Finanzkrise, Bankenkrise, Staatsschuldenkrise, Kapitalismuskrise...

ja, das ist ein phrase und unsere regierung agiert zum wohle "des volkes".



aber mal im ernst:



was mich hier nur überrascht ist, wie offensichtlich staaten hier ja von einem privatunternehmen unter druck gesetzt werden können. scheinbar, ohne dass es wirklich hinterfragt werden würde.
 
Das Ausbrechen in Panik hat folgenden Hintergrund:

Zahlreiche Instititionelle (Großanleger) wie Investmentfonds aber auch Pensionskassen dürfen nur in sogenannte "Investment Grade"-Anleihen investieren. (Das schlechteste IG-Rating ist BBB-. Von BB+ abwärts spricht man von "Speculative Grade" oder auch "Junk Bonds" (Ramschanleihen).)

Wird eine Anleihe in den Speculative Grade-Bereich abgestuft, müssen diese institutionellen Anleger die Anleihen verkaufen - egal zu welchem Preis. Dieser Verkaufsdruck sorgt dafür, dass Herabstufungen über die Schwelle IG zu SG meist zu deutlichen Kursverlusten führen, die nicht unbedingt gerechtfertigt sind. Der Schuldner muss nun um neuer Gelder aufzunehmen, deutliche höhere Zinsen zahlen, da viele (institutionelle) Anleger jetzt nicht mehr als potenzielle Gläubiger in Frage kommen.



Genau das ist bei Griechenland passiert. Griechenland wurde auf einen Schlag um 3 Bonitätsstufen (von BB+ über BB und BB- auf BBB+) herabgestuft und hat dabei die Schwelle IG zu SG überschritten.



Bei Portugal und Spanien sieht es anders aus: Das neue Rating ist immer noch besser als das Rating Griechenlands vor der gestrigen Abstufung war.



Das Problem in Griechenland ist, dass der Staat trotz einer einigermaßen funktionierenden Wirtschaft kaum Einnahmen hat. Spaniens Problem ist eher, dass das Land an der Bauwirtschaft hängt. Der Spanier spart und investiert stark in Immobilien. Dadurch sind etwa 20 Prozent der Bevölkerung direkt oder indirekt von der Bauindustrie abhängig. Schwächt sich die Konjunktur ab, kommt es zu einer fatalen Spirale: die Leute können weniger sparen, also bricht die Baukonjunktur zusammen, also gibt es mehr Arbeitslose, also können die Leute weniger sparen ... und zu guter letzt brechen die Immobilienpreise ein.



Von der Bedeutung der Volkswirtschaft für den gesamten Euroraum ist Griechenland eher "peanuts", wohingegen Spanien schon einen größeren Happen darstellt.



Allerdings sollte man nicht vergessen, dass gemeinsame Währungsräume unterschiedlicher Wirtschaftskraft immer interne Transferleistungen erfordert haben und werden. Hätte man 1948 eine Bremer-Mark und eine Bayern-Mark eingeführt, wäre deren Verhältnis 1999 sicher nicht mehr 1:1 gewesen. Auch in den USA gibt es Bundesstaaten, die Pleite sind und von anderen Staaten "subventioniert" werden. Deshalb ist die Flucht aus dem Euro in den US-Dollar eher ein unreflektiertes Panikverhalten als ökonomisch gerechtfertigt.
 
mal ne zwischenfrage, nachdem jetzt auch spanien herabgestuft wurde?


wie kommt es eigentlich, dass ein privates unternehmen über die kreditwürdigkeit von staaten entscheidet - und alles bricht in panik aus?



da stimmt doch irgendwas nicht, zumal die ratingagenturen sich ja schon während der finanzkrise als wenig zuverlässig erwiesen haben.




Eigentlich irre, was? Das sind die gleichen Unternehmen, die den Aufbau von beispielsweise CDO's (collateralized debt obligations) nicht kapiert haben und diese mit "AAA" gerated haben.



Nur in diesem Fall geschieht die Herabstufung wohl zu Recht. Portugal, Italien und Irland sind auch so Kandidaten, wo es künftig bergab gehen kann. Ist halt ein Dilemma - man kann die Euro-Länder nicht bankrott gehen lassen, weil deren Schulden zumeist auf Euro lauten und man selber Forderungen gegen diese Länder hat, die man dann verlieren würde. Aber wenn man mehreren Ländern helfen muss, dann gehen die anderen Staaten selbst kaputt.



Wir brauchen ein dickes Fell für diesbezügliche Nachrichten - besser dürfte es derweil in absehbarer Zeit nicht werden.



