Liebe und lebe deine Kurve

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Angeber...
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Vor allem falsch, oder?

Heisst das nicht "sent [...]"?
 
Mit de Zeite in English henn ichs net so, "to send" is doch rischdisch alles annere kenne ehr aich denge
 
Ich finde den Schritt positiv. Liest sich gut, hört sich gut an. Gerade, weil auch die anderen Fans angesprochen werden (ob alteingessesene Fanclubs bzgl. der Zaunfahnen oder des Blockwechsels und der Stimmung der gesamten West-). Ob die Aussagen letztlich nur Sprechblasen bleiben, wird man sehen. Aber ich finde erst mal nichts daran auszusetzen und sehe auch eher die akustischen Vorteile in deren Vorhaben des Wechsels. Man mag zu ihnen stehen, wie man will, sie sind aktiv und aktiv bemüht, Kompromisse zu finden.




Meiner Meinung Blödsinn, weils in erster Linie dran liegt, dass wir seit Jahren zu viel Sing Sang haben, und zu
wenig OldSchool angestimmt wird.


Finde ich gar nicht! Der "Sing-Sang" und die Kritik daran bleiben aber eben im Gedächtnis hängen. Aber die beiden haben das im Interview sehr gut beschrieben: In der Aufstiegssaison und auch im ersten Erstliga-Jahr nach dem Aufstieg 2010 war die Stimmung m.M.n. richtig gut - bedingt eben auch durch den Erfolg. Aber viel wichtiger: Die Mischung passte. In der letzten Saison war's zu oft der Fall, dass nicht nur die Koordination fehlte, sondern auch die Intensität sowie die richtige Mischung der Gesänge nicht passte. Zu oft wurde situationsunabhängig gesungen. Man hatte aber letztlich auch (!) keine Antwort mehr auf das Totalversagen der Mannschaft auf dem Platz...




Ich finds schonmal gut, dass die FY vom Kempf weggeht (ich schätze mal, dass da auch ein gewisser "sanfter" Druck der anderen Ultrafraktionen geherscht hat...)
Das war nämlich mit das größte Problem letzte Saison...


Ja, würd mich auch mal interessieren - inwiefern?
 
Ja, würd mich auch mal interessieren - inwiefern?


Da ich quasi in der Verlängerung des Pults stehe hab ich oft beobachten können, dass Kempf versucht hat Gesänge aus der Kurve aufzunehmen, die aber kaum möglich ist, wenn rund 150 Mann vor einem etwas anderes anstimmen... Ich finde, dass durch ihre Positionierung um das Pult die FY eben einen überproportionalen Einfluss auf die Gesänge in der Kurve hat... deshalb ist es auch nicht verkehrt, wenn da keine organisierte Gruppe direkt davor steht...
 
Ein riesen Problem ist einfach die Akkustik der Tribüne. Ich bin mal gespannt, ob es sich positiv auswirkt, wenn das Stimmungszentrum wirklich in der Mitte der Kurve ist und somit alle näher dran sind. Wenn nämlich im 7.1 was angestimmt wird hast du im 10.4 keine Chance synchron mitzusingen.
 
Ein riesen Problem ist einfach die Akkustik der Tribüne. Ich bin mal gespannt, ob es sich positiv auswirkt, wenn das Stimmungszentrum wirklich in der Mitte der Kurve ist und somit alle näher dran sind. Wenn nämlich im 7.1 was angestimmt wird hast du im 10.4 keine Chance synchron mitzusingen.


Glaub ich nicht. Wenn die Kurve sich nicht einig ist, spielt auch das Stimmungszentrum keine Rolle.

Die einen wollen, das nur gesungen wird, die anderen wollen nur "Old School", die nächsten nur "Allez", und die nächsten wollen alles bestimmen. Das kann und wird nicht funktionieren.
 
Ein riesen Problem ist einfach die Akkustik der Tribüne. Ich bin mal gespannt, ob es sich positiv auswirkt, wenn das Stimmungszentrum wirklich in der Mitte der Kurve ist und somit alle näher dran sind. Wenn nämlich im 7.1 was angestimmt wird hast du im 10.4 keine Chance synchron mitzusingen.


Ja, das kann ich bestätigen. Bis man da oben verstanden hat was unten gesungen wird, ist es oft schon wieder vorbei. Und synchron mitsingen ist auch schwer...

Finds positiv das sich mal Gedanken darüber gemacht wird, mal sehn was draus wird.
 
