ich bin auch kein vwler, wollte auch nicht hier wissenschaftliche präzision verlangen, aber in erinnerung an den argentinienfall darauf hinweisen, dass ein staat einfach erklären kann, er werde seine schulden nicht bezahlen, auch wenn er wieder flüssig sein sollte. sofern die gläubiger keinen krieg beginnen wollen, um ihr geld reinzuholen, was bei banken schwierig sein dürfte, kann ein staat sich eben so seiner schulden entledigen, ohne sich aufzulösen. aber natürlich werden die banken dementsprechend misstrauischer sein.
"hab noch nie gesehen, dass sich ein staat seiner schulden entledigt hätte, indem er ich einfach selbst auflöst.
nicht alles, was auf wikipedia steht ist auch richtig.
es ist nicht so, dass ich damit behaupten will, was ich sage ist alles richtig, aber frag doch mal vwl professoren (die u.a. auch zum kreis der "wirtschaftsweisen") gehören, ob ein staat wirklich pleite gehen kann. dann sprechen wir weiter."
siehe argentinien. wikipedia hat in solchen dingen im übrigen fast immer recht, und "wikipedia hat nicht immer recht" ist bei unwissenheit ein sehr schwaches argument. ebenso der verweis, ich solle mich an profs wenden, ohne dass du welche als quelle genannt hättest. damit entledigst du dich jeder "beweislast" - bequem, aber arg billig.
argentinien wurde nur ein teil der schulden erlassen. kein totalverlust, den staat gibts immernoch und er zahlt seine schulden zurück. eine pleite ist das nicht wirklich.
aber vllt reden wir da auch ein bißchen aneinander vorbei.
natürlich kann sich ein land hinstellen und sagen, wir zahlen nicht. aber damit schießt es sich selbst ins knie, denn es drohen kapitalabfluss aus dem land, revolten, die wirtschaftskraft sinkt, geldentwertung, das land entwickelt sich im vgl zu den anderen volkswirtschaften zurück und so weiter.
einen handfesten beweis kann ich dir, bspw. einem prof o-ton, leider nicht geben, staatspleite war mal thema am rande von zwei vwl vorlesungen von mir war.
akzeptiers oder nicht. sicher gibts auch schriftlich fixiertes zu dem thema, hab mich als bwler aber nie so detailliert dann damit beschäftigt. falls es dich interessiert, bestimmt haben k.-h. sauernheimer und r. peffekoven auch mal was schriftliches dazu abgegeben.
war vllt bissel barsch von mir geschrieben gewesen. aber mich nervt allgemein diese ganze panikmache. da wird griechenland vom rating abgestuft und schon drehen die märkte hohl, staatspleite, zahlungsunfähigkeit? der euro stürzt ab. alles getrieben durch spekulationen, fundierte fakten fehlen. da wird irgendwas gestreut, damit ein kurs mal deutlich in eine richtung geht und einige abkassieren können, weil sie in diese richtung "gewettet" haben. für eine gewisse marktstabilität, die die basis von wachstum ist, ist das tötlich. mir scheint, vielen politikern ist gar nicht bewußt was sie mit versagenden kontrollen, nicht hinwirken auf erfüllung gewisser stabilitätskriterien usw. über haupt anrichten können. was auf spekulativen märkten abgeht ist der reine wahnsinn, aber indirekt spielt der staat auch noch selber mit...
in meinen augen ist der euro nach wie vor stark. sogar stärker als der usd. denn im gegensatz zu den usa lebt der euroraum als ganzes gesehen (staat+ bewohner) nicht so auf pump wie die usa. mittelfristig wird der euro den usd auch als leitwährung ablösen. da bin ich mir sicher.
guts nächtle