Unterdessen wurde versäumt, vernünftige Regulierungsmechanismen und internationale Normierungen einzuführen. Jetzt ist wieder Goldgräberstimmung im Investmentbanking angesagt und alle fliegen sie wieder mit ihren wächsernen Flügen gen Sonne...



Ich denke, die aktuelle Krise war nur ein laues Lüftchen gegen das, was noch in den nächsten 5-10 Jahren auf uns zukommt.





EDIT



Was zur sehr guten Erklärung von FFF noch ergänzt werden kann: In Griechenland arbeiten gut 25% der Bevölkerung für den Staat, die Einnahmen aus Steuern sind extrem gering (Schwarzzahlung ist gesellschaftlich nicht nur anerkannt, sondern gehört zum guten Ton) und die Renten sind im Gegensatz zum Lohn verhältnissmäßig höher.



Ein Zusammenhang Deutschlands zu Griechenlands Misere (und der anderer Länder) ist unter anderem der, dass in Deutschland die Lohnstückkosten extrem niedrig sind, weil die Reallöhne im Grund in den letzten zwei Jahrzehnten stagniert sind, während sie dort gestiegen sind. Dies hat wesentlich zum extreme Exporterfolg deutscher Firmen beigetragen - der Euro-Raum ist hier mit Abstand die höchste Absatzzone.
 
wieso spanien, war das net portugal wo heute / gestern zurück gestuft wurde ?



auf jeden fall find ichs zum kotzen, dass jetzt nicht nur die 48 milliarden, die im raum stehen, wohl bezahlt werden (natürlich darf der gute deutsche wieder den hauptteil blechen), nein, weil alles noch viel schlimmer ist wird jetzt die zahl 100 - 110 milliarden genannt.. ich kriegs kotzen ey, wir arbeiten uns den buckel krumm und seriös, und ein land was seit jahren nur bescheißt bereichert sich an uns... klasse...



da meckert ne ehemalige griechische postangestellte, die jetzt ne rente von 3500 euro bekommt, dass se es verdient hätte und nix abgezogen werden darf, und unsere rente fahren seit jahren null-runden.. sollen se doch die griechen außm euro werfen und vor die hunde gehn lassen, die WOLLEN ja nix verändern... schwarzarbeit, nach wie vor keine quittungen,und und und.... sollen se doch streiken, aber dann bitte raus aus dem euro...!!!!
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länder, die wirtschaftlich gut arbeiten müßen dafür mal wieder bluten..und als nächstes kommen die portugiesen, spanier,und italiener... kanns ja wohl net sein...
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Mika! Bitte lesen. Da wird so viel widerlegt, was du behauptest:



Griechische Mythen

Die Griechenland-Hilfen polarisieren. Doch in der Diskussion sind oft Vorurteile zu hören. Stephan Kaufmann und Anna Sleegers widerlegen acht beliebte Vorbehalte



1. "Griechenland ist pleite."



2. "Die Griechen haben sich fette Lohn- und Rentenerhöhungen auf unsere Kosten gegönnt."



Unbestritten ist, dass die Löhne in Griechenland zuletzt stark gestiegen sind. Deutlich stärker als in Deutschland, wo die Lohnzurückhaltung den Exportboom ermöglichte. Rentner und gering qualifizierte Beschäftigte leben in Griechenland allerdings nicht gerade fürstlich: Nach Eurostat-Angaben liegt der Mindestlohn bei 51 Prozent, die Renten bei 55 Prozent des Durchschnitts der Eurozone. Unter dem Strich liegt das Lohnniveau bei 73 Prozent des Durchschnitts, wobei die Kluft zwischen Staatsdienern und Beschäftigten der Privatwirtschaft immens ist. Nach Angaben des gewerkschaftsnahen Instituts für Arbeit verdient ein Viertel aller griechischen Beschäftigten weniger als 750 Euro netto im Monat.





3. "Deutschland muss für die Griechen zahlen."



Durch die Kredite für Griechenland wird Deutschland nicht ärmer, sondern reicher. Denn die rund acht Milliarden Euro kommen nicht aus dem Bundeshaushalt. Deutschland leiht sie sich, und zwar für einen deutlich geringeren Zinssatz als es Griechenland in Rechnung stellt. Dem Bund winkt also ein Zinsgewinn von mehreren Hundert Millionen Euro - sofern Athen den Kredit zurückzahlt. Daran wird Griechenland auch alles setzen, um nicht auf den Status eines Entwicklungslandes zurückzufallen.





4. "Die Griechen sollen selbst mit ihren Problemen fertig werden."



