Das mache ich sogar regelmäßig, wenn ich in Urlaub fahre, bzw. in anderen Ländern zu Gast bin. Wenn ich mir Spanien mit seinem Zustand Mitte der 90er Jahre anschaue und mit seinem Zustand heute, dann kann ich darin keine Verschlechterung feststellen, die rein auf die Währungsgemeinschaft zurückzuführen wäre.
Nein?
Wenn Länder ihre grundsätzlichen Hausaufgaben hinsichtlich solider Haushaltsführung sowie gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Politiker nicht erledigen, dann ist das nicht primär das Verschulden der Währung, sondern das Verschulden der handelnden Personen.
Man kann sicher darüber streiten, ob und inwiefern die handelnden Politiker solche Fehler gemacht hätten. Aber: Selbst wenn sie diese Fehler gemacht hätten (nehmen wir das einmal an), war dies dann vorher anders? Was hat denn Deiner Meinung nach dazu geführt, dass ganz plötzlich, so in den letzten Jahren, die handelndene Politiker auf einmal solche Fehler machten, die sie vorher (dem Land ging es ja wirtschaftlich deutlich besser, was Du nicht ernsthaft bestreiten kannst, denn dies ist ja belegt) nicht gemacht haben und die dann zur extremen Verschuldung führten?
Verzeihung, aber das ist doch überhaupt nicht plausibel, denn dann hätten die Länder diese massiven Probleme ja schon vorher mit der alten Währung bekommen müssen.
Du kannst dir auch die Länder anschauen, die sich gegen den Euro entschieden haben und Parallelen ziehen. Ein Blick auf die Insel wird zeigen, dass dort auch nicht alles Gold ist, was glänzt. Löbliche Ausnahme mögen hier die skandinavischen Länder sein aber es gibt auch tolle Beispiele, man beachte nur Teile der baltischen Staaten, wie sich Länder trotz Zugehörigkeit zur Währungszone positiv entwickeln können.
Großbritannien erholt sich bisher deutlich schneller von der Krise als der Euro. Studien und wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Großbritannien langfristig Deutschland überholen wird, auch auf Grund der Tatsache, dass dort nicht der Euro eingeführt wurde:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/so...ritannien-ueberholt-deutschland-a-940886.htmlhttp://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/cebr-studie-grossbritannien-ueberholt-deutschland-a-940886.html
Löbliche Ausnahme mögen hier die skandinavischen Länder sein aber es gibt auch tolle Beispiele, man beachte nur Teile der baltischen Staaten, wie sich Länder trotz Zugehörigkeit zur Währungszone positiv entwickeln können.
"Die baltischen Staaten?" (Und wie lange) gehören die überhaupt zur Währungszone?
Schauen wir uns einmal die Fakten an:
Litauen: Ups, kein Euro
Lettland: Ups, Euro seit 1. Januar
2014. Wie lange seit deren Euro-Einführung hat es noch gedauert, bis die Wirtschaft in Spanien und Italien eingebrochen ist?
Verzeihung, über "die baltischen Staaten, die sich trotz Zugehörigkeit zur Währungszone positiv entwickelt haben" könenn wir daher leider nicht reden.
Stattdessen können wir aber gerne über Estland reden, denn dort haben sie den Euro "schon" seit 2011. Allerdings ist dies auch, verglichen mit den Krisenländern, ein viel zu kurzer Zeitraum, um zu beurteilen, wie sich die estische Wirtschaft langfristig mit und vor allem auch durch den Euro verändern kann - daher können wir wohl auch über Estland noch nicht wirklich reden.
Auch die Türkei hat übrigens, verglichen mit beispielsweise Griechenland, sehr davon profitiert, dass sie nicht zur Euro-Zone gehört.
