Seh ich ähnlich. Jenssen hat ein klasse Spiel gemacht und sollte auch gegen Frankfurt auflaufen.
Jedoch denke ich, dass wir von Fomitschow noch ordentlich profitieren werden diese Saison. Er ist – ähnlich wie Gaus – ein eher geradliniger Spielertyp. Rennen, kämpfen, flanken. Nicht unbedingt Eigenschaften, die in Runjaics System vorwiegend zur Geltung kamen, bei Fünfstück jedoch umso mehr.
Apropos…
Wollte da letztens schon mal was zu schreiben, als ein paar User Fünfstück aufgrund seiner offenen Selbstkritik lobten. Mir ist in dem Sky-Interview (da erwähnte er es auch) ein ganz anderer Satz hängengeblieben.
Der Moderator fragte ihn nach dem Spiel, mit einem Augenzwinkern, was Fünfstück denn im Vergleich zu den zuletzt vier Niederlagen in Folge unter der Woche anders gemacht hätte. Konrad sagte (abgekürzt): „Wir haben nichts anders gemacht.“
Daraufhin fragte der Moderater die gleiche Frage nochmal – diesmal ohne Augenzwinkern. Konrad sagte (abgekürzt): „Wir haben nichts anders gemacht.“
Jetzt ist es natürlich klar, dass man in so ein Smalltalk-Interview nach Spielende nicht so viel reininterpretieren sollte. Aber ich muss sagen: Ich glaubte ihm das wirklich aufs Wort.
Was mich zum Punkt bringt:
Ich könnte mir vorstellen, dass das, was bei Runjaic zu viel war, bei Fünfstück zu wenig sein könnte. Von Runjaic wurde vielleicht zu viel ins Drumherum (System, Matchplan, Analyse etc.) investiert und zu wenig in die individuell machbaren Fähigkeiten der Spieler selbst.
Das hatte den Vorteil, dass wir konstant spielten. Jedes Spiel mehr Ballbesitz als der Gegner und meist auch mehr Torchancen. Nachteil des ganzen war, dass wir zeitweise wie eine statische Roboterarmee wirkten und als besagte individuell machbaren Fähigkeiten diese Saison verkauft bzw. nicht gleichwertig ersetzt wurden, implodierte das System.
Bei Fünfstück wirkt es nun so: Montag werden Zweikämpfe trainiert, Dienstag Flanken, Mittwoch wird gejoggt….Back to Basic! Dies hat den Vorteil, dass die Spieler konditionell so langsam wieder auf der Höhe zu sein scheinen. Zudem ist es psychisch mit Sicherheit förderlich – gerade für die Defensive – sich den Fesseln des Systemfußballs entledigen zu können und den Ball im Zweifel einfach mal hinten raus kloppen zu können. Die Nachteile zeigten sich in unserer Niederlagenserie:
So schön es sein mag, dass die einzelnen Spieler wieder an die Grundtugenden des (Lautrer) Fußballs wieder herangeführt worden, so fatal wirkt es sich aus, wenn dem Kollektiv keine Richtung für die jeweiligen Gegner vorgegeben wird. Habe es ja an anderer Stelle schon einmal geschrieben: Auswärts gegen einen Gegner wie Leipzig reicht des „einfache“ Gegenhalten und Bälle rauskloppen aus. Solche Mannschaften klopfst du über den Kampf weich. Aber von denen gibt es leider nicht so viele in Liga 2.
Die Realität heißt Bielefeld, Frankfurt oder Sandhausen. Und solche Teams reiben sich nicht an uns auf. Die klickern ihren Stiefel runter, warten auf den EINEN Eckball oder den EINEN individuellen Fehler von uns und krüppeln das Ding dann rein – oder eben nicht. Dann geht’s halt 0:0 aus oder man verliert gegen einen FCK, wo man (zumindest vor der Saison) eh keine Punkte eingeplant hatte. Für Platz 9 – 13 reicht es am Ende ja trotzdem immer…
Lange Rede:
Ich möchte Konrad nicht Unrecht tun und dies hier soll auch nicht zu negativ in seine Richtung rüberkommen. Ich hoffe nur, dass es eben NICHT so ist und man Woche für Woche das Gleiche macht, sondern sich vielleicht wirklich mal vor die Glotze hockt und die letzten drei, vier Partien Frankfurts genau studiert, um Schwächen auszumachen…Um gezielt einen Matchplan ausarbeiten zu können.
Ich kann verstehen, dass einige dem Laptop-Fußball Runjaics nicht unbedingt euphorisch gegenüberstanden, aber ein bißchen mehr Kosta und ein klein weniger Konrad würde unserem Spiel mit Sicherheit nicht schaden.