Zweitliga-Ticket liegt für Pikes schon bereit
Hintergrund: Aufstiegsregel in Football-Regionalliga
Seit Sonntag steht fest: Die Kaiserslautern Pikes können in der nächsten Saison in der Zweiten Bundesliga (GFL2) antreten. Laut einer Pressemeldung des American-Football-Verbandes Hessen wurde für die laufende Saison die Regelung beschlossen, dass die ersten beiden Mannschaften der Regionalliga Mitte und der Meister der Regionalliga Süd direkt in die GFL2 aufsteigen.
Eine Relegationsrunde zwischen den beiden Ligen - wie in den Jahren zuvor - wird zwischen den beiden Zweitplatzierten aus Mitte und Süd wider Erwarten nicht ausgetragen. Darauf haben sich laut der besagten Pressemitteilung vom Sonntag die an den beiden Regionalligen beteiligten Landesverbände Hessen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz/Saarland und Bayern geeinigt.
Somit ist den Kaiserslautern Pikes in der kommenden Saison ein Startplatz in der GFL2 sicher. Sie stehen derzeit mit sieben Siegen aus sieben Spielen punktgleich mit Frankfurt Universe an der Tabellenspitze der Regionalliga Mitte. Der Tabellendritte aus Freiburg hat am Wochenende in Ravensburg seine vierte Niederlage kassiert und somit keine Möglichkeit mehr, ins Rennen um die ersten beiden Plätze einzugreifen. Für die Lauterer ist nach dem Abstieg in der vergangenen Saison die Tür zur Rückkehr in die zweithöchste deutsche American-Football-Spielklasse also offen.
Dass die Hechte diesen Weg auch gehen werden, scheint zwar wahrscheinlich. Eine offizielle Stellungnahme wollte der Vereinsvorstand dazu gestern aber noch nicht abgeben. „Wir müssen uns da jetzt erst einmal intern abstimmen”, erklärte der Sportliche Leiter Dietmar Groß. Die Pikes seien von der Aufstiegsregelung der Landesverbände ebenso überrascht worden wie der zweite mögliche Aufsteiger Frankfurt Universe. Ursprünglich sollte die Entscheidung über Meisterschaft und Aufstieg erst am 6. August fallen. Dann treffen die beiden noch ungeschlagenen Teams der Regionalliga Mitte beim Saisonfinale in Kaiserslautern aufeinander. Wäre der Modus der gleiche wie in den vergangenen Jahren, hätten zudem einige Wochen später noch Relegationsspiele mit den beiden besten Mannschaften der Regionalliga Süd angestanden. Erst dann hätten die Vereine entscheiden müssen, ob sie in die GFL2 aufsteigen wollen, was neben der sportlichen auch eine finanzielle Herausforderung bedeutet. Denn mehr Spiele, Auswärtsfahrten in ganz Süddeutschland und deutliche höhere Lizenzkosten müssen von den Vereinen erst mal gestemmt werden. (orh)
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung
Ausgabe: Nr.153
Datum: Dienstag, den 05. Juli 2011
Seite: Nr.22
"Deep-Link"-Referenznummer: '7874770'
Präsentiert durch DIE RHEINPFALZ Web:digiPaper
Einwurf
Da kommt (noch) keine Freude auf
Von Moritz Kircher
Die Kaiserslautern Pikes haben die Möglichkeit, nach einem Jahr Abstinenz in die Zweite Football-Bundesliga (GFL2) zurückzukehren. Das ist ein schöner sportlicher Erfolg. Doch er kommt zu einem Zeitpunkt, mit dem keiner gerechnet hätte und der bei den Pikes scheinbar niemanden in Feierlaune versetzt. Mitten in der laufenden Saison verkünden die beteiligten Landesverbände diesen fragwürdigen Aufstiegsmodus. Zwei Mannschaften aus der Regionalliga Mitte und nur ein Team aus der Regionalliga Süd steigen direkt in die GFL2 auf. Eine Begründung, warum bei drei vorhandenen Aufstiegsplätzen keine Relegation zwischen den Zweitplatzierten gespielt wird, gibt es nicht. So kann man als Außenstehender nur raten. Und die Gerüchteküche brodelt. Und überhaupt: Dass der Aufstiegsmodus nicht schon vor, sondern erst während einer Saison festgelegt wird, vermittelt nicht gerade den Eindruck professioneller Verbandsarbeit.