Zabel muss für Ullrich weichen
T-Mobile setzt bei der 92. Tour de France voll auf Jan Ullrich und verzichtet auf Sprinter Erik Zabel.
Das gab der Bonner Radrennstall am Donnerstag (16.06.2005) in einer Presseerklärung bekannt. Das neun Fahrer starke Aufgebot für die Frankreich-Rundfahrt (2. bis 24. Juli) soll am 22. Juni in der Konzernzentrale Bonn präsentiert werden. Zabel wurde aus dem Kader gestrichen, der vorerst noch 13 Namen umfasst.
Zabel, der am 7. Juli seinen 35. Geburtstag feiert, fehlt zum ersten Mal in seiner Karriere bei der Großen Schleife, die er von 1994 bis 2004 elfmal in Serie bestritt. Er gewann zwölf Etappen, ein Deutscher Rekord, und holte sechsmal das Grüne Trikot. T-Mobile will den Vizeweltmeister, dessen Vertrag Ende 2005 ausläuft, trotzdem weiter an sich binden.
"Bin Profi genug, Entscheidung zu akzeptieren"
"Ich bin natürlich enttäuscht", sagte Zabel, der bis zuletzt auf den zwölften Tourstart gehofft hatte. "Es wäre wunderschön gewesen, eine emotionale Geschichte, zumal die Tour nach Deutschland kommt. Ich bin aber Profi genug, die Entscheidung der Sportlichen Leitung zu akzeptieren. In jedem Jahr trifft es jemanden, diesmal bin ich es."
Dagegen kritisierte Rudi Altig die Ausbootung scharf: "Das ist ein großer Fehler von T-Mobile. Erik hätte Startrecht auf Lebenszeit verdient", sagte der Altstar. "Stattdessen heißt das Motto: Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen. Das sind amerikanische Verhältnisse, das ist nicht deutsche Mentalität." Nach Altigs Ansicht hätte Zabel auch als Einzelkämpfer gute Chancen auf einen weiteren Etappenerfolg gehabt.
"Es ist schade um Erik"
"Es ist schade um Erik", meinte auch Teamchef Walter Godefroot, der wegen des "Falles Zabel" eigens zur Tour de Suisse angereist war und sich nur schweren Herzens den Argumenten seines designierten Nachfolgers Olaf Ludwig und des sportlichen Leiters Mario Kummer beugte: "Sie sollen ja die Verantwortung übernehmen."
Die Entscheidung seiner Nachfolger war zu diesem Zeitpunkt längst gefallen. Ludwig hatte Zabel vor dessen Abreise zur Asturien-Rundfahrt über seine Streichung informiert. "Wir haben es uns sicher nicht leicht gemacht", sagte Kummer dazu. "Aber unsere Zielrichtung ist klar auf Gelb ausgerichtet", ergänzte Ludwig.
Ullrich erhält nun mit Alexander Winokurow und Andreas Klöden zwei Edelhelfer an seine Seite. Hinzu kommen die zwei Bergspezialisten Giuseppe Guerini und Oscar Sevilla sowie vier Tempofahrer. Damit will der gebürtige Rostocker, im Vorjahr nur Vierter, Lance Armstrong im fünften Anlauf schlagen.
www.sport.ard.de
T-Mobile setzt bei der 92. Tour de France voll auf Jan Ullrich und verzichtet auf Sprinter Erik Zabel.
Das gab der Bonner Radrennstall am Donnerstag (16.06.2005) in einer Presseerklärung bekannt. Das neun Fahrer starke Aufgebot für die Frankreich-Rundfahrt (2. bis 24. Juli) soll am 22. Juni in der Konzernzentrale Bonn präsentiert werden. Zabel wurde aus dem Kader gestrichen, der vorerst noch 13 Namen umfasst.
Zabel, der am 7. Juli seinen 35. Geburtstag feiert, fehlt zum ersten Mal in seiner Karriere bei der Großen Schleife, die er von 1994 bis 2004 elfmal in Serie bestritt. Er gewann zwölf Etappen, ein Deutscher Rekord, und holte sechsmal das Grüne Trikot. T-Mobile will den Vizeweltmeister, dessen Vertrag Ende 2005 ausläuft, trotzdem weiter an sich binden.
"Bin Profi genug, Entscheidung zu akzeptieren"
"Ich bin natürlich enttäuscht", sagte Zabel, der bis zuletzt auf den zwölften Tourstart gehofft hatte. "Es wäre wunderschön gewesen, eine emotionale Geschichte, zumal die Tour nach Deutschland kommt. Ich bin aber Profi genug, die Entscheidung der Sportlichen Leitung zu akzeptieren. In jedem Jahr trifft es jemanden, diesmal bin ich es."
Dagegen kritisierte Rudi Altig die Ausbootung scharf: "Das ist ein großer Fehler von T-Mobile. Erik hätte Startrecht auf Lebenszeit verdient", sagte der Altstar. "Stattdessen heißt das Motto: Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen. Das sind amerikanische Verhältnisse, das ist nicht deutsche Mentalität." Nach Altigs Ansicht hätte Zabel auch als Einzelkämpfer gute Chancen auf einen weiteren Etappenerfolg gehabt.
"Es ist schade um Erik"
"Es ist schade um Erik", meinte auch Teamchef Walter Godefroot, der wegen des "Falles Zabel" eigens zur Tour de Suisse angereist war und sich nur schweren Herzens den Argumenten seines designierten Nachfolgers Olaf Ludwig und des sportlichen Leiters Mario Kummer beugte: "Sie sollen ja die Verantwortung übernehmen."
Die Entscheidung seiner Nachfolger war zu diesem Zeitpunkt längst gefallen. Ludwig hatte Zabel vor dessen Abreise zur Asturien-Rundfahrt über seine Streichung informiert. "Wir haben es uns sicher nicht leicht gemacht", sagte Kummer dazu. "Aber unsere Zielrichtung ist klar auf Gelb ausgerichtet", ergänzte Ludwig.
Ullrich erhält nun mit Alexander Winokurow und Andreas Klöden zwei Edelhelfer an seine Seite. Hinzu kommen die zwei Bergspezialisten Giuseppe Guerini und Oscar Sevilla sowie vier Tempofahrer. Damit will der gebürtige Rostocker, im Vorjahr nur Vierter, Lance Armstrong im fünften Anlauf schlagen.
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