Meine Meinung:
Ich finde nicht, dass die Politik-Threads das Problem sind, sondern die Art und Weise wie diskutiert wird. Auf ein Argument, welches einen Aspekt eines Themas aufgreift, wird zwar geantwortet, aber gleichzeitig werden 10 andere Themenaspekte aufgegriffen. Ala "Mir gefällt nicht wieviele gelbe Karten Karl bekommt, weil ..." Antwort: "Ja, aber er muss doch ... Und außerdem spielt Halfar doch so gut, hat Runjaic gut gefrühstückt und ...". Das nervt und das zieht die Diskussionen unnötig in die Länge. Es wird meiner Meinung nach (kann jeder gerne anderer Meinung sein) nicht beim Thema geblieben. Und ich habe oft den Eindruck als würden die Politik-Threads als intellektueller Übungsplatz genutzt auf dem man zeigen möchte wieviel Ahnung man von einem Thema hat.
Ich glaube, Themen wären viel schneller abgehandelt, wenn man bei dem eigentlichen Thema bleibt und nicht ständig 10 weitere Unterthemen aufmacht, die mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun haben! Und dann wären die Threads auch nicht ständig "oben" und würden andere User nicht mehr so sehr stören.
Auch wird fast NIE mal gesagt: "Tja, dann sind wir da wohl grundlegend unterschiedlicher Meinung. Ich glaube wir haben beide gute Argumente und kommen hier nicht weiter". Ph und ich haben uns so letztens einmal geeinigt. Aber das war auch eine große Ausnahme. (Und hier nehme ich mich gar nicht raus).
Und ... man kann fast die Uhr danach stellen, wer was schreibt. Etwas humoristisch und verkürzt dargestellt, schreiben wir doch alle ständig nur folgendes:
Jonny: Es muss umverteilt werden und ..., dann ...
Tain: Man darf die Pegisten mit den Nazis nicht in einen Topf, weil ...
Tradi: Lucke! Lucke! Lucke! ... nein, scherz
Die USA, die Politik ist schuld und die Menschen müssen zwangsläufig so handeln wie sie ... , weil ...
Ph: Die Medien ... es wird alles falsch dargestellt ...
Stiller: Aber da steht doch nur, warum diskutiert ihr jetzt über ... ?
jimjones: Man muss auf die Quellen achten und darf nicht auf die Lobbyarbeit von Interessengruppen reinfallen, weil ...
Und ganz im Ernst und mal mit Hand auf dem Herz: Das stimmt doch irgendwo alles. Und ich kann mich da eigentich jeder grundlegenden Aussage anschließen. Man muss auf die Quellen achten, darf aber auch nicht ins Schizophrene abrutschen und das ganze dogmatisch betrachten (und so kommt es manchmal rüber, wenn man sich nicht persönlich gegenübersitzt). Die USA sind oft schuld an Konflikten. Natürlich. Aber doch nur, weil sie als größte Macht jeden Konflikt auslösen können oder - in der Theorie - in jeden Konflikt eingreifen können. Erneut also: Wenn man es zu dogmatisch nimmt mit den bösen USA, dann übertreibt man. Ebenso mit meinem Umverteilen oder mehr Bildung fordern: Ist schön und gut, aber politisch wohl auch nicht gewollt. Man stelle sich mal vor, "die Hartz4ler" werden so gut gebildet, dass sie ein Bewusstsein für die Ungerechtigkeit entwickeln
Also: Lasst uns doch alle jeder für sich versuchen, nicht mehr so dogmatisch an die Sache heranzugehen und den anderen nicht gleich als Jünger der USA; als Leichtgläubigen Mainstream-Medien-Hinterherrenner oder als Lucke-Fan abzustempeln. ... und jetzt geh ich meinen Namen tanzen
Edit: Was ich auch sagen will: Ich glaube, der andere ist oft gar nicht so "dumm", verbohrt, blind, einseitig, Medien-hörig, Politiker-hörig ... wie man glaubt.