6. "Griechenland hat in der Währungsunion nichts mehr verloren."



Den Text der anderen Vorurteile findet man hier:

http://www.fr-online.de/in_und_ausl..._wirtschafts_und_finanzkrise/?em_cnt=2585517&http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wirtschaft/debatte_wirtschafts_und_finanzkrise/?em_cnt=2585517&
 
Wir haben eine Griechin in der Berufsschulklasse. Die erzählte mir heute das man dort schon mal für einen Krankenwagen 400 Euro zahlen muss und für Katheter legen nochmal 2000Euro oder man wird nicht behandelt. Schon krass was da gemauschelt wird.


Ja sicher Katheter legen (Eine Sache von Minuten für geübtes Personal) nochmal 2000 Euro. Da hat er dir einen ganz schönen Bären aufgebunden. Was kostet dann ein Tag Krankenhaus? 20000 Euro? Eine einfache OP 2000000 Euro?
 
Ja sicher Katheter legen (Eine Sache von Minuten für geübtes Personal) nochmal 2000 Euro. Da hat er dir einen ganz schönen Bären aufgebunden. Was kostet dann ein Tag Krankenhaus? 20000 Euro? Eine einfache OP 2000000 Euro?


War mie man lesen kann eine "Sie".

Kann ich mir schon gut vorstellen hat man ja jetzt schon von vielen Seiten gehört, ob die Summen jetzt konkret stimmen weiß ich natürlich nicht, tut auch nichts zur Sache.
 
dass deutschland und der übrige euro raum den griechen geld leihen müssen, steht ja eigentlich gar nicht zur diskussion. es sei denn, man will der gemeinsamen währung und letztlich sich selbst schaden. es handelt sich ja um ein darlehen, welches den griechen gegeben wird und nicht um geschenktes geld.

de facto kann ein staat nicht pleite gehen, in so einer situation wird die landeswährung abstürzen, da es in griechenland keine eigene gibt, wird der euro schwächer.



gibt man den griechen kein geld, dann schaden wir uns selbst. denn das würde der griechischen wirtschaft extrem schaden, eu transferzahlungen steigen etc. unterm strich würde deutschland möglicherweise mehr geld nach griechenland überweisen, allerdings nicht als kredit sondern als staatshilfe.



die griechen werden einen sparkurs einschlagen müssen. allein schon um die stabilitätskriterien zu erfüllen. mit sich erholender konjunktur können sie auch ihre verbindlichkeiten begleichen.



für deutschland sieht das ganze ja so aus, dass wir von den griechen auch zinsen bekommen und somit mindestens unseren zinsaufwand für das für griechenland geliehene geld erhalten, eigentlich profitieren wir zinsmäßig sogar davon, weil wir durch gute bonität günstig kapital beschaffen können.



das problem bei der sache ist unsere liebe frau bundeskanzlerin, die statt krisenmanagement eher den wahlkampf in nrw im kopf hat und öffentliche diskussionen aufkommen lässt zu dem thema und somit die stabilität des euro gefährdet.
 
Was ich zuerst sagen möchte - ich finde es perfide, wie die üblichen Vereinfacher ein Volk gegen das andere aufhetzen - "die Deutschen" gegen "die Griechen". Widerlich.



Die griechische Bevölkerung ist, genau wie die deutsche, unschuldig am derzeitigen Dilemma.



Hätten wir Politiker mit Sachverstand, dazu noch ohne Parteien-Scheuklappen, und wären diesen auch noch das Wohl der Bevölkerung wichtiger als das eigene und das von Banken und großen global players, dann wären vielleicht die erste, sicher aber die kommende Finanzkrise vermeidbar gewesen.



Indem unsere sogenannten Volksvertreter ihre Handlungsfähigkeit nahezu komplett an die Akteure der Bankster abgegeben haben, müssen sie sich und damit wir alle dem Diktat des ungehemmten Kapitalismus beugen - die Finanzmärkte bestimmen über das Wohl und Wehe von Volkswirtschaften, nicht mehr die gewählten Volksvertreter.



Die kleingeistigen Damen und Herren Politiker, die mit der Materie völlig überfordert sind, zudem vielfach ihre Moral zugunsten ihres eigenen, lächerlichen Machterhalts meistbietend verschachert haben, ziehen sich jetzt, nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist, auf die bequeme These zurück: "Wenn wir nicht zahlen, schaden wir dem Euro, also letztendlich uns selbst".



