechtigung)