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Große Ereignisse werfen Anfang Oktober ihren Schatten voraus - Der 1. FC Kaiserslautern gastiert am kommenden Samstag zum Spitzenspiel (Anstoß 20:30 Uhr) beim aktuellen Tabellenführer vom Hamburger SV.
Nach dem hart umkämpften 1:1 aus dem Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig, welches unter jeder Menge "Fritz-Walter-Wetter" für erschwerte Platz- u. Spielbedingungen sorgte, war es am Ende bereits das sechste Remis für die Lautrer im zehnten Spiel und sogar das fünfte Unentschieden in Folge. Obwohl die Mannschaft aus der Pfalz mit 15 Zählern absolut im Soll liegt, hadert man aktuell gerade zu Hause (Torverhältnis 12:11) oft mit der eigenen Chancenverwertung oder individuellen Fehlern in der Defensive, die am Ende die Punkteausbeute auf dem Betzenberg etwas geringer als gewünscht ausfallen lassen. Sicherlich sind das angesichts eines souveränen 8. Tabellenplatzes in der Heimtabelle mit nur einer Niederlage Beschwerden auf hohem Niveau, aber nach den wilden Spielen gegen Magdeburg (4:4) oder Darmstadt 98 (3:3), hätten die Betzebuwe diese Zähler bspw. im gestrigen Heimspiel gegen einen direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt aus Braunschweig zu Hause vergolden können, wenn nicht sogar müssen.
Die positive Kehrseite der Medaille und dieser kleinen "Ergebniskrise" ist aber auch dass der 1. FC Kaiserslautern erst eine Saisonniederlage hinnehmen musste und im Punkte-Hamstern der direkten Konkurrenz, die z.T. schon 5-6 Niederlagen einsteckten, somit deutlich voraus ist. Dennoch gibt es beim Team aus der Pfalz einen Optimierungsbedarf, so ist bspw. ein Schnitt von 2,0 Gegentoren/Spiel aus den letzten fünf Ligabegegnungen gelinde gesagt ausbaufähig, während man mit der gleichen Anzahl von selbst erzielten Toren diese Statistik aktuell zumindest noch etwas egalisieren kann.
In der Fremde rangieren die Lautrer momentan auf dem fünften Platz und haben durch den Sieg im Auswärtsspiel bei Greuter Fürth (3:1) sowie den Punkteteilungen gegen Holstein Kiel (2:2), Sandhausen (0:0) und Heidenheim (2:2) ein zusätzliches Polster von sechs Zählern ergattert, dass es neben der Heimbilanz ebenfalls weiter auszubauen gilt. Eine äußerst schwere Aufgabe für das Team von Dirk Schuster steht für dieses Unterfangen am kommenden Samstagabend auf dem Spielplan. Der 1. FCK tritt die weite Reise nach Hamburg an um mit einer erwarteten Unterstützung von bis zu 12.000 FCK-Fans im Volksparkstadion den aktuellen Klassenprimus vom Hamburger SV zum Topspiel in Liga zwei zu duellieren.
Der HSV ist aktuell das Team der Stunde und genießt bereits jetzt drei Punkte Vorsprung vor dem Zweitplatzierten aus Darmstadt. Aus zehn Spielen gingen die Hansestädter in acht Partien als Sieger vom Platz, am vergangenen Wochenende bezwang man formstarke Hannoveraner im Nordderby mit 2:1. Die Hamburger, die mittlerweile in die fünfte Saison in der zweithöchsten deutschen Spielklasse gehen, wollen mehr denn je am Ende der Saison endlich wieder die Rückkehr in die Bundesliga feiern, nachdem man die letzten vier Spielzeiten am Ende immer knapp am direkten Aufstieg gescheitert ist oder wie in der letzten Saison in zwei Relegationsspielen gegen die Berliner Hertha (1:0 / 0:2) den Kürzeren ziehen musste.
Dennoch ist in Hamburg die Erwartungshaltung groß, sieht man sich selbst doch als Gründungsmitglied der Bundesliga nicht im Fußball-Unterhaus, schon gar nicht langfristig. Dabei wird alleine bei einem Blick auf den Kader des HSV schnell klar, dass der Verein von der Elbe personell bereits in Sphären unterwegs ist, die für die anderen 17. Mannschaften aus der zweiten Liga schlichtweg nicht zu erreichen sind. Der Kader genießt mit einem deutlichen Vorsprung vor den anderen Teams einen aktuellen Marktwert von über 36 Mio, in der Sommerpause investierte man ca. 9 Mio für Neuzugänge - zum Vergleich: Die Bundesligavereine aus Bochum (1,65 Mio), Werder Bremen (4,0 Mio) oder selbst die durch Investor Lars Windhorst subventionierte Berliner Hertha (6,4 Mio) gaben in der Wechselperiode weniger für Verstärkungen aus. Der 1. FC Kaiserslautern investierte ca. 400.000 Euro für Neuzugänge in der zurückliegenden Sommerpause.
U.a. verpflichteten die Hamburger in der jüngsten Wechselperiode Innenverteidiger Mario Vuskovic (Hajduk Split - 3 Mio.) Mittelfeldspieler Lászlo Bénes (Borussia M'Gladbach - 1,5 Mio.) Nachwuchsstürmer Ransford-Yeboah Königsdörffer (Dynamo Dresden - 1,5 Mio.) oder Flügelflitzer Jean-Luc Dompé (Zulte Waregem - 1,2 Mio.) Am Samstagabend kommt es aus Sicht des 1. FCK dabei auch zu einem Wiedersehen mit Aufstiegstorhüter Matheo Raab, der sich nach dem Drittligaaufstieg den Hansestädtern anschloss, aktuell aber nur die Nr. 2 hinter Stammtorhüter Daniel Heuer-Fernandez ist. Den umgekehrten Weg nahm Außenbahnspieler Aaron Opoku - der 23-jährige Linksaußen wechselte kurz vor Ende der Transferperiode zum 1. FC K'Lautern, nachdem er beim HSV durch den Zugang von Dompé keine große Zukunft ausrechnete. Pikant: Opoku musste nach seinem Wechsel in die Pfalz eine Sperre von fünf Spielen akzeptieren, nachdem er sich bei seinem letzten Einsatz für die Hamburger zu einer Disziplinlosigkeit hinreißen ließ und nach einem Foul am Darmstädter Fabian Holland die rote Karte sah. Diese Sperre läuft vor dem Spiel gegen seinen Ex-Arbeitgeber aus und er ist gegen den HSV wieder spielberechtigt.
Es scheint also so als setze man in Hamburg in dieser Saison alles auf die berühmte eine Karte, was nicht verwunderlich scheint, drückten den HSV doch bereits in der Saison 2020/2021 Verbindlichkeiten i.H.v. 69 Mio. Euro. In der vergangenen Saison machte man ein Bilanzminus von rund 4,7 Mio - das insgesamt 11. Mal in Folge. Der finanzielle Schuh drückt auch beim im Jahr 2000 fertiggestellten Volksparkstadion. In Anbetracht der Europameisterschaft 2024 erhielt der Verein von der Stadt eine Summe von 23,5 Millionen Euro zur Sanierung des Stadions, von denen "nichts mehr da wäre", wie HSV-Vorstand Thomas Wüstefeld kurz vor der aktuellen Saison in einer offenen Medienrunde kommunizieren musste. Der HSV machte also nochmals Schulden und nahm einen Fremdkredit von weiteren 20 Mio. auf.
Im Gegensatz zur wirtschaftlichen Ebene, läuft es aus sportlicher Hinsicht aktuell aber wie eingangs schon erwähnt optimal für die Hamburger. Die letzten fünf Pflichtspiele wurden gewonnen, in der Formtabelle belegt man somit den ersten Platz und verweist Hannover 96 (10 Punkte) sowie Fortuna Düsseldorf (9 Punkte) auf die Plätze zwei und drei. Im direkten Duell gegen Hannover 96 vom vergangenen Freitagabend machte Neuzugang Ransford-Yeboah Königsdörffer in der 92 Minute mit einem unnachahmlichen Sololauf kurz vor Spielende den 2:1-Auswärtserfolg für die Rothosen klar. Mit nur sechs Gegentreffern stellen die Hamburger die zuverlässigste Defensive und haben zeitlich mit einer Differenz von +10 hinter der Tormaschine aus Paderborn die zweitbeste Bilanz aus Toren-/Gegentoren.
