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Kauft ihr noch amerikanische/chinesische/russische Produkte?

Lancelot

Well-Known Member
Ich schreibe das mal bewusst hier hinein und nicht in den Politikbereich, weil es mir hier mehr um die persönliche Entscheidung geht.

Ich habe für mich bemerkt, dass ich mehr wert darauf lege, Produkte aus Deutschland oder der EU bzw. aus anderen nicht-autokratischen Ländern zu erwerben.

Wobei ich für mich folgende Reihenfolge entschieden habe:

1) Open-Source (klar, geht nur bei Software, teilweise auch bei Hardware, die einen entsprechenden Software-Ansatz beinhaltet)

2) komplett in Deutschland produziert

3) EU

4) demokratisches Drittland

Ich möchte beispielsweise nicht weiter amerikanische Tech-Firmen unterstützen - also Apple und Microsoft stehen bei mir kurz vor der Abschaffung.
 
Nach dem 4.6.89 habe ich so gut es ging, chinesische Produkte boykottiert. Damals war China aber wirtschaftlich noch unbedeutender. Das habe ich durchgehalten bis ausgerechnet der RLP-MP Wagner als erster westlicher Politiker nach China gereist ist.
Bei Urlaub sind für mich undemokratische Staaten Tabu. Überlege gerade einen für August geplanten Familienbesuch in New York abzusagen, weil ich immer weniger Lust habe, nach Trumpland zu fliegen.
 
Ich habe letzte Woche mein Amazon-Konto gekündigt als direkte Reaktion auf Bezos. Was auch immer das bringt, aber ich habe aus vielerlei Hinsicht kein gutes Gefühl mehr. Bzw. ein gutes Gefühl hatte ich bei Amazon natürlich noch nie, aber jetzt war das Maß voll.
Jedenfalls herrscht bei mir jetzt das Bewusstsein dass US-Produkte kein bisschen besser sind als chinesische oder russische.

Ich hab neulich den Film über Nelson Mandela gesehen (Long Walk To Freedom, absolute Empfehlung). Damals wurden auch in Deutschland südafrikanische Produkte wegen der Apartheid boykottiert. Der Druck hat letztlich durchaus etwas gebracht. Kann man nicht direkt vergleichen, aber es ist nicht so dass moralisches Handeln nichts bringt. Gerade ist das ja etwas außer Mode gekommen.

Aber diese Welt des "Gut und Böse" löst sich gerade etwas auf. Kompliziert wirds vor allem wenn die AfD hier an die Macht kommt, aber lassen wir das mal...
 
Finde es eine schwierige Sache. Viele (z.B. digitale) Produkte sind ja teilweise „Mischlinge“, in denen amerikanische/chinesische Komponenten verbaut sind.

Außerdem spielt gerade bei teuren Produkten wie z.B. Autos auch der finanzielle Aspekt eine Rolle. Wir haben uns im Sommer ein E-Auto geholt und ich hatte tatsächlich schon einen Tesla bestellt. Das Gesamtpaket (Ausstattung, Größe, Finanzierung und Gesamtpreis) sind im Vergleich zu europäischen Autos fast unschlagbar. Ist bei den chinesischen Autos ähnlich.

Wir haben uns aber neben dem „Musk-Aspekt“ (will mein Auto ja nicht unbedingt verbrannt oder beschädigt haben… Das Risiko ist ja bei Tesla erhöht), aber auch mit dem damals noch anstehenden Facelift dagegen entschieden.

Wenn man noch die andere Seite betrachtet, verdienen auch „normale Bürger“ auch ihr Geld mit der Arbeit bei Amazon, Tesla usw. „Nur“ weil der Boss aktuell so drauf ist, müssen alle Mitarbeiter darunter leiden.

Genau genommen, haben wahrscheinlich alle große Unternehmen ihre Leichen im Keller. Ob es der Dieselskandal u.a. bei Audi/VW war, der „Müllermilch-Chef“, der in Verdacht steht/stand die NPD unterstützt zu haben - alles zu vermeiden wird schwierig…

Persönlich meiden wir Produkte, wenn es für uns als Paket Alternativen gibt. Aber explizit und konsequent etwas zu boykottieren, weil der Präsident des Landes oder der CEO durchdreht ist mMn eher schwierig.


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Ich glaube ein reines "Made in Germany" Produkt gibt es nicht mehr. Selbst der einfache Bauer kann nicht mehr "made in Germany" sagen....Landmaschinen, Düngemittel und Co kommen in Teilen auch nicht komplett aus DE. Von der ganzen Elektronik um uns rum, nicht kaum ein Teil dabei das nicht im Ausland produziert wurde.
 

Ich hatte mir manches davon schon seit Snowden umgesetzt, aber Windows war einfach zu bequem. Strenggenommen war es aber schon immer ein Problem.
 
Jetzt alles amerikanische zu boykottieren, halte ich für relativ unsinnigen Aktionnismus.

Wenn ihr jetzt z.B. alle Procter & Gambel Produkte oder ähnliches boykttiert schadet das wohl möglich nicht nur Arbeitsplätzen und Investitionen in den Standorten hier und Europa sondern würde vermutlich auch die Anbieter von Substitutionsprodukten überfordern bzw. zu einem Preisanstieg dieser Produkte füren.