Ich bin der Meinung, wenn wir nicht zahlen, dann schaden wir möglicherweise zunächst tatsächlich dem Euro, aber in erster Linie denen, die uns das ganze erst eingebrockt haben: Den Banken und den Finanzjongleuren, die auf Staatsbankrotte gewettet haben.



Was stört es mich, wenn die Banken, die dem griechischen Staat Milliarden Kredite hinterhergeworfen haben, auf ihren Ausfällen sitzenbleiben? Hab ich den Banken angeschafft, faule Kredite auszugeben? Hab ich die Zinsgewinne eingestrichen? Wieso sollen jetzt meine Steuergelder den Banken in den Rachen geschmissen werden, nur damit die weiter fröhlich Glücksspiele betreiben können?



Wenn ich mir heute die Tragikomödie mit der Real Estate angucke, dann kann ich nur sagen, dass es besser gewesen wäre, diese mafiöse Institution im Oktober 2008 absaufen zu lassen, statt 100 Milliarden an Steuergeldern hineinzubuttern.



Ich wünsche mir endlich mutige Politiker, die ihren Wählerauftrag ernstnehmen und mit vernünftigen Gesetzen den kriminellen Machenschaften im Bankengewerbe Einhalt gebieten und in angemessener Weise die Banken an den finanziellen Risiken und Verlusten beteiligen.
 
Vor allem darf man nicht vergessen, dass unsere liebe Frau Bundeskanzlerin eine deutliche Mitschuld an der derzeitigen Situation hat! Sie kann nichts für das Fehlverhalten der Griechen, das ich absolut verurteile. Aber durch Ihre harte Haltung in dieser Sache, die auch sicher ihrer eigenen Schwäche im eigenen Land und in der eigenen Regierung geschuldet war, hat sie eine klare Haltung der EU zu dieser Frage verhindert. Diese Verhinderung hat zu weiteren Abwertungen Griechenlands geführt, was denen die weitere Geldbeschaffung wiederum erschwert hat... usw...

Mal wieder hat sie gezeigt, dass es Ihr an politischer Weitsicht und Gespür für Situationen fehlt. Und wie schon mehrfach bemerkt REAGIERT sie immer erst auf Situationen, wenn sie definitiv eingetreten sind, statt sie durch cleveres AGIEREN zu verhindern...

Diese Frau ist der Machterhalt in Person, um etwas anderes geht es ihr nicht... und Deutschland ist ihr Spielzeug... nur hätte sie die Spielanleitung vielleicht mal lesen sollen...
 
Vor allem darf man nicht vergessen, dass unsere liebe Frau Bundeskanzlerin eine deutliche Mitschuld an der derzeitigen Situation hat! Sie kann nichts für das Fehlverhalten der Griechen, das ich absolut verurteile. Aber durch Ihre harte Haltung in dieser Sache, die auch sicher ihrer eigenen Schwäche im eigenen Land und in der eigenen Regierung geschuldet war, hat sie eine klare Haltung der EU zu dieser Frage verhindert. Diese Verhinderung hat zu weiteren Abwertungen Griechenlands geführt, was denen die weitere Geldbeschaffung wiederum erschwert hat... usw...
Mal wieder hat sie gezeigt, dass es Ihr an politischer Weitsicht und Gespür für Situationen fehlt. Und wie schon mehrfach bemerkt REAGIERT sie immer erst auf Situationen, wenn sie definitiv eingetreten sind, statt sie durch cleveres AGIEREN zu verhindern...

Diese Frau ist der Machterhalt in Person, um etwas anderes geht es ihr nicht... und Deutschland ist ihr Spielzeug... nur hätte sie die Spielanleitung vielleicht mal lesen sollen...


!



Schröder hat zwar vieles falsch gemacht und zur Liberalisierung der Finanzmärkte entschieden beigetragen.



Aber Schröder hätte dem Ackermann (als personelles Abbild der Finanzwelt) Paroli geboten und eine Bankenabgabe würde nicht zum Tropfen auf den brennenden (!) Stein.



Und es geht mir hier gar nicht um eine erneute Diskussion SPD vs CDU, es geht mir allein um die Führungsstärke der Kanzlerin!
 
Kein Politiker ist fehlerlos... doch Merkel ist derart darum bemüht Fehler zu vermeiden, dass sie mehr oder weniger garnichts tut und sich Probleme auf diese Art soweit verstärken, dass sie darauf hin sagen kann: Wir haben alles getan, aber die Aufgabe war zu groß...
 