Was darf dem 1. FCK also im kommenden Auswärtsspiel gegen einen "ungleichen Gegner" Mut machen? Eventuell die Tatsache dass die Hamburger in dieser Saison bereits zweimal zu Hause den Platz als Verlierer verlassen mussten. Gegen die Lilien aus Darmstadt (1:2) und gegen Hansa Rostock (0:1) musste man die einzigen Saisonniederlagen einstecken. In der Heimtabelle beschert das den Rothosen aktuellen "nur" Platz 7. Auffällig ist ebenfalls dass sich die Hamburger zu Hause nicht so trefferfreudig zeigen wie in der Fremde. Während man auswärts bereits achtmal einen Torerfolg feiern durfte, stehen im Volksparstadion nur fünf eigene Treffer zu Buche. Top-Torschütze des HSV ist Stürmer Robert Glatzel, der ebenfalls schon in der Saison 2016/2017 für den 1. FC Kaiserslautern in der zweiten Liga auf dem Platz stand. Der bullige und 1,93m groß gewachsene Angreifer erzielte bereits sechs Saisontreffer.
HSV-Trainer Tim Walter praktizierte in allen zehn bisherigen Ligaspielen ein offensives 4-3-3-System. Vor Heuer-Fernandez agiert eine Viererkette aus den Innenverteidigern um Vuskovic und Mannschaftskapitän Schonlau. Die Außenverteidigerpositionen werden von Muheim und Heyer besetzt. Im defensiven Mittelfeld sichert Jonas Meffert ab, davor ziehen Bénes und Reis die Fäden im offensiven Mittelfeld bzw. auch den Achterpositionen. Die Rollen der Flügelspieler werden aktuell von Bakery Jatta und Sonny Kittel eingenommen, der den aktuell am Sprunggelenk verletzten Dompé vertritt. Als Speerspitze im Sturm läuft der bereits oben erwähnte Glatzel auf.
Aktuelle personelle Ausfälle auf Seiten der Hamburger sind Rechtsaußen Ogechika Heil (Fußverletzung) und der offensive Mittelfeldspieler Omar Megeed (Mittelfußbruch). Dompés Sprunggelenksverletzung wäre laut Aussage seines Trainers nicht besonders gravierend, ggf. wird er für das Heimspiel gegen die roten Teufel wieder einsatzfähig und eine weitere Option im Angriffsspiel des HSV sein.
FCK-Chefcoach Dirk Schuster wird in Hamburg voraussichtlich weiterhin auf Mittelfeldspieler Anas Bakhat (Aufbautraining nach Muskelfaserriss) verzichten müssen. Flügelspieler Ben Zolinski befindet sich nach seiner Knieverletzung ebenfalls weiterhin im Aufbautraining, der 30-jährige hoffe eigener Aussage nach in der Hinrunde wieder auf den Platz zurückkehren zu können. Mittelfeldspieler Marlon Ritter wurde im gestrigen Spiel gegen den BTSV nach rund 80 Spielminuten angeschlagen ausgewechselt, eine genaue Diagnose über seinen Gesundheitszustand und seine Einsatzfähigkeit für die Partie in Hamburg steht im Moment noch aus. Stammtorhüter Andreas Luthe kehrt nach abgesessener Rotsperre aus dem Spiel gegen Heidenheim wieder in den FCK-Kader zurück.
