Der 1. FC Kaiserslautern schafft dank Halil Altintop nach 1:3 noch ein 3:3 gegen Borussia Dortmund - Abwehr patzt
Henkes Fehlerteufel
Kaiserslautern. Dreimal Ebi Smolarek für den Gast, dreimal Halil Altintop für den Gastgeber: Am Ende hieß es gestern 3:3 (1:3) zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Borussia Dortmund.
Es sah bis zur Pause aus, als sollte auch der BVB den zum Selbstbedienungsladen mutierten Betzenberg als Sieger verlassen: Die besten Vorlagengeber der Gelb-Schwarzen waren die „Roten Teufel", die sich selbst fast zur Hölle fahren ließen. In der 7. Minute stoppte Timo Wenzel dem Dortmunder Ebi Smolarek den Ball, der nahm das Geschenk dankend an. Die Lauterer Freude über den Ausgleich Halil Altintops, mit feinem Schlenzer nach Mettomo-Pass und Sanogo-Hackentrick in der 13. Minute erzielt, machten sich Henkes Fehlerteufel schnell kaputt. Erst patzte Marcelo Pletsch anfängerhaft im Luftkampf, dann schlief Mettomo und lud Smolarek zum Tag der offenen Tür: 1:2.
„Das waren zwei Eigentore", wetterte FCK -Trainer Henke. Das Angriffsspiel des FCK aber war auch in dieser Phase gut anzusehen. Ervin Skela gab Impulse, Jochen Seitz mischte Nationalspieler Metzelder auf, Boubacar Sanogo war von Markus Brzenska und Christian Wörns nie wirklich zu kontrollieren. Davon profitierte Halil Altintop.
Umso bitterer das 1:3 fünf Minuten vor dem Seitenwechsel: Der völlig indisponierte Marco Engelhardt verlor den Ball nach allzu lässiger Gangart an Tomas Rosicky, Lars Rickens Schuss lenkte Torwart Macho noch an die Latte, den Abpraller aber schenkten die Zaudermänner in der Lauterer Abwehrkette her, Smolarek staubte ab.
Michael Henke korrigierte den Kurs und baute die aus vier Innenverteidigern bestehende Abwehrkette um: Thomas Riedl verteidigte auf rechts, Ingo Hertzsch bewies für den ausgetauschten Mettomo, wo er am wirkungsvollsten ist. Pletsch und Wenzel, der gegen den schnellen Odonkor anfangs schlecht ausgesehen hatte, kämpften sich imponierend ins Spiel zurück. Starke Szenen hatte Ferydoon Zandi, der den angeschlagenen, wenig effektiven Sforza ablöste.
Toll herausgespielt der Lauterer 2:3-Anschlusstreffer: Spieleröffnung Wenzel, Solo Skela, Maßflanke Seitz, Kopfball Altintop - Tor! Der zehnte Altintop-Treffer im neunten Saionspiel folgte in der 78. Minute nach unnachahmlichen Einsatz des türkischen Nationalspielers, dessen Abschied vom FCK so immer wahrscheinlicher wird. 60 Sekunden nach dem 3:3 hätte Zandi nach Vorarbeit von Skela und Seitz per Kopf um ein Haar gar noch den Siegtreffer geköpft, in der Nachspielzeit schlug Wörns Sanogos Schuss von der Torlinie.
„Ich bin unglaublich enttäuscht. Ich finde, dass wir uns selbst drei Punkte geraubt haben", haderte der Dortmunder Coach Bert van Marwijk. Sein Kollege Michael Henke bejubelte einen Punkt für die Moral, musste aber erleben, dass der Anhang die Auswechslung des schwachen, aber sehr kampfstarken Kapitäns Engelhardt frenetisch bejubelte. Ingo Hertzsch dazu: „Marco wurde regelrecht aus dem Stadion gemobbt!" Henke: „Das geht nicht, dafür habe ich kein Verständnis."
So spielten sie
1. FC Kaiserslautern: Macho - Hertzsch, Pletsch, Mettomo (46. Riedl), Wenzel - Sforza (46. Zandi), Engelhardt (74. Nerlinger) - Altintop, Skela, Seitz - Sanogo
Borussia Dortmund: Weidenfeller - Metzelder, Brzenska, Wörns, Dede - Kehl - Kringe (61. Kruska), Rosicky - Odonkor, Smolarek, Ricken (63. Buckley)
Tore: 0:1 Smolarek (7.), 1:1 Altintop (13.), 1:2 Smolarek (16.), 1:3 Smolarek (40.), 2:3 Altintop (57.), 3:3 Altintop (78.) - Gelbe Karten: Nerlinger, Wenzel - Kehl, Metzelder - Beste Spieler: Altintop, Sanogo, Seitz - Smolarek, Odonkor, Kringe - Zuschauer: 32.051 - Schiedsrichter: Sippel (München).
Quelle:RON