Was stört es mich, wenn die Banken, die dem griechischen Staat Milliarden Kredite hinterhergeworfen haben, auf ihren Ausfällen sitzenbleiben? Hab ich den Banken angeschafft, faule Kredite auszugeben? Hab ich die Zinsgewinne eingestrichen? Wieso sollen jetzt meine Steuergelder den Banken in den Rachen geschmissen werden, nur damit die weiter fröhlich Glücksspiele betreiben können?



Ich wünsche mir endlich mutige Politiker, die ihren Wählerauftrag ernstnehmen und mit vernünftigen Gesetzen den kriminellen Machenschaften im Bankengewerbe Einhalt gebieten und in angemessener Weise die Banken an den finanziellen Risiken und Verlusten beteiligen.


den fall griechenland kann man mit einer bank wie lehman nicht vergleichen.

eine bank kann ich hops gehen lassen. ein staat kann de facto nicht pleite gehen.

d.h. diejenigen welche griechenland kapital geliehen haben, besitzen ja weiterhin ihre schuldverschreibung bis sie zurückbezahlt wird. der staat griechenland kann ja nicht konkurs anmelden, wie und wo denn?



von daher haben die banken und auch andere länder, die griechenland geld geliehen haben, keinen (total)verlust wie es bei einer pleite von einem unternehmen wäre.

sie bekommen ihr geld einfach jahre später erst zurück.



über strukturausgleichszahlungen, welche die eu leistet, schießen wir uns im endeffekt ins eigene knie. natürlich würden wir durch ein solches handeln banken treffen, aber v.a. auch uns selbst. da ist mir ein kredit lieber als milliarden verbranntes geld, nur um es den banken "heimzuzahlen".

alternative wäre, griechenland verlässt die währungsunion (kein effekt auf die stabilität des euro) bzw verlässt die eu (erhöhte transferzahlungen entfallen).



was wir wirklich brauchen sind gesetze, kontrollen und politisches handeln, das solche situationen gar nicht erst entstehen lässt. im letzten punkt stimme ich dir absolut zu.
 
die einhellige meinung meiner griechischen freunde ist, das sie es nicht wollen, das sich andere in ihre inneren angelegenheiten einmischen. wer aber geld will muss die hosen runter lassen und in zeiten der eu so und so, da wir ja mehr oder weniger verpflichtet sind den griechen zu helfen. also wollen wir sehen wie sie sparen. das stört die stolzen griechen verständlicher weise.



mein fazit: die eu ist eine todgeburt, die in einer rekordzeit etwas zusammenknauben will, was viel mehr zeit gebraucht hätte. die zeit wird uns aber von denen die den profit aus der union ziehen nicht gegeben.



es wird auf demokratie (one man one vote) genauso geschissen wie auf die kulturellen eigenarten. diese zwangsgemeinschaft hetzt die völker gegeneinander auf.



die eu in der jetztigen form, hätte viel mehr zeit gebraucht, wie haben die wiedervereinigung ja noch nicht mal komplett abgeschlossen.
 
den fall griechenland kann man mit einer bank wie lehman nicht vergleichen.
eine bank kann ich hops gehen lassen. ein staat kann de facto nicht pleite gehen.

d.h. diejenigen welche griechenland kapital geliehen haben, besitzen ja weiterhin ihre schuldverschreibung bis sie zurückbezahlt wird. der staat griechenland kann ja nicht konkurs anmelden, wie und wo denn?



von daher haben die banken und auch andere länder, die griechenland geld geliehen haben, keinen (total)verlust wie es bei einer pleite von einem unternehmen wäre.

sie bekommen ihr geld einfach jahre später erst zurück.


bevor du hier lauter falsches zeug verbreitest:

http://de.wikipedia.org/wiki/Staatsbankrotthttp://de.wikipedia.org/wiki/Staatsbankrott
 
Ein Satz aus einem Artikel über die Rating-Agentur S&P auf der ARD-Börsenseite



Zaudernde Politiker

Schön, dass nun auch seitens der Politik ein wenig Bewegung in die Sache kommt. Die Aschewolke des Ejafjälla zwang die EU-Verkehrsminister schon nach fünf Tagen ans Telefon. Die Finanzminister brauchen da schon ein paar Tage mehr. Nachdem unsere Bundeskanzlerin durch ihre zaudernde Haltung die Refinanzierungskosten der betroffenen Länder mit in die Höhe treiben half, hält sie nun das Heft in der Hand.



Vorher aber muss noch schnell die Wahl in Nordrhein-Westfalen gewonnen werden. Erst danach wird man erfahren, was für Griechenland getan wird (und übrigens auch, welche Sparmaßnahmen der deutsche Finanzminister plant). Man muss halt Prioritäten setzen. NRW gerettet, Europas Wirtschaft mit dem Rücken an der Wand. Die derzeitige Politik sagt sehr viel über die Geisteshaltung unserer Eliten aus.



quelle: www.boerse.ard.de



Die Hauptschuld für diese Misere liegt in meinen Augen dennoch ganz klar beim griechischen Volk.
 