So könnten Sie spielen:
Hamburger SV: Heuer-Fernandez, Schonlau (C), Vuskovic, Muheim, Heyer, - Meffert, Reis, Bénes, - Jatta, Kittel (Dompé), Glatzel
1. FC Kaiserslautern: Luthe - Durm, Tomiak, Kraus, Zuck, - Niehues (Ciftci), Ritter (Wunderlich), Klement, Zimmer (C) (Hercher), Redondo (Opoku) – Boyd
Sperren & Ausfälle:
Hamburger SV: Ogechika Heil (RA - Fußverletzung), Omar Megeed (OM - Mittelfußbruch), Jean-Luc Dompé (Außenbandanriss Sprunggelenk - Einsatz kurzfristig möglich)
1. FC Kaiserslautern: Anas Bakhat (ZM - Aufbautraining nach Muskelfaserriss), Ben Zolinski (RA – Aufbautraining nach Knieverletzung)
Nach dem hart umkämpften 1:1 aus dem Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig, welches unter jeder Menge "Fritz-Walter-Wetter" für erschwerte Platz- u. Spielbedingungen sorgte, war es am Ende bereits das sechste Remis für die Lautrer im zehnten Spiel und sogar das fünfte Unentschieden in Folge. Obwohl die Mannschaft aus der Pfalz mit 15 Zählern absolut im Soll liegt, hadert man aktuell gerade zu Hause (Torverhältnis 12:11) oft mit der eigenen Chancenverwertung oder individuellen Fehlern in der Defensive, die am Ende die Punkteausbeute auf dem Betzenberg etwas geringer als gewünscht ausfallen lassen. Sicherlich sind das angesichts eines souveränen 8. Tabellenplatzes in der Heimtabelle mit nur einer Niederlage Beschwerden auf hohem Niveau, aber nach den wilden Spielen gegen Magdeburg (4:4) oder Darmstadt 98 (3:3), hätten die Betzebuwe diese Zähler bspw. im gestrigen Heimspiel gegen einen direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt aus Braunschweig zu Hause vergolden können, wenn nicht sogar müssen.
Die positive Kehrseite der Medaille und dieser kleinen "Ergebniskrise" ist aber auch dass der 1. FC Kaiserslautern erst eine Saisonniederlage hinnehmen musste und im Punkte-Hamstern der direkten Konkurrenz, die z.T. schon 5-6 Niederlagen einsteckten, somit deutlich voraus ist. Dennoch gibt es beim Team aus der Pfalz einen Optimierungsbedarf, so ist bspw. ein Schnitt von 2,0 Gegentoren/Spiel aus den letzten fünf Ligabegegnungen gelinde gesagt ausbaufähig, während man mit der gleichen Anzahl von selbst erzielten Toren diese Statistik aktuell zumindest noch etwas egalisieren kann.
In der Fremde rangieren die Lautrer momentan auf dem fünften Platz und haben durch den Sieg im Auswärtsspiel bei Greuter Fürth (3:1) sowie den Punkteteilungen gegen Holstein Kiel (2:2), Sandhausen (0:0) und Heidenheim (2:2) ein zusätzliches Polster von sechs Zählern ergattert, dass es neben der Heimbilanz ebenfalls weiter auszubauen gilt. Eine äußerst schwere Aufgabe für das Team von Dirk Schuster steht für dieses Unterfangen am kommenden Samstagabend auf dem Spielplan. Der 1. FCK tritt die weite Reise nach Hamburg an um mit einer erwarteten Unterstützung von bis zu 12.000 FCK-Fans im Volksparkstadion den aktuellen Klassenprimus vom Hamburger SV zum Topspiel in Liga zwei zu duellieren.
Der HSV ist aktuell das Team der Stunde und genießt bereits jetzt drei Punkte Vorsprung vor dem Zweitplatzierten aus Darmstadt. Aus zehn Spielen gingen die Hansestädter in acht Partien als Sieger vom Platz, am vergangenen Wochenende bezwang man formstarke Hannoveraner im Nordderby mit 2:1. Die Hamburger, die mittlerweile in die fünfte Saison in der zweithöchsten deutschen Spielklasse gehen, wollen mehr denn je am Ende der Saison endlich wieder die Rückkehr in die Bundesliga feiern, nachdem man die letzten vier Spielzeiten am Ende immer knapp am direkten Aufstieg gescheitert ist oder wie in der letzten Saison in zwei Relegationsspielen gegen die Berliner Hertha (1:0 / 0:2) den Kürzeren ziehen musste.
