auch von heute
Fortunas Trainersuche
Rummenigge, Wolf oder der Weltmeister?
Düsseldorf (RPO) Seit vier Spielen betreut Manager Wolf Werner die Regionalliga-Mannschaft von Fortuna Düsseldorf. Die magere Ausbeute: vier Punkte aus vier Spielen. Dazu der Grottenkick am Samstag in Essen (0:0). Höchste Zeit, dass "uns einer den Arsch aufreißt", wie es Kapitän Jens Langeneke formuliert. Die Trainerkandidaten im Porträt.
Zwei der drei Kandidaten saßen am Wochenende schon auf der Tribüne im Stadion an der Hafenstraße: Wolfgang Wolf und Michael Rummenigge - der neueste Trainer-Kandidat - begutachteten die Rot-Weißen, die nach der Entlassung von Uwe Weidemann vom dritten auf den fünften Platz abgerutscht sind, aber - vor allem ob der finanziellen Situation - zum Aufstieg verdammt sind.
Wolf wollte sich gegenüber unserer Redaktion nicht zu einem möglichen Engagement in Düsseldorf äußern: "Kein Kommentar!" Der 50-Jährige, der als Spieler eine überschaubere Laufbahn hinter sich hat, führte den 1. FC Nürnberg im Jahr 2004 zurück in die Bundesliga. Im Herbst 2005 wurde er wegen Erfolgslosigkeit (der FCN war Tabellenletzter) entlassen und übernahm im Dezember das Traineramt beim 1. FC Kaiserslautern.
Den Abstieg aus der Bundesliga konnte er nicht verhindern, und auch in der zweiten Liga lief es nicht rund. Nach 28 Spieltagen wurde er geschasst, nachdem der FCK in den elf Rückrunden-Begegnungen nur drei Siege eingefahren hatte und der Rückstand auf die Aufstiegsplätze auf fünf Zähler angewachsen war. Die "Roten Teufel" verpassten die Rückkehr in die Eliteklasse bekanntlicherweise trotzdem.
Michael Rummennigge ist im Trainergeschäft ein gänzlich unbeschriebenes Blatt. Der Bruder von Bayern-Boss Karl-Heinz wurde mit den Münchenern drei Mal deutscher Meister ('85, '86, '87), danach wechselte er zu Borussia Dortmund, ehe er 1993 nach Japan zu den Urawa Diamonds ging und hier sein Karrirere beendete.
Heute betreibt der 43-Jährige eine Sportmarketingagentur und eine Sportfußballschule in Münster. In den vergangenen Wochen gab es Spekulationen, Rummenigge habe Ambitionen auf den Manager-Job beim BVB. Michael Zorc steht bei den Borussen unter anderem wegen seiner Personalpolitik in der Kritik.
Der letzte und prominenteste Name auf dem Düsseldorfer Kandidaten-Zettel ist Klaus Augenthaler. Der Weltmeister von 1990 war zuletzt Trainer des Bundesligisten VfL Wolfsburg, am Ende der vergangenen Saison wurde hier sein Vertrags in beiderseitigem Vernehmen aufgelöst.
Schon legendär ist sein Auftritt eine Woche zuvor bei einer Pressekonferenz. In dem 42 Sekunden dauernden Interview stellte er sich die Fragen selbst, beantworte sie selbst und verschwand.
In der Saison 2002/2003 wurde er Ende April beim abstiegsbedrohten 1. FC Nürnberg entlassen, um kurz darauf die ebenfalls abstiegsbedrohten Leverkusener zu übernehmen und zum Klassenerhalt zu führen.
Bis Weihnachten soll eine Entscheidung über die Werner-Nachfolge gefallen sein.
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