!Aber Schröder hätte dem Ackermann (als personelles Abbild der Finanzwelt) Paroli geboten und eine Bankenabgabe würde nicht zum Tropfen auf den brennenden (!) Stein


Darf man das auch anders sehen? Schröder hat in seiner "Karierre" versucht, es jedem Recht zu machen und hat jedem Händchen gehalten, der ihm in irgendeiner Form hätte weiterbringen können.
 
Darf man das auch anders sehen? Schröder hat in seiner "Karierre" versucht, es jedem Recht zu machen und hat jedem Händchen gehalten, der ihm in irgendeiner Form hätte weiterbringen können.


Natürlich darf man das anders sehen.



Nicht umsonst gibts die Bezeichnung "Genosse der Bosse" ... ich glaub in dieser Krise hätte er jedoch anders und besser agiert. Okay ... glauben und Politik ist immer so eine Sache, geb ich gerne zu.
 


hab noch nie gesehen, dass sich ein staat seiner schulden entledigt hätte, indem er ich einfach selbst auflöst.

nicht alles, was auf wikipedia steht ist auch richtig.

es ist nicht so, dass ich damit behaupten will, was ich sage ist alles richtig, aber frag doch mal vwl professoren (die u.a. auch zum kreis der "wirtschaftsweisen") gehören, ob ein staat wirklich pleite gehen kann. dann sprechen wir weiter.



natürlich kann es sein, dass ein teil der forderung abgeschrieben wird. das habe ich doch gar nicht bestritten. aber für eine wirklich staatspleite, müsste der staat schon von einem anderen staat "geschluckt" werden. staaten sind ja keine unternehmen, sondern völkerrechtliche gebilde, von daher ist das etwas anders gelagert wie bei wirtschaftlichen institutionen.



im gegensatz zu einem unternehmen kann ein staat solange seine bürger "ausquetschen" bis er irgendwann seine schulden bedienen kann. eine ganz andere situation als bei einem unternehmen.
 
Ich frag mich, wie weit dieser ganze Irrsinn noch getrieben wird.



Die Ratingagenturen stufen Griechenland als nicht kreditwürdig ein, aber von uns wird erwartet, dass wir die fälligen Kredite an die Banken ablösen und unsererseits nun Gläubiger der faulen Kredite an Griechenland werden? Gehts eigentlich noch? Warum lassen wir die Scheiß Bankster nicht auf ihren Forderungen sitzen? Sind wir die Ausfallbürgen für unseriöse Geschäftemacher bei den Banken?



Wer sich jetzt darauf einlässt, macht sich erpressbar. Wieso dürfen eigentlich US-Ratingagenturen in dieser Weise direkten Einfluss auf die Bewertung des EURO nehmen? Je nach Interessenlage ist es doch ein leichtes, den EURO derart aufzuweichen, dass er nicht mehr als Konkurrenz zur Weltwährung US$ in Frage kommt....



Heute Griechenland, morgen Spanien, übermorgen Portugal und Italien, und der Euro ist Geschichte...



Im übrigen glaube ich nicht, dass sich die griechische Bevölkerung den Forderungen nach Einsparungen ohne weiteres beugt. ES ist doch schon abzusehen, dass alle möglichen Gruppierungen diese Einsparungen nicht mittragen werden. Und es ist ja nicht auszuschließen, dass es zu Unruhen und Generalstreiks kommen wird - damit können wir unsere 25 Mrd. in den Wind schreiben...



Da läuft einiges gewaltig schief, und ich bin äußerst skeptisch, ob das nicht nur der Auftakt zu weitreichenden Verwerfungen ist, die letztlich in einer Währungsreform enden. Und fast glaube ich, dass genau das beabsichtigt ist. Denn wer glaubt schon ernsthaft, dass die Billlionen an Schulden jemals wieder zurückgezahlt werden können?
 
@trautmann: ein gewisser herr flassbeck stimmt dir da zu.
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http://www.taz.de/1/zukunft/wirtschaft/artikel/1/griechenland-ist-nicht-pleite/http://www.taz.de/1/zukunft/wirtschaft/artikel/1/griechenland-ist-nicht-pleite/



interessant auch, wie, seiner meinung nach, deutschland zur lage griechenlands beigetragen hat:




Die eigentliche Ursache dieser Verwerfungen aber liegt tiefer. Griechenland und der Rest Südeuropas haben so hohe Schulden, weil sie zu wenig konkurrenzfähig sind. Das ist nicht nur deren Schuld, sondern auch Deutschland hat dazu erheblich beigetragen, indem es Lohndumping auf den internationalen Märkten betrieb.
[...]