Dennoch ist in Hamburg die Erwartungshaltung groß, sieht man sich selbst doch als Gründungsmitglied der Bundesliga nicht im Fußball-Unterhaus, schon gar nicht langfristig. Dabei wird alleine bei einem Blick auf den Kader des HSV schnell klar, dass der Verein von der Elbe personell bereits in Sphären unterwegs ist, die für die anderen 17. Mannschaften aus der zweiten Liga schlichtweg nicht zu erreichen sind. Der Kader genießt mit einem deutlichen Vorsprung vor den anderen Teams einen aktuellen Marktwert von über 36 Mio, in der Sommerpause investierte man ca. 9 Mio für Neuzugänge - zum Vergleich: Die Bundesligavereine aus Bochum (1,65 Mio), Werder Bremen (4,0 Mio) oder selbst die durch Investor Lars Windhorst subventionierte Berliner Hertha (6,4 Mio) gaben in der Wechselperiode weniger für Verstärkungen aus. Der 1. FC Kaiserslautern investierte ca. 400.000 Euro für Neuzugänge in der zurückliegenden Sommerpause.
U.a. verpflichteten die Hamburger in der jüngsten Wechselperiode Innenverteidiger Mario Vuskovic (Hajduk Split - 3 Mio.) Mittelfeldspieler Lászlo Bénes (Borussia M'Gladbach - 1,5 Mio.) Nachwuchsstürmer Ransford-Yeboah Königsdörffer (Dynamo Dresden - 1,5 Mio.) oder Flügelflitzer Jean-Luc Dompé (Zulte Waregem - 1,2 Mio.) Am Samstagabend kommt es aus Sicht des 1. FCK dabei auch zu einem Wiedersehen mit Aufstiegstorhüter Matheo Raab, der sich nach dem Drittligaaufstieg den Hansestädtern anschloss, aktuell aber nur die Nr. 2 hinter Stammtorhüter Daniel Heuer-Fernandez ist. Den umgekehrten Weg nahm Außenbahnspieler Aaron Opoku - der 23-jährige Linksaußen wechselte kurz vor Ende der Transferperiode zum 1. FC K'Lautern, nachdem er beim HSV durch den Zugang von Dompé keine große Zukunft ausrechnete. Pikant: Opoku musste nach seinem Wechsel in die Pfalz eine Sperre von fünf Spielen akzeptieren, nachdem er sich bei seinem letzten Einsatz für die Hamburger zu einer Disziplinlosigkeit hinreißen ließ und nach einem Foul am Darmstädter Fabian Holland die rote Karte sah. Diese Sperre läuft vor dem Spiel gegen seinen Ex-Arbeitgeber aus und er ist gegen den HSV wieder spielberechtigt.
Es scheint also so als setze man in Hamburg in dieser Saison alles auf die berühmte eine Karte, was nicht verwunderlich scheint, drückten den HSV doch bereits in der Saison 2020/2021 Verbindlichkeiten i.H.v. 69 Mio. Euro. In der vergangenen Saison machte man ein Bilanzminus von rund 4,7 Mio - das insgesamt 11. Mal in Folge. Der finanzielle Schuh drückt auch beim im Jahr 2000 fertiggestellten Volksparkstadion. In Anbetracht der Europameisterschaft 2024 erhielt der Verein von der Stadt eine Summe von 23,5 Millionen Euro zur Sanierung des Stadions, von denen "nichts mehr da wäre", wie HSV-Vorstand Thomas Wüstefeld kurz vor der aktuellen Saison in einer offenen Medienrunde kommunizieren musste. Der HSV machte also nochmals Schulden und nahm einen Fremdkredit von weiteren 20 Mio. auf.
Im Gegensatz zur wirtschaftlichen Ebene, läuft es aus sportlicher Hinsicht aktuell aber wie eingangs schon erwähnt optimal für die Hamburger. Die letzten fünf Pflichtspiele wurden gewonnen, in der Formtabelle belegt man somit den ersten Platz und verweist Hannover 96 (10 Punkte) sowie Fortuna Düsseldorf (9 Punkte) auf die Plätze zwei und drei. Im direkten Duell gegen Hannover 96 vom vergangenen Freitagabend machte Neuzugang Ransford-Yeboah Königsdörffer in der 92 Minute mit einem unnachahmlichen Sololauf kurz vor Spielende den 2:1-Auswärtserfolg für die Rothosen klar. Mit nur sechs Gegentreffern stellen die Hamburger die zuverlässigste Defensive und haben zeitlich mit einer Differenz von +10 hinter der Tormaschine aus Paderborn die zweitbeste Bilanz aus Toren-/Gegentoren.
