„Wir sind voll im Soll“. So lautet das Zwischenfazit von Cheftrainer Sven Gloss zum Stand der Vorbereitung der Footballer der Kaiserslautern Pikes. Und das ist auch bitter nötig, verrät doch der vor wenigen Tagen festgelegte Spielplan, dass diese Saison mindestens 14 Spiele auf die Lauterer Footballer zukommen, da gegen jede Mannschaft ein Hin- und Rückspiel ausgetragen wird. Den Auftakt macht am 20. April die Partie beim Zweitligaabsteiger Hanau Hornets.
Dagegen steht der erste Heimspieltermin der Pikes noch nicht endgültig fest. Sicher ist das Derby am 10. Mai gegen Mannheim. Es ist aber auch möglich, dass die „Hechte“ bereits am 26. April gegen die Badener Greifs aus Ettlingen vor heimischem Publikum am Schulzentrum Süd auflaufen. „Wir versuchen derzeit noch einen entsprechenden Termin zu tauschen“, erklärt Pikes-Vorstandsmitglied Matthias Steiner. Fest steht aber, dass die ersten elf Spiele ab dem Saisonauftakt ohne ein Wochenende Pause stattfinden. „Das geht an die Grenze der Belastbarkeit. Da dürfen wir uns keine nennenswerten Verletzungen leisten“, blickt Gloss auf eine harte Saison.
Während hinter den Kulissen noch getüftelt wird, läuft auch die Vorbereitung auf Hochtouren. „Wir haben derzeit im Schnitt mehr als 30 Mann im Training“, zeigt sich Gloss zufrieden mit der Trainingsbeteiligung. Die zahlreichen Footballneulinge und erfahrenen Zugänge hätten sich bisher gut integriert. Wer sich dabei besonders hervor tun könne, zeige sich aber erst in den Trainingsspielen gegen andere Mannschaften. Den Höhepunkt der Vorbereitung bildet ein zweitägiges Camp beim Bundesligisten Marburg im März.
Derweil sieht Gloss seine Mannschaft im Umbruch. Die Generation von Spielern, die die Pikes aus der Taufe gehoben haben setze sich zunehmend zur Ruhe. Dazu zählt auch Eddy Raab, ein Gründungsmitglied der Pikes und langjähriger Topspieler. Er hat zwar die Footballschuhe an den Nagel gehängt, übernimmt nun aber nahtlos die Aufgabe des Defense-Coordinators, während sich Gloss vor allem um die Offense kümmern wird.
In der nachrückenden Generation von Spielern stehen zwar einige Jungs in den Startlöchern, die sich zu Leistungsträgern entwickeln können. Doch für den Trainer ist die Mannschaft der Star: „Wir werden diese Saison davon leben, dass viele Spieler das Potential haben, das Team nach vorne zu bringen. Das macht uns auch für jeden Gegner schwer berechenbar.“
Für den Fall, dass die Pikes am Ende der Saison auf einem der ersten beiden Plätze landen, kommen zu den 14 Spielen sogar noch einmal zwei Relegationsspiele hinzu. Und das ist bei allen zu erwartenden Strapazen trotzdem das erklärte Ziel von Gloss: „Ich möchte uns natürlich am oberen Ende der Tabelle sehen.“ Gleichzeitig sieht er aber auch, dass alle Mannschaften leistungsmäßig sehr nahe beieinander sind. Es sei nicht davon auszugehen, dass sich ein Team so deutlich nach vorne absetzen könne, wie dies letztes Jahr bei den Zweitligaaufsteigern Stuttgart und Montabaur der Fall war.
Ambitionen nach ganz oben haben mit den Pikes wohl auch Hanau, Jena und Mannheim. „Hanau ist ein traditionsreiches Team, das viel Erfahrung aus der zweiten Liga mitbringt“, erklärt Gloss. Ein Absteiger sei nie zu unterschätzen, auch wenn dieser sich im Umbruch befinde. Darüber hinaus sei Jena eine körperlich sehr starke Mannschaft und die Bandits aus Mannheim haben in den letzten Jahren gezeigt, dass sie oben mithalten können. Doch Gloss warnt: „Bei einer solch langen Saison kann es mit etwas Verletzungspech jeder Mannschaft passieren, dass sie sich plötzlich im Tabellenkeller wieder findet.“ Und vielleicht stehe am Ende auch eine Überraschungsmannschaft ganz oben. (orh)