[DFB-Pokal 23/24 - Viertelfinale] Hertha - FCK 1:3 (31.01. - 20:45 Uhr / Live auf Sky)

Eigentlich ja auch ganz gut, dass wir mit Ache einen Unterschiedsspieler haben, der entweder die Freiräume hat, Spiele zu entscheiden, oder mehr als einen gegnerischen Verteidiger bindet, so dass andere Spieler mehr Freiräume haben. Umso wichtiger, Ache in Watte zu packen.
 
Von der "Ballbesitzquote" sollte man sich da nicht auch nicht täuschen lassen. Die wird diesmal mit nur 32 Prozent angegeben, was selbst für Grammozis-Vorgänger Dirk Schuster ein Tiefstwert gewesen wäre. Was aber nicht an einer zurückgezogenen Spielweise liegt, sondern daran, dass der neue Coach noch direkter und vertikaler spielen lässt. Im Schnitt dauerte ein Lautrer Ballbesitz diesmal nur acht Sekunden - das ist nochmal eine Sekunde weniger als im Schalke-Spiel.
Oder die Positions- und Passgrafik: Die sieht so aus, als hätten manche Rote gar nicht miteinander gespielt. Haben sie aber. Nur halt mit wenig Ballkontakten, schnell nach vorne. Und keinesfalls defensiv.
Zum Vergleich die Berliner Passmap: So richtiges Flügelspiel fand da erst nach der Pause statt. Warum's Dardai damit nicht gleich versuchte, muss man ihn fragen.

Sehr gute Analyse bei DBB. Das war äußerst offensives Pressing und dann kompromissloses Umschaltspiel nach vorne.
 
Ballbesitz sagt sicher was über den Charakter/ die taktische Ausrichtung des Spiels aus, aber 0.0 darüber wer besser ist. Wird meist völlig überbewertet.

Ich fand unser Pressing und die Arbeit (der ganzen Mannschaft!) gegen den Ball super, das war ein klarer Plan. Nur Anfang der zweiten Hälfte standen wir mal kurz angeschlagen in der Ecke, haben uns aber schnell befreit. Und über das ganze Spiel hinweg haben wir immer wieder Gefahr ausgestrahlt vorne.
 
Ich glaube dass der Punkt (offensives Pressing) elementar für unser gesamtes Spiel werden könnte, wenn wir es schaffen es richtig umzusetzen und weiter zu kultivieren. Unter Schuster agierten die Linien bei uns stets aus einer sehr tiefen, zurückgezogenen Grundordnung heraus, jetzt lauern wir spätestens auf der Höhe der Mittellinie auf Ballgewinne um schnell und schnörkellos mit max. drei Pässen nach vorne zu kommen, das ist eine taktische Haltung die selbst von vielen Bundesligavereinen ganz ähnlich gespielt wird. Was bei uns dabei allerdings in solchen Spielen wie in Braunschweig noch überhaupt nicht passte, war eine gewisse Balance zwischen Offensive-/Defensive, das sah gegen S04 und die Hertha nun schon sehr viel besser aus und muss von einer Mannschaft, die zum Großteil über 1,5 Jahre eigentlich nur den eigenen Strafraum kannte auch erst einmal umgesetzt werden. Das ist wahrscheinlich dann ein Punkt den DG immer mit dem Begriff der „Inhalte“ bezeichnet. Auch 1-2 Transfers in die richtige Richtung (Kaloč) können diese Entwicklung in die richtige Bahn lenken, ich hoffe man knüpft für die restlichen Spiele der Rückrunde weiter daran an, erhöht dann allerdings auch sukzessive die defensive Qualität und Mentalität, die meinem Empfinden nach ebenso elementar für diese Art des Fußballs ist.
 
Scheiß auf Ballbesitz, Passquote und gewonnene Zweikampfstatistiken. Am Ende ist wichtig die spielentscheidenten Aktionen auf seiner Seite zu haben.
Wenn 4 Bälle von 10 ankommen und 4 Zweikämpfe im richtigen Moment gewonnen werden, kann es 4:0 stehen.
In meinen Augen haben solche Statitiken keine große Aussagekraft.
Alles nur Tablet Trainer. Die Wahrheit liegt auf dem Platz.
 
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