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Turbo im Reisegepäck
FUSSBALL: FCK heute beim 1. FC Köln - Jancker-Einsatz nicht sicher
KAISERSLAUTERN/KÖLN (zkk). Morgen wird Carsten Jancker 31 Jahre alt. Feiern will der Stürmer am liebsten schon heute (15.30 Uhr) beim Spiel des Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern beim 1. FC Köln.
Am Donnerstag hatte Jancker noch (fast) alles „angekotzt". Der Angreifer fürchtete, erneut durch eine Zwangspause den erkämpften Platz in der Startelf einzubüßen. Gestern Abend absolvierte aber auch der von einer Adduktorenverhärtung geplagte Sturmtank das Abschlusstraining in Köln. Und stimmte seinen Trainer zuversichtlich. Gibt Jancker heute grünes Licht, dann stürmt er, sagte Trainer Michael Henke. Fällt die Nummer 9 aus, rückt die Nummer 14 nach: Mihael Mikic ist quasi als 19. Mann mit nach Köln gereist.
In Köln war Jancker von 1991 bis 1995 daheim. Beim FC schaffte er den Sprung in den Bundesliga-Kader, aber nicht den Durchbruch. Der gelang bei Rapid Wien, dem Sprungbrett zu den Bayern. 175 Bundesligaspiele und 53 Tore stehen für den ehemaligen Nationalspieler zu Buch. Geburtstag feiern ließe sich mit einem Tor noch viel besser. „Wir müssen das weiterführen, was wir uns erarbeitet haben. Klar, das Konzept des neuen Trainers ist erkennbar. Aber wir haben ja noch nichts erreicht: In Schalke verloren, gegen Duisburg und im Pokal in Trier gewonnen", relativiert der Routinier.
Die Alternative für Jancker könnte heute auch Boubacar Sanogo heißen. „Bouba hat große Fortschritte gemacht, er ist nahe an der Mannschaft. Ganz bei 100 Prozent ist er aber noch nicht", sagt der Lauterer Trainer.
Jung, frisch, erfolgreich: Die Wurzeln des Kölner Jugenstils sind FCK-Trainer Michael Henke teilweise sehr gut bekannt: „Lell, Wessels oder Feulner, da ist Köln ein bisschen eine Zweigstelle der Nachwuchsarbeit von Bayern München."
„Die Kölner spielen auf Konter. Streit, Feulner, Podolski und Guie-Mien, alles sehr schnelle Leute. Da scheint der Kollege Rapolder taktisch so zu verfahren, wie er in Bielefeld erfolgreich war", weiß der Lauterer Coach. Das Training in dieser Woche war ganz speziell darauf ausgerichtet, der Kölner Konter Herr zu werden. Immer mal wieder korrigierte der Coach das Abwehrverhalten.
„Die Abstimmung ist besser geworden. Aber es hakt immer noch mit der Sprache. Ich hoffe, dass Mettomo jetzt noch ein paar Worte Deutsch lernt", formulierte Neuzugang Marcelo Pletsch Wunsch und Forderung an den Kollegen aus Kamerun.
„Im Moment haben wir eine sehr gute Stimmung in der Mannschaft, im Umfeld, im Verein", sagt Michael Henke, der die FCK-Elf mit dem nötigen Selbstvertrauen ausgestattet sieht.
„Bis jetzt haben wir relativ viel, aber nicht alles richtig gemacht. Aber wir haben noch nichts erreicht", sagt der Lauterer Trainer. Sein Forderungskatalog an die Mannschaft ist klar: „Wir müssen so kompakt auftreten wie in Schalke. Alle müssen sich auch in der Defensive betätigen, die Räume eng machen. Die Kölner sind fast alle sehr schnell, wenn sie Platz haben, können sie ihre Vorteile ausspielen."
Schnell ist auch Jochen Seitz, der gerade auswärts als Konterstürmer eine Hauptrolle spielen kann. „Ich war auch in den ersten Spielen schon mit seinem taktischen Verhalten zufrieden", bekundet der Trainer, dessen Vertrauen den „Turbo" beflügelt. Nur, dass er in Trier nicht traf, eine hundertprozentige Chance vermasselte, das wurmt den 28-Jährigen. Er konnte abspielen, er konnte allein durchstarten, mit dem Versuch eines Hebers hat er sich verhoben. „Man soll nur machen, was man kann", sagt Seitz.
So spielen sie:
1. FC Köln: Wessels - Lell, Sinkiewicz, Matip, Springer - Grammozis, Mokhtari - Streit, Podolski, Feulner - Madsen - Es fehlen: Cullmann (Leiste lädiert), Schindzielorz (Fuß lädiert), Schlicke ( Muskelfaserriss), Sinkala (gesperrt), Szabics (Reha nach Leisten-OP)
1. FC Kaiserslautern: Macho - Lembi, Pletsch, Mettomo, Blank - Sforza, Engelhardt - Altintop, Skela, Seitz - Jancker - Ersatz: Ernst, Hertzsch, Wenzel, Reuter, Bellinghausen, Zandi, Sanogo - Es fehlt: Lehmann (Sprunggelenk)
Schiedsrichter: Fleischer (Dachau).