Finanzen des Vereins
Um mal wieder zum Thema zurückzukommen: Der Abschnitt in der Rheinpfalz ist doch mal sehr erhellend:
"Beim Buhlen um begabte Offensivspieler helfen auch die etwa vier Millionen Euro aus den Verkäufen der Innenverteidiger-Talente Dominique Heintz und Willi Orban. Einen Teil des Geldes allerdings will der FCK verwenden, um Rücklagen zu bilden, sagt Finanzvorstand Fritz Grünewalt: In der Bilanz schlummert immer noch das negative Eigenkapital. Per 30. Juni 2014 betrug es 1,676 Millionen Euro. Diesen Wert gilt es zu verbessern, dafür braucht es entsprechende Mittel-Zuflüsse. Zuletzt wurde der VfR Aalen mit Punktabzug bestraft, weil er eben jenes negative Eigenkapital aus dem Ruder laufen ließ." Dadurch ergibt sich folgendes, für mich als Außenstehenden schlüssiges, Gesamtbild:
- Der FCK hat dieses Jahr zum wiederholten Mal Transfereinnahmen erzielt. Je nachdem, wer noch geht/kommt, liegen wir wohl bei etwa 4 Mio €.
- Das NLZ soll jetzt endlich konkret ausgebaut werden. Hier übersteigen die Kosten den Betrag der Fan-Anleihe. Auch das ist bekannt.
- Das Eigenkapital des FCK beträgt ca. -1,7 Mio € und muss zumindest zu einer schwarzen Null ausgeglichen werden
Das bedeutet unterm Strich: Es wird kein Geld "versteckt" oder an der Bilanz getrickst, sondern die finanzielle Zurückhaltung auf dem Transfermarkt sowie die Einsparung der Gehälter von Top-Verdienern (Sippel, Matmour) ergibt sich aus der Notwendigkeit von Rückstellungen und den Investitionen in das NLZ (Man sieht jetzt also, wo das "verschwundene" Geld hinkommt).
Gleichzeitig ist der FCK wohl aber als Arbeitgeber immernoch attraktiv genug, dass Spieler, die für Zweitligaverhältnisse als gut einzustufen (Halfar) oder jung und aufstrebend sind (Görtler), hier längerfristige Verträge unterschreiben wollen.
Beim NLZ handelt es sich um eine Investition, die sowohl sinnvoll und vernünftig ist, als auch eine längerfristige Zielsetzung beinhaltet. Gleichzeitig scheint mir aber bei der Verpflichtung von neuen Spielern dennoch das Augenmaß vorhanden, um in Liga 2 ernsthaft konkurrenzfähig zu bleiben.
Unter den gegebenen Bedingungen scheinen mir Schupp und die Vereinsführung bisher einen guten Job zu machen. Genausowenig, wie der FCK sich Jäggi-artig "kaputt spart", wird versucht, den kurzfristigen Erfolg Idrissou-artig zu erzwingen. Denn solange wir eine schwarze Null schreiben, ist die Lizenz finanziell nicht in Gefahr. Und sportlich gesehen würde ich - Stand jetzt - nicht unbedingt mit drohendem Abstiegskampf rechnen.
Man muss der Vereinsführung auch großes Geschick attestieren: Diese Information gezielt in der Rheinpfalz zu diesem Zeitpunkt zu lancieren beweist, dass die sehr wohl in den sozialen Medien mitlesen und die diesbezüglichen Sorgen der Fans auch gezielt aufgreifen. Durch diesen Artikel werden einige finanzielle Fragen der Anhänger indirekt beantwortet, ohne dass man sich offiziell vor den Schreihälsen "rechtfertigt".
Für mich gilt: Solange die da oben keine Schulden machen und mit dem Geld vernünftig umgehen, bin ich in diesem Bereich beruhigt.