Will ich jetzt eigentlich gar nicht zu sehr drauf eingehen, aber: Spekulationen hat es schon vor der Währungsreform gegeben und Spekulationen haben auch damals entsprechende Gegenreaktionen verursacht, welche in ihrer Auswirkung nicht nur auf den nationalen Währungsraum begrenzt gewesen sind und somit international negative Auswirkungen hatte. Es ist das Los des "einfachen Mannes", so Leid es mir tut, dass er immer die größten Lasten an Spekulationsgeschäften zu tragen hat. Auch das war übrigens schon vor der Währungsreform in Europa der Fall. Man beachte beispielsweise die Dotcom-Blase Mitte 2000. Letztlich auch nur eine Form der Spekulation die zu tausenden Arbeitsplatzverlusten geführt hat und somit ein staatliches Einschreiten (z.B. Reduzierung der Zinsen zur Ankurbelung der Binnennachfrage) erzwungen hat.
Die Tür für diese Spekulationen haben übrigens die Herren Schröder und Blair in Europa sperrangelweit geöffnet und so auch ihren Teil zur Wirtschaftskrise beigetragen (wenn man es nüchtern betrachtet war Schröder wohl der schlechteste Kanzler, den wir je hatten) - für den kleinen Mann gab es dafür "Hartz IV".
Natürlich hat es auch vorher schon Wirtschaftskrisen gegeben, aber diese hier ist, wie die meisten anderen, immer von der Politik begünstigt gewesen. Kurz gefasst: Euro-Zone als Preis für die Wiedervereinigung (die selber auch schon viel zu teuer war, besser wäre hier das von Lafontaine vorgeschlagene Modell gewesen, aber dazu sind unsere Bürger wohl zu nationalistisch eingestellt gewesen), Reformen von Schröder/Blair ---> Krise. Die aktuelle Politik setzt dann nicht an den Ursachen der Krise an, sondern versucht innerhalb des neuen Systems eine Lösung zu finden, aus ideologischer Verblendung nicht wahrhabend wollend, dass das System das Problem ist.
Mir ist die Einstellung grundsätzlich zu anti-amerikanisch und auch zu anti-europäisch, im Hinblick auf die Währungsgemeinschaft, und die Schlussfolgerungen sind zu isoliert betrachtet.
Meine Einstellung ist keinesfalls anti-amerikanisch. Ich sehe ihre Interessen absolut als legitim an und kann daher auch absolut nachvollziehen, dass sie die EU für ihre Interessen missbrauchen. Das Problem liegt hier nicht bei den Amerikanern, sondern bei den europäischen, insbesondere auch den deutschern politischen Vertretern, die umgekehrt nicht unsere Interessen gegenüber den USA vertreten. Und mit "uns" meine ich nicht uns Deutsche, sondern uns Europäer.
Mir ist Deine Einstellung auch zu anti-europäisch, die Gründe dafür habe ich ja bereits gennant.
Ich glaube der deutschen Wirtschaft und der deutschen Bevölkerung würde es heute ohne den Euro nicht wirklich besser gehen. Die Beweisführung ist sicherlich schwierig aber ich sehe gute Argumente auf meiner Seite. Der Euro ist eine unheimlich starke Währung und er hat sich im langfristigen Trend sehr gut entwickelt und die Inflationsrate ist äußerst niedrig - fast zu niedrig. Dass die D-Mark diese Entwicklung ermöglicht hätte und dabei nicht zum Ziel von Analysten und Spekulanten geworden wäre, man denke nur an die Pfundkrise von 1992, halte ich für unwahrscheinlich.
Und was ist mit der griechischen Wirtschaft? Oder der spanischen? Der italienischen? Der portugiesischen? Der französischen? Der irischen? Achja richtig, das waren ja deren Politiker, "wir Deutsche", uns wäre das ja nicht passiert. Hauptsache, uns Deutschen geht es gut - wirklich, sehr pro-europäisch
Und: Wenn es den anderen immer schlechter geht, wird es uns auch irgendwann nicht mehr gut gehen.
Etwas, das nicht funktionieren kann, wird auch nicht funktionieren. Wer dreimal das gleiche tut, kann nicht beim vierten Mal ein anderes Resultat erwarten.
Anmerkung für die Mod: Doppelpost, da zu viele Zeichen für einen Post, daher gesplittet.