Deutschland muss darauf verzichten, die Wettbewerbsfähigkeit seiner Wirtschaft weiter auf Kosten anderer Nationen zu steigern. Konkret bedeutet das: Die Löhne der Beschäftigten sollten hier stärker zunehmen. Deutschland würde selbst dann für lange Zeit seine Marktanteile halten. Deutsche Waren würden aber allmählich relativ teurer und die anderen billiger. Der Export der Mittelmeerländer nähme zu, ihre Einnahmen stiegen, die Verschuldung sänke.
 
Die Ratingagenturen stufen Griechenland als nicht kreditwürdig ein, aber von uns wird erwartet, dass wir die fälligen Kredite an die Banken ablösen und unsererseits nun Gläubiger der faulen Kredite an Griechenland werden? Gehts eigentlich noch? Warum lassen wir die Scheiß Bankster nicht auf ihren Forderungen sitzen? Sind wir die Ausfallbürgen für unseriöse Geschäftemacher bei den Banken?
Na prima. Staaten leihen sich Geld bei Kreditinstituten und am Ende sagen die Bürger, seht zu wie ihr euer Geld wieder bekommt, interessiert uns nicht. Da muss ich dann auch mal fragen: Gehts noch? Ich versteh ja durchaus die Kritik an Staatshilfen für verlustreiche Banken und teile die Kritik auch aber jetzt einfach die Kredite runterfallen lassen und sagen "Pech gehabt" kann auch nicht Sinn und Zweck der Sache sein.




Wer sich jetzt darauf einlässt, macht sich erpressbar. Wieso dürfen eigentlich US-Ratingagenturen in dieser Weise direkten Einfluss auf die Bewertung des EURO nehmen? Je nach Interessenlage ist es doch ein leichtes, den EURO derart aufzuweichen, dass er nicht mehr als Konkurrenz zur Weltwährung US$ in Frage kommt....
Das ist eine Frage, die die Politik beantworten sollte. Die Politik hätte durchaus die Möglichkeit eine europäische Rating-Agentur aus der Taufe zu heben und somit ein Gegengewicht zu den US Rating-Agenturen herzustellen. So lange das - warum auch immer - politisch scheinbar nicht gewünscht ist, muss man mit den Folgen leben oder auf die Straße gehen.




Heute Griechenland, morgen Spanien, übermorgen Portugal und Italien, und der Euro ist Geschichte...
Was sicherlich sehr schade wäre. Denn bei dem ganzen unnötigen europäischen Firlefanz war der Euro eine der wenigen Dinge, die man als vernünftig bezeichnen konnte.




Im übrigen glaube ich nicht, dass sich die griechische Bevölkerung den Forderungen nach Einsparungen ohne weiteres beugt. ES ist doch schon abzusehen, dass alle möglichen Gruppierungen diese Einsparungen nicht mittragen werden. Und es ist ja nicht auszuschließen, dass es zu Unruhen und Generalstreiks kommen wird - damit können wir unsere 25 Mrd. in den Wind schreiben...
Wenn sie das nicht wollen, dann sollen sie sich selbst aus der Scheiße ziehen, ganz einfach. Solidarität heißt nicht, dass die anderen Geben sollen, sondern dass man gemeinsam füreinander einsteht und gemeinsam einen Weg aus der Krise sucht. Ich hab auch Verständnis, dass man den Damen und Herren rund um die Akropolis zur Seite steht aber an einem gewissen Punkt ist gut.
 
Na prima. Staaten leihen sich Geld bei Kreditinstituten und am Ende sagen die Bürger, seht zu wie ihr euer Geld wieder bekommt, interessiert uns nicht. Da muss ich dann auch mal fragen: Gehts noch? Ich versteh ja durchaus die Kritik an Staatshilfen für verlustreiche Banken und teile die Kritik auch aber jetzt einfach die Kredite runterfallen lassen und sagen "Pech gehabt" kann auch nicht Sinn und Zweck der Sache sein.


Lustig. Banken vergeben faule Kredite, verdienen sich dumm und dämlich an den Zinsen, und wenn der Schuldner nicht zahlt, springt der Steuerzahler ein. "Pech gehabt" - nein, nicht die Banken....
 