Was auch nicht schlecht wäre, wenn sich eine der Ultragruppen mal in den 10.1er begeben würde... das würde der Akkustik (durch den Rückschall der Wand) extrem helfen!
 
Ich hoffe hier ist der richtige Platz dafür:



Just can't get enough von Celtic ist ja schon der absolute Hammer. Hier eine Version auf pfälzisch. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: macht Spaß und rockt
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Mit Dialekt gibts bei uns ja noch nicht allzuviel Gesänge und in der Masse käme das recht geil..





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Ich hoffe hier ist der richtige Platz dafür:


Just can't get enough von Celtic ist ja schon der absolute Hammer. Hier eine Version auf pfälzisch. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: macht Spaß und rockt
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Mit Dialekt gibts bei uns ja noch nicht allzuviel Gesänge und in der Masse käme das recht geil..





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Dafür müsste man den Text aber leicht verändern....so ist das quasi nicht singbar...



"wenn ich am Samstag uff de Betze fohr" wäre zum Beispiel ne Alternative die man singen kann...
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Dafür müsste man den Text aber leicht verändern....so ist das quasi nicht singbar...


"wenn ich am Samstag uff de Betze fohr" wäre zum Beispiel ne Alternative die man singen kann...
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Hä? Also ich hab da keine Probleme mit- hört man doch auch
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Hä? Also ich hab da keine Probleme mit- hört man doch auch
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Man hört vor allem, dass schon 10 Mann total assynchron sind... was meinst Du was fürn Gemurmel das mit ner ganzen Kurve wäre...
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Da muss man etwas mehr luft lassen...
 
Auswärts geht das schon- und in der Kurve gibts ja noch Kempf.. Mal abwarten. Auswärts muss sowieso erstmal geübt werden.
 
Auswärts geht das schon- und in der Kurve gibts ja noch Kempf.. Mal abwarten. Auswärts muss sowieso erstmal geübt werden.


Problem ist bei der Version einfach, dass im Original 11 Silben und da 13 Silben sind, die es zu betonen gilt... dadurch muss man eben hetzen und es hört sich nach nix an...



"Wenn mir am Samschdach uff de Betze fahrn

Dann krien mer net genuch...

Dann krien mer net genuch...



Das wäre dann schon deutlich singbarer...
 
Problem ist bei der Version einfach, dass im Original 11 Silben und da 13 Silben sind, die es zu betonen gilt... dadurch muss man eben hetzen und es hört sich nach nix an...


"Wenn mir am Samschdach uff de Betze fahrn

Dann krien mer net genuch...

Dann krien mer net genuch...



Das wäre dann schon deutlich singbarer...


Oder eben:



"Samschdags wenn ich uff die Betze nuffer fahr"-



also ohne "widder". Danke für die Anmerkung. Wird jetzt aber erst mal, wie gesagt, Auswärts seine Kreise ziehen. Mal sehen was draus wird..
 
Habs mal hier rein glaub es passt.



Die neuen Volkslieder



Von schwangeren Witwen und Rowdy-Poeten: Eine kleine Kulturgeschichte des Fangesangs in unseren Fußballstadien




Von Daniel Schottmüller



Es begann vor 50 Jahren, 1963 in Liverpool, sagen die einen. Oder vier Jahre später, an einem nebligen Novembertag gleicherorts. Und was ist mit der WM 1966? Trefflich gestritten wird über die Wurzeln des Fangesangs in den Fußballstadien. Klar aber ist: Gesungen wird auf jeden Fall, auch heute Nachmittag wieder, zum Beispiel im Fritz-Walter-Stadion, wenn der FC St. Pauli Gast des FCK sein wird.Die Wurzeln des Fangesangs liegen in Brasilien und England, so viel ist bestätigt. Bei der Weltmeisterschaft 1966 wurden die Brasilianer als einziges Team mit einem eigenen Schlachtruf („Brasil“) nach vorne gepeitscht. Ein Jahr später bewiesen auch britische Fans ihre Fähigkeit, im Kollektiv zu kommunizieren: Während eines Ligaspiels war dem Publikum auf der einen Seite des Stadions die Sicht durch den undurchdringlichen Liverpooler Nebel so verdeckt, dass sie sich bei den Fans auf den Rängen gegenüber nach dem Torschützen erkundigen mussten. Prompt antwortete die Tribüne in einem tausendstimmigen Chor. Der europäische Fangesang war geboren. So könnte es zumindest gewesen sein...Einfacher ist es für Experten wie den Freiburger Musikprofessor Georg Brunner, die Ursprünge einzelner Schlachtrufe und Lieder zurückzuverfolgen. Im Falle der Stadionhymne schlechthin, liegen die auf den Bühnenbrettern des New Yorker Broadways: „You’ll Never Walk Alone“, das Lied, das nach Ende des Relegationsspiels gegen Hoffenheim im Fritz-Walter-Stadion minutenlang für Gänsehautatmosphäre sorgte, stammt aus dem Rodgers-Musical „Carousel“ von 1945. Protagonistin Netty tröstet ihre schwangere Cousine Julie, deren Mann tragisch umkam, mit dem Lied. Über eine Coverversion der Liverpooler Band Gerry and the Pacemakers fand der mitreißende Song den Weg ins Stadion. Von der Anfield Road bis zum Betzenberg wird das Lied heute zur Einstimmung vor Spielbeginn gesungen.



