Gerade in Deutschland scheint mir der Anteil der Stammwähler, die "ihre" Partei immer wieder wählen, völlig egal was die gerade anrichtet (oder nicht!), doch ziemlich hoch zu sein. Und das bedeutet auch, daß sich der Trend Pro-Grün fortsetzen wird. Braucht man sich ja nur die Alterspyramide von CDU/CSU/SPD im Vgl zu den Grünen anzuschauen. Die ist genau umgekehrt!
Sicher hat der momentan rasante Aufschwung der Grünen auch mit dem aktuellen Geschehen zu tun. Das verstärkt aber nur den generellen Trend. Auch bei den Grünen gibt es eben Stammwähler. Ein 18-Jähriger, der 1990 Grün gewählt hat, kann das heute genausogut auch noch tun, wie ein CDU-Wähler (ja, diese "Treue" ist mittlerweile sogar wahrscheinlicher als noch in den 90ern, da die Grünen viel mehr "realo" als "fundi" geworden sind). Umwelt ist halt kein Kommunismus
Grob ausgedrückt. Und mal ehrlich: wer hätte vor 20 Jahren gedacht, daß ein Grünen-Politiker ein Bundesland wie BW regieren würde (erfolgreich!)?
Hab eben die Ergebnisse der Kommunalwahlen für Koblenz und Trier gesehen: in beiden Stadträten gab es brutale Einbrüche für die CDU und zweistellige Zuwachsraten für Grün, die damit die Union sogar überholten! Das ist schon eine weitreichende Entwicklung, und zwar auf allen Ebenen: Europa, Bund, Länder, Kommunen.
So ein nachhaltiger Trend ist nicht mit medial-bedingtem Kurzzeit-Hype erklärbar. Die Mitgliederzahlen der Grünen blieben ab Ende der 80er bis 2008 auf etwa gleichbleibendem Niveau. Aber in den folgenden 11 Jahren haben sie die Anzahl fast verdoppelt (der Anstieg begann also sogar vor der Fukushima-Katastrophe).
Hier die Grünen-Stimmanteile nach Altersgruppen bei der Europawahl 2019 (+ Zuwachs im Vgl zur letzten Wahl):
18-24: 34% (+16)
25-34: 27% (+11)
35-44: 25% (+10)
45-59: 25% (+11)
60-69: 19% (+12)
70+ : 10% (+7)
25% der 45-59-Jährigen und fast jeder Fünfte der 60-69-Jährigen... hätte ich nicht für möglich gehalten. Das zeigt, daß der Zulauf nicht nur aus den jungen Wählerschichten kommt.
Die Umweltprobleme werden nicht einfach von selbst verschwinden, und die Wahrscheinlichkeit, daß sie mit Hilfe der CDU oder SPD verschwinden oder wenigstens eingedämmt werden, ist eher gering.
Der Klimawandel ist in vollem Gange. Auch wenn Lügenmaul Trump noch tausendmal zwitschert, daß es nicht stimmt, so bleibt das doch Realität. Es ist nicht 5 vor, sonder eher 0,5 vor 12 (wenn nicht schon NACH). Kenne ein paar Leute, die über entsprechendes Fachwissen verfügen. Die sehen durch die Bank schwarz.
Plastikmüll ist überall. Nicht nur in irgendeinem Strudel im Pazifik, der mich "nichts angeht". Nein, er ist täglich auf meinem Teller und in der Luft, die ich atme!
Ohne Fukushima würde Teflon-Merkel immer noch die Steigbügel der Energiekonzerne halten (hat sie ja auch danach noch getan, denn denen wurde auch während der "Energiewende" noch Zucker in den Arsch geblasen und Probleme sowie horrende Kosten auf kommende Generationen abgewälzt! Hauptsache die Rendite der Konzerne stimmt, Rest scheißegal!).
Wie man weiter allen Ernstes für AK sein kann, ist mir schleierhaft. Es gibt keine Lösung für den atomaren Abfall (nicht nur die Brennstäbe, sondern auch das ganze schwach radioaktive Zeug, wie bspw der Bauschutt beim Rückbau der AKWs, d.h. wir reden hier nicht von ein paar Castorbehältern, sondern von zig-tausenden Tonnen, die irgendwohin müssen). KEINE! Und der wird noch strahlen, wenn unsere Urururururenkel leben...
Wer davor die Augen verschließt, ist im besten Fall schlicht dumm, im schlimmsten Fall bewußt ignorant. "Klima-Kanzlerin" (LOL) Merkel muß wohl Letzteres sein, bedenkt man was die studierte Physikerin als Umweltministerin in Morsleben sowie Asse angerichtet hat. Schweinereien allererster Kajüte, egal aus welchem Blickwinkel man es betrachtet (abgesehen von der Atomindustrie natürlich; + einigen Merkelvertrauten, die später komischerweise nette Posten in der Energiewirtschaft erhielten). Die Konzerne durften ihren Dreck gegen eine lächerliche Gebühr versenken und der Steuerzahler darf nun Milliarden(!) für die Sanierung und fortlaufende Sicherung bezahlen.