Was aber wichtig wäre, ist Monopole möglichst abzubauen und bei sicherheitsrelevanten Dingen stärker zu regulieren...
 
Boykottieren führt aber doch dazu, dass man alternative (IT) - Produkte nutzt und zwar europäische. Das sollte doch mittelfristig eher die Wirtschaft hierzulande ankurbeln und macht uns zudem unabhängiger, oder nicht?
 
Welche alternativen IT-Produkte denn?
Wer soll denn Microsoft, Alphabet, Apple, Broadcom, Qualcomm, NVIDIA, Intel, AMD und und und auf IT Ebene ersetzen?
Die Welt ist ohne amerikanische (IT-)Firmen überhaupt nicht vorstellbar... und Deutschland im speziellen ist technologisch nicht existent
 
Microsoft boycottiert wahrscheinlich deshalb auch niemand ;-)

Aber auf kleinerer Ebene gibt's ja Alternativen. Ich nutze z. B. Here statt Google maps oder posteo statt Gmail. Funktinktioniert beides hervorragend. Und ja, ich nutze auch weiterhin viele amerikanische Produkte wie Microsoft, aber das schließt sich ja nicht aus. Und mir persönlich geht's dabei auch nicht so sehr darum "gegen" Amerika zu boykottieren sondern da, wos Alternativen gibt, die europäischen zu nutzen.
 
Die Welt ist ohne amerikanische (IT-)Firmen überhaupt nicht vorstellbar.

Sagt auch niemand was anderes. Für mich geht's bei sowas auch nie um 100 prozentige Konsequenz. Aber etwas Bewusstsein beim Konsum schadet nicht. Und die Erkenntnis dass etwas Verzicht nicht unbedingt unzufrieden macht. Brauch ich das Paket wirklich morgen mit Amazon Premium Versand? Das hab ich für mich schonmal mit Nein beantwortet. Geh ich gern in den Buchladen nebenan und ist mir das was wert? Ja...
Und so wie Amazon werden halt auch andere US-Monopole langsam gruselig, v.a. wenn der CEO ein Radikaler ist.

Etwas weniger Fleisch essen hilft auch schon Umwelt und Gesundheit, deshalb muss ich mich noch nicht als Vegetarier definieren.
 
Klar, das ist für mich aber völlig unabhängig von der gern populistisch genutzten "Böses-Amerika"-Diskussion.
So sollte man generell durch die Welt gehen.
 
Für mich bekommt das schon einen anderen Drive wenn die Chefs dieser Konzerne ein radikales Trump-Regime unterstützen bzw Teil davon sind. Nicht dass die bisher eine weiße Weste hatten, aber jetzt läuft das Fass eben eindeutig über. Diese Art der amerikanischen Kultur ist Gift für die Welt. Und dazu gehört auch dass es dort keine nennenswerte Gegenbewegung gibt. Das ist der pure kalte US-Kapitalismus.

Da sehe ich in Europa einiges deutlich positiver.
 
Zuletzt bearbeitet:
Welche alternativen IT-Produkte denn?
Wer soll denn Microsoft, Alphabet, Apple, Broadcom, Qualcomm, NVIDIA, Intel, AMD und und und auf IT Ebene ersetzen?
Die Welt ist ohne amerikanische (IT-)Firmen überhaupt nicht vorstellbar... und Deutschland im speziellen ist technologisch nicht existent
Microsoft wäre ja noch problemlos ersetzbar. Bei den Hardwareanbietern wird es schwer.
 
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Genau genommen, haben wahrscheinlich alle große Unternehmen ihre Leichen im Keller. Ob es der Dieselskandal u.a. bei Audi/VW war, der „Müllermilch-Chef“, der in Verdacht steht/stand die NPD unterstützt zu haben - alles zu vermeiden wird schwierig…

Persönlich meiden wir Produkte, wenn es für uns als Paket Alternativen gibt. Aber explizit und konsequent etwas zu boykottieren, weil der Präsident des Landes oder der CEO durchdreht ist mMn eher schwierig.
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Seh ich genauso, an den großen kommst de ansich nimmer vorbei. Grad Nestle und Mondelez, da weiß ich es ein wenig, haben in soviel Dingen ihre Finger drin. Und die fahren auch eine brutale Marktpolitik. Die Aktionäre wollen ja ihr Geld sehen.

Die Lieferketten selbst selbst für den Laien nicht durchschaubar. Will man die Amis und Chinesen meiden wegen den Personen ganz oben, muss man auch in Europa schauen. Denn mind Orban dürfte dann auch Tabu sein.

Weniger Sachen bei Amazon zu bestellen, bzw generell versuchen eher vor Ort zu kaufen als online bestellen, mach ich jetzt schon ne Weile. Ist teurer und aufwändiger, aber bis zum gewissen Grad machbar und finanzierbar. Mein Ansatz ist auch vor Ort den Bauer oder Schreiner zu unterstützen. Wo die ihren Dünger bzw. Grundmaterial herkriegen ist mir dann erstmal egal. Aber ich weiß dass das meiste Geld bei einem lokalen Person ankommt ....
 
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