„Die Vorlagen für Fangesänge entstammen den unterschiedlichsten musikalischen Genres“, bestätigt Brunner, der in seiner Forschungsarbeit selbst auf Gospel- und Kinderlieder gestoßen ist. So geht das altbekannte „Wir ham die Schnauze voll“ auf ein russisches Volkslied namens „Dorogoi Dlinnoyu“ zurück; der Schlachtruf „Finale – oh oh“ auf den Hit „Volare“ von den Gypsy Kings. Dieses Recycling bekannten Liedgutes für eigene Zwecke bezeichnen Musikwissenschaftler als „Parodie“ – eine Methode die bereits von klassischen Komponisten wie Johann Sebastian Bach angewandt wurde. So kann aus Bonnie Tylers leidenschaftlichem Liebeslied „It’s A Heartache“ durchaus mal ein Fangesang entstehen, der die Münchner Kicker als Landstreicher verunglimpft. Auch die Beatles standen Pate für einen Anti-Bayern-Song. Mit „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“ taucht ihr „Yellow Submarine“ spätestens jeden zweiten Spieltag in einem Stadion Deutschlands auf.



Auffallend ist, dass sich die Fankultur eher auf Altbekanntes stützt. Aktuelle Hits werden selten umgebastelt. Die vielleicht neueste Vorlage eines populären Fangesangs lieferten die White Stripes mit „Seven Nation Army“, welches italienische Fans zur WM 2006 in die deutschen Arenen mitbrachten.



Mehrstrophige Lieder, wie das Badnerlied der KSC-Fans, werden im Spielverlauf eher selten gesungen. Das wird besonders im Vergleich mit südlicheren Ländern wie der Türkei, Argentinien oder Marokko augenscheinlich. Die Anhänger von Atletico All Boys aus Buenos Aires zum Beispiel erdichteten sich nach über drei Jahrzehnten in der zweiten argentinischen Liga einen ellenlangen Gesang, der die Liebe zu ihrem Verein in so blumigen Sätzen wie: „Unsere Kinder werden vor Freude in Tränen ausbrechen, wenn sie Papa wieder in der ersten Liga sehen“ besingt.



Auch die Iren mögen es sentimental. Besonders deutlich war das bei der vergangenen EM zu hören, als die irischen Fans beim Spiel gegen Spanien das alte Volkslied „Fields Of Athenry“ anstimmten, welches die Leiden der großen irischen Hungersnot beklagt. So feierlich geht es auf der Mutterinsel nicht immer zu. Im Gegenteil, gerade bei den Briten finden sich Beispiele für schwarzen Humor und Rücksichtslosigkeit. Selbst eigene Spieler können den englischen Rowdy-Poeten zum Opfer fallen: Jedes mal, wenn der koreanische Angreifer Park Ji-Sung einen Treffer für seinen Klub Manchester landete, sangen die United-Anhänger sinngemäß: „Park – er schießt und trifft das Tor! Er frisst euch auf wie einen Labrador!“



Auch wenn solche Gesänge, die meist spontan auf der Fahrt zu Auswärtsspielen entstehen, eher Beispiele für derben Humor sind, schreibt Brunner dem Gesang der Massen eine besondere Wirkung zu. Die Kombination von ungewöhnlichen Bewegungen, Maskerade, betäubenden Substanzen wie Alkohol und Gesang, erinnert ihn sogar an die Versuche von Naturvölkern, durch quasi magische Momente der Ekstase das Alltägliche zu durchbrechen.