...Sorry wegen Offtopic, aber manchmal möchte man einfach nur kotzen und wünscht sich, daß alle Verantwortlichen in Fässern in einem dieser ach so sicheren Lager entsorgt werden; oder zumindest gezwungen werden, für den Rest ihres Lebens genau über der Deponie zu wohnen...
Klar, Umweltschutz ist der Ursprung der Grünen und noch immer das Kerngebiet ihres Parteiprogramms, aber man kann sie ganz sicher schon lange nicht mehr nur darauf reduzieren. Ich gehe übrigens bestimmt nicht mit allen Grünen-Einstellungen konform, aber schon aus reinen Klima- und Artenschutz-Gründen sind sie eine ernsthafte Wahloption, denn beides hat mittel- und langfristig riesige Auswirkungen auf andere Bereiche (Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Migration, Sicherheit, Steuerausgaben,...). Neben dem Artenschutz im Sinn von möglichst hoher Biodiversität (nach aktuellen Forschungsergebnissen sind 25% der Tiere und Pflanzen auf diesem Planeten vom Aussterben bedroht) meine ich damit den Artenschutz als Selbstschutz des Menschen! Ohne ein funktionierendes Ökosystem ist schließlich auch der Mensch vom Aussterben bedroht.
Ob nun
- Zunahme von "Extrem-Wetter" in gemäßigten Zonen (> massive Ernteausfälle, Waldbrandgefahr, Überflutungsgefahr, Sturmschäden, Desertifikation, hohe Versicherungskosten,...)
- Bienensterben (> keine Bestäubung > sinkende Ernteerträge)
- generelles Insektensterben (> weniger natürliche Schädlingsbekämpfung in der Landwirtschaft, d.h. es muß noch mehr auf chemische Keule zurückgegriffen werden)
- Rückgang der Vogelarten / Anzahl der Vögel (> weniger Samentransport > geringere natürliche Verbreitung / Aussaat von Pflanzenarten)
- allgemein geringere Biodiversität (> höhere Anfälligkeit des Ökosystems für Extremereignisse)
- weniger Pflanzenarten (> Reduktion der genetischen, land-/forstwirtschaftlichen, biochemischen, medizinischen Ressourcen; Entzug der Lebensgrundlage bestimmter Tierarten)
- Absterben der Korallenriffe (ok... nicht bei uns, aber > weniger Küstenschutz; Einbruch des Fischerei-Ertrags und Niedergang des Tourismus in entsprechenden Regionen)
- Gletscherschmelze (> sinkende Flußwasserstände > weniger Süßwasservorräte + weniger Lebensraum für entsprechende Tier/Pflanzenarten; mglw sinkende Grundwasserstände)
- Auftauen des Permafrostbodens (zwar nicht bei uns, aber > massive Ausgasung von CO2 > weitere Beschleunigung des Klimawandels; hohe Sanierungskosten für Infrastruktur nach Aufweichung des Bodens)
- Auftauen vereisten Felsgesteins im Gebirge (> Bergstürze, d.h. extrem hohe Kosten für Sicherungsmaßnahmen, siehe z.B. Schweiz)
- weiterer globaler Temperaturanstieg (> Anstieg der Migration aus dann total lebensunwirtlichen Regionen zu uns mit nachfolgenden Problem aller Art, wie Integration, Sicherheit, Steueraufwand,...)
- Eisschmelze an den Polkappen (> Meeresspiegelanstieg; Veränderung des Salzgehaltes im Ozean; mögliche Änderung der Meeresströmungen, z.B. Golfstrom und damit auch zusätzliche Auswirkungen auf unser Klima in Deutschland; mögliche Änderung der Fischpopulationen und entsprechende Auswirkungen auf die Fischereiwirtschaft)
- Steigender Meeresspiegel (> hohe Kosten für Küstenschutzmaßnahmen; Bedrohung / Überflutung von flachen Landflächen, z.B. Bangladesch, Holland, aber auch deutsche Küstenregionen; Umsiedlungsmaßnahmen, wie es für einige Südseeatolle bereits jetzt ansteht)
- etc, pp
... , das alles passiert bereits, wird sich höchstwahrscheinlich weiter verschlimmern und hat mehr oder weniger direkte Auswirkungen auf unsere Lebensqualität, nicht nur bezüglich natürliche Umwelt, sondern eben auch in Bezug auf unsere Ökonomie (und das Obige ist nur das, was mir gerade so einfällt; wahrscheinlich könnte man die Liste noch einige Seiten weiterführen). Selbst wenn man nix mit Ökologie am Hut hat (sollte eigentlich jeder haben), sondern nur auf harte, wirtschaftliche Zahlen schaut, muß man sich aus Selbstschutz mit dem Klimawandel/Artensterben beschäftigen und kann demnach nur dafür sein, daß dieser Wandel in möglichst engem Rahmen bleibt. Ausnahme: man hat keine Kinder (oder sie sind einem egal), der zu erwartende Steueraufwand unserer Volkswirtschaft für die negativen Auswirkungen sind einem ebenfalls egal, und man denkt, daß das Totenhemd doch Taschen hat.