schnokes
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Konjunktiv-Lösungen
Von Horst Konzok und Anja Schuster
Defizite im Zweikampfverhalten, ein Handicap, das sich ein Bundesligist im Abstiegskampf einfach nicht leisten darf. Wolfgang Wolf hat das Problem im Training des 1. FC Kaiserslautern immer wieder thematisiert. Geholfen hat es trotz aller Lautstärke nicht - vier Gegentore nach Standardsituationen trugen zu der 1:5-Blamage in Hannover bei.
Mit der Rückkehr zum System mit Libero erfüllte der neue FCK -Trainer den Wunsch vieler aus dem Umfeld. Dass seine Wahl auf Ervin Skela fiel, der zuletzt als Spielmacher auch unter dem Schnitt agierte, war die eigentliche Überraschung. Eine Dauer-Lösung kann das trotz seiner guten Technik und guten Übersicht nicht sein. Denn Skela fehlt einfach Gardemaß, um auszuputzen, wenn die Mannschaft unter Druck gerät. Unübersehbar die Defizite der Elf im Luftkampf, auffällig, dass Engelhardt, Pletsch und auch Hertzsch zu viele Bälle einfach passieren lassen. Lucien Mettomo könnte der Libero sein. Könnte - fast alles bei dieser Mannschaft aber ist ein hätte, könnte, sollte. Mit Konjunktiv-Lösungen steigt man ab. Ist Mettomo konzentriert, besitzt er in der Spieleröffnung Qualitäten. Aber er ist - wie Hervé Lembi - ein Bruder Leichtfuß. Beide Afrikaner haben ihre beste Position in der Innenverteidigung. Beide sprechen kaum Deutsch. Sie kommunizieren in Französisch oder Englisch. Was die Abwehrprobleme eher verschärft. Das räumt auch Kapitän Engelhardt ein: „Der Verein hätte mehr Druck ausüben müssen, dass sie richtig Deutsch lernen. Man sieht ja bei ,Bouba" Sanogo, dass es geht."
Peter Neururer, der Nachfolger Ewald Lienens auf der Trainerbank von Hannover 96, weiß, wie er seinen Profis die Zeit in den Stunden vor den Spielen sinnvoll vertreibt. Beispielsweise mit leichtem Training. Standards werden kaum noch einmal so erfolgreich ausfallen wie nach der Generalprobe am Samstag, aber eine gute Idee des Gute-Laune-Trainers ist"s allemal. Die lockere Einheit wird ganz sicher auch keinem der Profis schaden.
Ein großes Spiel mit großem Einsatz und vor allem eine vorbildliche mannschaftliche Geschlossenheit zeigte Mainz 05 beim Gastspiel in München. Da kämpfte jeder für jeden! Dass die Mainzer am Ende trotzdem mit leeren Händen vom Platz gingen, ist für die engagierten Spieler schade; darüber dürfen sie auch enttäuscht sein. Doch: Beim FC Bayern München darf man 1:2 verlieren. Das Wie ist entscheidend. In der Hinsicht hat sich die Truppe von Jürgen Klopp nichts vorzuwerfen und darf positiv gestimmt sein. Sie haben sich ordentlich verkauft, offensiv mitgespielt und somit mitgehalten, waren nicht chancenlos. Das gibt Selbstvertrauen im Abstiegskampf. Wenn die „Nullfünfer" weiter so auftreten wie in den letzten Partien, wenn Auer und Thurk vor dem Tor noch frecher und nervenstärker werden, dann bestehen die Mainzer in der Bundesliga. Optimistisch können sie am Sonntag in das so wichtige Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg gehen. Fehlen wird ihnen dann der am Samstag stark als Antreiber im Mittelfeld aufgetretene Milorad Pekovic, der seine fünfte gelbe Karte quittierte.
Im Abstiegskampf sollte sich der FCK am Geist des FSV Mainz 05
orientieren.
