Gut, er schreibt jetzt sogar nur von "Erstwähler", es gibt ja auch weitere Stimmen (im Volke...), die behaupten, dass man grün nur wählen kann, wenn man exorbitant viel Geld, niemanden zu versorgen oder nicht sein eigenes Geld zu verdienen hat.
Also, dann packen wir mal aus und dröseln die einzelnen Theorien auf.
Ich habe auf Europaebene Die PARTEI gewählt und auf Bürgermeisterebene die Grünen.
1. Nein, ich verdiene nicht exorbitant viel Geld, verdiene aber definitiv nicht schlecht.
2. Definiere "niemanden zu versorgen". Ja, wir sind ein DINK-Haushalt, unser einziges "Kind" nennt sich Sunny und ist ein Hund. Und wenn ich die platz-, geld- und zeittechnischen Möglichkeiten hätte, hätten wir sicherlich mehrere Hunde.
Aber abgesehen davon hat man auch sich selbst zu versorgen, was wir mit großer Vorliebe und voller Inbrunst mit Bio-Produkten sowie Marken bewerkstelligen, hinter denen keine ethisch bedenklichen Firmen wie Nestlé, Mars, Procter & Gamble etc. stehen. Selbiges beim Strom- und Gasanbieter, soweit selbst wählbar.
Das ist in vielen Fällen per se schon teurer und es ist zudem auch verdammt aufwändig.
Und genau da kommen wir wieder zu dem Punkt, dass es an gewissen Stellen nun mal Verbote oder sagen wir lieber neue Regeln(!) braucht und die sich viele wohl auch von den Grünen erhoffen. Viele sind zu bequem und der Mensch ist am Ende ein Gewohnheitstier.
Es kann jedoch nicht die verdammte Aufgabe von uns Konsumenten sein, darauf achten zu müssen, welche Konzerne Arschlöcher sind. Mir jedes Mal bis ins kleinste Detail durchlesen zu müssen, welche Inhaltsstoffe (Palmöl z. B.) und Nährwerte in einem Produkt drin sind und welche nicht.
Und ich will auch einfach keine Produkte kaufen, die bzw. deren Bestandteile an Tieren getestet wurden. Ja, das ist auch bei Lebensmitteln der Fall!
Das ist die Aufgabe der Konzerne bzw. sollte sie sein.
Also Einführung einer Lebensmittelampel z. B., keine Verwendung mehr von (konventionellem) Palmöl, keine Tierversuche mehr.
Plastikverpackungen müssen extrem reduziert werden - so Konzepte sind absolut machbar. Siehe unverpackt-Läden etc.
Wie setzt man da die Konzerne am besten unter Druck? Ja... jetzt wird es natürlich unangenehm für die Hersteller! Ich kann das einerseits über Strafzahlungen für die Firmen handhaben, die sich einen Scheiß drum kümmern oder ich biete (ggf. sogar gleichzeitig) Subventionen für Firmen an, die sich damit auseinandersetzen und etwas verbessern.
Beim Thema Mobilität ist es schwieriger, da stimme ich zu. Wenn Sprit noch teurer wird, muss auch die entsprechende Infrastruktur/Taktung für einen gut organisierten und nach bester Möglichkeit kostenlosen(!) ÖPNV vorhanden sein.
Der teure Sprit (und vermutlich auch teurere Parkplätze) täte in diesem optimal gestalteten Falle nämlich nur noch denen weh, die meinen, sie müssten für 3g Tomaten mal eben noch mit dem Porsche Cayenne in die Innenstadt fahren.
Da gibt's bestimmt auch viele interessante Ideen, mit denen ich mich allerdings noch nicht komplett auseinandergesetzt habe, daher kann ich hierzu auch nicht allzu viel aufzählen (in Wiesbaden und Umgebung wird ja die Einführung einer Citybahn diskutiert, um ein Beispiel zu nennen - irgendwie schon blöd, dass man die Straßenbahnstrecken auf der hiesigen Rheinseite irgendwann abgebaut hat, nur, um sie nun wieder einführen zu wollen...).
Und mir ist bewusst, dass auch E-Mobilität nicht das Allheilmittel ist bzw. sein kann (bzgl. Gewinnung der Rohstoffe, Batterielebensdauer, Entsorgung, etc. pp.) - es ist aber auch nicht meine Aufgabe, zu wissen, wie man es besser machen kann. Auch hierzu gibt es sicherlich hinlänglich Konzepte und Überlegungen, die gilt es dann auch entsprechend zu hören, zu belohnen und zum Ende hin auch umzusetzen.
Und bevor ich hier noch weiter ausschweife:
3. Ich muss mein Geld selbst verdienen. Also von Beruf "Tochter" ist nicht.