Lustig. Banken vergeben faule Kredite, verdienen sich dumm und dämlich an den Zinsen, und wenn der Schuldner nicht zahlt, springt der Steuerzahler ein. "Pech gehabt" - nein, nicht die Banken....


Logisches Verhalten oder? Wenn ein Schuldner von mir Geld will, bei dem ich nicht weiß, ob er bezahlen kann, dann nehm ich Sicherheiten. Wenn ich Bedenken habe, nehm ich einen höheren Zinssatz, völlig legal.

Man stelle sich vor die Kreditinstitute würden keine Kredite vergeben, dann hätte Griechenland den Landen noch frühzeitiger zusperren können. Wenn der Schuldner der Staat ist, dann muss auch irgendwer dafür einspringen.
 
Logisches Verhalten oder? Wenn ein Schuldner von mir Geld will, bei dem ich nicht weiß, ob er bezahlen kann, dann nehm ich Sicherheiten. Wenn ich Bedenken habe, nehm ich einen höheren Zinssatz, völlig legal.
Man stelle sich vor die Kreditinstitute würden keine Kredite vergeben, dann hätte Griechenland den Landen noch frühzeitiger zusperren können. Wenn der Schuldner der Staat ist, dann muss auch irgendwer dafür einspringen.


Reden wir aneinander vorbei? Es ist das Geschäft der Banken, Kredite zu vergeben und daran zu verdienen, bestreitet ja keiner. Aber wieso lässt du für Banken nicht gelten, was sonst selbstverständlich ist, nämlich: Wer Risiken eingeht und sich diese Risiken auch sehr gut bezahlen lässt, der muss auch im Fall des Falles die Konsequenzen tragen und kann diese nicht auf andere abwälzen. Das hatten wir zur Genüge - Gewinne einstreichen, Verluste abwälzen.
 
Reden wir aneinander vorbei? Es ist das Geschäft der Banken, Kredite zu vergeben und daran zu verdienen, bestreitet ja keiner. Aber wieso lässt du für Banken nicht gelten, was sonst selbstverständlich ist, nämlich: Wer Risiken eingeht und sich diese Risiken auch sehr gut bezahlen lässt, der muss auch im Fall des Falles die Konsequenzen tragen und kann diese nicht auf andere abwälzen. Das hatten wir zur Genüge - Gewinne einstreichen, Verluste abwälzen.


Da gebe ich dir im Grunde aus meiner Sicht recht. Aber ich sehe eine deutlich andere Situation, wenn ein Staat einem Schuldner Zahlungen schuldet, als wenn dies eine Privatperson oder ein Unternehmen schuldet.

Der Staat muss seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen, gegenüber jedem Gläubiger, ansonsten können wir den Laden gleich dicht machen. Was denkst du was passiert, wenn ein Staat seine Schulden nicht bedient und achselzuckend die Gläubiger ins Verderben rennen lässt? Der Laden kann zusperren.

Dass man nicht bei privaten oder betrieblichen Insolvenzen einspringen soll, versteht sich. Auch für Fehler des Managments darf der Staat nicht büßen. Bzw. wenn er Hilfe gewährt, müsste der Staat diese wiederum in Form von Krediten vergeben und so selbst profitieren können.

Aber wenn ein Staat Schuldner ist, dann muss in meinen Augen auch beglichen werden.
 
Da gebe ich dir im Grunde aus meiner Sicht recht. Aber ich sehe eine deutlich andere Situation, wenn ein Staat einem Schuldner Zahlungen schuldet, als wenn dies eine Privatperson oder ein Unternehmen schuldet.
Der Staat muss seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen, gegenüber jedem Gläubiger, ansonsten können wir den Laden gleich dicht machen. Was denkst du was passiert, wenn ein Staat seine Schulden nicht bedient und achselzuckend die Gläubiger ins Verderben rennen lässt? Der Laden kann zusperren.

Dass man nicht bei privaten oder betrieblichen Insolvenzen einspringen soll, versteht sich. Auch für Fehler des Managments darf der Staat nicht büßen. Bzw. wenn er Hilfe gewährt, müsste der Staat diese wiederum in Form von Krediten vergeben und so selbst profitieren können.

Aber wenn ein Staat Schuldner ist, dann muss in meinen Augen auch beglichen werden.


Das kann jetzt aber nicht dein Ernst sein. Das heißt ja nichts anderes, als dass Banken, die an Staaten Kredite vergeben, sich um das Risiko keinerlei Gedanken machen müssen - irgendein anderer wird die Kredite schon zurückzahlen und die Bank von Verlusten freistellen müssen. Das nenn ich mal clever...
 
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