KONZOKH / KONZOKH
Quelle:
Publikation: DIE RHEINPFALZ
Von Horst Konzok und Anja Schuster
Defizite im Zweikampfverhalten, ein Handicap, das sich ein Bundesligist im Abstiegskampf einfach nicht leisten darf. Wolfgang Wolf hat das Problem im Training des 1. FC Kaiserslautern immer wieder thematisiert. Geholfen hat es trotz aller Lautstärke nicht - vier Gegentore nach Standardsituationen trugen zu der 1:5-Blamage in Hannover bei.
Mit der Rückkehr zum System mit Libero erfüllte der neue FCK -Trainer den Wunsch vieler aus dem Umfeld. Dass seine Wahl auf Ervin Skela fiel, der zuletzt als Spielmacher auch unter dem Schnitt agierte, war die eigentliche Überraschung. Eine Dauer-Lösung kann das trotz seiner guten Technik und guten Übersicht nicht sein. Denn Skela fehlt einfach Gardemaß, um auszuputzen, wenn die Mannschaft unter Druck gerät. Unübersehbar die Defizite der Elf im Luftkampf, auffällig, dass Engelhardt, Pletsch und auch Hertzsch zu viele Bälle einfach passieren lassen. Lucien Mettomo könnte der Libero sein. Könnte - fast alles bei dieser Mannschaft aber ist ein hätte, könnte, sollte. Mit Konjunktiv-Lösungen steigt man ab. Ist Mettomo konzentriert, besitzt er in der Spieleröffnung Qualitäten. Aber er ist - wie Hervé Lembi - ein Bruder Leichtfuß. Beide Afrikaner haben ihre beste Position in der Innenverteidigung. Beide sprechen kaum Deutsch. Sie kommunizieren in Französisch oder Englisch. Was die Abwehrprobleme eher verschärft. Das räumt auch Kapitän Engelhardt ein: „Der Verein hätte mehr Druck ausüben müssen, dass sie richtig Deutsch lernen. Man sieht ja bei ,Bouba" Sanogo, dass es geht."
Peter Neururer, der Nachfolger Ewald Lienens auf der Trainerbank von Hannover 96, weiß, wie er seinen Profis die Zeit in den Stunden vor den Spielen sinnvoll vertreibt. Beispielsweise mit leichtem Training. Standards werden kaum noch einmal so erfolgreich ausfallen wie nach der Generalprobe am Samstag, aber eine gute Idee des Gute-Laune-Trainers ist"s allemal. Die lockere Einheit wird ganz sicher auch keinem der Profis schaden.
Ein großes Spiel mit großem Einsatz und vor allem eine vorbildliche mannschaftliche Geschlossenheit zeigte Mainz 05 beim Gastspiel in München. Da kämpfte jeder für jeden! Dass die Mainzer am Ende trotzdem mit leeren Händen vom Platz gingen, ist für die engagierten Spieler schade; darüber dürfen sie auch enttäuscht sein. Doch: Beim FC Bayern München darf man 1:2 verlieren. Das Wie ist entscheidend. In der Hinsicht hat sich die Truppe von Jürgen Klopp nichts vorzuwerfen und darf positiv gestimmt sein. Sie haben sich ordentlich verkauft, offensiv mitgespielt und somit mitgehalten, waren nicht chancenlos. Das gibt Selbstvertrauen im Abstiegskampf. Wenn die „Nullfünfer" weiter so auftreten wie in den letzten Partien, wenn Auer und Thurk vor dem Tor noch frecher und nervenstärker werden, dann bestehen die Mainzer in der Bundesliga. Optimistisch können sie am Sonntag in das so wichtige Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg gehen. Fehlen wird ihnen dann der am Samstag stark als Antreiber im Mittelfeld aufgetretene Milorad Pekovic, der seine fünfte gelbe Karte quittierte.
Im Abstiegskampf sollte sich der FCK am Geist des FSV Mainz 05
orientieren.
KONZOKH / KONZOKH
Quelle:
Publikation: DIE RHEINPFALZ