Aber auch auf einer anderen Ebene macht das Fanverhalten Sinn. „Aus psychoanalytischer Sicht fungiert das Mitsingen als Abfuhr innerpsychischer Spannungen“, erklärt Brunner. Die Sorge, Fanlieder seien gewaltförderlich , weist er zurück. „Es kann nur in Ausnahmefällen von einem Zusammenhang mit körperlicher Gewalt ausgegangen werden. Betrachtet man die Ausdrücke, so fällt auf, dass direkte Aufforderungen zur Gewalt fehlen.“ Stattdessen sieht er die Gesänge als ein Ventil, das Auseinandersetzungen vorbeugt. Und der Versuch die eigene Mannschaft anzutreiben, beziehungsweiße den Gegner zu zermürben, kann durchaus erfolgreich sein. Forscher der Harvard Universität veröffentlichten 2007 eine Studie, die nahelegt, dass sich besonders unerfahrene Schiedsrichter bei strittigen Situationen wie Elfmeterentscheidungen durchaus vom Heimpublikum beeinflussen lassen.



Als Musikwissenschaftler ist Georg Brunner aber letztlich an anderen Ergebnissen interessiert. „Häufig hört man die Klage von Gesangs- und Musikpädagogen, dass heute nicht mehr gesungen wird“, erklärt der Professor. Er sieht den Fangesang als eine kreative und neue Art des Volkslieds.





Drei Fragen an: den Musikprofessor und den Vorsänger



Wie entstehen Fangesänge? Wir haben zwei Experten gefragt: Sascha Kempf, bekannt als Vorsänger der Westkurve im Kaiserslauterer Fritz-Walter-Stadion, und Musikprofessor Georg Brunner.



Wie entstehen die Gesänge, die in den Stadien zu hören sind?



Kempf: Die Schlachtgesänge entstehen meistens durch das Kopieren der Melodien von eingängigen Schlagern oder Chart-Hits. Darauf wird ein Text gedichtet, der zum jeweiligen Verein passt und die Massen einfach erreicht. So ein Schlachtruf kommt meistens spontan und verbreitet sich durch seine Einfachheit relativ schnell in der Kurve.



Brunner: Am Gängigsten ist wohl, dass jemand – und das kann auch eine ganze Clique sein – eine Idee hat, etwa bei der Anreise zum Spiel. Man hört eine Melodie, es fällt einem ein Text ein. Dann muss es aber noch gelingen den Schlachtruf zu platzieren, das heißt, eine ausreichende Menge an Leuten um sich zu scharen, die lautstark mitsingen und die Umstehenden mitreißen.



Was macht einen guten Gesang aus?




Kempf:
Ein guter Schlachtruf zeichnet sich dadurch aus, dass er kurz, laut, simpel und energisch aus der Kurve auf den Platz geschrien werden kann.



Brunner:
Er muss prägnant und originell sein. Sowohl seitens der inhaltlichen Aussage, als auch des Rhythmus’ und der Auswahl der Melodie. Je allgemein bekannter eine Melodie ist, umso größer ist die Chance, dass sich der Schlachtruf durchsetzt.



Was ist ihr persönlicher Favorit unter den Fangesängen und warum?



Kempf:
Einen Favoriten kann ich nicht nennen. Wichtig bei den Gesängen aus der Kurve ist grundsätzlich, dass sie die Mannschaft auf dem Platz mit einer deutlichen Lautstärke erreichen. So soll erreicht werden, dass jeder einzelne Spieler nochmal sein Letztes aus sich herausholt und man als Einheit fungieren kann: Fans und Mannschaft zusammen zum Sieg.



Brunner:
Mein Favorit ist „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“. Das hat zum einen damit zu tun, dass ich gebürtiger Bayer bin, zum anderen finde ich die Metapher „Lederhose ausziehen“ für Verlust eines Spiels oder vom ersten Rang verdrängen ganz sympathisch, ebenso die Idee, das Ganze auf die Melodie von „Yellow Submarine“ zu singen.



Zur Person:



Sascha Kempf, 28, ist Dauerkarteninhaber seit der Saison 1999/2000. Als Fanvertreter setzt sich Kempf auch in offizieller Funktion für die Belange der FCK-Anhänger ein.



Prof. Dr. Georg Brunner ist Professor an der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Der 52-jährige Musikwissenschaftler und studierte Violinist gilt unter Deutschlands Musiksoziologen als Fangesang-Experte.





Quelle:

Verlag: DIE RHEINPFALZ

Publikation: Pfälzische Volkszeitung

Ausgabe: Nr.254

Datum: Samstag, den 02. November 2013
 
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