Sagen wir es mal so: Das Referendum wäre mit Sicherheit anders verlaufen, wenn kein Druck aus Russland ausgeübt worden wäre. Bei der Zusammensetzung der Bevölkerung auf der Krim, wäre es aber für mich äußerst verwunderlich, wenn das Referendum ein anderes Ergebnis erbracht hätte. Die Deutlichkeit des Ergebnisses wäre nicht so extrem gewesen aber es ist davon auszugehen, dass die Mehrheit der Bevölkerung sich zu Russland bekannt hätte.
Im Übrigen kann ich nur empfehlen, sich eine Stunde Zeit zu nehmen und sich die Rede von Putin vom Dienstag komplett anzuhören. Bei vielen Punkten hält er den westlichen Partnern sehr radikal den Spiegel vor, auch "neues aus der Anstalt" von letzter Woche hatte das Thema wie ich finde sehr gut aufgenommen. Hier herrscht einfach eine Doppelmoral. Die Bewertung des eigenen Handelns unterliegt offensichtlich nicht den gleichen Maßstäben wie die Bewertung des Handels anderer Partner, insbesondere von Staaten die nicht Bündnispartner sind.
Neues aus der Anstalt:
<div class="ipsEmbeddedVideo"><iframe width="480" height="270" src="https://www.youtube.com/embed/riKglw7Rzqg?feature=oembed" frameborder="0"></iframe>
Putin hält Europa und den USA eigentlich nur den Spiegel vor und bezieht sich auf vergleichbare Fälle, in denen der Westen sich ähnlich verhalten hat wie es Russland jetzt mit der Krim getan hat. Ich heiße das Verhalten der Russischen Föderation und vor allem das Verhalten Putins für nicht akzeptabel, halte aber das Verhalten der Europäer für genauso inakzeptabel.
Für mich ist die europäische und us-amerikanische Außenpolitik in Osteuropa, Nahost und im Maghreb ein einziges Trauerspiel. Da kann es nicht wirklich verwundern, dass irgendwann einen Gegenspieler gibt, der genau dieses Verhalten für seine eigenen Zwecke missbraucht.
</div>
Und genau das ist eben nicht der Fall. Das wollen die ganzen Komiker aber nicht wahrhaben. Natürlich gibt es eine gewisse Scheinheiligkeit des Westens. Aber das sehe ich an anderer Stelle. Empörung zu bekunden, die aber immer die Grenzen darin findet, wo eigene wirtschaftliche Interessen des Staates betroffen sind - das empfinde ich als extrem scheinheilig.
Dass der Westen sich aber genauso verhalten hat ist quatsch. Wenn man die gerne benutzten aber komplett falschen Vergleiche zieht Kosovo und Ex- jugoslawien, dann frag ich Dich, wo wurden hier Gebiete vom Westen annektiert?
Der Westen wollte daher ja auch das Völkerrecht um die humanitären Missionen erweitern, dass wenn ein Despot gegen Teile der eigenen Bevölkerung vorgeht, dass ein Abschlachten verhindert werden kann -Bsp. Syrien, Lybien.
Russland hat dies verhindert mit der Argumentation, dass die Souveränität des Staates vorgeht.
In allen Fällen hat entweder das Land eine eigene neue Regierung bekommen oder es entstand ein souveräner Staat. Aber Massenmorde wie sie in diesen Fällen stattfanden gab es ja auf der Krim gerade nicht. Und deswegen kann ich keinen Komiker Ernst nehmen, der diese Fälle miteinander vergleichen will. Es gibt 0,0 dokumentierte Fälle von Represalien gegen Russen auf der Krim.
Peinlich, wie man das miteinander vergleichen will.
Und wenn es immer heißt man habe bei der Osterweiterung keine Rücksicht auf Russland genommen, so war das ja kein rein expansionistisches Bestreben des Westens. Die meisten ehemaligen Staaten des Warschauer Paktes wollten ja unbedingt in EU und Nato und das auch aus den Erfahrungen der Vergangenheit.
Wie bereits geschrieben möge man sich mal mit den Meinungen dieser Staaten auseinander setzen - haben die auch eine Doppelmoral, weswegen man mit Putin sympatisieren müsste? Geht denen etwa die Klammer, weil die Berichterstattung des Westens einseitig ist?
Was sagen dazu die Größen aus der Anstalt?