Was darf dem 1. FCK also im kommenden Auswärtsspiel gegen einen "ungleichen Gegner" Mut machen? Eventuell die Tatsache dass die Hamburger in dieser Saison bereits zweimal zu Hause den Platz als Verlierer verlassen mussten. Gegen die Lilien aus Darmstadt (1:2) und gegen Hansa Rostock (0:1) musste man die einzigen Saisonniederlagen einstecken. In der Heimtabelle beschert das den Rothosen aktuellen "nur" Platz 7. Auffällig ist ebenfalls dass sich die Hamburger zu Hause nicht so trefferfreudig zeigen wie in der Fremde. Während man auswärts bereits achtmal einen Torerfolg feiern durfte, stehen im Volksparstadion nur fünf eigene Treffer zu Buche. Top-Torschütze des HSV ist Stürmer Robert Glatzel, der ebenfalls schon in der Saison 2016/2017 für den 1. FC Kaiserslautern in der zweiten Liga auf dem Platz stand. Der bullige und 1,93m groß gewachsene Angreifer erzielte bereits sechs Saisontreffer.
HSV-Trainer Tim Walter praktizierte in allen zehn bisherigen Ligaspielen ein offensives 4-3-3-System. Vor Heuer-Fernandez agiert eine Viererkette aus den Innenverteidigern um Vuskovic und Mannschaftskapitän Schonlau. Die Außenverteidigerpositionen werden von Muheim und Heyer besetzt. Im defensiven Mittelfeld sichert Jonas Meffert ab, davor ziehen Bénes und Reis die Fäden im offensiven Mittelfeld bzw. auch den Achterpositionen. Die Rollen der Flügelspieler werden aktuell von Bakery Jatta und Sonny Kittel eingenommen, der den aktuell am Sprunggelenk verletzten Dompé vertritt. Als Speerspitze im Sturm läuft der bereits oben erwähnte Glatzel auf.
Aktuelle personelle Ausfälle auf Seiten der Hamburger sind Rechtsaußen Ogechika Heil (Fußverletzung) und der offensive Mittelfeldspieler Omar Megeed (Mittelfußbruch). Dompés Sprunggelenksverletzung wäre laut Aussage seines Trainers nicht besonders gravierend, ggf. wird er für das Heimspiel gegen die roten Teufel wieder einsatzfähig und eine weitere Option im Angriffsspiel des HSV sein.
FCK-Chefcoach Dirk Schuster wird in Hamburg voraussichtlich weiterhin auf Mittelfeldspieler Anas Bakhat (Aufbautraining nach Muskelfaserriss) verzichten müssen. Flügelspieler Ben Zolinski befindet sich nach seiner Knieverletzung ebenfalls weiterhin im Aufbautraining, der 30-jährige hoffe eigener Aussage nach in der Hinrunde wieder auf den Platz zurückkehren zu können. Mittelfeldspieler Marlon Ritter wurde im gestrigen Spiel gegen den BTSV nach rund 80 Spielminuten angeschlagen ausgewechselt, eine genaue Diagnose über seinen Gesundheitszustand und seine Einsatzfähigkeit für die Partie in Hamburg steht im Moment noch aus. Stammtorhüter Andreas Luthe kehrt nach abgesessener Rotsperre aus dem Spiel gegen Heidenheim wieder in den FCK-Kader zurück.
So könnten Sie spielen:
Hamburger SV: Heuer-Fernandez, Schonlau (C), Vuskovic, Muheim, Heyer, - Meffert, Reis, Bénes, - Jatta, Kittel (Dompé), Glatzel
1. FC Kaiserslautern: Luthe - Durm, Tomiak, Kraus, Zuck, - Niehues (Ciftci), Ritter (Wunderlich), Klement, Zimmer (C) (Hercher), Redondo (Opoku) – Boyd
Sperren & Ausfälle:
Hamburger SV: Ogechika Heil (RA - Fußverletzung), Omar Megeed (OM - Mittelfußbruch), Jean-Luc Dompé (Außenbandanriss Sprunggelenk - Einsatz kurzfristig möglich)
1. FC Kaiserslautern: Anas Bakhat (ZM - Aufbautraining nach Muskelfaserriss), Ben Zolinski (RA – Aufbautraining nach Knieverletzung)
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